Offen für Informationen - Bischofswerda
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6 Aus der Stadtgeschichte<br />
<strong>Bischofswerda</strong> wurde 1227 erstmals urkundlich erwähnt. Es<br />
ist jedoch mit Recht anzunehmen, dass schon im 10. Jahrhundert<br />
die Gründung durch die Meißner Bischöfe erfolgte.<br />
Schon der Name weist darauf hin, dass <strong>Bischofswerda</strong> eine<br />
bischöfliche Stadt war. Bei der Christianisierung der Sorben<br />
war sicher die Kirche oder die Kapelle auf der Höhe, umgeben<br />
von Sumpf und Teichen, das erste Bauwerk, das von den<br />
Meißner Bischöfen errichtet wurde. So ist auch der zweite<br />
Teil des Namens „-werda“ zu erklären. Es leitet sich ab von<br />
dem Mittelhochdeutschen und bedeutete „von Wasser<br />
umgebenes Land“.<br />
Bei der im 13. Jahrhundert einsetzenden Besiedlung des<br />
Gebietes durch Deutsche wurde der Kirchenfleck zu einem<br />
Zentrum ausgebaut. So erhielt <strong>Bischofswerda</strong> 1286 schon<br />
das Recht, eine Stadtmauer zu erbauen. Ihr weiterer Aufbau<br />
lässt außerdem darauf schließen, dass <strong>Bischofswerda</strong> als<br />
Stadt geplant und zum religiösen und wirtschaftlichen Mittelpunkt<br />
der Region ausgebaut wurde. Diese Bedeutung verstärkt<br />
sich, als seit 1406 der Stadt umfangreiche Marktrechte<br />
verliehen wurden. Die Stadt verwaltete sich selbst, wählte<br />
Bürgermeister und Senatoren und besaß die Gerichtsbarkeit.<br />
1558 wurde die Reformation durch das kur<strong>für</strong>stliche<br />
Sachsen auch in der Bischofsstadt eingeführt, womit die<br />
Herrschaft der Meißner Bischöfe endete und die Stadt in<br />
kur<strong>für</strong>stlich sächsischen Besitz überging. Seither sind die<br />
Stadtfarben blau-gelb. Das Wappen, seit 1559 gültig, zeigt<br />
auf blauem Grund zwei schräg gekreuzte goldene Bischofsstäbe<br />
mit vier sechsstrahligen goldenen Sternen. <strong>Bischofswerda</strong><br />
war Opfer aller Kriege, da die Heerstraße nach dem<br />
Osten hier durchführte. Besonders hart traf es <strong>Bischofswerda</strong><br />
1813, als die Stadt bis auf drei Häuser abbrannte. Die<br />
Architektur des Wiederaufbaus der Stadt prägte sehr stark<br />
der sächsische Hofbaumeister Gottlob Friedrich Thormeyer.<br />
Bereits damals hatte die Stadt eine Vorreiterrolle im Tuchmachergewerbe.<br />
Mit dem Bau der Sächsisch-Schlesischen<br />
Eisenbahn und der Inbetriebnahme des Bahnhofs in<br />
<strong>Bischofswerda</strong> 1845 nahm die weitere industrielle Entwicklung<br />
einen raschen Aufschwung. In der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts fasste die Glasindustrie aus Böhmen kommend<br />
hier Fuß und auch die Metallurgie ließ sich in Form<br />
einer Eisengießerei und einer Armaturenfabrik, gefolgt<br />
von einer Fabrik <strong>für</strong> landwirtschaftliche Geräte hier nieder.<br />
Neben den Zigarrenmanufakturen und den Töpfereien war<br />
damit die Stadt fast zu einer Industriestadt geworden. Um<br />
die Wende zum 20. Jahrhundert baute die Stadt die nötige<br />
Infrastruktur aus.