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SchwerpunktBürgerbeteiligung„Der Prozess derÖffnung könntezehn bis 20 Jahredauern.“A u f e i n e n B l i c kPeter Parycek,Donau-Universität KremsDonau-Universität KremsOpen-Data-Initiativen und Best-Practice-Beispiele:• open3.at – Verein zur Förderung von OpenGovernment• gov.data.at – Open Government Data Austria,österreichische Organisation der Open KnowledgeFoundation• ubahnaufzug.at – Projektwebsite mit Datenbanküber defekte Aufzüge• wheredoesmymoneygo.org – Die Verwendungder britischen Steuergelder in übersichtlicherForm• www.nycbigmaps.com – interaktiver Stadtplanvon New York City mit Verknüpfung zuzahlreichen offenen Datensätzen• data.gov – Zentrales Datenportal derUS-amerikanischen Verwaltungmen des Kompetenzzentrums Internetgesellschaft.Dieser vier Ressorts übergreifendenSteuerungsgruppe gehören nebendem BKA auch das Infrastruktur-, dasWirtschafts- sowie das Finanzministeriuman. Ledinger warnt jedoch davor, mitder Tür ins Haus zu fallen: „Wir wollennicht bloß irgendwelche Daten auf einPortal laden und damit das Thema abhaken,sondern auf die Bedürfnisse vonBevölkerung und Wirtschaft eingehen“,so der BKA-Mann.Bedenken vor SchnellschussaktionenTatsächlich stellen Beobachter fest,dass Open Data mancherorts überhastetangegangen wurde. Zumindest aus österreichischerPerspektive. „In den USA undin Großbritannien wurden zahlreicheDatensätze auf einmal veröffentlicht. Mitdem Bewusstsein, nicht zu wissen, welcheAuswirkungen die Veröffentlichungenhaben, und dem Wissen, dass zahlreicheDaten nicht zu 100 Prozent korrekt sind“,sagt Peter Parycek, Leiter des Zentrumsfür E-Government an der Donau-UniversitätKrems. Dass diese Länder damit wenigerein Problem haben, liege wesentlichan den Unterschieden in der Verwaltungskultur.„Im angloamerikanischen Raumherrscht ein anderes Verständnis von Fehlerkulturund eine andere Erwartung indie Verwaltung. Dort lautet die Botschaft:,Helfen Sie uns beim Optimieren!‘ Das istin unseren Breiten schwer vorstellbar“, soParycek weiter. Aufgrund einer stärkerenBetonung des Prinzips Rechtssicherheitund des Anspruchs auf vollständige undrichtige Information von öffentlicher Seiteerwartet er hierzulande einen langen undgraduellen Prozess der Öffnung, der zehnbis 20 Jahre dauern könnte.Liegt das bedächtige Herangehen anOpen Data eventuell auch daran, dass dieÖffentliche Hand keine Einnahmequellenverlieren will? Immerhin werden Geodatenoder Justizinfos erfolgreich verkauft.„Nein“, sagt Ledinger, „Gewinnorientierungist nicht im Fokus der öffentlichenVerwaltung.“ Es handle sich lediglich umeine Aufwandabdeckung für die Bereitstellungder Daten.Dennoch: Die brachliegenden Datender Verwaltung bergen durchaus wirtschaftlichesPotenzial. Auf 30 MilliardenEuro schätzt die EU-Kommission denMarkt für öffentliche Informationen. InPerson von Neelie Kroes, Kommissarin fürdie Digitale Agenda, will die EU Impulsegeben, dieses Potenzial auszuschöpfenund den Markt zu öffnen. Im Dezember2010 wurde die Einrichtung eines EUweitenDatenportals angekündigt.Unbedachte FolgenEine großangelegte Offenlegung vonDaten wirft aber in jedem Fall eine Reiheorganisatorischer und legistischerFragen auf. Was passiert etwa, wenn esaufgrund unqualifizierter Datensätze zueiner Abwertung von Grundstückspreisenkommt? „Ob Amtshaftung, Amtsgeheimnisoder Datenschutzprinzipien berührtwerden, gilt es vorher zu klären“, soLedinger.Technisch gesehen ist die Umsetzungvon Open Data bereits möglich, berichtetGünther Lauer, Bereichsleiter fürE-Government im Bundesrechenzentrum(BRZ): „Wir kennen die Open-Government-Prozesseund haben das dazugehörigeKnow-how aufgebaut – angefangenvon Schnittstellen, Datenaufbereitung,Freigabe-Mechanismen bis hin zur Archivierung.“Im BRZ hat man sich zudem über denProblembereich der Qualitätssicherungvon Open Data Gedanken gemacht. Nachder Bereitstellung muss sichergestelltsein, dass die Daten nicht unerkannt verfälschtwerden können. Lauer verweistauf ein technisches Referenzierungssystem,an dem im BRZ gerade intensivegearbeitet werde.24 März 11

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