Kirche und Umwelt - Lutherisch in Nordhorn

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8 KIRCHE UND UMWELT Treffen am 17.4.2007 mit u. a. Pastor Stephan Wichertvon Holten, Umweltbeauftragter der Landeskirche und tauscht sich zu vielfältigen umweltrelevanten Themen aus. Häufig werden Referenten eingeladen, um aktuelle Informationen zu erhalten. Beispielhaft befassen wir uns mit den Themen Energieeinsparung, umweltfreundliche Bauweise, Umgang mit Reinigungsmitteln, Wassernutzung und Abfallentstehung, Gestaltung von Außenanlagen, Vermeidung unnötiger Autofahrten, aber auch mit gesellschaftlich relevanten Umweltfragen. Die Protokolle der Treffen werden allen Gemeinden zugesandt, um die Anliegen und Anregungen der Umweltbeauftragten allen Kirchenvorständen im Kirchenkreis bekannt zu machen. Die inhaltliche Arbeit der Umweltbeauftragten umfasst darüber hinaus ein Beratungsangebot in Umweltangelegenheiten für alle Gremien des Kirchenkreises (z. B. bei baulichen Angelegenheiten, bei der umweltgerechten Verpachtung von Kirchenland und bei der Pflege und Planung von Grünanlagen wie Gärten und Friedhöfen). Da unsere Arbeit nicht nur „theoretischer Natur“ sein soll, initiieren und betreuen wir z. B. in fast allen Kirchengemeinden eine Korkensammelaktion zugunsten des Epilepsiezentrums in Kork bei Kehl/Rhein oder nehmen aktuell Stellung zur Planung eines Kohlekraftwerkes in der Gemeinde Dörpen, wo der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung sehr konkret greifbar wird. Die Arbeit ist spürbar nicht frei von Frustrationen und mangelnder Effizienz und auch Akzeptanz. Aber uns allen wird es auch immer deutlicher, dass die Beschäftigung mit Umweltfragen innerhalb der Kirche ein besonders wichtiges christliches Anliegen ist. Die drei Umweltbeauftragten unserer lutherischen Gemeinden Ulrich Meyer-Spethmann Im Juni traf ich die Herren Brunsch, Sajogo und Sawitzki und befragte sie jeweils als ehrenamtliche Umweltbeauftragte ihrer lutherischen Gemeinde. Nach der Vorstellung ihrer Person antworten sie mir jeweils auf die Fragen: Wie sind Sie berufen worden? Was für Erfahrungen haben Sie als Umweltbeauftragter gemacht? Halten Sie es für wichtig, dass die Gemeinde so eine Beauftragung erteilt? Haben Sie als Umweltbeauftragte Wünsche für die Zukunft? Mein Name ist Rolf Brunsch. Ich bin 49 Jahre alt, ledig und von Beruf kaufmännischer Angestellter. Ich bin seit drei Wahlperioden Kirchenvorsteher der Kreuz-Kirchengemeinde. Im Kirchenvorstand wurde Anfang der neunziger Jahre jemand für diese Aufgabe gesucht. Es hörte sich für mich interessant an. Und so habe ich mich gemeldet. Die Arbeit kann sehr vielfältig sein, da sie in die verschiedensten Aufgaben einer Gemeinde hineinreicht. Bei den Treffen der gemeindlichen Umweltbeauftragten schätze ich es sehr, dass man erfährt, wo man weitere Informationen zum Thema bekommt. Ich halte es für genauso wichtig, einen Umweltbeauftragten zu benennen wie z. B. einen Sicherheitsbeauftragten. Ich wünsche mir bessere Möglichkeiten, um Informationen an Gemeindegruppen und Gemeindeglieder weiterzugeben. an. Mein Name ist Subagio Sajogo. Ich gehöre zur Christus-Gemeinde und wurde vor zwei Jahren zum Umweltbeauftragten ernannt. Ich bin 62 Jahre alt und von Beruf Frauenarzt. Zusammen mit meiner Frau habe ich vier Kinder. Dem Kirchenvorstand gehöre ich seit drei Wahlperioden Die Stelle eines Umweltbeauftragten war vakant,
