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Region Deutschland Westeuropa - Die Schwelle

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Mittlerer Osten<br />

Äthiopien-Projekt von Soroptimist,<br />

Israel<br />

Adresse:<br />

Soroptmist International of Israel<br />

Pnina Evental<br />

2 deganim st<br />

Givatayim 53482<br />

Israel<br />

Fon: 03-731 51 25<br />

Fax: 03-731 35 90<br />

email: pnital@netvision.net.il<br />

www.soroptimist-israel.org<br />

Konto:<br />

Union Bank Account No 669445<br />

Hapoalim Bank, branch 615<br />

Hertzel st. 179<br />

Rehovot, Israel<br />

Soroptimist ist eine internationale Organisation<br />

zur Frauenaktivierung. <strong>Die</strong><br />

Israelische Sektion von Soroptimist hat<br />

jüdische EinwanderInnen aus Äthiopien<br />

bei ihrer Integration in die Israelische<br />

Gesellschaft unterstützt. In einer<br />

grossen, von Soroptimist veranstalteten<br />

Ausstellung, die in vielen israelischen<br />

Städten gezeigt wurde, ist die<br />

israelische Gesellschaft auf die äthiopische<br />

Kultur aufmerksam gemacht<br />

worden. <strong>Die</strong> Ausstellung wurde mit<br />

kulturellen Beiprogrammen und Vorträgen<br />

versehen, um vor allem die<br />

lokale Integration der ÄthiopierInnen<br />

vor Ort in Städten und Dörfern zu<br />

verbessern. Das gesamte Projekt hat<br />

den grossen sozialen und kulturellen<br />

Abstand zwischen den EinwanderInnen<br />

und den in Israel Lebenden verringert.<br />

<strong>Die</strong> Präsidentin von Soroptimist Israel, Hava Inbar, schreibt:<br />

<strong>Die</strong> äthiopischen Juden betrachten sich als die Nachkömmlinge von König Salomon<br />

und Königin Saba. Viele von ihnen lebten in entlegenen Dörfern in Nordäthiopien, einige<br />

in Städten wie Gondar und Addis Ababa. Bis zum 20. Jahrhundert waren sie isoliert,<br />

hatten keinen Kontakt mit den jüdischen Gemeinden auf der Welt, behielten aber die<br />

jüdische Religion auf ihre eigene Art bei. Ihr größter Traum war es, nach Jerusalem zu<br />

gehen. Das Jerusalem ihrer Träume war der Kern ihrer Spiritualität. Ihr wahres Leben<br />

verschlechterte sich durch ihre wirtschaftliche Situation indes ständig. Als der Staat<br />

Israel 1948 gegründet wurde, setzte sich ein französisch-jüdischer Gelehrter dafür ein,<br />

auch die äthiopischen Juden nach Israel zu bringen. Ab 1975 hatten sie das Recht,<br />

unter dem „Rückkehrgesetz“ nach Israel zurück zu kehren. Es begann ein großer<br />

Prozess des Erwachens, um endlich ins Jerusalem ihrer Träume überzusiedeln. Ganze<br />

Familien, alt und jung, machten sich auf den Weg durch die Sudan-Wüste. Sie benutzten<br />

unmarkierte Pfade, versteckten sich tagsüber (aus Angst vor Räubern und anderen)<br />

und wanderten nachts weiter. Sie waren wochenlang mit sehr wenig Nahrung und<br />

Wasser unterwegs, viele kamen dabei um. <strong>Die</strong>se Wanderung wurde zu ihrem zentralen<br />

Mythos ihres Exodus nach Israel. <strong>Die</strong> Immigration nach Israel begann 1978. <strong>Die</strong> meisten<br />

Immigranten kamen in zwei großen Schüben 1984 und 1991 an. Ihre<br />

Bevölkerungszahl in Israel beträgt heute ca. 85.000 Menschen. <strong>Die</strong> Kluft zwischen<br />

ihrem Leben in Äthiopien und im modernen Israel verursachte in ihrer Gemeinschaft<br />

verschiedene Probleme. Auch sind große Anstrengungen der Menschen in Israel<br />

vonnöten, um viele Barrieren der kulturellen Kommunikation zu überwinden und um<br />

Methoden zu entwickeln, die Integration der ÄthiopierInnen in die israelische<br />

Gesellschaft zu verbessern.<br />

Vor diesem Hintergrund hat Soroptimist Israel 1999 mit dem Projekt einer Fotoausstellung<br />

begonnen, das Bilder verschiedener Menschen aus der äthiopischen<br />

Gemeinschaft in ganz Israel zeigt. <strong>Die</strong>se Austellung wird an vielen Orten Israels präsentiert.<br />

Das Projekt begann, als Pnina Evental, Mitglied des Soroptimist-Clubs von<br />

Givatayim, erstmals Neuankömmlinge aus Äthiopien traf. Für sie als Fotografin war die<br />

Kamera das geeignete Medium, um mehr über die äthiopische Gemeinschaft und<br />

deren Kultur zu lernen und anderen zu vermitteln. Das Projekt dauerte 2 Jahre (1999-<br />

2000) und konzentrierte sich auf viele Aspekte der äthiopischen Kultur und Menschen.<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung wurde zuerst gezeigt, als der SI-Club von Givatayim Gastgeber einer<br />

Versammlung der „Union of Israel“ bei einem Tag der Erinnerung für die äthiopische<br />

Gemeinschaft in Israel war. Wegen des grossen Erfolges entschloss sich die „Union of<br />

Israel“, daraus eine „Wander“-Ausstellung zu kulturellen Zentren an verschiedenen<br />

Orten in Israel zu machen, an denen sich Soroptimist-Clubs befinden. Ziel dieser<br />

Ausstellungen war es, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Kultur und<br />

Integrationsprobleme der Äthiopier zu fördern. Jede Austellungs-Eröffnung in einem<br />

Zentrum erfolgte mit äthiopischen Vertretern der regionalen Gemeinde. <strong>Die</strong>se bereiteten<br />

originale Speisen zu, führten ihre Musik und ihre Tänze vor und erläuterten die<br />

Bräuche ihrer Kultur. <strong>Die</strong> Hauptausstellung fand in Jerusalem statt. Auch nach den<br />

Ausstellungen gibt es weiterhin Kontakte zwischen den Soroptimist-Clubs und der<br />

äthiopischen Gemeinschaft. Einige Clubs laden Mitglieder der Gemeinschaft zu Club-<br />

Treffen ein, andere helfen alleinerziehenden Müttern mit Kindern, vergeben Stipendien<br />

an äthiopische StudentInnen und helfen auf viele andere Arten.<br />

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