Verwendbarkeit von Landschaftsstrukturmaßen als - TU Berlin
Verwendbarkeit von Landschaftsstrukturmaßen als - TU Berlin
Verwendbarkeit von Landschaftsstrukturmaßen als - TU Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
39<br />
Ergebnisse<br />
Im GIS wurde jeder Klasse der entsprechende Wert zugeordnet. Anschließend wurde für jede<br />
Rasterzelle der gewichtete Mittelwert der vorkommenden Biotopstrukturen bestimmt. Anhand<br />
<strong>von</strong> Matrizen in der Form <strong>von</strong> Abb. 6 wurden die Werte <strong>von</strong> Randeffekt, Reliefenergie und<br />
Flächennutzung für jede Rasterzelle zu einem Gesamtwert für die Erholungseignung zusammengefasst.<br />
4 Ergebnisse<br />
4.1 Arten und Lebensgemeinschaften<br />
4.1.1 Berechnungen in 220 Klassen<br />
Vielfalt der Biotoptypen<br />
Landschaftsstrukturmaße, mit denen Diversität<br />
quantifiziert wurden, sind Reichtum,<br />
Shannons Diversitäts Index (SHDI), Eveness<br />
(EVEN) und Dominance (DOM). Dabei<br />
kann es nicht nur darum gehen, die<br />
Anzahl der auftretenden Biotoptypen zu<br />
bestimmen, da nicht nur das Vorkommen<br />
möglichst vieler verschiedener Biotope<br />
entscheidend ist, sondern auch die Fläche,<br />
die <strong>von</strong> ihnen eingenommen wird und wie<br />
sie auf eine Landschaft verteilt sind (vgl.<br />
BASTIAN & SCHREIBER 1994: 406; MARKS<br />
ET AL.1989: 189). Die Ergebnisse für das<br />
Maß Reichtum sind daher nicht geeignet,<br />
um Diversität realistisch abzubilden. Zudem<br />
zeigen die Werte eine starke Abhängigkeit<br />
<strong>von</strong> der Größe der Naturraumeinheit<br />
(vgl. Abb. 7). Das Bestimmtheitsmaß R² ist dabei das Maß für den Zusammenhang zwischen<br />
Reichtum und Flächengröße. Ein Wert <strong>von</strong> 0,88 ist <strong>als</strong> sehr hoch einzustufen. Shannons Diversitäts<br />
Index (SHDI) beschreibt sowohl die Anzahl der in einer Landschaft vorkommenden<br />
Biotoptypen <strong>als</strong> auch deren Verteilung auf die Gesamtfläche. Das Maß ist demnach besser<br />
geeignet, Diversität zu quantifizieren (WALZ 2004: 25f.). Auch hier ist zu vermuten, dass der<br />
SHDI sensitiv auf die Größe des Untersuchungsraumes reagiert, denn je größer ein Gebiet,<br />
umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
mehr unterschiedliche Nutzungstypen auftreten.<br />
Diese Vermutung bestätigt sich jedoch<br />
bei der vorliegenden Untersuchung<br />
nicht, wie Abb. 8 zeigt. Das Bestimmtheitsmaß<br />
R² für den Zusammenhang zwischen<br />
Fläche und SHDI beträgt nur 0,01.<br />
Die Werte <strong>von</strong> SHDI sind <strong>als</strong>o nahezu unabhängig<br />
<strong>von</strong> der Flächengröße. Offensichtlich<br />
wird die Diversität der Biotopstruktur<br />
eher durch die Charakteristik der Naturräume<br />
<strong>als</strong> deren Größe bestimmt. Das spricht<br />
für die Qualität der Abgrenzung der naturräumlichen<br />
Einheiten und unterstützt die<br />
Sinnhaftigkeit der Nutzung dieser Einheiten<br />
Reichtum<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
R 2 = 0,88<br />
0 50.000 100.000 150.000<br />
Fläche in ha<br />
Naturräume Linear (Naturräume)<br />
Abb. 7: Zusammenhang zwischen Flächengröße<br />
und Reichtum der Biotoptypen<br />
SHDI<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
2,455<br />
2,257<br />
R 2 = 0,01<br />
3,091<br />
2,742<br />
2,336<br />
0<br />
0 20.000 40.000 60.000<br />
Fläche in ha<br />
80.000 100.000 120.000<br />
Naturräume Linear (Naturräume)<br />
Abb. 8: Zusammenhang zwischen Flächengröße und<br />
Shannons Diversitäts Index