Kirche und Umwelt - Lutherisch in Nordhorn

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Zu diesem Heft Liebe Brücke-Leserin, lieber Brücke-Leser, die Kirchen rufen aus Verantwortung für die Schöpfung immer wieder zum Engagement im Umweltschutz auf. Wo gibt es Anknüpfungspunkte in unseren Gemeinden? In einigen Beiträgen werden wir zur Beantwortung dieser Frage auf die Suche gehen. Das Schwerpunktthema unserer Kirchenzeitung hat auch die Redaktion der JuB- Jugendbrücke gerne aufgenommen. Vor allem für sie gilt, dass man auch über den eigenen Tellerrand hinaus schauen muss. Den theologischen Hintergrund - was hat unsere Kirche mit dem Umweltschutz zu tun? - beleuchten Rede- und Geleitwortbeiträge unserer Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann. Schon etliche Jahre leisten sich die Kirchen ehrenamtliche Umweltbeauftragte. Von der Geschichte und der lokalen Ausformung der „Expertengremien“ für die Umwelt berichtet Volkhart Binner (Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Emsland- Bentheim). Die Umweltbeauftragten unserer Gemeinden kommen in einem Interview selbst zu Wort. Was Umweltbeauftragte im kommunalen Bereich wie unserer Stadt Nordhorn zu tun haben, schildert Christina Mahlmann. Der Umweltreferent unserer Landeskirche, Reinhard Benhöfer, ist ein echter Profi im Dienste unserer Kirche. Er zeigt auf, dass wir als Kirchengemeinden uns sys- tematisch mit dem Thema „Umweltmanagement“ befassen können und aus wirtschaftlichen Gründen auch sollten. Die Klimafrage brennt uns immer mehr unter den Nägeln. Aber auch da können wir als Kirche Wege aufzeigen, die Kohlenstoffdioxidemissionen zu vermindern – wir lassen uns von der Sonne helfen, Strom zu erzeugen, wie Sie im Bericht „Sonnenstrom“ nachlesen können. Und warum tragen wir Verantwortung für die Eichenwälder in Spanien und Portugal? Dies wird unter anderem im Artikel „Korken für Kork“ durch Rolf Brunsch dargestellt. Der Gedanke der „Bewahrung der Schöpfung“ steht nicht nur für die fernen Wälder oder die großen Meere, sondern besonders für das, was wir selbst schützen und bewahren können. Was liegt da näher, als die kirchlichen Flächen, besonders auch die Friedhöfe, unter diesen Schutz zu stellen und hier christliches Handeln sichtbar zu machen. Aber nicht nur der „Lebensraum Friedhof“ wird hier in einem Artikel vorgestellt, auch unsere Kirchengebäude stecken abseits der Feiertage voller Leben (und damit ist nicht nur die arme Kirchenmaus gemeint). Wer interessiert sich aber so nachhaltig für den „Lebensraum Kirchturm“? Nun, da wir wieder bei unseren Kirchen angekommen sind, möchten wir Ihnen unsere Gemeindeseiten sowie die Musikseite und die Kindergartenseite ans Herz legen. Wir bedanken uns ganz besonders bei Carolin Haas und Tessa Spethmann für die Karikaturen in der JuB und bei den Fotografinnen und Fotografen, die uns die schönen Bilder geliefert haben. Liebe Leserin, lieber Leser, auch diesmal wünschen wir viel Freude an dieser Brücke. Doris Hüls, Ulrich Meyer-Spethmann Kontakte: Christuskirche, Seite 13 Kreuzkirche, Seite 15 Martin-Luther-Kirche, Seite 18 Impressum Herausgeber: Die Kirchenvorstände Redaktion: Marc Blessing (mb), Silke Kuck (sk), Thomas Kersten (pt), Ulrich Meyer- Spethmann (ums), Elke Müller (em), Christa Olearius (co), Hartmut Schwartz (bl), Wolfgang Siebrecht (ps), Claudia Stillig (cs), Günter Vogel (gv) Redaktionsassistenz: Doris Hüls und Britta Peters Druck: Gemeindebrief Druckerei, Groß Oesingen, Auflage: 6 100 Stück Redaktionsschluss für die nächste Brücke: 2. September 2008 Thema: „Armut und Gerechtigkeit“ Verantwortlich: Günter Vogel
