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TextBundesbeschaffung GmbHBeschaffungE-ProcurementVon Peppol zumE-Procurement-MasterplanVor zwei Jahren hielten viele das Projekt Peppol noch für ein Hirngespinst.Doch jetzt schickt es sich an, das Beschaffungswesen in ganz Europagrundlegend zu verändern.Das Ziel war richtig, der Zeitplanunrealistisch. In der Manchester-Deklarationverpflichteten sich die EU-Staaten2005 zu einem ambitionierten Vorhaben:Bis 2010 sollte es möglich sein, 100 Prozentder öffentlichen Beschaffungen aufelektronischem Weg durchzuführen – undmindestens 50 Prozent der öffentlichenBeschaffungen sollten tatsächlich elektronischdurchgeführt werden.„Die EU hat erkannt, dass elektronischeBeschaffung mehr Transparenz imöffentlichen Einkauf schafft und vor allemden Aufwand von Auftraggeber und Auftragnehmerreduziert“, berichtet JohannesWimmer, Leiter des Application-Managementsin der Bundesbeschaffung. Dochdas Jahr 2010 zog ins Land, ohne die Zieleauch nur annähernd zu erreichen. Zwargibt es in allen europäischen Länderneine Vielzahl elektronischer Lösungen,doch durchgängige Workflows sind Mangelware.Genau hier setzt das europäischePro j ekt Peppol an: „ Pa n-Euro p e a nPublic Procurement Online“ verfolgt dasZiel, dass jedes Unternehmen bei allenBeschaffungsprozessen mit allen öffentlichenInstitutionen in der EU elektronischkommunizieren kann. Das 2008gestartete Projekt verzichtete von Anfangan darauf, bestehende Teillösungen zuersetzen. Stattdessen sollten diese durcheine gemeinsame Infrastruktur miteinanderverbunden und durch Bausteine mitgemeinsamen europäischen Standardskompatibel gemacht werden.Zwei Jahre später waren die wichtigstenStandards definier t und dieersten Schnittstellen erfolgreich getestet.Voraussetzung für den Erfolg warender pragmatische Zugang, bestehendeLösungen nicht ersetzen zu wollen,und die zunehmende Leistungsfähigkeitelektronischer Schnittstellen. Dass derAnsatz der richtige gewesen ist, zeigtsich daran, dass immer mehr Betreiberelektronischer Lösungen daran interessiertsind, in die Pilotversuche einbezogenzu werden.Die Sogwirkung von Peppol auf dieNationalstaaten hat dazu geführt, dass jetztauch der österreichische Ministerrat unddie Plattform Digitales Österreich (KooperationBund-Länder-Städte-Gemeinden)die Erstellung eines „E-Procurement-Masterplans“ beauftragt haben. Auf Einladungder Bundesbeschaffung trafen sichMitte Jänner 20 führende Experten derPlattform und strategische Einkäufer derBundesländer zur ersten Arbeitsgruppensitzung.„Neben einer Ist-Analyse soll derMasterplan vor allem als Planungsinstrumentdienen, um die Harmonisierung undKompatibilität der bestehenden Lösungenvoranzutreiben“, umreißt ProjektleiterJohannes Wimmer die Agenda.Unter den Beschaffungsexperten istman sich einig: Mit wenigen Jahren Verspätungkönnte die Manchester-Deklara ­tion doch noch Wirklichkeit werden.i n f oE johannes.wimmer@bbg.gv.atwww.bbg.gv.at/e-procurement-masterplanK o m m e n ta r A n d r e a s N e m e cAuf dem Weg zum MasterplanIn einem Punkt waren sichalle Experten einig: ElektronischeBeschaffungsprozessekönnen wesentlich dazubeitragen, Prozesskostenim öffentlichen Einkaufzu reduzieren. Doch das Arbeitsmeeting vorwenigen Wochen in der BBG zeigte auch dieHerausforderung, vor der wir bei der Erstellungeines „E-Procurement-Masterplanes“ stehen: InÖsterreich sind bereits dutzende elektronischeEinkaufstools im Einsatz, die teilweise idente,teilweise unterschiedliche Aufgaben erfüllen,die aber vor allem miteinander nicht kompatibelsind.Wir stehen damit vor denselben Problemen, denensich auch die EU-Mitgliedsstaaten vor zweiJahren im Projekt Peppol (siehe obenstehenderBericht) stellen mussten. Aber die Erfahrungendes transnationalen Projektes stimmen uns zuversichtlich,dass wir auch in Österreich zu einemumsetzbaren Ergebnis kommen werden. ElektronischeSchnittstellen sind in der Zwischenzeit soleistungsfähig, dass bestehende Lösungen nichtinfrage gestellt, sondern lediglich durch eine gemeinsameInfrastruktur miteinander verbundenwerden müssen, um den Datenaustausch zuermöglichen. Für künftige Investitionen werdendie gemeinsam definierten Standards dann einewesentliche Orientierungshilfe darstellen.Bei der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe, diemit namhaften Experten aus Bund und Ländern,ausgegliederten Einrichtungen und der Plattform„Digitales Österreich“ besetzt ist, zeigten sichdie Vertreter zuversichtlich, mit dem Masterplaneinen wesentlichen Meilenstein für die österreichischeBeschaffungslandschaft zu entwickeln.Mag. Andreas Nemec ist Geschäftsführer derBundesbeschaffung GmbH.März 11 43

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