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Aktuelle Ergebnisse und Fragen zur Situation der Eiche und ihrer ...

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Vorwort<br />

Stiel- <strong>und</strong> Trauben-<strong>Eiche</strong> gewinnen für die naturnahe,<br />

standortgerechte Forstwirtschaft im Nordostdeutschen<br />

Tiefland wie<strong>der</strong> zunehmend an Bedeutung. <strong>Eiche</strong>nbestände<br />

– <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e ihre Mischungen mit <strong>der</strong><br />

Gemeinen Kiefer – stellen im nährstoffärmeren <strong>und</strong> trockeneren<br />

Standortsbereich eine ökologische <strong>und</strong> ökonomische<br />

Alternative zum Kiefernreinbestand dar.<br />

Im Zuge des Waldumbaus wird sich <strong>der</strong> aktuell bestandesbildende<br />

Anteil <strong>der</strong> beiden heimischen <strong>Eiche</strong>narten<br />

von 5 % an <strong>der</strong> Gesamtwaldfläche Brandenburgs deutlich<br />

erhöhen. Die forstliche Rahmenplanung sieht eine<br />

großflächige Mehrung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>n- (Misch)wäl<strong>der</strong> in den<br />

nächsten Jahrzehnten um zusätzlich 161.000 ha vor. Diese<br />

waldbauliche Schwerpunktsetzung verlangt nach einer<br />

Synopse <strong>der</strong> in früheren Jahrzehnten gewonnenen<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen <strong>und</strong> den aktuellen Forschungsergebnissen<br />

<strong>zur</strong> <strong>Eiche</strong>nwirtschaft im Nordostdeutschen<br />

Tiefland.<br />

Für die Kelten <strong>und</strong> Germanen <strong>und</strong> den ihnen folgenden<br />

Völkern war die <strong>Eiche</strong> ein heiliger Baum. Die ältesten <strong>Eiche</strong>n<br />

künden noch heute von <strong>ihrer</strong> Verehrung <strong>und</strong> von<br />

dem Wissen um ihre Nützlichkeit. Doch die alten <strong>Eiche</strong>n<br />

werden rar in Brandenburg.<br />

Seit Jahren weisen gerade die beiden <strong>Eiche</strong>narten den<br />

höchsten Kronenverlichtungsgrad auf <strong>und</strong> das jährliche<br />

<strong>Eiche</strong>n-Schadholzaufkommen steigt progressiv. Die Absterbeprozesse,<br />

die <strong>der</strong> Komplexkrankheit folgen, verlaufen<br />

nach ersten sichtbaren Schadsymptomen vergleichsweise<br />

schnell. Doch <strong>der</strong> aktuelle Wissensstand<br />

um die Wirkungsmuster <strong>der</strong> vielfältigen, ursächlichen<br />

Faktoren bleibt unbefriedigend. Wird die <strong>Eiche</strong> gerade<br />

jetzt, wo sie eine neue Wertschätzung erfährt, <strong>zur</strong> Problembaumart?<br />

Wo liegen die standörtlichen Grenzen<br />

des <strong>Eiche</strong>nanbaus im vergleichsweise nie<strong>der</strong>schlags<strong>und</strong><br />

nährstoffarmen Brandenburg <strong>und</strong> wo liegen seine<br />

Chancen? Welche <strong>Eiche</strong>nherkünfte werden den künftigen<br />

Umweltverän<strong>der</strong>ungen standhalten?<br />

Notwendige neue Forschungskonzepte, die in Handlungsempfehlungen<br />

für eine ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch<br />

zukunftsfähige <strong>Eiche</strong>nwirtschaft führen, verlangen nach<br />

einer Bestandsaufnahme.<br />

Die vorliegende Schrift dokumentiert den aktuellen<br />

Kenntnisstand <strong>zur</strong> Thematik mit dem regionalen Bezug<br />

zum Nordostdeutschen Tiefland, insbeson<strong>der</strong>e des<br />

Landes Brandenburg. Mit den nachfolgenden 25 Kapiteln<br />

wird ein thematischer Bogen von <strong>der</strong> Ökologie, Gefährdung,<br />

Bewirtschaftung <strong>und</strong> Verwendung von Stiel<strong>und</strong><br />

Trauben-<strong>Eiche</strong>n gespannt. Dabei kommt den an <strong>der</strong><br />

Erstellung <strong>der</strong> Schrift beteiligten 31 Autoren verschiedener<br />

Fachdisziplinen ein beson<strong>der</strong>er Verdienst zu.<br />

Möge die Schrift einen weiten Leserkreis aus Forstpraxis<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft finden <strong>und</strong> neue Anregungen für die<br />

Lösung aktueller Probleme <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>nbewirtschaftung<br />

im Nordostdeutschen Tiefland liefern.<br />

Prof. Dr. KLAUS HÖPPNER<br />

Leiter <strong>der</strong> Landesforstanstalt Eberswalde<br />

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