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ergo - Stadtwerke Bochum

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Magazin für Menschen mit Energie • 3/2006<br />

<strong>ergo</strong>:<br />

ERDGASFAHRZEUGE<br />

TKD stellt gesamten Fuhrpark um –<br />

und spart damit jedes Jahr viel Geld<br />

NETIKETTE<br />

Die E-Mail wird 35 – und macht so<br />

manchem das Leben schwer<br />

CORPORATE CITIZENSHIP<br />

Die Vielfalt des<br />

Förderns


Global agierend & lokal mit der<br />

Region verbunden – der SigmaKalon-<br />

Konzern mit seinen Marken<br />

SIGMA COATINGS, HISTOR und D&M<br />

COATINGS ist ein fester Bestandteil<br />

von <strong>Bochum</strong>.<br />

Global Player –<br />

local Heroes<br />

Mehr als 250 Mitarbeiter sind am Standort<br />

<strong>Bochum</strong>-Gerthe tätig in den Bereichen dekorativer,<br />

industrieller und schützender Beschichtungen.<br />

Auf dem ehemaligen Zechengelände<br />

„Lothringen“ wird der Vertrieb hochqualitativer<br />

Farben und Lacke betreut: für das Maler- und<br />

Lackiererhandwerk, den do-it-yourself-Bereich<br />

sowie für Anwendungen in der industriellen<br />

Holzbeschichtung, in der Marine und für den<br />

schweren Korrosionsschutz.<br />

Zudem werden industrielle Beschichtungen, die<br />

ihre Anwendungen in vielen Dingen des täglichen<br />

Lebens finden (z.B. bei Fahrrädern, Waschmaschinen<br />

etc.), in <strong>Bochum</strong> produziert.<br />

SigmaKalon als ein international führender Hersteller<br />

von Farben und Lacken steht für qualitativ<br />

hochwertige, lösungsorientierte Produktanwendungen<br />

und für eine hohe Innovations- und<br />

Forschungskompetenz.<br />

Dabei steht für uns als weltweit tätiger und<br />

engagierter Konzern immer der Mensch im Mittelpunkt<br />

unseres Handelns – in einer lebens- und<br />

schützenswerten Umwelt.<br />

SigmaKalon Deutschland GmbH<br />

Klüsenerstr. 54 44805 <strong>Bochum</strong> Tel. +49 (0)234 869-0 Fax +49 (0)234 869-358 www.sigmakalon.de<br />

©Stadt <strong>Bochum</strong>, Presseamt


<strong>ergo</strong>:<br />

4 IMPULSE<br />

Editorial • <strong>ergo</strong>: verlost Karten für Nina Hagen und<br />

German Brass • Im Solarflugzeug um die Welt • Erstes<br />

Erdgas-Autohaus • 3 Fragen an Prof. Dr. Dr. Karl-Ulrich<br />

Rudolph über sein innovatives Konzept zum Wassermanagement<br />

• E-News<br />

6 BRENNPUNKT<br />

Corporate Citizenship: Unternehmen in der Region<br />

beweisen gesellschaftliche Verantwortung und unterstützen<br />

soziale, kulturelle und ökologische Projekte – ein<br />

Trend, dem sich immer mehr Firmen anschließen.<br />

10 MARKT<br />

Erdgasfahrzeuge: Die <strong>Bochum</strong>er TKD Güterkraftverkehr<br />

GmbH stellt ihren Fuhrpark auf Erdgas um und<br />

reduziert damit ihre Kraftstoffkosten ganz erheblich.<br />

Internet: Die Websites der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong> belegen<br />

Platz eins beim Vergleich der Internet-Präsenzen der<br />

deutschen Energieversorger.<br />

Unbundling: Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong> trennen Netz und<br />

Vertrieb und gründen eine neue Netzgesellschaft.<br />

GuD-Kraftwerk Hamm-Uentrop: Die erste tonnenschwere<br />

Turbine schwebt ein – eine Fotoreportage.<br />

16 TRENDS<br />

Kommunikation: Dreieinhalb Jahrzehnte nach ihrer<br />

„Erfindung“ ist die E-Mail Fluch und Segen zugleich – wo<br />

die Probleme liegen und wie man sie lösen kann.<br />

18<br />

KURZ & GUT<br />

Berdis Business: Schlag nach bei Darwin! • ewmr testet digitale<br />

Stromzähler • Erfinderische Energie: Der elektrische<br />

Haartrockner • Energiesteuergesetz sichert Ausbau<br />

des Erdgas-Tankstellennetzes • ewmr gründet Gasspeichergesellschaft<br />

• Impressum<br />

10 70 neue Fahrzeuge hat TKD in <strong>Bochum</strong> angeschafft – und lässt die ganze<br />

Flotte mit Erdgas fahren.<br />

6 Ob Kultur oder andere Bereiche des gesellschaftlichen<br />

Lebens – immer mehr Unternehmen<br />

nehmen Verantwortung<br />

für das Ganze wahr.<br />

Ausgabe 3/2006<br />

16 Auch Unternehmen geraten<br />

verstärkt unter Beschuss: E-Mails haben<br />

die Kommunikation revolutioniert, aber sie<br />

sind zuweilen auch eine Plage – nicht nur als Spam.


4 IMPULSE<br />

Die nötige Energie geben die <strong>Stadtwerke</strong><br />

ihren Kunden – und sie tun eine Menge<br />

dafür, dass dies effizient und zu attraktiven<br />

Konditionen gelingt. Aktuelle Belege<br />

dafür finden Sie auch in diesem Heft:<br />

die Errichtung des Gas- und Dampfkraftwerkes<br />

in Hamm-Uentrop etwa, die Gründung<br />

einer eigenen Netzgesellschaft, den<br />

Bau des Gasspeichers nahe der holländischen<br />

Grenze.<br />

Eine andere Form von Energie benötigen<br />

viele soziale, kulturelle und ökologische<br />

Projekte im Lande: finanzielle Energie<br />

– in Zeiten klammer öffentlicher Haushalte<br />

mehr denn je. Immer häufiger engagieren<br />

sich daher auch private Unternehmen<br />

im Sinne des „Corporate Citizenship“.<br />

<strong>ergo</strong>: hat sich Beispiele in der Region und<br />

darüber hinaus angeschaut und will zum<br />

Nachahmen ermutigen. Denn, so einer unserer<br />

Gesprächspartner: „In Zukunft ist entscheidend,<br />

wie ein Unternehmen mit gesellschaftlicher<br />

Verantwortung umgeht.“<br />

Anregende Unterhaltung mit der neuen<br />

Ausgabe des „Magazins für Menschen<br />

mit Energie“ wünscht Ihnen<br />

Ihre <strong>ergo</strong>:-Redaktion<br />

EDITORIAL<br />

Zwei herausragende Musik-Events<br />

hellen den kommenden Winter auf.<br />

Im Rahmen der von den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Bochum</strong> initiierten Veranstaltungsreihe<br />

„Jahrhundertstimmen“ wird am 11. November<br />

Nina Hagen mit ihrer außergewöhnlichen<br />

Stimme die <strong>Bochum</strong>er Jahrhunderthalle<br />

erklingen lassen. Begleitet<br />

vom 13-köpfigen Capital Dance Orchestra,<br />

der besten Big Band Berlins, singt Nina<br />

Hagen Lieder von Interpreten wie<br />

Frank Sinatra, Ella Fitzgerald und The Andrew<br />

Sisters, und auch einige Klassiker aus<br />

alten UFA-Filmen sind mit im Programm.<br />

Alle Werke stammen übrigens aus ihrem<br />

neuen Album „Irgendwo auf der<br />

Welt“, mit dem Nina Hagen zum zweiten<br />

Mal beweist, dass sie Liedgut aus dem<br />

Schellack-Plattenarchiv ebenso sicher beherrscht<br />

wie den Punk.<br />

Freunde der Blechblas-Kunst kommen<br />

am 9. Dezember voll auf ihre Kosten. Die<br />

Formation German Brass, Deutschlands<br />

beste Blechbläser-Formation, wird – eben-<br />

Mit der Sonne einmal um die ganze Welt<br />

Vor einigen Jahren gelang ihm als erstem<br />

die Non-Stop-Umrundung der Erde<br />

in einem Heißluftballon, nun will der<br />

Abenteurer Betrand Piccard erneut den<br />

Mit rund 80 Metern Spannweite soll das<br />

Solarflugzeug genug Fläche bieten, um<br />

ausreichend Sonnenenergie für die Weltumrundung<br />

zu sammeln.<br />

Gewinnen Sie Musik<br />

Konzerte Nina Hagen und German Brass in <strong>Bochum</strong><br />

Nina Hagen singt „Irgendwo auf<br />

der Welt“ – in diesem Falle in der<br />

Jahrhunderthalle <strong>Bochum</strong>.<br />

Globus umkreisen: in einem Solarflugzeug.<br />

Die besondere Herausforderung liegt<br />

darin, die Zeit von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang<br />

