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Arbeitsberichte - AMOSA

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7 Empirische Befunde 44Seit der Trennung ist der Kontakt nun ganz abgebrochen: „Ich habe versucht, ihn anzurufen,aber er meldet sich nicht“ (6/185, 186). Dennoch überweist er monatlich einenUnterhaltsbeitrag. Wenngleich, so Sonja, „[…] den Kindern dann doch etwas mehrzusteht als 300 Euro“ (6/191, 192), und sie deshalb einen Unterhaltsvorschuss beantragthat. Der Forderung des Jugendamtes, sein Vermögen offen zu legen, ist der Vater derKinder nicht nachgekommen. Deshalb ist nun ein Festbetrag bestimmt worden. Sonjamuss abwarten, ob er seine Zuwendung anpassen wird.Ihre Kinder, im Alter von sechs, fünf und drei Jahren, waren, so Sonja, „[…] alle somehr oder weniger ein Unfall (lacht kurz)“ (14/486, 487). Für Sonja sind ihre Kinderdas Wichtigste in ihrem Leben. Was die Betreuung betrifft, ist sie weitgehend auf sichalleine gestellt, „[…] da ich momentan hier außer meinen Eltern nicht großartig jemandenkenne, der dann auf die Kinder aufpassen könnte, wenn ich nicht zu Hause bin[…]“ (3/94-97). Immerhin besuchen ihre Kleinen bis 15 Uhr den Kindergarten.Vor allem fällt im Gespräch mit Sonja immer wieder auf, dass sie beklagt, kaum Freundezu haben. Ebenso kam es auch in ihrem Freundeskreis – bedingt durch die Geburt –zum Abbruch von Kontakten: „Weil mein kompletter Freundeskreis, es waren ja nichtviele, aber die, die ich hatte, die waren dann auf einmal weg“ (11/371-373). Auch nachihrem Umzug konnte sie keine neuen Bekanntschaften schließen. „Entweder waren siezu jung, dass ich gesagt habe, […] für meine Kinder […] nicht so das gute Umfeld. O-der sie waren halt zu alt […]. Hatten selber Kinder, aber meinten dann, ich kann damitsowieso nicht umgehen und wollten mit mir nichts zu tun haben“ (12/387-12/393).BildungswegTrotz guter Noten besuchte Sonja nach der Grund- die Realschule. „Eigentlich hätte ichdamals auf das Gymnasium gehen sollen. Meine Noten waren gut genug […]. Allerdingswar ich ein kleiner Träumer und dann hat man mich halt auf die Realschule geschickt[…]“ (15/519-16/522). Diese Entscheidung beruhte auf dem Einverständniszwischen der Klassenlehrerin und ihrer Mutter.Auf der Realschule fühlte sie sich von Anfang an unwohl. Anlass hierfür war die Klassenlehrerin,zu der sie ein schwieriges Verhältnis hatte. „Die hat sich über mich lustiggemacht und vor der Klasse hingestellt, guckt mal her, so macht man es nicht“ (16/550-552). Zugleich konnte Sonja innerhalb der Klasse keinen Anschluss finden. Das Bloßstellendurch die Lehrerin führte dazu, dass sie auch von Mitschülern ausgeschlossen-158-

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