und da hat Pastor Siebrecht mich gezielt angesprochen. Das Thema Umwelt interessiert mich generell. Als Umweltbeauftragter habe ich eigentlich keine (guten) Erfahrungen gemacht. Nach der ersten Sitzung der gemeindlichen Umweltbeauftragten erzählte ich im Kirchenvorstand vom Umweltprojekt „Der Grüne Hahn“, worauf man mir entgegnete, wir hätten eigentlich Wichtigeres zu tun. Ein Beispiel ist auch die Korksammelaktion, diese wird zwar mitgemacht, aber keiner beteiligt sich wirklich aktiv. Ob die Institution eines Umweltbeauftragten wichtig ist, kann ich nicht eindeutig beantworten. Die Idee ist richtig, aber es ist die Frage, ob wirklich viel erreicht werden kann. Zu oft steht das Problem der Finanzierung einer Umsetzung von Maßnahmen im Wege. Im Moment habe ich keine Wünsche, das Sparen steht im Moment in der Kirche zu sehr im Vordergrund. Zum Beispiel ist unser Pfarrhaus schlecht isoliert, aber eine gute Isolierung ist im Moment nicht finanzierbar. Mein Name ist Siegfried Sawitzki. Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder. Ich bin ausgebildeter Kfz-Mechaniker und arbeite als Küster und Hausmeister der Martin-Luther-Gemeinde. Pastor Vogel sprach mich in den neunziger Jahren an, ob ich neben meiner beruflichen Arbeit auch Umweltbeauftragter unserer Gemeinde sein könnte. In meiner Gemeinde habe ich keine Erfahrungen als Umweltbeauftragter gemacht, allerdings habe ich an einigen Sitzungen der Umweltbeauftragten unserer Kirchen teilgenommen. Aber ich habe bezüglich der Anwendung von Pflanzenbehandlungsmitteln früher anders gedacht, jetzt benutze ich keine mehr. Den Umweltschutz halte ich für eine wichtige Sache, aber es ist die Frage, ob das Thema in der Gemeinde überhaupt wahrgenommen wird. Bezüglich meiner Wünsche als Umweltbeauftragter habe ich so spontan keine Idee. Ich danke den drei Umweltbeauftragten für ihre Antworten. KIRCHE UND UMWELT Aufgaben der städtischenUmweltschutzbeauftragten Christina Mahlmann Mein persönlicher und beruflicher Hintergrund Mein Name ist Christina Mahlmann, ich bin 43 Jahre alt, stamme aus Wiesbaden und arbeite seit 15 Jahren als Umweltschutzbeauftragte bei der Nordhorner Stadtverwaltung. Von Beruf bin ich Diplom-Biologin (Schwerpunkt: Süßwasserökologie) und Umweltberaterin. Bei der Stadtverwaltung habe ich meinen Mann kennengelernt. Inzwischen haben wir zwei Söhne und leben in Nordhorns erster sogenannter Ökosiedlung. Der Umweltschutz als öffentliche Aufgabe und meine Arbeitsschwerpunkte bei der Stadt Nordhorn Seit der ersten Ölkrise und wachsenden Müllbergen in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Schutz der Lebensumwelt als staatliche Aufgabe begriffen. Mit einer Vielzahl von Gesetzen und Regelungen wurde seither (z. T. sehr erfolgreich) versucht, die schädlichen Folgen menschlichen Wirtschaftens auf die Umwelt zu begrenzen. Ein vorausschauender Ansatz in diesen Regelwerken setzt sich erst allmählich mit den beginnenden Folgen des Klimawandels durch. In der Kommune besteht die Aufgabe der Umweltbeauftragten weniger im Regeln und Kontrollieren als vielmehr im Beraten und Aufklären. Zu den Arbeitschwerpunkten gehören in Nordhorn die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern zu Energieeinsparung, Naturschutz und Klimaschutz im täglichen Handeln, aber auch die Unterstützung und wissenschaftliche Beratung des Stadtrates und der Stadtverwaltung. Wichtiger Schwerpunkt ist die Öffentlichkeitsarbeit, bei der auch ehrenamtliche Experten aus Naturschutzverbänden, Kirchen und Vereinen eingebunden werden. Öffentlichkeitswirksame Konzepte und Projekte der letzten Jahre sind z. B. die Nordhorner Ökosiedlungen, die städtischen Förderprojekte für Wärmeschutzmaßnahmen an privaten Altbauten, Sauberkeitskampagnen wie der „Nordhorner Frühjahrsputz“, die Förderung des Radverkehrs und der Aufbau eines Netzes naturnaher Flächen zum Aus- 9
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