zu überbrücken. Zwar soll der<br />

Flug keine Non-Stop-Tour werden, doch<br />

einige Nächte wollen Piccard und sein Pilot,<br />

der Ingenieur André Borschberg,<br />

durchfliegen. Möglich werden soll das<br />

durch die Speicherung von reichlich<br />

Sonnenkraft am Tage. Dazu werden die<br />

Flügel, die eine Spannweite von rund 80<br />

Metern haben, über die gesamte Breite mit<br />

Solarzellen neuester Bauart bestückt sein.<br />

Die Energie wird in modernsten Batterien<br />

gespeichert.<br />

Insgesamt soll die Erdumrundung 20<br />

Tage dauern. Die Route führt von Europa<br />

zunächst nach Indien und über den Pa-<br />

falls unterstützt von den <strong>Stadtwerke</strong>n – im<br />

Audimax der Ruhr-Uni Sinfonisches und<br />

individuelle Solos zum Besten geben. «<br />

Tickets für German Brass gibt‘s ab 15. November<br />

an der Theaterkasse des <strong>Bochum</strong>er<br />

Schauspielhauses, Tel.: (02 31) 33 33 55 55.<br />

Karten für Nina Hagen sind schon jetzt an allen<br />

bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.<br />

Für beide Veranstaltungen verlost <strong>ergo</strong>: jeweils<br />

fünf Mal zwei Karten. Wenn Sie dabei sein<br />

möchten, füllen Sie einfach das beiliegende<br />

Antwortfax aus. Einsendeschluss: 13.10.<br />

zifik in die USA, anschließend geht es über<br />

den Atlantik wieder nach Europa. Start des<br />

Abenteuers ist voraussichtlich im Jahr<br />

2011. «<br />

Kein Solarflugzeug, aber eine schicke Solartaschenlampe<br />

haben wir für unsere Leser gefunden:<br />

Einmal am sonnigen Fenster voll<br />

aufgeladen, leuchtet sie bis zu sechs<br />

Stunden. Wenn Sie eine von<br />

sechs LED-Solarleuchten<br />

gewinnen möchten,<br />

füllen Sie einfach<br />

das Antwortfax<br />

aus. Einsendeschluss:<br />

13.10.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


Erstes Autohaus nur für<br />

Erdgasfahrzeuge<br />

Wer sich auf die Suche nach einem Fahrzeug mit Erdgasantrieb<br />

macht, hat gute Chancen, das richtige zu finden.<br />

Erst recht, seit in Kaufbeuren im Allgäu das erste Autohaus<br />

der Republik eröffnete, das ausschließlich Erdgasfahrzeuge<br />

anbietet.<br />

Mehr als 50 verschiedene Fahrzeuge aller Marken –<br />

vom Audi A 8 über den VW Lupo bis zum Opel Zafira –<br />

hat das Autohaus Schoch im Programm. Dazu bieten die<br />

Kaufbeurener alle Services wie Beratung, Probefahrt und<br />

auch die fachgerechte Umrüstung von Benzin- und Dieselfahrzeugen.<br />

Im Jahr 2007 rechnet die Branche übrigens mit der<br />

1.000 Erdgas-Tankstelle. Die Versorgung wird also zunehmend<br />

dichter und selbst wenn die nächste Tankstelle nicht<br />

in Reichweite ist, macht auch das nichts: Erdgas-Fahrzeuge<br />

verfügen über einen zusätzlichen Benzintank. «<br />

Klimaneutrales Braunkohlekraftwerk<br />

In Spremberg an der Landesgrenze von<br />

Brandenburg und Sachsen entsteht die<br />

weltweit erste Pilotanlage für ein CO 2-freies<br />

Braunkohlekraftwerk. Die 30-Megawatt-<br />

Anlage soll 2008 fertig gestellt sein. Das<br />

bei der Verbrennung von Kohle entstehende<br />

CO 2 wird nicht in die Atmosphäre abgegeben,<br />

sondern vom Rauchgas getrennt<br />

und unter Druck verflüssigt, damit es gespeichert<br />

werden kann. Auch das Verfahren<br />

zur Verbrennung der Kohle ist neu:<br />

Anstatt mit normaler Luft wird die Kohle<br />

mit reinem Sauerstoff und dem Rauchgas<br />

verbrannt. Das flüssige CO 2, das in der<br />

Anlage entsteht, soll eine Reinheit von 99<br />

Prozent besitzen und unter Gesteins-<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06<br />

schichten westlich von Berlin gespeichert<br />

werden.<br />

Meister im Stromaustausch<br />

Deutschland hat 2005 den Spitzenplatz im<br />

Stromaustausch innerhalb der EU eingenommen:<br />

Gut 53 (2004: 44,2) Milliarden<br />

Kilowattstunden betrugen die Stromimporte<br />

und rund 62 (51,5) Mrd. kWh die<br />

Exporte. Das ist eine Steigerung im Vergleich<br />

zum Vorjahr von jeweils rund 20<br />

Prozent. „Der deutsche Strommarkt ist für<br />

den grenzüberschreitenden Stromaustausch<br />

weit geöffnet. Das Ziel der deutschen<br />

Stromwirtschaft ist es, diesen EUweit<br />

zu erleichtern, um damit den gesamteuropäischen<br />

Wettbewerb voranzutrei-<br />

3 Fragen an …<br />

... Prof. Dr. Dr. Karl-Ulrich Rudolph, Leiter des Instituts<br />

für Umwelttechnik und Management an der<br />

Uni Witten/Herdecke, den die Weltbank für ein innovatives<br />

Konzept im Bereich Wassermanagement<br />

für Dritte-Welt-Länder auszeichnete.<br />

„Wasser braucht Management“<br />

ben“, so VDEW-Hauptgeschäftsführer<br />

Eberhard Meller.<br />

Fußballplatz in Nanogröße<br />

Forscher der Ruhr-Uni haben ein Fußballfeld<br />

hergestellt, das nur unter dem Elektronenmikroskop<br />

zu sehen ist. Der von<br />

dem Doktoranden der Experimentalphysik,<br />

Andreas Westphalen, mit der so genannten<br />

Elektronenstrahl-Lithographie<br />

erzeugte Kickerplatz (Bild) misst zehn Mal<br />

sieben Mikrometer –<br />

zehn Millionen Mal<br />

kleiner als das Original<br />

und so groß wie<br />

eine Facette eines<br />

Mückenauges.<br />

IMPULSE 5<br />

Benötigen Entwicklungsländer nicht eher Wasser als Managementsysteme?<br />

In Dritte-Welt-Ländern ergeben sich bei der Verteilung Wasserverluste<br />

von bis zu 70 Prozent durch Leckagen, Wartungsmängel<br />

und anderes. Hier fehlt es nicht an Wasser, sondern<br />

an geordnetem Management. Es reicht daher nicht aus, den<br />

armen Ländern aus Entwicklungsgeldern moderne Anlagen<br />

zu spendieren. Die eigentliche Aufgabe ist es, den Betrieb<br />

zu professionalisieren. Das können jedoch nicht ausländische<br />

Unternehmen alleine in die Hand nehmen, denn das<br />

wird nicht akzeptiert.<br />

Wie sieht Ihre Lösung aus?<br />

Wir haben ein Franchise-System entwickelt, bei dem internationale<br />

Partner mit lokalen Unternehmen zusammen arbeiten.<br />

Die ausländischen Firmen bringen das Know-how<br />

ein und schulen Kräfte vor Ort für Aufgaben wie den Betrieb<br />

und die Wartung. So entstehen zum Beispiel Arbeitsplätze,<br />

und fremde Unternehmen werden nicht als Invasoren<br />

wahr genommen.<br />

Gibt es bereits erste Projekte?<br />

Wir arbeiten derzeit in Südafrika. In Frage kommt das Konzept<br />

aber auch für Länder in Lateinamerika oder Asien.<br />

E-NEWS


6 BRENNPUNKT<br />

Goodwill bewusst gestalten<br />

Corporate Citizenship Wenn Unternehmen etwas unternehmen, dann oft auch für einen guten Zweck. Ob<br />

