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9. Jahrgang Nr. 1 2007 - Barmherzige Brüder Schönfelderhof

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EditorialDer SchönfelderEmpowerment – Herausforderung und ChanceEmpowerment (deutsch: Selbstbestimmung, Mitwirkung,Mitbestimmung, Selbstbefähigung) ist heutein der psychiatrischen Landschaft unverzichtbarerkonzeptioneller Bestandteil von Einrichtungen, diesich an sozial- und gemeindepsychiatrischen Grundsätzenausrichten. Keine Einrichtungsleitung wirdgesetzliche Vorgaben wie das Gleichstellungsgesetz,die Werkstättenverordnung oder das Heimgesetz inFrage stellen. Aber reicht die Anwendung solcherMindestanforderungen aus, dem Empowermentgedankentatsächlich gerecht zu werden? Sichausschließlich auf gesetzliche Vorgaben zu berufenund das Ganze mit dem Begriff „Empowerment“zu überschreiben, wirkt – aus Sicht der Klientenbetrachtet – wie reine Makulatur oder Kosmetik,mit der man sich einen modernen psychiatrischenAnstrich gibt.Elemente des Empowerment müssen sich in der Lebensweltder Klienten wieder finden und von diesenals solche auch identifiziert werden können. Im reinorganisatorischen Geschehen kann man dies sicherlichmit der Einrichtung entsprechender Strukturenund der Modellierung von Prozessen gewährleisten.Grundsatzaussagen zur Werteorientierung, Leitbilderund Qualitätsmanagement wirken hierbei sicherlichunterstützend. Im Binnenverhältnis zwischendem betreuten Mensch und dem Betreuer zähltjedoch etwas, das sehr viel gewichtiger erscheint:die gleichwertige partnerschaftliche Beziehung aufgleicher Augenhöhe. Diese oberste Stufe der Kundenorientierungsetzt bei Einrichtungsleitung undMitarbeitern persönliche und soziale Kompetenzvoraus. Verantwortliche dürfen nicht den Fehler begehen,diese Kompetenzen in der Mitarbeiterschaftallein aufgrund einer fachlichen Ausbildung vorauszusetzen.Zum einen muss Leitung den Gedankender Kundenorientierung im Umgang mit Mitarbeiternund Klienten vorleben (persönliche und Sozialkompetenz),zum anderen dialogisch den Mitarbeiternden Weg zu der geforderten Einstellung ebnen unddie hierfür notwendigen Ressourcen zur Verfügungstellen (Führungskompetenz).Eine weitere, aber nicht weniger wichtige Voraussetzungdes Empowermentgedankens ist dieSelbst-/Befähigung der Klienten. Hieraus leitet sichdie Forderung ab, psychisch kranke Menschen,deren Lebenserfahrung oft zum großen Teil durchFremdbestimmung geprägt ist, zum Mitwirken undzur Mitbestimmung zu befähigen, d.h. die eigenenWünsche und Bedürfnisse zu artikulieren, den Wertdes eigenen Lebens zu erkennen und für sich dieRechte in Anspruch zu nehmen, die auch ein normalerBürger für sich beansprucht.Empowerment darf nicht zum Papiertiger degeneriertwerden; Empowerment ist für alle Beteiligten einegroße Herausforderung, aber auch eine Chance.Wolfgang JunkerImpressumIn dieser Ausgabe:Die gute Seele: Marlis KnorzRätselBuch-Tipp: Ich bin dann mal wegSenioren-NachmittagVom Wohnangebot zum GPBZSchönfelder-Fußball-MannschaftSeltener BesuchHerausgeber: <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Schönfelderhof</strong>,54313 Zemmer, Fon: 06580/912-0;Fax: 06580/912-111e-mail: info@bb-schoenfelderhof.deRedaktion: P. Mossem, W. Junker, U. Schmid, M. Weber,W. Pesch, N. Schieben, K. Dost, W. SpiessFotos:U. Schmid, D. Hoff, Trierischer Volksfreund(A. Emmerling), A. Mandler, H. Proost,H. Girmscheid, A. Müller, W. Junker,N. Schieben, K. Dost, B. Wallenborn, H. Schäfer,S. Kreutz, H. LenertzTitelfoto:U. Schmid - EmpowermentFoto Innenseite: M. Fuchs - Ausstellung Tagebuch“borderline-borderland”Foto Rückseite: P. Mossem - Preisgekrönte Holzschnitt-Grafikvon Albert SchneidersVerantwortlich: Peter Mosseme-mail: p.mossem@bb-schoenfelderhof.deLayout:ensch:media, TrierDruck:Druckerei Ensch GmbH, TrierAuflage: 2000Erschein.:halbjährlichManuskripte an: jedes RedaktionsmitgliedEingesendete Manuskripte, die veröffentlicht werden, dürfen unterBeibehalten des Aussagegehaltes gekürzt werden.Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe müssen nicht mitder Meinung von Redaktion und Herausgeber übereinstimmen.

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