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Farbstoffe<br />
Eine Substanz ist dann farbig, wenn sie aus dem sichtbaren<br />
Teil des elektromagnetischen Spektrums (400 – 800 nm)<br />
einen Wellenbereich selektiv absorbiert. Die wahrgenommene<br />
Farbe entspricht dann der jeweiligen Komplementärfarbe des<br />
absorbierten Spektralbereichs.<br />
Es sind die Elektronen, die durch Absorption von Energie<br />
vom HOMO-Orbital (Highest Occupied Molecular Orbital)<br />
in das LUMO-Orbital (Lowest Unoccupied Molecular Orbital)<br />
übergehen.<br />
Gesättigte organische Verbindungen sind im allgemeinen farblos,<br />
weil die HOMO/LUMO-Abstände zu groß sind und deshalb<br />
viel mehr Energie erforderlich ist (im UV-Bereich), um<br />
die Elektronen von σ-Bindungen anzuregen. Besitzt aber eine<br />
Verbindung p-Elektronen (C=O, C=N–, >C=C LUMO benötigen. Es sind<br />
also die Elektronen, die für die selektive Lichtabsorption und<br />
damit für die Farbigkeit einer Verbindung verantwortlich<br />
sind.<br />
20 chem_is_try • <strong>AppliChem</strong> © 2010<br />
Mit dem Begriff Mesomerie beschreiben wir die Tatsache,<br />
dass chemische Verbindungen nicht mit einer einzigen Formel<br />
wiedergegeben werden können. Bekanntes Beispiel ist<br />
das Benzol, für das zwei mesomere Grenzformeln angegeben<br />
werden müssen. Der wahre Zustand liegt zwischen diesen fiktiven<br />
Formeln und ist energetisch günstiger. Die p-Elektronen<br />
bilden ein cyclisches, delokalisiertes p-Elektronensystem,<br />
das für die exakt gleichen Bindungslängen verantwortlich ist<br />
(139.7 pm gegenüber 147.6 für eine Einfach- und 133.8 pm<br />
für eine Doppelbindung) und dem System seine hohe Stabilität<br />
verleiht.<br />
Benzol: Stabilitätsgewinn durch Mesomerie<br />
„Der Chemiker liebt die Farbe,<br />
vom Blau hat er ‘ne hässliche Narbe,<br />
einmal nahm er zuviel Rot –<br />
nun isser tot.“<br />
Molekülorbitale und<br />
Elektronenübergänge;<br />
n = nicht bindende (freie)<br />
Elektronen