Konzert oder Suppenküche für Arme – ohne privates Engagement wäre vieles nicht möglich. Auch der Mittelstand<br />

beweist gesellschaftliche Verantwortung.<br />

Etwa 35.000 Jahre alt, 90 Zentimeter<br />

groß, 115 Kilo schwer – das kleine<br />

Mammut-Baby Dima ist der große Star<br />

der Ausstellung „Klima und Mensch“ in Herne.<br />

Die Jahrtausende im tiefgekühlten Boden<br />

der sibirischen Tundra sieht man ihm nicht<br />

an. Keines seiner Art ist so gut erhalten. Dima<br />

ist ein einmaliges Exponat – das vielleicht<br />

nicht den Weg ins Westfälische Museum für<br />

Archäologie gefunden hätte, wenn nicht<br />

zahlreiche Unternehmen aus der Region die<br />

Ausstellung förderten.<br />

Das bürgerschaftliche Engagement der<br />

Wirtschaft, auch Corporate Citizenship genannt,<br />

hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung<br />

gewonnen. Welchen Stellenwert es<br />

mittlerweile hat, zeigt sich – unabhängig von<br />

der Klimaausstellung – beispielhaft an der Situation<br />

in Herne.<br />

„Die Hälfte unserer Kulturveranstaltungen<br />

wäre nicht möglich, wenn es keine<br />

Unterstützung von außen gäbe“, sagt Kulturamtsleiter<br />

Peter Weber. Von außen – das ist<br />

in diesem Fall vor allem die Kulturinitiative,<br />

ein Zusammenschluss engagierter Firmen<br />

(siehe Kasten auf S. 8).<br />

Die Musikkonzerte, Kinderfestivals und<br />

Stadtfeste in Herne sind nur ein Beispiel dafür,<br />

wo Corporate Citizenship wirkt. Kleine<br />

wie große Firmen treten heutzutage in nahezu<br />

allen Bereichen des täglichen Lebens als<br />

„guter Bürger“ auf. Sie rufen Naturerlebnispfade<br />

ins Leben, unterstützen Suppenküchen<br />

für Arme oder engagieren sich gegen das zurückgehende<br />

Interesse von Schülern an Physik.<br />

Und ermöglichen damit Projekte, die mit<br />

öffentlichen Mitteln allein nie hätten realisiert<br />

werden können.<br />

Gerade in ländlichen und kleinstädtischen<br />

Regionen sind Unternehmer oft eine<br />

der wichtigsten Stützen, hat die Nürnberger<br />

Unternehmensberatung Weissman & Cie. in<br />

einer Untersuchung festgestellt. Bei ihrer Befragung<br />

zeigte sich auch, dass auch der Mittelstand<br />

eine ausgeprägte soziale Ader hat.<br />

„Wer in einer Gesellschaft lebt, sollte sich<br />

auch für sie engagieren“, sagt Wilfried Neuhaus-Galladé,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

des Wittener Hebezeug-Herstellers J.<br />

D. Neuhaus. Das Unternehmen macht sich<br />

unter anderem für den Jugendsport stark (siehe<br />

Kasten auf S. 9).<br />

Corporate Citizenship ist mehr als soziale<br />

Schwärmerei. Gesellschaftliche und unternehmerische<br />

Interessen lassen sich dabei<br />

sinnvoll miteinander verknüpfen. Die<br />

Kosmetikfirma „The Body Shop“ mit Sitz in<br />

Neuss etwa, die sich auch für die Achtung der<br />

Menschenrechte und gegen Tierversuche einsetzt,<br />

veranstaltet Wellness-Abende in Frau-<br />

enhäusern. Die kleine Ofensetzerei Neugebauer<br />

in münsterländischen Nordwalde installierte<br />

in einem lettischen Heim für Kinder<br />

aus Risikofamilien eine neue Heizungsanlage.<br />

Aktuelle Befragungen haben ergeben,<br />

dass sich mehr als die Hälfte aller Firmen und<br />

über 80 Prozent der Großunternehmen gelegentlich<br />

oder häufig für gesellschaftliche<br />

Belange jenseits des Werkzauns engagieren.<br />

„Quantitativ dominieren dabei nach wie vor<br />

klassische Transferleistungen in Form von<br />

Spenden und Sponsoring“, sagt Dr. Michael<br />

Schwarz von der Sozialforschungsstelle Dortmund.<br />

Ob Scheck für ein Jugendheim, Gage für<br />

den Künstler oder Material für die Denkmalrenovierung<br />

– gute Taten tragen oft das Etikett<br />

„Corporate Social Responsibility“ (CSR).<br />

Hinter diesem Begriff steckt sogar noch mehr,<br />

als man gemeinhin vermuten würde. Unternehmen<br />

sollen demnach ihr Geschäft umwelt-<br />

und sozialverträglich sowie wirtschaft-<br />

Geschichte sponsern:<br />

Die Ausstellung „Klima<br />

und Mensch” (hier Fossilienexperten<br />

bei der<br />

Installation eines Stoßzahns)<br />

wird von zahlreichen<br />

Unternehmen gefördert.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


lich erfolgreich, kurz: nachhaltig, managen.<br />

Freiwillig und über gesetzliche Verpflichtungen<br />

hinaus.<br />

Die Ursprünge von CSR liegen im Zeitalter<br />

der Industrialisierung. Damals reagierten<br />

verantwortliche Unternehmer auf soziale<br />

Missstände und damit verbundene Forderungen<br />

der Arbeiterbewegung. Sie bauten Wohnsiedlungen<br />

und Krankenhäuser, um die<br />

Lebensbedingungen zu verbessern. Heute<br />

fängt die gesellschaftliche Verantwortung<br />

beim Spenden, Stiften und Sponsern an und<br />

hört beim Wohlergehen der Mitarbeiter<br />

und fairen Handelsbeziehungen noch lange<br />

nicht auf.<br />

Viele Unternehmen haben ihren Blick für<br />

Corporate Social Responsibility geschärft und<br />

versuchen, sie Schritt für Schritt mit Leben<br />

zu füllen. Mal durch die Unterstützung von<br />

Hilfsprojekten, mal durch betrieblich geförderte<br />

Kinderbetreuung, mal durch den sparsamen<br />

Umgang mit Rohstoffen und Energie.<br />

„Es ist zu erkennen, dass der Goodwill<br />

heutzutage bewusst gestaltet wird“, sagt Prof.<br />

Michael Hutter, Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Theorie der Wirtschaft und ihrer Umwelt an<br />

der Privaten Universität Witten/Herdecke.<br />

Und das lohnt sich. Denn das Interesse<br />

daran, welche sozialen und ökologischen<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06<br />

Menschlich bleiben<br />

„Bei uns ist Corporate Social Responsibility kein zusätzlicher, sondern<br />

ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie“, sagt Thomas Jorberg,<br />

Vorstand der GLS Gemeinschaftsbank. Das <strong>Bochum</strong>er Finanzhaus<br />

gilt als Besonderheit in der Branche, vergibt es seine Darlehen doch<br />

ausschließlich an ökologische, kulturelle und soziale Projekte. Kreditnehmer<br />

sind zum Beispiel das gemeinnützige Unternehmen Pro-Viel<br />

in Wuppertal, wo psychisch Kranke arbeiten, oder das Christofferhaus<br />

in Siegen, in dem ältere Menschen ein neues Zuhause finden.<br />

Die Anleger der Bank wissen, wohin ihr Geld fließt. Zinsen und die<br />

sinnvolle Geldverwendung bilden ihre GLS-Rendite. „Natürlich erwirtschaften<br />

wir Gewinne. Aber wir wollen keine Rendite auf Kosten anderer<br />

machen, sondern menschlich bleiben“, so Pressesprecher Christof<br />

Lützel. Menschlich bleiben – das bedeutet zum Beispiel, dass die<br />

Bank nicht sofort zu pfänden beginnt, wenn ein Kreditnehmer mit den<br />

Raten in Verzug kommt. Und dass sie in der Not auch mit Geldern der<br />

hauseigenen Stiftung, der GLS Treuhand, weiterhilft. Das Finanzhaus<br />

unterstützt viele Initiativen auch über die Geschäftstätigkeit hinaus,<br />

in <strong>Bochum</strong> zum Beispiel das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“.<br />

Die gesellschaftliche Verantwortung wirkt auch nach innen. Das<br />

beste Beispiel: Weil die acht Putzfrauen, die im Bankhaus für Sauberkeit<br />

sorgten, in ihrer Firma mit schlechten Arbeitsbedingungen zu kämpfen<br />

hatten, stellte die Genossenschaftsbank sie kurzerhand selbst ein.<br />

Das Wohnprojekt SUSI in<br />

Freiburg (oben) und die<br />

Hermann Jülich Werkgemeinschaft<br />

in Hamfelde<br />

(links) profitieren von<br />

der Unterstützung durch<br />

die GLS Bank.


Auswirkungen die Tätigkeit eines Unternehmens<br />

hat, steigt – sowohl bei Kunden<br />

und Verbrauchern als auch bei Investoren<br />

und Geschäftspartnern. Auch die Produkte<br />

stehen unter anderer Beobachtung. Dass der<br />

ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland<br />

(VCD) regelmäßig ein Ranking der umweltfreundlichsten<br />

Autos erstellt, ist nur ein<br />

Beispiel.<br />

Thomas Jorberg, Vorsitzender der GLS<br />

Gemeinschaftsbank in <strong>Bochum</strong>, ist angesichts<br />

der Entwicklung sicher: „Corporate Social<br />

Responsibility wird ein Wettbewerbsfaktor.<br />

In Zukunft ist entscheidend, wie ein<br />

Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung<br />

umgeht.“<br />

Das Finanzinstitut schreitet mit gutem<br />

Beispiel voran und hat nachhaltiges Wirtschaften<br />

zu seinem Geschäftsmodell gemacht.<br />

Die Gemeinschaftsbank vergibt ihre<br />

Kredite ausschließlich an soziale und ökologische<br />

Initiativen (siehe Kasten auf S. 7) – und<br />

wird durch zweistellige Wachstumsraten und<br />

eine steigende Zahl von Kunden bestätigt.<br />

Es muss aber nicht gleich CSR im ganz<br />

umfassenden Sinne sein, damit Gutes wirklich<br />

gut ist. Vor allem kleine und mittelständische<br />

Unternehmen müssen die Grenze ihrer<br />

Belastbarkeit im Auge behalten. Es kann<br />

auch schon viel erreicht sein, wenn gesellschaftliches<br />

Engagement nur ein Jugendfußballturnier<br />

lang dauert. «<br />

Initiative für Kultur<br />

Open-Air-Picknick und polnische Popmusik, Feuerwerk und Winzerfest<br />

– das Boulevardfest hat Ende August wieder für mächtig Trubel in<br />

Herne gesorgt. Die beliebte Veranstaltung ist ein Beispiel dafür, wo die<br />

Kulturinitiative Herne, ein Zusammenschluss von 13 Unternehmen,<br />

Gutes tut. Ohne die Unterstützung der Sponsoren fiele das Fest wesentlich<br />

kleiner aus, andere Veranstaltungen gar ins Wasser.<br />

„Wir sind dankbar, dass sich hier in der Stadt ein solcher Förderverein<br />

gebildet hat und wir für unser Kulturangebot Gelder von außen<br />

erhalten“, sagt Peter Weber, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Herne.<br />

