Häusermagazin Februar 2009
Häusermagazin Februar 2009
Häusermagazin Februar 2009
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Echt<br />
Sturz statt Licht<br />
Besucherin verletzte sich in dunklem Flur<br />
zwar gibt es eine Verkehrssicherungspflicht,<br />
die es Immobilieneigentümern<br />
auferlegt,<br />
absehbare Gefahrenquellen auf ihrem<br />
Grundstück aus dem Weg zu<br />
schaffen. Doch auch von einem unbeteiligten<br />
Dritten wird nach Auskunft<br />
des Infodienstes Recht und<br />
Steuern der LBS erwartet, dass er<br />
sich – den Verhältnissen angemessen<br />
– vorsichtig bewegt. Sonst gehen<br />
die Gerichte bei Unfällen von<br />
einem Mitverschulden aus.<br />
(Amtsgericht München, Aktenzeichen<br />
172 C 20800/06)<br />
Der Fall: Eines Abends, es war<br />
schon dunkel, besuchte eine Frau<br />
ein ihr bekanntes Anwesen in<br />
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München. Die Haustüre war nicht<br />
beleuchtet, es fand sich auch nirgendwo<br />
ein Lichtschalter. So betrat<br />
sie das Gebäude und wollte sich<br />
langsam nach einem Schalter vortasten.<br />
Statt dessen aber stürzte<br />
sie kopfüber die Kellertreppe hinab,<br />
zog sich Platzwunden, eine<br />
Gehirnerschütterung und Prellungen<br />
zu. In einem Zivilprozess<br />
forderte sie anschließend Schadenersatz<br />
und Schmerzensgeld. Ihre<br />
Begründung: Schlechte Beleuchtung<br />
und unzureichende Absicherung<br />
der Kellertreppe hätten den<br />
Unfall überhaupt erst verursacht.<br />
Das urteil: Das Amtsgericht München<br />
wollte in dem Prozess weder<br />
B/ D -Seite<br />
B/ C -Seite<br />
der einen noch der anderen Partei<br />
vollständig Recht geben. Es handle<br />
sich hier zwar um eine Verletzung<br />
der Verkehrssicherungspflicht<br />
durch den Eigentümer, doch auch<br />
die Verletzte hätte vorsichtiger<br />
sein müssen. Die zuständige Richterin<br />
im Wortlaut: „Die Klägerin<br />
hätte (...) entweder auf ein Betreten<br />
des Anwesens völlig verzichten<br />
können oder sich an der Hauswand<br />
vorsichtig entlang tasten müssen,<br />
dass es nicht zu einem Sturz kommen<br />
konnte.“ Deswegen wurde ihr<br />
ein hälftiges Mitverschulden zur<br />
Last gelegt, sie erhielt lediglich 400<br />
Euro Schmerzensgeld.<br />
(LBS)<br />
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28 | HäuserMAgAzIn 02.<strong>2009</strong> www.haeusermagazin.de<br />
B/ C -Seite<br />
C/ D -Seite<br />
B/ B -Seite<br />
Geld für’s Bellen?<br />
Dass ein in der Nachbarwohnung<br />
ständig bellender<br />
Hund einem Mieter die Nerven<br />
rauben kann, muss nicht weiter<br />
erläutert werden. Doch diese<br />
Geräusche müssen schon erhebliche<br />
Ausmaße annehmen,<br />
ehe man deswegen die Miete<br />
mindern darf. So zumindest entschied<br />
es nach Information des<br />
Infodienstes Recht und Steuern<br />
der LBS ein Amtsrichter in einem<br />
konkreten Fall. Ein gelegentliches<br />
Bellen, so hieß es im Urteil, könne<br />
man noch nicht als Mangel<br />
bezeichnen – ebenso wenig „wie<br />
andere, mit der Wohnnutzung<br />
zwangsläufig verbundene nachbarliche<br />
Lautäußerungen wie<br />
Schritte, das Rauschen von Duschen<br />
oder Toilettenspülungen<br />
(…)“. All das gehöre, ebenso wie<br />
die Lebenszeichen eines Hundes,<br />
zu dem Geräuschspektrum, „das<br />
jeden Mieter eines Mehrfamilienhauses<br />
erwartet und das er dementsprechend<br />
vertragsgemäß<br />
hinzunehmen hat“. Anders sehe<br />
es nur dann aus, wenn das Tier<br />
regelmäßig und lang anhaltend<br />
laut belle.<br />
(Amtsgericht Hamburg, Aktenzeichen<br />
49 C 165/05)