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Fluch oder Segen? - Bionachrichten

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n_1_12.qxp 01.02.2012 13:31 Seite 22<br />

Biokreis<br />

Aktuelles<br />

Tell trifft ins Schwarze<br />

Fleischrinderauktion auf Haus Düsse erfüllt die Erwartungen<br />

Text und Bilder: Jörn Bender<br />

Biokreis-Landwirt und Limousinzüchter Clemens Middel sicherte sich diesen Vererber mit der Bemuskelungsnote „9“.<br />

Es war die 13. Bullenauktion<br />

für stationsgeprüfte Fleischrinder<br />

am Standort Haus<br />

Düsse. Wenngleich dies für den Fortbestand<br />

der Veranstaltung ein ungünstiges<br />

Vorzeichen sein könnte, so<br />

gingen die beteiligten Biokreis-Betriebe<br />

aus der Veranstaltung am 7.<br />

Januar größtenteils zufrieden hervor.<br />

Einen sprichwörtlichen Treffer ins<br />

Schwarze landete Biokreis-Landwirt<br />

Hartmut Scholl mit seinem dreimal 8<br />

gekörten (RZF 112) Fleckviehbullen<br />

„Tell“. Mit einem Zuschlagspreis von<br />

3.300 € war das Tier neben dem teuersten<br />

Biokreis-Bullen auch das beste der<br />

Rasse Fleckvieh und wohl überhaupt<br />

einer der teuersten Fleckviehbullen<br />

einer FHB Auktion der letzten Jahre.<br />

Ebenfalls erfolgreich waren die<br />

Mitgliedsbetriebe Ochs und Winter, die<br />

jeweils einen Limousinbullen für 3.000<br />

€ platzieren konnten. Dabei wies der<br />

hornlose Bulle „Silvio“ von Franz-<br />

Josef Ochs mit 115 den zweihöchsten<br />

RZF und mit 120 den höchsten<br />

Zuchtwert für tägliche Zunahmen aller<br />

34 Limousinbullen auf. Dietmar Winter,<br />

der zwei Bullen im Angebot hatte,<br />

erzielte mit „Star“ (8/8/8 g) den zweithöchsten<br />

Zuschlagspreis bei den klassisch<br />

behornten Limousin und fand für<br />

den mit hohen Zuchtwerten in täglicher<br />

Zunahme und Bemuskelung eingestuften<br />

Vererber – Sohn einer Renoir-<br />

Tochter – einen Abnehmer in Österreich.<br />

Weitere erfolgreiche Verkäufe<br />

gelangen den Biokreis-Betrieben<br />

Meier, Hoffmann-Schäfer und Hengst<br />

(2). Während Routinier Hengst zum<br />

wiederholten Male Topgenetik anbot,<br />

22 <strong>Bionachrichten</strong> 1 | Februar/März 2012<br />

war es für Hubert Meier die erste<br />

erfolgreiche Teilnahme als Herdbuchzüchter.<br />

Der Betrieb Hoffmann-Schäfer<br />

bot einen hornlosen Pinzgauer-Vererber<br />

(Körindex 131) an.<br />

Klare Signale ließen sich abermals für<br />

die Hornlos-Zucht ableiten: mit 46 von<br />

69 aufgetriebenen Bullen waren exakt<br />

2/3 genetisch hornlos. Dieser Wert hatte<br />

nur zwei Jahre zurück erst bei 45 %<br />

gelegen. In allen Rassen waren die<br />

Hornlos-Vererber einige hundert Euro<br />

teurer als die klassische Genetik. Etwas<br />

enttäuschend fiel die Bilanz der Rasse<br />

Blonde d´Aquitaine aus. Die in den<br />

Vorjahren oft teuerste Rasse fiel auf<br />

einen der hinteren Plätze der großen<br />

Rasseblöcke zurück und präsentierte<br />

entgegen dem Trend nur einen genetisch<br />

hornlosen Bullen. Die beiden tatsächlich<br />

horntragend aufgetriebenen<br />

BA-Bullen konnten sich nicht durchsetzen<br />

und wurden nicht bzw. in einem<br />

Falle für eher unterdurchschnittliche<br />

2.200 € verkauft. Die beiden Spitzenpreise<br />

der Auktion erzielten mit 5.100<br />

€ bzw. 5.000 € hornlose Limousin-<br />

Bullen der Betriebe Niemeier und<br />

Buchmüller. Teuerste Rasse waren in<br />

diesem Jahr die Limousin mit 2.910 €<br />

(34 Bullen). Daneben erbrachten<br />

Charolais erfreuliche 2.690 € (10),<br />

Blonde d´Aquitaine 2.430 € (7),<br />

Fleckvieh 2.440 € (7), Angus 2.500 €<br />

(5), Aberdeen Angus 2.000 € (1),<br />

Gelbvieh 1.800 € (2), Pinzgauer 1.800<br />

€ (1) und Salers (hornlos!) 1.700 € (1).<br />

Düster stehen dagegen die Wolken am<br />

Zukunftshimmel der etablierten Auktion<br />

und der Eigenleistungsprüfung für<br />

Fleischrinder. Da die Landwirtschaftskammer<br />

NRW entsprechende Aktivitäten<br />

nach Änderungen im Tierzuchtgesetz<br />

einstellen wird obliegt dem FHB<br />

die schwierige Aufgabe, eine kostendeckende<br />

Lösung für die Frage einer wie<br />

auch immer gearteten Weiterführung<br />

der Arbeit am Standort Eickelborn/Düsse<br />

zu finden. Hierbei sind alle<br />

Züchter und Fleischrinderhalter zur<br />

konstruktiven Mitarbeit aufgerufen!<br />

Herausragend unter den Fleckviehbullen: „Tell“ aus dem Biokreisbetrieb Hartmut Scholl.

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