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Sonderausgabe zur Verabschiedung von Dr. Erhard Knauer

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Frau Jutta Schlegel<br />

Als historisch denkender Mensch hast<br />

Du stets darum gekämpft, dass wir aus<br />

dem Vergangenen lernen, um neue, ka-<br />

pitale Fehler zu vermeiden – dies wird<br />

u. a. deutlich an Deinem langjährigen<br />

Engagement für das Psychiatriege-<br />

schichtliche Dokumentationszentrum,<br />

das alte Haus 5, das in Deinen Augen<br />

als Mahnmahl gegen das Vergessen<br />

einen unschätzbaren Platz hat. So hast<br />

Du Dich auch folgerichtig dafür stark<br />

gemacht, dass der gesamte Altaktenbe-<br />

stand im Detail und nach wissenschaft-<br />

lichen Prinzipien ausgewertet wurde.<br />

Diese anspruchsvolle Arbeit verrichtet<br />

seit mehreren Jahren Herr Hendrik<br />

Herr Friedel Schulz<br />

Eine Ära <strong>Knauer</strong> geht zu Ende - am<br />

Montag, … das aber nur äußerlich. Ich<br />

glaube, dass Deine Haltung, Dein Geist<br />

eine Hinterlassenschaft sein wird und<br />

ist für uns alle. Und dieser Geist wird<br />

weiterleben in dieser Klinik. Das ver-<br />

sprechen wir Dir! Der Leitspruch des<br />

Landschaftsverbandes "Qualität für<br />

Menschen" ist für Herrn <strong>Dr</strong>. <strong>Knauer</strong> in<br />

erster Linie mit den Menschen verbun-<br />

den. Diese waren sein Ein und Alles, 24<br />

Herr Paul Larue<br />

Er ist erfrischend nüchtern: Ich konnte<br />

<strong>von</strong> ihm viel lernen. Gerne habe ich ihm<br />

zugehört, wenn er aus seinem großen<br />

psychiatrischen Fachwissen und seiner<br />

reichen praktischen Erfahrung schöpf-<br />

te und vermittelte. In seinen eher leisen<br />

Tönen waren stets Sympathie – Mitlei-<br />

den – und Solidarität mit den ihm an-<br />

vertrauten Patienten zu spüren.<br />

Er ist aufregend ruhig: Gerade in der<br />

forensischen Psychiatrie gibt es immer<br />

wieder Situationen, die beunruhigen<br />

und manchmal auch im Umfeld der Kli-<br />

nik, in der Stadt und teilweise – durch<br />

Graf, der am heutigen Tag eine Bilanz<br />

seiner Forschungen vorgestellt hat.<br />

Als sozial denkender und handelnder<br />

Arzt hast Du in dreißig Jahren Deinem<br />

Grundsatz die Treue gehalten, dass die<br />

Psychiatrie ein Ort der Menschlichkeit<br />

sein und bleiben muss, an dem zu aller-<br />

erst die Patientinnen und Patienten im<br />

Mittelpunkt stehen. Mit dieser Grund-<br />

haltung, die Du zweifelsfrei vorgelebt<br />

hast, machst Du eine unmissverständli-<br />

che, klare Vorgabe für die Zeit nach Dir:<br />

Die Sozialpsychiatrie darf nicht unter-<br />

gehen – auch nicht in Zeiten knappster<br />

Mittel!<br />

Ich denke, wir alle an der LVR-Klinik<br />

Düren fühlen uns unserem Auftrag in<br />

enger Weise verpflichtet und werden<br />

Stunden täglich, 7 Tage wöchentlich.<br />

Dieser Einsatz war und ist mir in bisher<br />

45 Jahren meiner LVR-Tätigkeit nicht<br />

begegnet und wird mir auch nicht mehr<br />

begegnen. Für diesen Einsatz und Dei-<br />

ne geistige Hinterlassenschaft danke<br />

ich Dir im Namen aller Patienten und<br />

auch aller Mitarbeiter, die das erst zu<br />

schätzen wissen, so glaube ich, wenn<br />

Du mal nicht mehr da sein wirst. Du<br />

darfst versichert sein, dass wir im künf-<br />

tigen Klinikvorstand Deine geistige Hal-<br />

tung, insbesondere die zu den Patienten<br />

und Mitarbeitern, in Deinem Sinne wei-<br />

Medienreaktionen verstärkt – in einer<br />

weiteren Öffentlichkeit für Ängste und<br />

zuweilen heftige Reaktionen sorgen.<br />

Nicht erst als Vorsitzender des Fo-<br />

rensikbeirates unserer Dürener Klinik<br />

habe ich in solchen Zeiten <strong>Dr</strong>. <strong>Knauer</strong><br />

als „Fels in der Brandung“ kennen- und<br />

schätzen gelernt. Mit Gelassenheit, Be-<br />

sonnenheit und Ruhe hat er sich den<br />

Diskussionen gestellt und das heutige<br />

Forensik-Konzept glaubwürdig vertre-<br />

ten.<br />

Er ist anregend neugierig: Dies gilt bei<br />

<strong>Erhard</strong> <strong>Knauer</strong> nicht nur für die eige-<br />

ne Fachdisziplin, auf deren Wegen der<br />

Forschung er stets unterwegs war. Sein<br />

Horizont greift weit über die Psychiatrie<br />

mit vereinten Kräften alles daran set-<br />

zen, dass „Deine“ bzw. „unsere“ Klinik<br />

auch in den kommenden Jahren und<br />

Jahrzehnten ihren festen Platz in der<br />

Region hat.<br />

terleben lassen.<br />

hinaus. Er sieht die gesellschaftspoliti-<br />

sche Verantwortung seines Faches und<br />

sucht den Dialog.<br />

Bei seinem Ausscheiden aus dem<br />

Dienst der LVR-Klinik Düren vermag ich<br />

mir diese wichtige Einrichtung in unse-<br />

rer Stadt kaum ohne ihn zu denken.<br />

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