Neben den <strong>Stadtwerke</strong>n Herne sind auch Kunden des Energieversorgers<br />

wie die Sparkasse, die Deutsche Benkert GmbH und die Schwing<br />

GmbH in der Kulturinitiative organisiert.<br />

Der gemeinnützige Verein ergänzt durch sein bürgerschaftliches Engagement<br />

das vorhandene städtische Kulturangebot und sieht sich als<br />

Förderer der Musik sowie der bildenden und darstellenden Kunst. Die<br />

Mitglieder sponserten in diesem Jahr bereits ein Galakonzert zum Europatag,<br />

einen Jazz-Abend in der Akademie Mont-Cenis, den Herner<br />

Kinder-Kultur-Sommer und den „Strünkeder Sommer“. Der gesellschaftliche<br />

Einsatz der Unternehmen hat Signalwirkung. „Die Bereitschaft,<br />

sich für Kultur zu engagieren, nimmt zu“, beobachtet Peter Weber.<br />

Ob „Strünkeder Sommer“<br />

(oben) oder Kinderkulturfest„Herkules“<br />

(links) – Herner Unternehmen<br />

setzen sich<br />

für kulturelle Vielfalt<br />

ein.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


Nicht nur für den Jugendsport<br />

engagiert<br />

sich J. D. Neuhaus. Sein<br />

Hebezeugmuseum (unten)<br />

ist Teil der Route<br />

Industriekultur.<br />

Engagement mit Tradition<br />

J. D. Neuhaus ist in Witten ein Begriff. Der Hebezeug-<br />

Hersteller existiert seit 1745 und zählt zu den ältesten<br />

konzernunabhängigen Unternehmen in Deutschland.<br />

Bekannt ist das Unternehmen aber auch für sein gesellschaftliches<br />

Engagement. „Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit“,<br />

sagt der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Wilfried Neuhaus-Galladé. Auf dem Firmengelände<br />

wird zum Beispiel mit eigenen finanziellen Mitteln ein<br />

Stück Industriegeschichte bewahrt. Das Hebezeug-Museum,<br />

die historische Windenschmiede und die originalgetreu<br />

nachgebaute Windenfabrik sind der Öffentlichkeit<br />

zugänglich und Teil der Route Industriekultur. Daneben<br />

erhält J. D. Neuhaus mit dem Stammsitz der Familie<br />

und der firmeneigenen Kneipe „To Ollen Windenschmitte“<br />

zwei historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert.<br />

„Sie sind ein Stück Wittener Identität“, so Neuhaus-Galladé.<br />

Der Hebezeug-Hersteller sieht sich aber nicht nur der<br />

Tradition verpflichtet. Am Herzen liegt ihm vor allem<br />

der Jugendsport. Unterstützt werden Fußballmannschaften<br />

und -turniere in der Stadt und Radsport-Teams<br />

in <strong>Bochum</strong>. „Je besser die Förderung, umso größer der<br />

Nutzen für die Jugendlichen“, sagt Neuhaus-Galladé. Das<br />

Unternehmen gehört außerdem zum Förderkreis der Privatuniversität<br />

Witten/Herdecke. Der Firmenchef engagiert<br />

sich auch privat, ist unter anderem ehrenamtlicher<br />

Handelsrichter und Arbeitsrichter in <strong>Bochum</strong>. Das Engagement<br />

kennt bei J. D. Neuhaus also keinen Feierabend.<br />

Früh übt sich<br />

BRENNPUNKT 9<br />

Sich für soziale Projekte zu enga-<br />

gieren, ist für Mitarbeiter der Stadt-<br />

werke <strong>Bochum</strong> selbstverständlich.<br />

Bereits die Auszubildenden tun es.<br />

Publikumsmagnet in den Sechziger- und<br />

Siebzigerjahren, sozialer Brennpunkt<br />

Ende der Neunzigerjahre, heute schmucker<br />

Anziehungspunkt für Jung und Alt – das<br />

Milchhäuschen im <strong>Bochum</strong>er Stadtpark hat<br />

eine bewegte Geschichte hinter sich. Dass der<br />

Verfall 2001 gestoppt wurde, ist den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Bochum</strong> zu verdanken. Der Energieversorger<br />

investierte 150.000 Euro in die Renovierung<br />

und unterstützte seine Mitarbeiter<br />

– ganz im Sinne des so genannten »Corporate<br />

Volunteerings“ – bei ihrem freiwiligen<br />

Einsatz für das denkmalgeschützte Gebäude.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong>r packten während der Arbeitszeit<br />

und in ihrer Freizeit mit an, um das<br />

Milchhäuschen wieder auf Vordermann zu<br />

bringen. Gesellschaftliches Engagement liegt<br />

den Mitarbeitern ohnehin am Herzen. Beim<br />

Stadtparkfest, wo sich die <strong>Stadtwerke</strong> engagieren,<br />

sind sie ebenfalls gerne über den Feierabend<br />

hinaus aktiv.<br />

Einsatz zeigt auch der <strong>Stadtwerke</strong>-Nachwuchs.<br />

Die Azubis helfen nicht nur tatkräftig<br />

bei sozialen Projekten wie der „rewirpower<br />

basket-night“ (Bild oben). Sie starten zudem<br />

regelmäßig sinnvolle Initiativen: Die<br />

jungen <strong>Stadtwerke</strong>r polierten etwa Autos auf<br />

Hochglanz, um Geld für Tsunami-Opfer in<br />

Südostasien zu sammeln, oder verkauften zu<br />

Weihnachten selbstgebackene Plätzchen für<br />

die Aktion „Lichtblicke“. Auch beim sozialen<br />

Engagement gilt eben: Früh übt sich. «


10 MARKT Erdgasfahrzeuge<br />

Eine saubere Sache<br />

TKD Die <strong>Bochum</strong>er TKD Güterkraftverkehr GmbH stellt ihren kompletten Fuhrpark auf Erdgasantrieb um.<br />

Nagelneu blitzen sie in der Sonne, Aufkleber<br />

der Partner Trans-o-flex und<br />

UPS zieren ihre Flanken. „Insgesamt<br />

sind es rund 70 Fahrzeuge“, sagt Hans-Peter<br />

Exner, geschäftsführender Gesellschafter der<br />

TKD Güterkraftverkehr <strong>Bochum</strong> GmbH. Seit<br />

Anfang des Jahres hat der Logistikdienstleister<br />

mit Standorten in <strong>Bochum</strong>, Iserlohn und<br />

Ditzingen nahe Stuttgart seine Fahrzeugflotte<br />

erneuert. Und statt mit Dieselmotoren<br />

bringen die Mannen von TKD die Lieferungen<br />

nun mit Erdgasantrieb zu den Kunden.<br />

„Die Fahrzeugflotte war aus mehreren<br />

Gründen reif für eine Erneuerung“, erläutert<br />

Hans-Peter Exner. Doch während die Anschaffung<br />

neuer Fahrzeuge an sich sozusagen<br />

die Pflichtübung ist, ist die Entscheidung pro<br />

Erdgas und contra Diesel unternehmerisch<br />

weitsichtige Kür. „Die Kommunen sorgen<br />

sich mehr und mehr um den durch Diesel-<br />

» Aller Voraussicht<br />

nach werden wir<br />

bei den Betriebs-<br />

kosten pro Jahr<br />

eine sechsstellige<br />

Summe einsparen<br />

können. «<br />

Andreas Gidaszewski, Geschäftsführer<br />

fahrzeuge entstehenden Feinstaub“, so Exner.<br />

In der Stadt Hagen etwa habe ein kurzfristiges<br />

Fahrverbot die Werte merklich zurück gehen<br />

lassen. „Es ist gut vorstellbar, dass die Innenstädte<br />

bald frei von Dieselfahrzeugen sein<br />

müssen“, prognostiziert Exner. TKD ist mit<br />

seinen Erdgasfahrzeugen möglichen Verboten<br />

voraus.<br />

Beigetragen zur Entscheidungsfindung<br />

haben freilich auch wirtschaftliche Überlegungen.<br />

„Wir haben noch keine langfristigen<br />

Erfahrungswerte, doch aller Voraussicht<br />

nach werden wir bei den Betriebskosten pro<br />

Jahr eine sechsstellige Summe einsparen können“,<br />

überschlägt Geschäftsführer Andreas<br />

Gidaszewski. Ein Liter Diesel kostet derzeit<br />

1,16 Euro, ein Kilogramm Erdgas 83 Cent.<br />

Obendrein ist die Ergiebigkeit von Erdgas, je<br />

nach Qualität, bis zu eineinhalb Mal höher<br />

als die von Diesel.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


Hans-Peter Exner (links) und Andreas Gidaszewski<br />

mit ihrer neuen Fahrzeugflotte, die<br />

komplett mit Erdgas-Antrieb fährt.<br />

Zu den geringeren Unterhaltskosten addieren<br />

sich Subventionen. Das Bundesumweltministerium<br />

übernimmt beim Kauf von<br />

Erdgasfahrzeugen bis zu zehn Prozent des<br />

Neupreises, maximal 4.000 Euro pro Fahrzeug.<br />

Und damit noch nicht genug: Die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Bochum</strong> geben ebenfalls ihren Anteil.<br />

