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Das Siegerteam aus<br />

Braunschweig (v.l.):<br />

Thomas Göres (Betreuer<br />

und Mitarbeiter<br />

am Institut), Michael<br />

Meinecke, Jan<br />

Schattenberg, Markus<br />

Robert, Georg<br />

Happich (Mitarbeiter<br />

am Institut), Robert<br />

Meyer, Jörg Schlott,<br />

Jörn Knaup.<br />

Feldroboter:<br />

46 | on <strong>track</strong> | 1.2008<br />

Viel mehr als nur Modellbau<br />

Wie von Geisterhand gesteuert bewegt<br />

sich das kleine Fahrzeug sicher<br />

zwischen zwei Maisreihen.<br />

Am Ende der Reihe angekommen, wendet<br />

es geschickt und fährt in der nächsten Reihe<br />

zurück. Plötzlich bleibt es stehen und sprüht<br />

Wasser auf einen gelben Golfball, der wie<br />

zufällig in einer Lücke zwischen zwei Maispflanzen<br />

liegt. „Der Golfball simuliert Löwenzahn,<br />

den der Roboter mit Hilfe einer<br />

Kamera entdeckt“, erklärt Thomas Göres,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut<br />

für Landmaschinen und Fluidtechnik der<br />

TU Braunschweig und Betreuer der Arbeitsgruppe<br />

„FREDT“.<br />

Das kleine technische Wunderwerk namens<br />

Helios ist ein so genannter „Feldroboter“,<br />

den sechs Studenten der TU Braunschweig<br />

in Eigenregie konstruiert und gebaut haben.<br />

Und nicht nur das: Sie haben im letzten Jahr<br />

mit Helios den internationalen „Field Robot<br />

Event“, die „Feldroboter-Weltmeisterschaft“,<br />

im niederländischen Wageningen<br />

gewonnen!<br />

Gruppe arbeitet<br />

seit 2005 zusammen<br />

Konstruieren, Tüfteln und in die Praxis umsetzen: Beim Field Robot Event üben<br />

die Maschinenbau-Studenten schon einmal, was ihnen im Großen später in der<br />

Entwicklungsabteilung von Herstellern bevorsteht. Und das bringt unter Umständen<br />

mehr als so manche trockene Vorlesung.<br />

Die Gruppe „FREDT“ gibt es seit 2005 an<br />

der Uni in Braunschweig. „Wir hatten eine<br />

Einladung zur Feldroboter-Weltmeisterschaft<br />

im Jahr 2006 erhalten und spontan<br />

beschlossen, daran teilzunehmen“, blickt<br />

Göres zurück. Den Wettbewerb selbst gibt<br />

es seit dem Jahr 2002. Er ist von der Universität<br />

Wageningen ins Leben gerufen worden<br />

mit dem Ziel, jungen, technikbegeisterten<br />

Studenten ein konkretes Projekt zu liefern,<br />

das sie in die Tat umsetzen können.<br />

„Am Anfang wussten wir gar nicht, was auf<br />

uns zukommt und wie man da am besten<br />

herangeht. Wir haben einfach ein Plakat ausgehängt,<br />

um zu sehen, wer überhaupt Interesse<br />

hat, einen autonomen Feldroboter zu<br />

konstruieren“, schildert Göres die Anfänge.<br />

Einen zusätzlichen Anreiz bot die Universität<br />

damit, dass die Studenten gleichzeitig<br />

die Möglichkeit hatten, das Projekt mit einer<br />

Diplom- oder Studienarbeiten zu verbinden<br />

und so nicht nur in ihrer Freizeit an dem<br />

Roboter arbeiten mussten.<br />

Von 15 Interessenten ist nach einigen Wochen<br />

ein harter Kern von sechs Studenten<br />

übrig blieben, die sich der Sache intensiv angenommen<br />

haben. „Ihnen blieben nur fünf<br />

Monate bis zum Wettbewerb. Das war nicht<br />

viel Zeit“, sagt Göres. Ausgestattet mit einem<br />

kleinen Budget von 1000 Euro und<br />

einem eigenen Raum mit Computern legten<br />

die sechs Tüftler kurz nach Weihnachten<br />

los. „Bei dem ersten Treffen hatten die Leute<br />

schon Ideen, wo man Fahrzeuge kaufen<br />

und Teile besorgen könnte und so hat sich<br />

dann sehr schnell eine gesunde Eigendynamik<br />

entwickelt“, erinnert sich der FREDT-<br />

Betreuer.<br />

Start mit einem Modellfahrzeug<br />

Um schneller voran zu kommen, haben die<br />

Studenten für den Event 2006 zunächst ein<br />

Modellbaufahrzeug gekauft. Sie testeten mit<br />

ihm verschiedene Sensortypen, um zu schauen,<br />

wie sie sich verhalten und wofür man sie<br />

nutzen könnte.<br />

Denn für den Wettbewerb hatten sie bestimmte<br />

Aufgaben zu bewältigen. So sollte<br />

das Fahrzeug selbstständig durch geschwungene<br />

Maisreihen fahren und am Ende der<br />

Reihe in die nächste Reihe wenden usw. Den<br />

Weg mussten die Roboterfahrzeuge dabei<br />

selbst finden. Außerdem sollten die Roboter<br />

in den Maisreihen Löwenzahn aufspüren<br />

und zählen. Das Unkraut wurde durch gelbe<br />

Golfbälle simuliert.<br />

Im Juni 2006 belegten sie trotz der geringen<br />

Vorbereitungszeit an dem Wettbewerb bei<br />

der Uni Hohenheim immerhin den 6. Platz<br />

von insgesamt 12 Teilnehmern. Der Wettbewerb<br />

hatte den Ehrgeiz der jungen Truppe<br />

erst richtig angeheizt. „Wir wollten auf<br />

jeden Fall weiter machen und in der Platzierung<br />

höher kommen“, beschreibt Michael<br />

Meinecke.<br />

Nach der WM ist vor der WM<br />

Die weiteren Schritte wurden anhand einer<br />

Nachbesprechung festgelegt. Hier ging es<br />

um die Fragen: Wo waren die größten Pro-

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