Zum Schwerpunktthema dieser Brücke Ist das Thema Umwelt und Kirche nur ein Mode- Thema für uns Christen? Schlägt man im Lexikon nach, so setzte sich als Erklärung des Begriffs folgende kompliziert wirkende Beschreibung durch: „Die Umgebung eines Lebewesens, die auf dieses einwirkt und seine Lebensumstände beeinflusst“ (aus wikipedia). Und schnell assoziiert man mit dem Begriff Umwelt das Wort Umweltkatastrophe. Katastrophen wie vom 10.07.1976, als im italienischen Seveso in einer Fabrik das hochgiftige Dioxin freigesetzt wurde. Oder die Katastrophe im indischen Bhopal, als am 03.12.1984 nach der Explosion eines Tanks mit Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) Tausende ums Leben kamen. Oder der Supergau des Kernkraftwerks im ukrainischen Tschernobyl am 26.04.1986. Und seit einigen Monaten berichten die Medien von der drohenden Klimakatastrophe, die sich weltweit auswirken würde (wird?). Was haben die Umweltkatastrophen unserer Zeit mit uns als Kirche zu tun? Der nachweislich vom Menschen verursachte Klimawandel berührt beispielsweise Kirche und Christen aus zwei Gründen: Zunächst werden Gerechtigkeitskriterien verletzt. Das bedeutet, der „arme“ Süden der Erde leidet stärker durch Missstände, die der „reiche“ Norden verursacht hat. Und die Generationen nach uns müssen unser Fehlverhalten „ausbaden“. Zum Zweiten droht eine massive Zerstörung der guten Schöpfung Gottes. Das Thema Umwelt und Kirche ist im übrigen kein ganz junges Thema. Vor allem die Diskussionen in der Kirche der ehemaligen DDR führten in den achtziger Jahren zum Bewusstsein, dass wir uns als Christen weltweit zu den Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung vereint äußern müssen. Dieser „Konziliare Prozess“ wurde in den achtziger Jahren angestoßen, aber erreichte uns als Gemeinde nur in geringem Umfang. Auch die Tatsache, dass wir uns in unserer Landeskirche seit über 20 Jahren „Umweltbeauftragte“ leisten, ist kaum einem bewusst geworden. Dabei berühren Umweltfragen viele Ebenen im kirchlichen Raum, sei es bei der Gebäudeunterhaltung, beim Energieverbrauch, bei der Grüngestaltung, bei der Wahl der Verbrauchsmittel oder auch bei der Verkündigung und der Seelsorge. Und endlich über den Umstand, dass Umweltschutz nicht immer nur teuer ist, sondern auch wirtschaftlich geboten sein kann, finden in den nächsten Jahren auch - fast gezwungenermaßen - Umweltfragen den Eingang in unser tägliches Gemeindeleben. Über das „Umweltmanagement“ soll auf allen kirchlichen Ebenen der Umweltschutzgedanke und das Wirtschaftlichkeitsdenken zu einem guten Miteinander finden. „Umwelt und Kirche“ - zugegeben - das ist kein „leichtes“ Thema, aber wir sollten als Christen den Mut haben, uns auch mit komplizierten Sachverhalten auseinander zu setzen. Lise weiß es ... ums Haben Sie in den GN gelesen, dass in Südamerika die Rodung des Regenwaldes immer schneller geht??? Bald werden die den Regenwald abgeschafft haben. Und warum??? Die brauchen mehr Weideplatz für Rinder. Und für Futterpflanzen wie Soja. Und warum??? Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: Über ein Drittel der Erdbevölkerung hungert, für die muss doch Nahrung hergestellt werden. Klingt einfach und logisch und vor allem schön christlich. Ist aber leider falsch. Vor allem in Nordamerika und Europa, wo kaum einer hungert, braucht man Rindfleisch, vor allem Steaks. Und die müssen billig sein. Billiger als einheimisches Fleisch. Denn wir müssen doch sparen. Stand auch in den GN. Da muss man was gegen machen, hab ich mir gedacht. Und hab das mal angesprochen an der Fleischtheke vom Supermarkt. Die wollten das aber nicht hören. Einige guckten mich schräg an, einer murmelte: „Ich lass mir doch mein Steak nicht vermiesen.“ Und eine junge Frau fragte interessiert: „Biste sone Ökotussi ?“ Trotzdem! Man muss da was machen. Denken Sie, ich kriege noch ein Steak mit ruhigem Gewissen runter??? So ein Regenwald-Steak, das auch noch hierher geflogen werden muss??? Nee, bis das geklärt ist, esse ich nur Fleisch aus der Grafschaft. Kann ja vom Bunten Bentheimer Landschwein sein. So mach ich das. Wetten? 3
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