Landeskrankenhaus - LKH-Univ. Klinikum Graz
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Die Rolle der Diätologen<br />
im Team<br />
Personen mit Essstörungen<br />
geben den Lebensmitteln<br />
eine falsche Wertigkeit.<br />
Vom Mittel zum Leben<br />
wurden diese zum Lebensmittelpunkt.<br />
Das Ergebnis<br />
ist, dass ihr natürliches Gefühl<br />
für richtiges, ausgewogenes<br />
Essverhalten verlorengegangen<br />
ist. Essen<br />
ist keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr.<br />
Betroffene lernen in der<br />
Therapie, den Zweck des Essens neu zu bewerten.<br />
Das Ziel ist der ganz normale, möglichst ungezwungene<br />
Umgang mit Nahrungs- und Genussmitteln.<br />
Die Betroffenen lernen: Wann, was und wieviel<br />
der Körper an Nahrung braucht.<br />
Diese Ziele werden in kleinen Schritten angepeilt.<br />
Als Grundlage für was und wieviel dient die Ernährungspyramide:<br />
Quelle: Fonds Gesundes Österreich<br />
– Gemüse, Obst: fünfmal am Tag<br />
– Brot, Getreide: mehrmals täglich<br />
– Milch und Milchprodukte: täglich 2 Portionen<br />
– Fleisch/Fleischwaren: 2–3mal in der Woche<br />
– Fisch: mindestens einmal in der Woche<br />
ERNÄHRUNG<br />
– Fette, Butter, Öle: mäßig, aber doch<br />
– Süßigkeiten, Naschereien: dürfen und sollen<br />
täglich genossen werden – in der Menge eines<br />
Betthupferls<br />
– Getränke: 1,5 bis 2 Liter täglich<br />
Prävention von Essstörungen<br />
Kinder lernen von ihren Eltern. Darum soll angestrebt<br />
werden, zumindest einmal am Tag gemeinsam<br />
zu essen. Dabei sollen sich die Gespräche um<br />
angenehme Themen drehen. Das Kritisieren von<br />
Übergewicht oder schlechten Schulnoten soll vermieden<br />
werden.<br />
Das Aufessen von dem, was auf dem Teller ist,<br />
ist landläufig eine Norm. Doch soll das nicht zum<br />
täglichen Anlass für Reibereien werden. Kinder<br />
brauchen zeitweise tatsächlich erstaunlich wenig<br />
Nahrung.<br />
Eine angenehme, offene Atmosphäre bei den<br />
Mahlzeiten hilft ein gesundes Essverhalten zu entwickeln.<br />
Mütter, die ständig Diäten halten, lehren ihren<br />
Töchtern unbewusst, den Fokus aufs Abnehmen<br />
zu richten. Doch „Abspeckkuren“ sind oft der<br />
Einstieg zu Essstörungen. Eltern sollen daher ein<br />
ausge wogenes Essverhalten<br />
anstreben und selbst<br />
vorleben.<br />
Weiters soll das herrschende<br />
Schönheitsideal<br />
hinterfragt und ein kritisches<br />
Medienbewusstsein<br />
gefördert werden. Kinder<br />
sollen wissen, dass es eine<br />
Vielfalt an Menschen gibt<br />
– Große, Kleine, Dicke,<br />
Dünne, kurze oder lange<br />
Beine – und jeder hat sein<br />
ganz individuelles Normalgewicht.<br />
Autorin und Kontakt:<br />
Anna Maria Eisenberger<br />
Ernährungsmedizinischer Dienst<br />
Tel.: 385 / 82958<br />
E-Mail: anna.eisenberger@klinikum-graz.at<br />
Ausgabe 11/2008<br />
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