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4 - AppliChem

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Exkurs zu ungesättigten Kohlenwasserstoffen<br />

und cis-/trans-Bindungen<br />

Was bedeutet in diesem Zusammenhang<br />

räumlich „gerade“ und „ungerade“?<br />

In gesättigten Kohlenwasserstoffen sind die 4 Bindungen,<br />

die der Kohlenstoff eingehen kann, räumlich<br />

in Form eines Tetraeders vorzustellen. Es bestehen<br />

zwischen den Kohlenstoff-Molekülen nur Einfachbindungen.<br />

So wird eine C-C Achse gebildet, die frei drehbar<br />

ist. Dadurch können sich unbegrenzt verschiedene<br />

Konformationen einstellen, eben auch eine gerade<br />

Kette.<br />

In ungesättigten Kohlenwasserstoffen können zwischen<br />

den C-Atomen, die nicht alle Bindungsstellen mit Wasserstoff-Molekülen<br />

besetzt haben, Doppelbindungen<br />

bestehen. Um eine Doppelbindung ist keine Drehung<br />

mehr möglich. Ein Kohlenstoff mit Doppelbindung<br />

nimmt auch nicht mehr die räumliche tetraedrische<br />

Struktur ein, sondern wird flach und liegt quasi mit den<br />

drei Substituenten in einer Ebene.<br />

Durch die fehlende Rotation können cis-/trans-Isomere<br />

entstehen. Wenn an einer Doppelbindung die beiden<br />

Substituenten (nicht die H-Atome!) zusammen auf der<br />

selben Seite stehen, spricht man von cis, wenn sie auf<br />

entgegengesetzten Seiten stehen, nennt man sie trans.<br />

Um es als Isomer zu bezeichnen, muss ansonsten<br />

natürlich die Summenformel gleich sein.<br />

Abb. Formelbild cis-/trans-Isomere<br />

Abb. Wachs am Beispiel des Myricin<br />

40 chem_is_try • <strong>AppliChem</strong> © 2010<br />

Fette und fette Öle<br />

Fette und fette Öle sind chemisch betrachtet Triglyceride<br />

oder genauer Triacylglyceride. Es handelt sich um Ester<br />

des Alkohols Glycerin mit unverzweigten aliphatischen Monocarbonsäuren<br />

(griech. aleiphar = fettig). Es sind Verbindungen<br />

aus der Tier- und Pflanzenwelt, die nicht mit den synthetisch<br />

hergestellten Ölen zu verwechseln sind. Zu letzteren<br />

zählen auch die Paraffine.<br />

Abb. Grundstruktur Triglycerid<br />

Die mit den drei OH-Gruppen des Glycerins veresterten<br />

Carbonsäuren sind in der Mehrzahl gesättigt. Palmitinsäure<br />

(C16) und Stearinsäure (C18) sind die verbreitetsten Carbonsäuren.<br />

Daneben treten eine Reihe von ungesättigten<br />

Carbonsäuren auf, z. B. die Ölsäure (C18) und die mehrfach<br />

ungesättigten Linol- und Linolensäure (beide C18). Je mehr<br />

ungesättigte Fettsäuren in den Fetten vorhanden sind, desto<br />

flüssiger sind sie, da sie sich räumlich nicht so dicht zusammenlagern<br />

können wie die geraden Ketten der gesättigten<br />

Carbonsäuren (siehe Exkurs zu ungesättigten Kohlenwasserstoffen).<br />

Wachse<br />

Wachse sind Ester höherer Carbonsäuren mit höheren<br />

Alkoholen. Die Carbonsäuren der in der Natur vorkommenden<br />

Wachse enthalten 16 –36 Kohlenstoffatome, in der<br />

Regel mit einer geraden Kohlenstoffzahl. Da auch die mit den<br />

Carbonsäuren veresterten primären Alkohole ähnlich lange<br />

Kohlenstoffketten besitzen, sind Wachse bei Raumtemperatur<br />

relativ fest.

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