BAYERN EDITION - Haus der Bayerischen Geschichte
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Werbeprospekte <strong>der</strong> 1960er-Jahre für elektrische „<strong>Haus</strong>haltshelfer“,<br />
darunter auch ein echter Klassiker, <strong>der</strong> verchromte AEG-Haartrockner.<br />
Strukturwandel, <strong>der</strong> den Weg Nürnbergs von<br />
einer Stadt <strong>der</strong> Schwerindustrie hin zum Mittelpunkt<br />
einer von Dienstleistung, Forschung,<br />
Wirtschaft und Kommunikation geprägten<br />
Metropolregion kennzeichnet. Dieser Strukturwandel<br />
ist allerdings kein einseitiger Prozess<br />
des wirtschaftlichen Nie<strong>der</strong>gangs und<br />
Verlustes von Arbeitsplätzen. Vielmehr hält<br />
sich die Zahl <strong>der</strong> verlorenen Arbeitsplätze<br />
durchaus die Waage mit den im Zuge dieses<br />
Wandels neu hinzugekommenen. Und eben<br />
diese Entwicklung lässt sich auch am „Mikrokosmos“<br />
Fürther Straße aufzeigen.<br />
„auf aEg“ hEisst das Projekt einer<br />
Berliner Immobiliengesellschaft zur Neubelebung<br />
des über 160 000 qm großen<br />
Fabrikareals. 60 Millionen Euro sollen<br />
investiert werden, ein Teilbereich wurde<br />
bereits saniert. Hier betreibt Elektrolux<br />
seine Deutschland-Zentrale mit rund 700<br />
Mitarbeitern. In einem an<strong>der</strong>en Gebäude<br />
hat Siemens Teile seiner Transformatorenfertigung<br />
untergebracht. Nach den Plänen<br />
des Nürnberger Architekten Jürgen Bisch<br />
verbleibt ein U-förmiger, mehrgeschossiger<br />
Gebäudebestand. Flachbauten werden groß-<br />
teils entfernt, was Innenhöfe und Parkplätze<br />
schafft. Die 400 Meter lange Gebäudefront<br />
an <strong>der</strong> Fürther Straße soll mit Showrooms<br />
und Präsentationsflächen des Einzelhandels<br />
versehen werden. Ziel des Projekts ist eine<br />
Mischform aus Büro, Gewerbe, Groß- und<br />
Einzelhandel, Wohnen, Gastronomie, Kunst<br />
und Kultur. Im ehemaligen Pförtnerhaus hat<br />
sich zwar bereits ein Café etabliert und in<br />
den riesigen ehemaligen Produktionshallen<br />
blühen die ersten kulturellen Pflanzen, insgesamt<br />
allerdings dominiert noch Leerstand<br />
das Bild. Die Chancen, dass sich dies auf absehbare<br />
Zeit än<strong>der</strong>t, sind durch die Quelle-<br />
Pleite nicht gewachsen.<br />
doch gEhEn wiR vom Ende <strong>der</strong> einstigen<br />
„Achse <strong>der</strong> Industrialisierung“ entlang<br />
<strong>der</strong> Fürther Straße noch einmal weit<br />
zurück bis zu <strong>der</strong> Stelle, an <strong>der</strong> nördliche<br />
und südliche Fürther Straße zusammentreffen.<br />
Unweit davon befindet sich heute<br />
die DATEV, entstanden im Zuge des strukturellen<br />
Wandels und gewachsen auf den<br />
Grundmauern ehemaliger Nürnberger Industriebetriebe.<br />
M. M.<br />
D I E S T R E C K E D E S A D L E R S<br />
Leerstand und Verlassenheit so weit das Auge reicht:<br />
die lang gezogene AEG-Fassade im Jahr 2009.<br />
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