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Verwendbarkeit von Landschaftsstrukturmaßen als - TU Berlin

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1 Einleitung<br />

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Einleitung<br />

Die Berechnung <strong>von</strong> <strong>Landschaftsstrukturmaßen</strong> (LSM) zur Analyse <strong>von</strong> Landschaften ist ein<br />

viel beachteter Ansatz in der Landschaftsökologieforschung. Insbesondere durch Forschungsaktivitäten<br />

in Nordamerika zu den so genannten „landscape metrics“ sind in den letzten Jahrzehnten<br />

eine Vielzahl <strong>von</strong> Maßen zur Quantifizierung <strong>von</strong> Landschaftsstruktur entstanden,<br />

deren zum Teil komplexe Berechnung mit Hilfe moderner Computertechnik gut bewältigt<br />

werden kann (LANG ET AL. 2002: 304). Hintergrund für die Anwendung <strong>von</strong> LSM ist die Erkenntnis,<br />

dass zwischen Landschaftsstruktur und den landschaftsökologischen Funktionen ein<br />

enger, quantitativ nachweisbarer Zusammenhang besteht (WALZ 2001: 8). LSM dienen somit<br />

<strong>als</strong> Werkzeug zur ökologischen Analyse <strong>von</strong> Landschaften.<br />

Aufgabe der Landschaftsplanung ist es, Ziele und Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung<br />

des Naturhaushaltes darzustellen (vgl. BNatSchG: §1, §13). Ein wichtiger Arbeitsschritt ist<br />

dabei die Erfassung und Bewertung des vorhandenen Zustands der naturhaushaltlichen Situation<br />

eines Untersuchungsgebietes im Hinblick auf verschiedene Schutzgüter und Landschaftsfunktionen.<br />

Ziel ist es, aufgrund <strong>von</strong> qualitativer und quantitativer Erfassung der Schutzgüter<br />

und Landschaftsfunktionen den Naturhaushalt unter Hinzunahme normativer Kriterien zu<br />

bewerten (VON HAAREN 2004: 86f.). Dabei gibt es in der Landschaftsplanung vielfältige Methoden,<br />

die auch räumliche Strukturen in ihre Betrachtungen mit einbeziehen, wie etwa das<br />

Vorkommen <strong>von</strong> verschiedenen Biotoptypen, deren Größe und Verteilung in der Landschaft<br />

oder deren räumliche Beziehungen zueinander. Voraussetzungen zur Akzeptanz dieser Methoden<br />

sind unter anderem die gute Nachvollziehbarkeit und die Einbeziehung objektiver Bewertungskriterien<br />

(ebd.). Eine Methodik, die quantitativ-objektive Aussagen macht, kann<br />

daher einen wertvollen Beitrag zur Bewertung <strong>von</strong> Fragestellungen der Landschaftsplanung<br />

liefern.<br />

Die Berechung <strong>von</strong> LSM führt zu solchen quantitativ-objektiven Aussagen zu Strukturen in<br />

der Landschaft. Sie können dadurch gebräuchliche Methoden der Umweltplanung unterstützen<br />

und ergänzen, sowie zur Beschleunigung des Bewertungsprozesses in Planungsaufgaben<br />

führen. Darüber hinaus sind LSM geeignete Instrumente für die Umweltüberwachung (Monitoring)<br />

sowie Erfolgskontrolle <strong>von</strong> Planungen und können bei der Normierung <strong>von</strong> Umweltqualitätszielen<br />

hilfreich sein (KLEINSCHMIT & WALZ 2006). Die Analyse einer Landschaft<br />

aufgrund ihrer strukturellen Eigenschaften und die Quantifizierung dieser Eigenschaften mit<br />

LSM eignen sich demnach gut zur Verwendung in der Landschaftsbewertung und könnten in<br />

der flächendeckenden Landschaftsplanung breite Anwendung finden (WALZ 2004: 23). Aufgrund<br />

einer großen Anzahl verschiedener Maße, mit teilweise redundanten Aussagen, die<br />

manchmal komplex und schwer nachvollziehbar sind, findet dieser Ansatz jedoch bisher<br />

kaum Verwendung in der praktischen Umweltplanung (LIPP 2006: 26).<br />

1.1 Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

Die vorliegende Arbeit wurde hauptsächlich durch den Workshop „Landschaftsstrukturmaße<br />

in der Umweltplanung“ angeregt, der im April 2006 <strong>von</strong> der IALE-AG an der <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />

durchgeführt wurde. Das Anliegen der Veranstaltung bestand darin, Vertretern <strong>von</strong> Landschaftsökologieforschung<br />

und Planungspraxis ein Forum zu bieten, auf dem die Potenziale<br />

<strong>von</strong> LSM und Möglichkeiten der Implementierung dieses Ansatzes in planerische Aufgaben<br />

diskutiert werden können. Als Ergebnis stand die Forderung nach einem überschaubaren Set<br />

<strong>von</strong> praxisrelevanten LSM, die einfach, prägnant und für Entscheidungsträger gut nachvollziehbar<br />

sind (KLEINSCHMIT & WALZ 2006). Um die Einbindung dieser Maße in die Planungspraxis<br />

zu erleichtern, sollte die Eignung der Methodik zur Unterstützung <strong>von</strong> klassischen<br />

Planungsaufgaben anhand <strong>von</strong> praktischen Beispielen nachgewiesen werden. Ziel dieser Stu-

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