Landeskrankenhaus - LKH-Univ. Klinikum Graz
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<strong>Graz</strong> keine Spiele stattfanden und daher keine<br />
Fanmassen zu erwarten waren, bestand doch eine<br />
gewisse Befürchtung, dass es bei den Public Viewings<br />
zu Ausschreitungen kommen könnte. Zum<br />
Glück erfüllten sich diese Befürchtungen nicht,<br />
und so waren die gesamtmedizinische Unterstützung<br />
für die Teamärzte der im Umkreis von <strong>Graz</strong><br />
einquartierten Mannschaften sowie die Funktion<br />
als offizielle Ansprechstelle für UEFA-Delegierte<br />
unsere Hauptaufgaben.<br />
Polens Team benötigt<br />
medizinische Hilfe<br />
Bereits am 4. Juni erreichte uns der erste Anruf:<br />
Polens Team hatte gleich am ersten Tag zwei Sorgenkinder.<br />
Gegen 16.00 Uhr trafen sowohl der erste<br />
Tormann mit Kniegelenksschmerzen als auch der<br />
dritte Tormann mit Ohrenschmerzen in der chirurgisch/unfallchirurgischen<br />
Erstaufnahme ein. Während<br />
die HNO-ärztliche Untersuchung durch OA<br />
Dr. Christoph Schmid an der Hals-Nasen-Ohren-<br />
<strong>Univ</strong>ersitätsklinik eine leichte Tubenentzündung<br />
ergab, zeigte die Magnetresonanz-Untersuchung<br />
des Kniegelenks des ersten Tormanns eine Verletzung<br />
des rechten inneren Meniskus. Nach unseren<br />
Untersuchungen konnten wir gemeinsam mit dem<br />
Teamarzt, dem Trainer und den Spielern das weitere<br />
Procedere festlegen: Wir gaben dem ersten Tormann<br />
grünes Licht für die folgenden Spiele. Trotz<br />
seines verletzten Kniegelenks spielte der erste Tormann<br />
im Verlauf der EURO 2008 tolle Spiele und<br />
Das Team Cardic MRI mit dem Kapitän der Teams von Polen<br />
(v. l. n. r.: RTA Alexandra Freißmuth, RTA Elisabeth Mayer, Polens Kapitän, RTA<br />
Heide linde Dorfer, RTA Alexandra Langreiter )<br />
22 Ausgabe 11/2008<br />
MEDIZIN<br />
war eine große Stütze für seine Mannschaft. Weniger<br />
gut verlief es für den dritten Tormann. Er musste<br />
schon nach einigen Tagen neuerlich unsere Hilfe<br />
in Anspruch nehmen. Diesmal litt er unter einem<br />
bohrenden Schmerz in der unteren Lendenwirbelsäule.<br />
Der Grund – ein Bandscheibenvorfall – war<br />
dank der vortrefflichen Unterstützung des Teams<br />
vom Cardic MRI alsbald gefunden. Die Bilder<br />
wurden intensiv mit dem Teamarzt besprochen und<br />
die Heimreise durch die Teamleitung organisiert.<br />
Begeisterung beim Public Viewing am <strong>Klinikum</strong><br />
Am 9. Juni schließlich kam Polens Teamkapitän<br />
mit Schmerzen im Oberschenkel des Schussbeines<br />
zu uns. Neuerlich war durch die Unterstützung<br />
der MRI-Mannschaft die klinische Diagnose bald<br />
bestätigt: Partialeinriss des Oberschenkelstreckmuskels<br />
mit frischer Einblutung. Ebenfalls eine<br />
Diagnose, die weitere Einsätze des Teamkapitäns<br />
in Frage stellte. Durch das frühe Ausscheiden von<br />
Polens Mannschaft wurde uns diese Entscheidung<br />
jedoch abgenommen. Da die Teams von Österreich<br />
und später auch Kroatien dasselbe Schicksal teilten,<br />
wurden wir ebenfalls früher als erwartet aus<br />
unserer Verantwortung entlassen.<br />
Insgesamt gesehen war die UEFA 2008 eine spannende,<br />
interessante Zeit. Zum Schluss möchte ich<br />
mich bei all jenen, die zur perfekten Performance<br />
des <strong>LKH</strong>-<strong>Univ</strong>. <strong>Klinikum</strong>s beigetragen haben, ganz<br />
herzlich bedanken.<br />
Autor und Kontakt:<br />
<strong>Univ</strong>.-Prof. Dr. Franz-Josef Seibert<br />
<strong>Univ</strong>.-Klinik für Unfallchirurgie<br />
Tel.: 385 / 2103<br />
E-Mail: franz-josef.seibert@klinikum-graz.at