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Republik 1

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ThemaKommunikationEx-Schröder-Sprecher Heye (Mitte) im Gespräch mit den REPUBLIK-Redakteuren Lukas Wiesboeck (links) und Stefan Grampelhuber:„Ein blaues Auge wird man dabei kaum vermeiden können.“man vielleicht einmal machen, aber beimzweiten Mal ist man weg vom Fenster.Man muss unendlich genau sein und inmanchen Fällen sogar klar bekennen:Dazu sage ich nichts. Wenn Sie sehen, inwelche Turbulenzen der Euro geraten ist– teilweise auch verursacht durch einigewenig überlegte Äußerungen – wird klar,wie schnell es gehen kann.Fast genau so wichtig wie die kommunikativeAbstimmung unter den Ministerienist heute die Abstimmung innerhalbEuropas. Wenn es darum geht, im Rest derWelt Gehör zu finden, haben wir großenNachholbedarf, darüber nachzudenken,wie die einzelnen Mitgliedstaaten ein einheitlichesBild der europäischen Politikvermitteln können. Aber sagen Sie dasmal Sarkozy. Oder unserer Kanzlerin.Stichwort einheitliches Bild. WährendIhrer Amtszeit gab es eine Vereinheitlichungdes Corporate Designs derdeutschen Ministerien. Warum ist dieserPlan zunächst auf wenig Gegenliebegestoßen?Es war ein schwieriger und holprigerWeg für uns. Fast jedes Ressort hatte nochaus der vorigen Regierungsperiode festeVerträge mit Agenturen. Ich habe eineAusstellung gemacht im Bundespresseamt,wo alle Designs gesammelt gezeigtwurden. Nicht bei allen wurde deutlich,dass Regierungshandeln vermittelt werdensoll – das war mein Argument. Füreine bestmögliche Sichtbarkeit muss mandie Ressortegoismen überwinden undsich auch in der Kommunikation stärkeraufeinander beziehen. Deshalb habeich früher meinen Job oft mit dem einesSchäferhundes verglichen, der die Herdezusammenhält.Im neuen Budget der österreichischenRegierung sind teilweise empfindlicheEinsparungen vorgesehen. Wie transportiertman solch unangenehmen Punkteam besten nach außen?Ein blaues Auge wird man dabei kaumvermeiden können. Ich halte es in solchenFällen für wichtig, Diskursbereitschaftzu signalisieren. Das Ergebnis muss undwird nicht Friede, Freude, Eierkuchensein. Aber man kann ein Bewusstseindafür schaffen, dass es Handlungsbedarfgibt, vor allem bei angstproduzierenden„Für bestmöglicheKommunikation mussman Ressort egoismenüberwinden.“Fragen wie Bildung oder Altersversorgung.Was passieren kann, wenn mansich so einem Diskurs nicht stellt, siehtman am Beispiel Stuttgart 21 oder daran,dass die Wahlbeteiligung stetig sinkt. DieChance der Regierung ist, die Rolle einesDiskursmanagers zu übernehmen. Tut siedas nicht, wird die Distanz zwischen denRegierenden und den Regierten immergrößer. Schon jetzt gibt es quer durchEuro pa eine wachsende Bereitschaft, einfachenAntworten von rechts außen Gehörzu schenken. Das werden aber immer diefalschen Antworten sein.März 11 27

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