Jedem Erdgasfahrzeug – ob neu oder umgerüstet<br />

– spendieren die <strong>Stadtwerke</strong> ein Kontingent<br />

von 500 Kilogramm Antriebsstoff.<br />

Noch in diesem Jahr soll die Umstellung<br />

bei TKD vollständig abgeschlossen sein. Erstes<br />

Fazit: „Durchweg positiv.“ «<br />

TKD Güterkraftverkehr GmbH<br />

Daimlerstraße 5<br />

44805 <strong>Bochum</strong><br />

Tel.: (0234) 89 11 70<br />

Fax: (0234) 89 11 73<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06<br />

KONTAKT<br />

MARKT Internet 11<br />

Gold für <strong>Stadtwerke</strong>-Websites<br />

Die Webpräsenzen der hundert größten deutschen Energieversorger<br />

hatte die Unternehmensberatung Process Management Consulting<br />

unter die Lupe genommen – darunter bundesweit tätige Konzerne<br />

ebenso wie kommunale Versorger.<br />

In der Gesamtwertung errangen die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong> den<br />

ersten Platz. Mit ihren beiden Websites www.stadtwerke-bochum.de<br />

und www. rewirpower.de verwiesen sie auch Branchengrößen wie<br />

Vattenfall oder E.ON auf die Plätze. Ein Jahr zuvor hatte Process<br />

Management Consulting eine ähnliche Untersuchung vorgelegt.<br />

Schon damals hatten die <strong>Bochum</strong>er sehr gut abgeschnitten. Jetzt<br />

konnten sie dies sogar noch toppen. Und das, obwohl der Standard<br />

insgesamt gestiegen ist. „Die Unternehmen beherrschen mittlerweile<br />

die Pflicht und wagen sich jetzt an die Kür“, sagt Karsten<br />

Knechtel, Geschäftsführer der Process Management Consulting.<br />

Besonders gut präsentierten sich die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong> in den<br />

Kategorien „Kundenbindung“ und „interaktive Geschäftsprozesse“,<br />

wo sie jeweils die Spitzenposition einnahmen. Das Online-Kundencenter<br />

war dabei einer der Trümpfe, die die <strong>Stadtwerke</strong> ausspielen<br />

konnten. Die meisten Energieversorger bieten derartige Dienste<br />

entweder überhaupt nicht oder stecken damit noch in den sprichwörtlichen<br />

Kinderschuhen. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong> hatten diesen<br />

im Privatkundenbereich bewährten Dienst Ende 2005 speziell für<br />

ihre Geschäftskunden ausgeweitet. Ihnen bietet dieser Service neben<br />

der die praktischen Online-Rechnung einen komfortablen Überblick<br />

über die Kundenkonten, Verbräuche und Lastprofile.<br />

„Die Top-Platzierung ist für uns Ansporn, auf diesem Erfolg aufzubauen“,<br />

blickt Marketingleiter Ingo Adam nach vorn. Die <strong>Stadtwerke</strong><br />

entwickeln ihre Websites weiter, auch mit neuen Services<br />

für Business-Kunden. Demnächst werden spezielle Angebote für die<br />

Wohnungswirtschaft folgen. Gute Voraussetzungen also für die <strong>Bochum</strong>er,<br />

ihren Ruf als Top-Adresse im Web weiter zu festigen.<br />

Karsten Knechtel von Process Management Consulting übergibt<br />

den Preis an Ingo Adam, Christian Mark, Mike Holesch, Thomas<br />

Schönberg und Nils Janßen (<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>; v. li.).


12 MARKT Energie<br />

Netzgesellschaft geht an den<br />

Unbundling Die Trennung von Netz und Vertrieb nimmt bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Bochum</strong> sichtbar Gestalt an:<br />

Am 1. Januar 2007 soll die neu gegründete Netz Mittleres Ruhrgebiet GmbH (nmr) ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Die Überführung der Netzsparte in die<br />

nmr ist ein Schritt, mit dem die säuberliche<br />

Trennung zwischen der Verteilung<br />

von und der Versorgung mit Strom<br />

und Gas vollzogen wird. Dabei hat die neue<br />

Netzgesellschaft nicht nur eine, sondern drei<br />

Mütter: die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>, Herne und<br />

Witten. Formal gesehen wird die nmr eine<br />

Tochter der gemeinsamen Holding ewmr<br />

(Energie- und Wasserversorgung Mittleres<br />

Ruhrgebiet) sein.<br />

Die nmr wird allerdings eigenständig wirtschaften<br />

und ist mit rund 25 Mitarbeitern<br />

schlank aufgestellt. Das Netz für Strom und<br />

Gas bleibt im Eigentum der <strong>Stadtwerke</strong> und<br />

wird lediglich an die Netzgesellschaft verpachtet.<br />

Die Bereiche Fernwärme und Wasser<br />

sind vom Unbundling nicht betroffen –<br />

dort bleibt alles wie bisher.<br />

Die neuen Strukturen schaffen noch<br />

mehr Transparenz und stehen im Einklang<br />

mit dem Ziel des Gesetzgebers, mehr Wettbewerb<br />

zu schaffen. „Wir haben im Unbundling<br />

auch die Chancen für effizientere Ar-<br />

beitsprozesse gesehen“, erklärt Bernd Wilmert,<br />

Sprecher der Geschäftsführung der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>.<br />

Das Unternehmen hat schon vor geraumer<br />

Zeit begonnen, sich mit der organisatorischen<br />

Entflechtung von Netz und Vertrieb<br />

zu befassen. Vom kommenden Jahr an werden<br />

beide Bereiche unabhängig voneinander<br />

in separaten Gesellschaften ihre Leistungen<br />

anbieten – und das bedeutet gleichzeitig, dass<br />

sie dann wirtschaftlich unabhängig vonei-<br />

nander agieren. Bernd Wilmert: „Mit nachhaltigem<br />

Kostenmanagement wollen wir<br />

dieser Herausforderung begegnen und dabei<br />

unsere hohe Versorgungssicherheit bewahren.“<br />

Wenn man genau hinschaut, geht es bei<br />

der Gründung der Netzgesellschaft um weit<br />

mehr als nur eine formale Trennung zweier<br />

Sparten. Sie betrifft eine Vielzahl von internen<br />

Arbeitsabläufen, die neu festgelegt wer-<br />

» Wir haben im Unbundling auch die<br />

Chancen für effizientere Arbeitsprozesse<br />

gesehen. «<br />

Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong><br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


Start<br />

den müssen. Zum Beispiel beim „informatorischen<br />

Unbundling“: Der Netzbetreiber,<br />

künftig also die nmr, muss sämtliche Angaben<br />

über seine Kunden – etwa Verbrauchsmengen<br />

oder Lastprofile – vertraulich behandeln<br />

und darf sie nicht ohne Weiteres an die<br />

Kollegen aus dem ehemals hauseigenen<br />

Vertrieb weiterreichen.<br />

Die neuen Strukturen greifen somit<br />

auch tief in die IT-Prozesse der <strong>Stadtwerke</strong><br />

ein. Diese Umstellung auf dem Gebiet der<br />

Datenverarbeitung, die man auf Grund ihrer<br />

Komplexität fast mit der Trennung siamesischer<br />

Zwillinge vergleichen könnte, hat<br />

hinter den Kulissen bereits vor einiger Zeit<br />

stattgefunden.<br />

Für die tägliche Praxis bedeutet dies ab<br />

dem kommenden Jahr: Die neue Netzgesellschaft<br />

wird für die <strong>Stadtwerke</strong> wie für jeden<br />

anderen Energieversorger ein externes Unternehmen<br />

sein, das alle gleich behandelt. Für<br />

alle gelten dieselben Netznutzungsentgelte.<br />

Schon jetzt weisen die <strong>Stadtwerke</strong> den Betrag,<br />

der für die Instandhaltung und Nutzung des<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06<br />

