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Als Landwirtin die Natur<br />
erhalten<br />
Sonja ist 21 Jahre alt und lernt im dritten Ausbildungsjahr<br />
Landwirtin auf <strong>de</strong>m Biohof Oberschwaben GbR in<br />
Biberach-Mettenberg. Dort wer<strong>de</strong>n Tiere wie in <strong>de</strong>r Natur<br />
gehalten und Feldfrüchte biologisch angepflanzt.<br />
Sonjas Tag beginnt morgens um 6 Uhr. Um diese Zeit macht<br />
sie sich fertig für <strong>de</strong>n Stall. Dort füttert sie Schweine und<br />
Kühe o<strong>de</strong>r hilft beim Melken. „Die Tiere bekommen nur Futter<br />
aus eigenem Anbau sowie ein gentechnikfreies Mineralfutter“,<br />
erklärt Sonja. „In <strong>de</strong>r herkömmlichen Landwirtschaft wird<br />
häufig die Leistung <strong>de</strong>r Tiere durch Futter erhöht“, sagt die<br />
21-Jährige. „Auf <strong>de</strong>m Biohof tun wir das nicht. Hier leben die<br />
Tiere noch wie in <strong>de</strong>r Natur.“<br />
Biologischer Feldbau<br />
Genauso natürlich wie im Stall geht es auch bei <strong>de</strong>r Feldarbeit<br />
zu. „Wir verwen<strong>de</strong>n keine künstlich hergestellten Dünger und<br />
Pflanzenschutzmittel“, erklärt Sonja. Unkraut jätet sie statt<strong>de</strong>ssen<br />
von Hand o<strong>de</strong>r auch mit Hackgeräten, die sie an <strong>de</strong>n<br />
Schlepper hängt. „Außer<strong>de</strong>m pflanzen wir Zwischenfrüchte.<br />
Diese säen wir nach <strong>de</strong>r Ernte und bis zur Ansaat im neuen<br />
Jahr aus. Sie be<strong>de</strong>cken im Winter <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, sodass das<br />
Unkraut keine Chance hat, zu wachsen“, sagt Sonja.<br />
Zu<strong>de</strong>m wird bei <strong>de</strong>r Feldarbeit öfter auf Maschinen verzichtet.<br />
Gemüse zum Beispiel wird auf Sonjas Lehrhof von Hand<br />
angepflanzt. „So zu arbeiten, schont <strong>de</strong>n Acker“, sagt Sonja.<br />
Schwere Maschinen und <strong>de</strong>r ständige leistungsorientierte<br />
Anbau <strong>de</strong>s Ackers verdichten <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n. Das führt dazu, dass<br />
Luft und Wasser schlechter hindurchgeleitet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Bio für <strong>de</strong>n Hofla<strong>de</strong>n und die Natur<br />
Alle Produkte, die Sonja auf <strong>de</strong>m Hof biologisch gewinnt,<br />
wer<strong>de</strong>n im Hofla<strong>de</strong>n verkauft. Kun<strong>de</strong>n können dort fast<br />
ihren gesamten Bedarf an Nahrungsmitteln <strong>de</strong>cken. Es gibt<br />
Schweine- und Rindfleisch, Gemüse, Salat und Kartoffeln,<br />
selbstgebackenes Brot aus eigenem Getrei<strong>de</strong>, Mehl und<br />
Molkereiprodukte.<br />
Der Naturschutz in <strong>de</strong>r biologischen Landwirtschaft ist Sonja<br />
ans Herz gewachsen. „Zunächst hatte ich nur Spaß am<br />
Umgang mit <strong>de</strong>n Tieren und an <strong>de</strong>r Arbeit in <strong>de</strong>r Natur im<br />
Einklang mit <strong>de</strong>n Jahreszeiten“, sagt sie. „Aber ich habe in<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung schnell Respekt für die Natur entwickelt. Ich<br />
fin<strong>de</strong> es schön, dass ich sie in meinem <strong>Beruf</strong> schützen kann.“<br />
In <strong>de</strong>r Biolandwirtschaft wird häufig<br />
noch von Hand angepflanzt, so auch<br />
in Sonjas Lehrbetrieb.<br />
LOSLEGEn<br />
Als Landwirt/in muss man<br />
früh aufstehen. Denn die<br />
Tiere wollen gefüttert und<br />
gemolken wer<strong>de</strong>n.<br />
In einem Hofla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die<br />
Erzeugnisse vom Hof verkauft,<br />
z.B. selbst gemachter Käse.<br />
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