Der Norden ganz oben - Wirtschaftsland Schleswig-Holstein
Der Norden ganz oben - Wirtschaftsland Schleswig-Holstein
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8 <strong>Wirtschaftsland</strong> spezial<br />
Starker Mittelstand trägt<br />
Aufschwung<br />
Wie stark sich das nördlichste Land<br />
aufgestellt hat, belegt nun auch das<br />
Bundesländerranking 2011 der Initiative<br />
Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und<br />
des Magazins Wirtschaftswoche. Beim<br />
Vergleich des realen Bruttoinlandsproduktes<br />
(BIP) holt <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> den zweiten<br />
Platz unter den 16 Ländern. „Besonders<br />
gut hat sich die Jahreswirtschaftsleistung in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> entwickelt“, lobte INSM-<br />
Projektleiter Marc Feist. „Zwischen 2007<br />
und 2010 ist das reale BIP um 2,9 Prozent<br />
gestiegen, während es in den anderen<br />
Bundesländern krisenbedingt leicht rückläufig<br />
war.“ Bei der Produktivität holt der hohe<br />
<strong>Norden</strong> die zweite „Silbermedaille“. Die<br />
Summe, die jeder Erwerbstätige erwirtschaftet,<br />
stieg von 2007 bis 2010 um 0,5 Prozent –<br />
das ist vor dem Hintergrund eines bundesweiten<br />
Rückgangs der Produktivität von 2,2<br />
Prozent besonders bemerkenswert.<br />
Das hervorragende Ergebnis bekommt einen<br />
noch höheren Stellenwert, wenn<br />
man die Auswirkungen der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise bedenkt. „<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
ist sowohl bei den ansässigen Unternehmen<br />
als auch bei Neuansiedlungen das Land des<br />
Mittelstandes – vor allem deshalb stecken<br />
wir Krisen besser weg als andere Regio-<br />
Dynamikranking, Indikator: Produktivität<br />
nen“, erklärte Bernd Bösche, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderung und Technolo-<br />
gietransfer <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> GmbH<br />
(WTSH). „Wir bieten das Umfeld, das erfolgreiche<br />
Mittelständler für ihr Wachstum<br />
benötigen. In <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> finden<br />
die Unternehmen nicht nur qualifizierte<br />
Beschäftigte, leistungsfähige Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen sowie funktionierende<br />
Netzwerke. Im Bundesvergleich<br />
stehen wir auch in Punkto Gewerbesteuern,<br />
Arbeitskosten und Immobilienpreise sehr<br />
gut da.“<br />
„Versorgung mit Arbeits-<br />
plätzen überdurchschnittlich“<br />
Doch der <strong>Norden</strong> kann noch mehr, wie das<br />
Bundesländerranking aufzeigt: „<strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> weist einen vergleichsweise effizienten<br />
Verwaltungsapparat auf. Denn auf<br />
1.000 Einwohner kommen rechnerisch nur<br />
25,9 Staatsdiener. Das ist der beste Wert aller<br />
Bundesländer“, erläuterte Studienleiter<br />
Feist. „Auch dem Arbeitsmarkt geht es gut.<br />
Die Arbeitslosenquote war mit 7,5 Prozent<br />
gering und die Versorgung mit Arbeitsplätzen<br />
überdurchschnittlich hoch.“ <strong>Der</strong> Anteil der<br />
Erwerbstätigen an der Bevölkerung zwischen<br />
15 und 64 Jahren liegt bei 75,2 Prozent –<br />
Rang vier für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>.<br />
Immer mehr Unternehmen entdecken<br />
die Standortvorteile im hohen <strong>Norden</strong>.<br />
Platz Bundesland % (2007-2010)<br />
1 Berlin<br />
2 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
3 Bremen<br />
4 Mecklenburg-Vorpommern<br />
5 Hessen<br />
6 Rheinland-Pfalz<br />
7 Thüringen<br />
8 Sachsen<br />
9 Brandenburg<br />
10 Saarland<br />
11 Hamburg<br />
12 Nordrhein-Westfalen<br />
13 Niedersachsen<br />
14 Sachsen-Anhalt<br />
15 Bayern<br />
16 Baden-Württemberg<br />
Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
0,9<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,1<br />
-0,8<br />
-1,1<br />
-1,7<br />
-2,0<br />
-2,2<br />
-2,2<br />
-2,3<br />
-2,4<br />