Leitungssystems in den Energiepreis einfließt,<br />

gesondert in ihren Rechnungen aus.<br />

Was aber ändert sich durch das Unbundling<br />

für den Geschäftskunden? Pro forma<br />

müssen die Netzanschluss- und Anschlussnutzungsverträge<br />

mit allen größeren Unternehmen,<br />

die aus dem Mittelspannungsnetz versorgt<br />

werden, bis Jahresende umgestellt werden.<br />

Dazu müssen Kunden aber nicht selbst<br />

aktiv werden; die <strong>Stadtwerke</strong> gehen von sich<br />

aus auf sie zu. Auf Gewerbekunden mit geringerem<br />

Verbrauch kommen überhaupt keine<br />

Formalitäten zu. Für alle Kunden gilt: Ihr persönlicher<br />

Ansprechpartner bei den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

bleibt ihnen selbstverständlich erhalten.<br />

Mit der rechtlichen Entflechtung von<br />

Netz und Vertrieb ist das Thema Regulierung<br />

aber noch nicht abgeschlossen. Es muss sich<br />

noch erweisen, inwiefern die Bundesnetzagentur<br />

in der kommenden Zeit in den Energiemarkt<br />

eingreifen wird. Stichwort Anreizregulierung.<br />

Damit gemeint ist Folgendes:<br />

Die Regulierungsbehörde überprüft, wie<br />

MARKT Energie 13<br />

Die neue Netzgesellschaft der <strong>Stadtwerke</strong><br />

wird dafür sorgen, dass Strom und Gas weiterhin<br />

zuverlässig zum Kunden kommen.<br />

hoch die Netznutzungsentgelte sind, die die<br />

einzelnen Netzbetreiber erheben. Dabei<br />

schaut sie, wer am effizientesten arbeitet und<br />

die niedrigsten Kosten pro Kunde hat – und<br />

verfährt anschließend nach dem Motto: „Was<br />

der ,Klassenbeste‘ kann, müssen die anderen<br />

auch können.“<br />

Was dies für Folgen für die ganze Branche<br />

haben wird, bleibt abzuwarten. Experten<br />

warnen vor einer Konzentrationswelle, denn<br />

Netzbetreiber, die zum Beispiel nur das Versorgungsgebiet<br />

einer Kleinstadt abdecken, haben<br />

oft wenig Möglichkeiten, von heute auf<br />

morgen ihre fixen Kosten deutlich zu senken.<br />

Die Netz Mittleres Ruhrgebiet sieht sich aber<br />

auch für einen solchen Fall gewappnet: Von<br />

der ganz am Anfang der Liberalisierung des<br />

Energiesektors getroffenen, weitsichtigen<br />

Entscheidung, die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>, Herne<br />

und Witten unter dem Dach der ewmr kooperieren<br />

zu lassen, wird auch die nmr profitieren<br />

– auch um dauerhaft die Versorgungsqualität<br />

auf gewohnt hohem Niveau sicherzustellen.<br />

«


14 MARKT Energie<br />

Am Haken: Die<br />

mächtigen Stahlseile<br />

zu händeln, an denen<br />

die Gasturbine<br />

und der Generator<br />

befestigt waren, ist<br />

Schwerstarbeit.<br />

Mensch und Maschine:<br />

Bei diesem Größenunterschied<br />

wird<br />

deutlich, was für ein<br />

Koloss ein Kraftwerksgenerator<br />

ist.<br />

Schwer geschleppt:<br />

Die „Calbe“ brachte<br />

die Gasturbine aus<br />

der Hauptstadt nach<br />

Hamm-Uentrop.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


Turbine über Bord:<br />

Bei der Entladung des<br />

Schiffes waren Fingerspitzengefühl<br />

und ein<br />

gutes Auge gefragt.<br />

Kolosse auf Reisen<br />

Der Datteln-Hamm-Kanal, Kilometer<br />

46,075. Am Uferrand, unter wolkenverhangenem<br />

Himmel, liegt die „Calbe“.<br />

Ein Schwerlaster nimmt dem Binnenschiff<br />

soeben eine schwere Last von den<br />

sprichwörtlichen Schultern und hievt eine<br />

Gasturbine von Bord. 310 Tonnen schweben<br />

an mächtigen Stahlseilen durch die Morgenluft.<br />

Adressat der Riesenfracht ist die Trianel<br />

Power Kraftwerk Hamm-Uentrop (TPH). Sie<br />

baut drei Kilometer entfernt ein neues Gaskraftwerk<br />

mit kombiniertem Gas- und<br />

Dampfturbinenprozess, an dem auch die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>, Herne und Witten im<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06<br />

Rahmen der ewmr beteiligt sind (<strong>ergo</strong>: berichtete).<br />

Die zehn Meter lange und fünf Meter<br />

hohe Siemens-Turbine ist ein zentrales<br />

Mosaikstück der hochmodernen Anlage.<br />

Wie auch der 350 Tonnen schwere Generator,<br />

der am selben Tag mit der „Antoniette“<br />

angeliefert und ebenfalls mit hohem logistischen<br />

Aufwand zur Baustelle befördert wird<br />

– Kolosse auf Reisen.<br />

„Es ist eindrucksvoll zu sehen, wie diese<br />

imposante Anlage entsteht, die man bisher<br />

nur von Planskizzen kannte“, sagt Dietmar<br />

Spohn, Geschäftsführer der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>,<br />

der die ewmr in diesem Projekt vertritt.<br />

MARKT Energie 15<br />

Mitfahrgelegenheit:<br />

An allen Ecken und<br />

Enden achteten die<br />

Transporteure auf ein<br />

sicheres Vorankommen.<br />

Manch einer<br />

konnte es sich dabei<br />

ein bisschen bequem<br />

machen. Ein Kraftwerk entsteht:<br />

Auf dem Foto<br />

ist ein Teil des Abhitzehauses<br />

zu sehen<br />

(l.). Das Rohr (r.) verbindet<br />

später den<br />

Generator mit dem<br />

Abhitzekessel.<br />

Die „Calbe“ transportierte die Gasturbine<br />

vom Herstellungsort Berlin aus in zwei Tagen<br />

bis ins Ruhrgebiet. Der Generator hingegen<br />

hatte eine weit längere Tour hinter<br />

sich, nahezu eine kleine Weltreise: Gefertigt<br />

in Orlando (Florida), wurde das zwölf Meter<br />

lange Bauteil per Spezial-Bahnwaggon nach<br />

Norfolk (Virginia) gebracht. Vor dort aus ging<br />

es per Schwergutschiff ins belgische Antwerpen<br />

und dann weiter auf der „Antoniette“<br />

nach Hamm-Uentrop.<br />

Die Gasturbine und den Generator baut<br />

TPH in den Block 1 des Kraftwerks ein. 2007<br />

sollen sie für Strom sorgen. «


16 TRENDS Kommunikation<br />

Erst denken, dann senden<br />

Netikette Die E-Mail wird 35. Der Geburtstag des weltweit wichtigsten Kommunikationsmittels wird getrübt vom<br />

