<strong>Region</strong> Südosteuropa
34 Südosteuropa Putevi Mira /Kozarska Dubica, Bosnien Adresse: Putevi Mira U. Petra Kocica br. 4 79240 Kozarska Dubica / Bosnien Fon & Fax: +387- 52 413 138 email: uirgd@prijedor.com Konto: 431 431 6315 PUTEVI MIRA Udruzenje gradana Koz. Dubica ZEPTER KOMERC BANKA AD BANJA LUKA S.W.I.F.T code ZEKBBA 22 Intermediary Bank DEUTSCHE BANK AG FRANKFURT AM MAIN S.W.I.F.T code DEUTDEFF Putevi Mira („Wege des Friedens“) hat zu Beginn seiner Tätigkeit unter äusserst schwierigen Bedingungen die Rückkehr muslimischer Flüchtlinge in die Stadt Kozarska Dubica in der Serbischen Republik (Bosnien) gefördert. Er tat dies u.a. mit landwirtschaftlichen Projekten, Rechtsberatung und Wohnungssuche. <strong>Die</strong> Schwerpunkte seiner gegenwärtigen Aktivitäten sind die Betreuung einer Jugendgruppe, das Bereitstellen von kostenlosen Mahlzeiten für eine Gruppe von alten Menschen und die medizinische und psychologische Beratung von Frauen. <strong>Die</strong> Koordinatorin von Putevi Mira, Cima Zdenac, schreibt: Putevi Mira engagiert sich für die nicht-serbischen rückkehrenden Flüchtlinge in der bosnischen Stadt Kozarska Dubica (Serbische Republik). <strong>Die</strong> Rückkehrsituation ist für diese Gruppe äusserst schwierig, weil die Stadtverwaltung und die serbische Bevölkerung dieser Rückkehr grosse Widerstände entgegensetzen. Putevi Mira hat ein Beratungsbüro vor Ort errichtet, um den Menschen Mut zu machen in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Gleichzeitig sollte das Büro für alle Flüchtlinge und Bevölkerungsgruppen der Stadt offen sein, um auf diese Weise Schritte der Annähung zwischen den verfeindeten Volksgruppen zu beginnen. Ende 1999 hat sich der Verein, als erste rückkehrende NGO, in der Republik Srpska registrieren lassen. So konnte im Januar 2000 Cima Zdenac eingestellt werden, die die Leitung des Beratungsbüros übernommen hat. Cima Zdenac hat 1997 an dem 1.Ausbildungskurs des Landes Nordrhein-Westfalen und verschiedener Friedensorganisation als Friedensfachkraft in Frille teilgenommen. Sie ist in Dubica beheimatet und kennt die Mentalität der Menschen. Das macht die Arbeit nicht leichter, denn die Menschen kommen mit hohen Erwartungen, die von den MitarbeiterInnen im Büro oft nicht erfüllt werden können. K. Dubica gehörte politisch gesehen zu den Städten, in denen die SDS regiert, eine nationalistische serbische Partei, die die Rückkehr der bosniakischen und kroatischen Flüchtlinge zu verhindern versuchte. Daher hat es für diese Stadt keine Wiederaufbauprogramme internationaler Organisationen gegeben. Das Beratungsbüro hat mit seinen unermüdlichen Bemühungen dazu beigetragen, dass zumindest spärliche Finanz- und humanitäre Hilfen in die Stadt kommen und internationale Organisationen wie UNHCR, OHR bzw. IPTF den Kontakt zum Beratungsbüro als einer lokalen Organisation suchen. Wir wollten erst mit den Frauen anfangen, den Frieden, und ein erneutes Zusammenleben aufzubauen. Deswegen hat das Beratungsbüro ein Frauenseminar unter dem Titel «Frauenfriedensschritte» organisiert. <strong>Die</strong>ses Seminar war ein Novum in der Stadt, da an diesem Seminar, zum ersten Mal nach dem Krieg, Frauen verschiedener Ethnien und aus <strong>Deutschland</strong> teilgenommen haben. Vor allem die Frauen aus Dubica haben sich eine Fortsetzung dieses Seminars gewünscht, speziell als Vermittlung von gewaltfreien Trainings und Hilfestellung bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen. Da diese Arbeit von den derzeitigen MitarbeiterInnen nicht geleistet werden kann, hat Sadija Becirevic, eine Teilnehmerin des Frauenseminars aus Dubica an einem Kurs in «Ziviler Friedensarbeit» in <strong>Deutschland</strong> teilgenommen, um im Bereich «Frauenarbeit» im Beratungsbüro mitzuarbeiten. Aufgrund der grossen Notlage alter und kranker Menschen hat das Beratungsbüro einen Sozialhilfefond eingerichtet und eine Krankenschwester, Azra Krivdic, eingestellt, die als einzige in der Stadt Hausbesuche macht. Viele alte Leute leben allein, ohne Familien und für sie haben wir einen Raum in unseren Büroräumen eingerichtet wo sie sich treffen, miteinander reden und Freundschaften schließen, Mittagessen für sich kochen, eine ärztliche Untersuchung und Medikamente bekommen. Seit Oktober 2001 sind zwei Lehrerinnen, Marija Arnautovic und Nevzeta Marin engagiert, die rückkehrenden Kindern helfen, sich in die neue Umwelt und das Schulsystem zu integrieren. Sie helfen Schulprobleme zu verhindern. Das betrifft zum einen Kinder, die aus dem Ausland zurückkehren und Schwierigkeiten mit der kyrillischen Schriftsprache haben, zum anderen gilt das Angebot grundsätzlich allen Kindern, die Hilfe beim Lernen brauchen. 35