Der Norden ganz oben - Wirtschaftsland Schleswig-Holstein
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30 <strong>Wirtschaftsland</strong> spezial<br />
Rückgrat der schleswig-holsteinischen Joblandschaft und größter Arbeitgeber: der Mittelstand.<br />
Fotos: grafik-foto.de<br />
<strong>Holstein</strong> gute Perspektiven für den<br />
Arbeitsmarkt. Um den Bedarf an hochqualifiziertem<br />
Personal zu decken, gibt es<br />
bei der Wirtschaftsakademie <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
Bildungszentrum für erneuerbare Energien<br />
e.V. (BZEE) für Facharbeiter aus der Metall-<br />
und Elektrobranche eine siebenmonatige<br />
Weiterbildung zum Servicemonteur<br />
für Windenergieanlagen (IHK). Da es<br />
bei der Wartung der Anlagen grundsätzlich<br />
sehr hoch hinaus geht und Sicherheit<br />
groß geschrieben wird, steht in Husum der<br />
Übungsturm der Wirtschaftsakademie für<br />
Sicherheitstrainings und Abseilübungen<br />
unter realistischen Bedingungen zur<br />
Verfügung. Auch die Grundlagenforschung<br />
für die Windenergie wird im Land<br />
selbst geleistet. Im November 2011<br />
wurde eine zweite Stiftungsprofessur<br />
für Windenergieforschung an die<br />
Fachhochschule Flensburg vergeben. Mit<br />
der Berufung von Clemens Jauch zum<br />
Professor für Windenergietechnik baut das<br />
Institut seine Kompetenzen so weiter aus.<br />
Davon profitieren zunächst Studierende,<br />
in der Folge aber eben auch die Wirtschaft<br />
und das Land insgesamt.<br />
Und dazwischen?<br />
Rückgrat der schleswig-holsteinischen<br />
Joblandschaft und größter Arbeitgeber ist<br />
der Mittelstand. Rund 600.000 Menschen<br />
arbeiten in etwa 120.000 Unternehmen –<br />
viel für ein Land mit nicht einmal drei<br />
Millionen Einwohnern. Und <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> hat noch viel vor: Das Land zwischen<br />
den Meeren will das mittelstandsfreundlichste<br />
Bundesland werden. Mit<br />
einer <strong>ganz</strong>en Reihe von Maßnahmen<br />
soll dabei auch der Fachkräftebedarf<br />
weiterhin gut abgesichert werden. Die<br />
Personalentwicklungs-Strategien der Unter-<br />
nehmen – von der Anwerbung von<br />
Fachkräften bis zur Weiterbildung – werden<br />
ergänzt von Initiativen wie die „ja, ich will“-<br />
Kampagne von der Christian-Albrechts-<br />
Universität zu Kiel, der Wirtschaftsförderung<br />
und Technologietransfer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
GmbH (WTSH), der Kieler Wirtschaftsförderungs-<br />
und Strukturentwicklungs GmbH<br />
(KiWi) und weiteren Partnern, um verstärkt<br />
private Förderinnen und Förderer zukünftiger<br />
Spitzenkräfte für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zu<br />
gewinnen. (bes)<br />
Speerspitze der<br />
Energiewende<br />
In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> liegt nicht nur die Wiege der Windkraft, sondern auch<br />
die größte Chance für eine schnelle Umsetzung der Energiewende. Aufgrund<br />
seiner windreichen Küstenregionen hat der <strong>Norden</strong> gerade für die Nutzung<br />
der Windenergie einen besonderen Stellenwert. 1,5 Prozent der Landesfläche<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s wurden 2011 als Windeignungsfläche ausgewiesen.<br />
Die Windenergiewirtschaft ist mit rund<br />
200 Unternehmen, darunter Hersteller von<br />
Windenergieanlagen, wie REpower Systems<br />
und Vestas, unzähligen Zulieferern, Service-<br />
und Wartungsanbietern sowie Dienstleistern,<br />
vertreten. Mehr als 7.000 Beschäftigte arbeiten<br />
in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> in dieser Branche –<br />
Tendenz steigend. Neben den zahlreichen<br />
bestehenden Onshore-Windparks liegt die<br />
Zukunft der Windenergie auf dem Wasser:<br />
Bis zum Jahr 2015 sollen sieben Offshore-<br />
Windparks allein an der Westküste <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>s errichtet werden.<br />
Als Land der regenerativen Energien bietet<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> mit seinen hervorragenden<br />
Standorteigenschaften beste Be-<br />
dingungen. Schon 2015 wird in <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> rechnerisch mehr Strom aus regenerativen<br />
Quellen erzeugt, als hier<br />
verbraucht wird. Und von 2020 an sollen<br />
zehn Prozent des gesamtdeutschen<br />
Stromverbrauchs aus regenerativen Quellen<br />
in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> kommen.<br />
Damit schafft <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> beste<br />
Bedingungen für Unternehmen aus dem<br />
Bereich regenerativer Energien. Nicht nur<br />
Anlagenbauern und -betreibern, sondern<br />
auch Firmen verwandter Branchen<br />
wie Maschinenbau, Energietechnik, Netz-<br />
werktechnik, Leistungselektronik, Speichertechnik<br />
und Zulieferindustrie bieten sich<br />
hier optimale Möglichkeiten zur Aufnahme<br />
oder Erweiterung ihrer Geschäftstätigkeiten.<br />
Viele Firmen aus dem In- und Ausland haben<br />
dies bereits erkannt und sich im nördlichsten<br />
Bundesland angesiedelt. In den letz-<br />
Stromexportland <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>: Zwei Drittel des hier erzeugten Stroms werden exportiert. Foto: grafik-foto.de<br />
ten Jahren wurde die schleswig-holsteinische<br />
Ansiedlungsstatistik stark von Unternehmen<br />
aus dem Bereich Energietechnik geprägt.<br />
Aber auch in Bezug auf den Ausbau der<br />
Stromnetze ist <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Spitze.<br />
Dank einer „Beschleunigungsvereinbarung“<br />
ist der Bau von rund 700 Kilometern neuer<br />
Hoch- und Höchstspannungstrassen innerhalb<br />
der nächsten vier Jahre geplant – das ist<br />
doppelt so schnell wie sonst üblich. Über die<br />
neuen Trassen sollen die stark steigenden<br />
Mengen eingespeisten Stroms vor allem aus<br />
Windkraftanlagen zu den Verbraucherzentren<br />
im Süden transportiert werden.<br />
„Bezahlbare Energiepreise sind neben innovativen<br />
Köpfen unser wichtigster Standortfaktor“,<br />
sagt Wirtschaftsminister Jost de<br />
Jager. Dabei haben alle Investitionen in eine<br />
moderne Energie-Versorgung in <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> Vorfahrt. Und: <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist<br />
bereits heute Stromexportland – zwei Drittel<br />
des hier erzeugten Stroms werden exportiert –<br />
und wird in Sachen Energiewende weiterhin<br />
Vorreiter für <strong>ganz</strong> Deutschland sein. (WTSH)<br />
<strong>Wirtschaftsland</strong> spezial<br />
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