gedankenfreien Umgang mit ihm.<br />

QWERTYUIOP – im Jahr 1971 fuhr der<br />

US-amerikanische Programmierer<br />

Ray Tomlinson mit seinen Fingern<br />

über die oberste Buchstabenreihe der Tastatur<br />

und verschickte das Ergebnis als Botschaft<br />

an einen Kollegen. Die Nachricht des Amerikaners<br />

war die erste aller E-Mails, wie wir<br />

sie heute kennen – und gleichzeitig die erste<br />

völlig sinnfreie.<br />

In den 35 Jahren nach Tomlinsons erster<br />

E-Mail hat sich die elektronische Post zum<br />

wichtigsten Kommunikationsmittel entwickelt.<br />

Und täglich ärgern sich Millionen, weil<br />

sie erst lesen und dann löschen.<br />

„Wir haben uns<br />

der schnellen Kommunikationsform<br />

E-Mail angepasst“,<br />

sagt die E-<br />

Mail-Expertin Dr.-Ing. Martina<br />

Dressel. Mails werden verschickt, als gäbe<br />

es kein Morgen, das Ergebnis sind Milliarden<br />

von unüberlegten und inhaltsleeren<br />

elektronischen Nachrichten. Mit Vorträgen<br />

und dem Buch „E-Mail-Knigge“ geht Martina<br />

Dressel seit Jahren gegen den Sittenverfall<br />

an. Kritikpunkt Nummer eins: Was A zu<br />

sagen hat, interessiert B mitunter herzlich wenig.<br />

„Nehmen wir an es gibt in einem Unternehmen<br />

ein Projektteam aus 20 Mitarbeitern,<br />

die alle zu einer Empfängerliste<br />

zusammen gefasst sind. Oft bekommen<br />

alle im Team auch alle<br />

E-Mails geschickt, obwohl der jeweilige<br />

Inhalt vielleicht nur für acht interessant<br />

ist.“ Durch die Sorglosigkeit des Absenders<br />

verbringen so zwölf Mitarbeiter jeweils<br />

zwei Minuten damit, die E-Mail zu lesen,<br />

nur um herauszufinden, dass sie für sie<br />

uninteressant ist. „Rechnen Sie die vergeudete<br />

Zeit einmal hoch“, so Martina Dressel.<br />

Versender müssten sich generell mehr Gedanken<br />

darum machen, wer die Post erhalte,<br />

fordert Martina Dressel. Am Anfang jeder<br />

Mail sollte daher die Frage stehen, ob der<br />

Empfänger die jeweilige Information wirklich<br />

benötigt.<br />

„Es hat sich offenbar noch nicht herum<br />

gesprochen, dass das unaufgeforderte Versenden<br />

von E-Mails rechtlich einen Eingriff in<br />

die Privatsphäre darstellt“, spricht Martina<br />

Dressel einen weiteren Aufreger an. Weil E-<br />

Mails beispiellos kostengünstig sind, werden<br />

sie auch von seriösen Unternehmen gern als<br />

Instrument zur Kundenbindung, aber auch<br />

zur Gewinnung von Neukunden eingesetzt.<br />

Dem allerdings müssen die umworbenen ausdrücklich<br />

zustimmen. Zusätzlich muss dem<br />

Empfänger die Möglichkeit gegeben<br />

werden, seine E-Mail-Adresse<br />

nachträglich von der Empfängerliste<br />

zu streichen. Sind diese<br />

Bedingungen nicht erfüllt,<br />

kann das teuer werden.<br />

Der Inhalt von E-Mails<br />

sorgt für weiteres Ungemach.<br />

Die elektronische<br />

Post hat nicht nur die althergebrachten<br />

Formen<br />

wie Brief, Fax und auch<br />

das Telefon weit abgehängt,<br />

sondern ganz nebenbei<br />

auch deren Umgangsformen<br />

über den Haufen<br />

geworfen. Flapsige Anreden<br />

oder der gänzliche Verzicht auf Orthographie<br />

und Grammatik sind vielleicht im privaten<br />

Bereich O.K., im beruflichen Alltag geht so<br />

etwas schnell nach hinten los. Die Rechtschreibung<br />

gilt auch für E-Mails, betont Dressel,<br />

und zum lockeren „Hallo“ rät sie nur<br />

dann, wenn es vorher bereits eine Kontaktaufnahme<br />

mit der Person etwa<br />

am Telefon gegeben hat.<br />

Zu den Äußerlichkeiten des<br />

Inhalts kommt das Verstehen<br />

desselben. Je mehr A geschrieben<br />

hat, desto weni-<br />

ger versteht B. „Um ein Anliegen in einer E-<br />

Mail richtig rüber zu bringen, sollte man eine<br />

direktive Sprache benutzen“, empfiehlt<br />

Martina Dressel. Keine verschachtelten Formulierungen<br />

also, die Expertin rät zu klaren<br />

Aussagen und kurzen Sätzen, damit die Botschaft<br />

schnell deutlich wird. Überdies rät<br />

Dressel generell zur Prüfung, ob die E-Mail in<br />

jedem Fall für das taugt, was gesagt werden


soll. Einige Sachverhalte lassen sich besser am<br />

Telefon erläutern, anderen wird das persönliche<br />

Gespräch unter vier Augen eher gerecht.<br />

Das Thema Sicherheit in Sachen E-Mail ist<br />

ein weiterer Punkt auf Dressles Liste. Lange<br />

CC-Empfängerlisten zum Beispiel sind ein gefundenes<br />

Fressen für „Spam-Robots“, die<br />

durch das Web marodieren und immer auf<br />

der Suche nach E-Mail-Adressen sind, die „zugemüllt“<br />

werden können. Hinzu kommen Viren,<br />

die sich automatisch selbst an alle in einer<br />

Mail genannten Empfänger versenden.<br />

Zu guter Letzt bemängelt Martina Dressel<br />

den Schluss von E-Mails. Weil ungeschützte<br />

Post prinzipiell von jedermann lesbar ist,<br />

haben sich Anhänge à la „Sollten Sie diese<br />

E-Mail irrtümlich erhalten haben, ist Ihnen<br />

die Kenntnisnahme des Inhalts ausdrücklich<br />

untersagt“ eingebürgert.<br />

Sinnfreier geht es kaum,<br />

und obendrein ist der<br />

Ton solcher Texte re-<br />

TRENDS Kommunikation 17<br />

» Das unaufgeforderte Versenden von<br />

E-Mails stellt rechtlich einen Eingriff in<br />

die Privatsphäre dar. «<br />

Martina Dressel<br />

gelmäßig äußerst unfreundlich. „Für sensible<br />

Inhalte, die kein unbefugter Dritter lesen<br />

darf, ist eine unverschlüsselte E-Mail nicht<br />

geeignet“, kommentiert Martina Dressel.<br />

Wem verfügbare Verschlüsselungsmethoden<br />

nicht praktikabel genug erscheinen, so<br />

Dressel, dem empfiehlt sie für Wichtiges den<br />

Gang zur Post. Ihr augenzwinkernder Hinweis:<br />

„Einschreibebriefe sind noch nicht abgeschafft<br />

…“ «<br />

Netikette & Co.<br />

LESERSERVICE<br />

Welche E-Mails sind vermeidbar? Wie spreche<br />

ich Geschäftspartner und Kunden per E-Mail<br />

richtig an? Welche rechtlichen Vorgaben muss<br />

ein Unternehmen beachten, das einen Kunden-<br />

Newsletter verschicken möchte? Der <strong>ergo</strong>:-Leserservice<br />

gibt Ihnen weitere wertvolle Tipps und<br />

Anregungen zur Mail-Netikette, zur inhaltlichen<br />

Gestaltung von E-Mail Newslettern und dem<br />

„Permission Marketing“.<br />

Den kostenlosen Service „Netikette & Co.“ können<br />

Sie mit dem Antwortfax anfordern, das diesem<br />

Heft beiliegt.


18 KURZ & GUT<br />

BERDIS BUSINESS<br />

Schlag nach bei Darwin!<br />

Versetzen Sie sich bitte<br />

einmal zurück in Ihre<br />

Schulzeit. Fach Biologie,<br />

Thema Evolution, Charles<br />

Darwin, ökologische<br />

Nischen. Was das hier zu<br />

suchen hat? Eine ganze Menge.<br />

Denn nicht nur Tiere und Pflanzen<br />

stehen im Wettkampf um die günstigsten<br />

Lebensbedingungen, sondern<br />

auch Unternehmen. Und genauso<br />

wie Lebewesen den für sie geeigneten<br />

Raum in Flora und Fauna<br />

finden müssen, ihre „ökologische Nische“<br />

also, müssen Firmen eine Position<br />

im Markt besetzen, wo niemand<br />

besser ist als sie. Management-<br />

Berater sprechen deshalb von „Nischen-Strategien“.<br />

Besonders Mittelständler handeln,<br />

oft unbewusst, nach diesem<br />

Prinzip. Sie entwickeln sich zu wahren<br />

Königen auf begrenzten Fachgebieten.<br />

Prof. Hermann Simon hat sie<br />

„Hidden Champions“ getauft.<br />

Deutschland ist voll von Weltmarktführern,<br />

von denen kaum jemand<br />

weiß, dass sie es sind.<br />

Schauen Sie sich Ihren Markt<br />

doch einmal aus dieser Perspektive<br />

an. Denken Sie in den Analogien der<br />

Evolutionstheorie. Wo sind die Segmente,<br />

in denen Ihr Unternehmen<br />

schwimmen kann wie ein Fisch im<br />

Wasser? Wo kann es sich am besten<br />

fortentwickeln? Wo findet es die besten<br />

Lebensbedingungen und die<br />

wenigsten natürlichen Feinde? Wo<br />

können Konkurrenten nicht hin?<br />

Übrigens: Vergessen Sie dabei<br />

Floskeln wie „Nur der Stärkste überlebt“.<br />

Das ist Quatsch. Laut Darwin<br />

überlebt den „Kampf ums Dasein“,<br />

wer sich am besten an seinen Lebensraum<br />

angepasst an. Das meint das<br />

Prinzip des „Survival of the Fittest“.<br />

Christoph Berdi ist Chefredakteur<br />

der Marketing-Fachzeitschrift<br />

„absatzwirtschaft“.<br />

www.absatzwirtschaft.de<br />

Digitale Stromzähler im Test<br />

Der Trend zur Digitalisierung erreicht nun auch die Stromzählerschränke:<br />

Seit Herbst erproben die <strong>Stadtwerke</strong> Herne stellvertretend<br />

für die ewmr eine neue Generation von digitalen Stromzählern, die<br />

einst die klassischen mechanischen Ferraris-Zähler ersetzen sollen.<br />

In einem breit angelegten Pilotversuch gemeinsam mit Branchengrößen<br />

wie RWE oder E.ON wurden zunächst bundesweit<br />

15.000 dieser „elekronischen Haushaltszähler“ (eHZ) in Privathaushalten<br />

und bei kleineren Gewerbekunden montiert, knapp 100 davon<br />

in Herne.<br />

Die Ergebnisse sind viel versprechend: „Mit den eHZ testen wir<br />

eine langfristig nutzbare und ausbaufähige Systemplattform, die beiden<br />

Seiten nützt – Verbrauchern und Versorgern gleichermaßen“,<br />

sagt Heinz-Dieter Kirchberg, Abteilungsleiter Technische Dienste bei<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n Herne.<br />