-2,4<br />
-2,9<br />
-3,2<br />
-3,3<br />
Dynamikranking, Indikator: Bruttoinlandsprodukt (real)<br />
Platz Bundesland % (2007-2010)<br />
1 Berlin<br />
2 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
3 Hamburg<br />
4 Brandenburg<br />
5 Rheinland-Pfalz<br />
6 Hessen<br />
7 Bremen<br />
8 Niedersachsen<br />
9 Mecklenburg-Vorpommern<br />
10 Nordrhein-Westfalen<br />
11 Bayern<br />
12 Sachsen<br />
13 Thüringen<br />
14 Baden-Württemberg<br />
15 Saarland<br />
16 Sachsen-Anhalt<br />
Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
2010 konnten mit Unterstützung der<br />
Wirtschaftsfördergesellschaften des Landes<br />
und der Kreise 154 Unternehmen mit 2.105<br />
Arbeitsplätzen neu in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
angesiedelt werden – ein Zuwachs bei den<br />
Arbeitsplätzen von 40 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr. Beste Voraussetzungen auch<br />
für Pioniere: Rund die Hälfte der angesiedelten<br />
Unternehmen sind Existenzgründungen.<br />
„Das zeigt, dass <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> als<br />
Gründerland hoch im Kurs steht und die<br />
Chancen der anziehenden Wirtschaft genutzt<br />
werden“, sagte Wirtschaftsminister Jost<br />
de Jager. Rund 32.000 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er<br />
verwirklichen ihre Geschäftsideen jedes<br />
Jahr und gründen ihr eigenes Unternehmen.<br />
Dabei erweisen sich die Neugründungen als<br />
überaus tragfähig! <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zählt<br />
zu den Bundesländern, in denen vergleichsweise<br />
wenige Firmen aufgeben.<br />
„Vorreiter bei den<br />
Erneuerbaren Energien“<br />
„Besonders stolz bin ich neben den Erfolgen<br />
bei den Neuansiedlungen, dass es uns gelungen<br />
ist, bei der Energiewende bundesweit<br />
eine Vorreiterrolle einzunehmen“,<br />
erklärte Minister de Jager. „Wir<br />
werden bereits 2015 rechnerisch mehr<br />
Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen,<br />
als wir selbst verbrauchen. Und bis<br />
2020 werden wir absehbar zehn Prozent<br />
6,0<br />
2,9<br />
2,0<br />
1,1<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,8<br />
0,2<br />
0,1<br />
-0,8<br />
-0,9<br />
-1,5<br />
-1,6<br />
-2,0<br />
-2,3<br />
-2,4<br />
des gesamtdeutschen Stromverbrauchs aus<br />
Erneuerbaren Energien ‚made in <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>’ decken.“ Ausgehend von der<br />
„Windhauptstadt“ Husum mit seiner internationalen<br />
Leitmesse Husum WindEnergy<br />
ist ein innovatives Netzwerk von über 200<br />
Unternehmen mit 7.000 Mitarbeitern entstanden.<br />
Kein Wunder, dass auch der<br />
Pionier der Windenergie hier zuhause ist –<br />
Sönke Siegfriedsen schaffte es mit über 145<br />
Patenten zum „European Inventor of the year“<br />
und mit seinem Unternehmen aerodyn<br />
Energiesysteme zum Technologieführer.<br />
Wer es den erfolgreichen Pionieren<br />
nachmachen will, findet weitreichende<br />
Unterstützung. In der Landeshauptstadt Kiel<br />
laufen die Fäden bei der WTSH im „Haus<br />
der Wirtschaft“ zusammen. Die „One-Stop-<br />
Agentur“ berät und betreut in allen Fragen<br />
rund um die Ansiedlung oder Gründung<br />
einer Firma, um Innovationsförderung<br />
und Außenwirtschaft. „Bei uns fängt<br />
die Betreuung mit der Ansiedlung oder<br />
Gründung eines Unternehmens erst richtig<br />
an“, verspricht WTSH-Chef Bösche.<br />
„Wir helfen bei allen Fragen rund um die<br />
Themen Innovation und Erschließung<br />
neuer Märkte – und zwar nicht mit gut gemeinten<br />
Ratschlägen, sondern mit handfesten<br />
Unterstützungsangeboten.“ <strong>Der</strong><br />
Wirtschaftsförderer ist überzeugt: Wer erst<br />
einmal die norddeutsche Lebensqualität<br />
und die Herzlichkeit der Menschen kennen<br />
gelernt hat, möchte nur noch eins, nämlich<br />
„Hier bleiben!“ (wel)<br />
<strong>Wirtschaftsland</strong> spezial<br />
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