Horst Wienberg - Heimatverein Laurenburg
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Sonst sind uns keine Siedlungen in dem Verbund <strong>Laurenburg</strong>-Zulheim-Scheidt im<br />
10.Jahrhundert bekannt.Im 14.Jahrhundert geben uns Urkunden von weiteren Siedlungen<br />
Kunde.Außer denen „von Scheide",begegnen wir 1336 einem „Ruprecht von<br />
Widenauwe",der wohl auf der Weidenau gewohnt hat und 1367 wird auf der Fronau<br />
ein Kelterhaus erwähnt,von dem wir nicht wissen,ob es bewohnt oder nur für den<br />
am gesamten Sonnenhang der Lahn ausgedehnten Weinbau errichtet worden war.<br />
Von beiden Siedlungen finden wir heute keine Spuren mehr. „Die kleine Chronik“<br />
von Cramberg,die 1969 von Heinrich Wilhelm Meffert erstellt wurde,berichtet von<br />
einem „Hof in der Wydenahwe“, welcher 1319 dem „Lerser Wingert“ auf der Cramberger<br />
Seite gegenüber lag.Dieser Hof auf der Weidenau wird wohl der Hof des Ruprecht<br />
von Weidenau gewesen sein und müsste in der obersten Weidenau gelegen<br />
haben. Die Wiesen in der Weidenau gehörten übrigens bis in die 1920er Jahre den<br />
Crambergern,die die Lahn bis zum Ausbau und Höherstauung 1927 durch eine Furt<br />
durchfahren konnten.<br />
Das heutige <strong>Laurenburg</strong>er Schloss taucht urkundlich erstmals 1390 auf, es gehörte<br />
jedoch schon vorher dem Heyno von <strong>Laurenburg</strong> und seiner Frau Katharina als<br />
das „Haus unter der Burg". Die <strong>Laurenburg</strong>er Mühle ist von 1452 bis 1842 bezeugt<br />
und ist heute im Waschbachtal unter der Bergehalde der Grube Holzappel begraben.<br />
Spätestens im 15.Jahrhundert trennte sich der Gemeindeverbund in die Gemeinden<br />
Scheidt und <strong>Laurenburg</strong>, wobei <strong>Laurenburg</strong> aus dem Ort Zulheim, der <strong>Laurenburg</strong>er<br />
Mühle und dem „Haus unter der Burg", dem heutigen Schloss, gebildet wurde.<br />
Die Burg selbst war um diese Zeit bereits verlassen und fiel für ein halbes Jahrtausend<br />
in einen Dornröschenschlaf. Peter Melander wollte sie zwar nach dem 30jährigen<br />
Krieg wieder aufbauen, aber ihm „kam der Schlachtentod zuvor", wie Dietrich<br />
Gillmann in seinem Lied von der <strong>Laurenburg</strong> singt.<br />
Suche nach der Ersterwähnung<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten eine erste Erwähnung von Scheidt zu finden.Dort,wo<br />
der Ort selbst oder ein Glied der niederadeligen Familie "von Scheide" in einer Urkunde<br />
zum ersten Mal genannt wird.<br />
Bevor ich in den beiden Haupt-Staatsarchiven,dem heute zuständigen Koblenz und<br />
früher zuständigen und für unsere Suche auch wichtigeren Wiesbaden, auf die Suche<br />
gehe,versuche ich mir vorliegende Literatur auszuschöpfen:<br />
1.Urkundenbuch Arnstein,1883,Karl Herquet.In diesem Buch findet man eine Fülle<br />
von Urkunden zu unserem Thema. Die hierin älteste Nachricht von Scheidt ist<br />
der 31. März 1348, als Paze von Scheide, die Witwe des Gotfrieds von Walderdorf<br />
und ihre Söhne Ritter Gotfried und Edelknecht Wilderich dem Kloster Arnstein ihre<br />
Weingärten in Weinähr für 32 Gulden verkaufen. Die beiden Edelknechte Wiprecht<br />
und Ebirhold von <strong>Laurenburg</strong> bezeugen diesen Verkauf und versehen die Urkunde<br />
mit ihrem Siegel.Wiprecht und Ebirhold von <strong>Laurenburg</strong> waren Vettern der<br />
Paze von Scheide.<br />
2.Regesten des Georgenstifts zu Limburg (heute Limburger Dom),1956,Wolf Heino<br />
Struck.Hier finden wir die älteste Urkunde vom 22.Sept.1343,die Ersterwähnung,<br />
welche im nächsten Abschnitt separat behandelt wird.<br />
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