Anders als mechanische Zähler lassen sich eHZ unterbrechnungsfrei<br />

auswechseln, sie sind schneller und günstiger zu montieren,<br />

nehmen deutlich weniger Platz ein und lassen sich mit ihrer offenen<br />

Datenschnittstelle künftig auch für weitere Dienste, etwa eine<br />

Datenfernabfrage per Mobilfunknetz, einsetzen. «<br />

Die neue Generation der Stromzähler (oben) bringt viele Vorteile<br />

mit sich und könnte die alten Geräte (unten) künftig ablösen.<br />

Der elektrische Haartrockner<br />

Im Jahr 1934 beendete der Duden den Begriffswirrwarr:<br />

Der warme Wind, der über<br />

die Alpen strich, schrieb sich fortan Föhn.<br />

Der elektrische Haartrockner hieß nunmehr<br />

Fön und war zu jener Zeit schon längst keine<br />

Neuheit mehr im gut ausgestatteten Friseursalon<br />

oder in feineren Kreisen.<br />

Das allererste Modell, von der Firma Sanitas<br />

um die Jahrhundertwende entwickelt,<br />

war zwar noch recht unkomfortabel.<br />

Zwei Kilogramm<br />

wog es und stieß<br />

sengende 90 Grad heiße<br />

Luft aus einer Art Düsenrohr.<br />

Doch schon bald<br />

wurden die Geräte handlicher<br />

und leistungsfähiger.<br />

Haartrockner der<br />

heutigen Zeit wiegen im<br />

Durchschnitt nur 300<br />

Gramm. Und statt müden<br />

300 Watt, die 1910<br />

den ersten AEG-Fön für<br />

den Hausgebrauch als<br />

Spitzenmodell auszeichneten,<br />

bläst er heute mit<br />

dem Vierfachen an Leis-<br />

ERFINDERISCHE ENERGIE<br />

tung oder sogar noch mehr die Nässe aus<br />

dem Haar.<br />

Welcher kluge Kopf Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

den elektrischen Haartrockner ersonnen<br />

hat, ist nicht bekannt. Wohl lässt<br />

sich festhalten, dass der Fön eine der frühen<br />

Erfindungen war, die das tägliche Leben erleichterten.<br />

Elektrorasierer, Dampfbügeleisen<br />

oder Mikrowelle folgten deutlich später.<br />

Am einfachen Grundprinzip hat sich im<br />

Laufe der Zeit nichts Wesentliches<br />

geändert: Die<br />

Luft wird mittels eines<br />

Gebläses über so genannte<br />

Glühwendeln geleitet<br />

– also zu Schleifen gedrehter<br />

Draht, der Wärme<br />

abgibt, wenn Strom<br />

ihn durchfließt. Eine Düse<br />

pustet die somit erzeugte<br />

heiße Luft auf die<br />

gewünschte Haarpartie.<br />

Es entsteht ein wohldosierter<br />

warmer Wind.<br />

Für den Namen des Gerätes<br />

stand also nicht<br />

von ungefähr der alpine<br />

Föhn Pate.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06


Energie-Gesetz mit Signalwirkung<br />

Neuer Schub für den Kraftstoff Erdgas:<br />

Der Bundestag hat im neuen Energiesteuergesetz<br />

festgelegt, dass die Steuerermäßigung<br />

bis 2018 bestehen bleibt. Ein<br />

entscheidendes Signal für die Gaswirtschaft.<br />

Sie hat jetzt Investitionssicherheit und kann<br />

den Ausbau des Tankstellennetzes wie geplant<br />

vorantreiben.<br />

„Ein kürzerer Zeitraum wäre das Aus für<br />

eine zukunftsweisende Technik gewesen“, so<br />

Dr. Ulrich Müller, verkehrspolitischer Sprecher<br />

des Bundesverbandes der deutschen<br />

Gas- und Wasserwirtschaft.<br />

Ziel ist es, die Zahl der Zapfstationen in<br />

Deutschland bis Ende 2007 von bislang 682<br />

auf 1.000 zu erhöhen. Mehr Erdgastankstellen<br />

– dadurch wird auch das regenerativ erzeugte<br />

Bioerdgas größere Aufmerksamkeit erlangen.<br />

Als Biokraftstoff der zweiten Generation<br />

ist es bis 2015 vollständig von der<br />

Energiesteuer befreit. Die deutsche Gaswirtschaft<br />

will bis 2020 rund 20 Prozent des als<br />

Kraftstoff verwendeten Erdgases durch Bioerdgas<br />

ersetzen.<br />

Die Steuerermäßigung für Erdgas als Autokraftstoff<br />

gilt bis 2018 – das Tankstellennetz<br />

wird nun weiter wachsen.<br />

<strong>ergo</strong>: 3/06<br />

Reine Biokraftstoffe hingegen verlieren<br />

durch das neue Gesetz als Alternativkraftstoff<br />

an Attraktivität. Pflanzenöl bleibt nur noch<br />

bis Ende 2007 von der Steuer befreit. Bis 2011<br />

steigen die Abgaben dann – wie beim Biodiesel<br />

auch – schrittweise an. Für Energieerzeugnisse,<br />

die für die Stromerzeugung verwendet<br />

werden, fließt grundsätzlich kein Geld an den<br />

Fiskus. Das begünstigt zum Beispiel Anlagen<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung.<br />

Gasspeichergesellschaft gegründet<br />

Der Bau des Gasspeichers in Epe (Kreis<br />

Borken) ist einen wichtigen Schritt vorangekommen.<br />

Zwölf kommunale Energieversorgungsunternehmen<br />

und die Trianel European<br />

Energy Trading haben gemeinsam eine Betreibergesellschaft<br />

aus der Taufe gehoben: An<br />

der TGE (Trianel Gasspeichergesellschaft) sind<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong>, Herne und Witten<br />

über die ewmr (Energie- und Wasserversorgung<br />

Mittleres Ruhrgebiet) beteiligt. „In diesen<br />

Tagen wird mit dem Bau der Anlage begonnen“,<br />

sagt Dietmar Spohn, Geschäftsführer<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong> und Vorsitzender<br />

der Gesellschafterversammlung.<br />

Der unterirdische Speicher besteht aus<br />

drei Kavernen und wird ein Volumen von<br />

mehr als 120 Millionen Kubikmetern Erdgas<br />

lagern können. Dies entspricht einer Energiemenge<br />

von 1,5 Milliarden Kilowattstun-<br />

den. Der Einsatz eines Gasspeichers wird für<br />

die beteiligten Unternehmen zu mehr Flexibilität<br />

bei der Erdgasbeschaffung und -vermarktung<br />

führen – eine wesentliche Voraussetzung,<br />

um die Möglichkeiten des liberalisierten<br />

Energiemarktes aktiv nutzen zu können.<br />

„Die <strong>Stadtwerke</strong> werden mit der Anlage<br />

vor allem ihre Bedarfsspitzen besser und<br />

kostengünstiger decken können“, so Spohn.<br />

Das Speicherprojekt ist ein gutes Beispiel,<br />

wie <strong>Stadtwerke</strong> ihre Unabhängigkeit durch<br />

die Bündelung ihrer Interessen stärken.<br />

Denn bisher waren Kavernenspeicher aufgrund<br />

ihrer Größe und der damit verbundenen<br />

hohen Investitionskosten zumeist den<br />

großen Ferngasgesellschaften vorbehalten.<br />

Die Inbetriebnahme des Speichers in Epe ist<br />

für Oktober 2008 geplant. «<br />

KURZ & GUT 19<br />

Weitere wesentliche Änderung: Beim<br />

Erdgas entsteht die Steuer nicht mehr bei der<br />

Einspeisung ins Leitungsnetz, sondern erst<br />

bei der Lieferung an den Verbraucher. Steuerschulder<br />

ist neuerdings der Gaslieferant.<br />

Die Energiesteuer hat die Mineralölsteuer<br />

abgelöst. Die Bundesregierung hat damit<br />

eine europäische Richtlinie in nationales<br />

Recht umgesetzt. Das Gesetz ist seit dem 1.<br />

August in Kraft. «<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>ergo</strong>:<br />

Magazin für Menschen mit Energie<br />

Herausgegeben von der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong><br />

GmbH, Ostring 28, 44787 <strong>Bochum</strong>,<br />

Internet: www.stadtwerke-bochum.de<br />

Verantwortlich: Ingo Adam<br />

Tel.: (02 34) 9 60-30 30<br />

Fax.: (02 34) 9 60-30 39<br />

ingo.adam@stadtwerke-bochum.de<br />

Redaktions-Team <strong>Stadtwerke</strong>: Ingo Adam,<br />

Peter Bax, Dr. Ulrich Grebhofer, Martin Nooß,<br />

Astrid Schulte, Thomas Schönberg, Ralf Wienkotte<br />

Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout:<br />

SeitenPlan GmbH,<br />

Heiliger Weg 60, 44135 Dortmund<br />

Fotomitarbeit: Ekkehart Bussenius, Guido<br />

Schiefer, Jens Sundheim<br />

Wir bedanken und bei Electrolux, der GLS Gemeinschaftsbank,<br />

der Kulturinitiative Herne<br />

und J. D. Neuhaus für das Zur-Verfügung-<br />

Stellen von Bildmaterial.


<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Wir geben Ihnen die nötige Energie<br />

anders � agenten, bochum

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