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Arbeitsberichte - AMOSA

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7 Empirische Befunde 47die Schule zu beenden: „Aber ich habe dann halt geguckt, dass ich wenigstens nocheinen Hauptschulabschluss kriege“ (18/606, 607).Das zusehends schwierigere Zusammenleben mit ihrem Expartner, dem Vater ihrer Kinder,konnte sie nicht alleine beenden. Dafür bedurfte es ihres jetzigen Freundes, der eineWohnung beschaffte und sie zum Auszug bewog.Sonja sieht sich veranlasst, auf staatliche Hilfe zurückzugreifen, um für ihren Unterhaltaufzukommen. Beworben hat sie sich bisher noch nicht: „Ja, hätte ich machen sollen.Habe ich aber noch nicht (kurzes, verlegenes Lachen). Aber ab nächster Woche“ (1/34,35). Sonja schätzt ihre eigene Lage durchaus als schwierig ein. Sie ist sich bewusst, dassdie fehlenden formalen Abschlüsse die Arbeitssuche erschweren. „[…] Also es gibt soviele Betriebe, die irgendwelche Qualifikationen oder irgendwelche Zusatzsachen erwarten,die man nicht haben kann und das ist schon ziemlich schwierig“ (25/868-26/871). Dagegen empfindet sie die Situation der Arbeitslosigkeit nicht beunruhigend:„Ja, arbeitslos zu sein an sich ist nicht so schlimm“ (4/118). Weiter führt sie aus, dasssie mit dem wenigen Geld, das ihr zur Verfügung steht, zurechtkommt. Über ihre persönlicheSituation stellt sie fest: „Na ja, sagen wir so, es könnte besser laufen. Es könnteaber auch schlechter laufen. Mir wäre es natürlich schon recht, wenn ich jetzt einenJob hätte, beziehungsweise eine Ausbildungsstelle“ (9/306-309). Gleichwohl beklagt siesich nicht. „Aber jetzt muss es halt erstmal so gehen. Also muss ich mit dem, was ichhabe, zufrieden sein“ (9/309-311).Lebensentwurf und IdentitätAls Berufswunsch gibt Sonja Tischlerin oder Floristin an. Zumindest etwas Kreativessollte es sein. Die Erfüllung ihres Wunsches hat sie aber erst einmal aufgeschoben, denneine Vereinbarkeit von Kindern und Ausbildung scheint ihr nicht möglich: „Weil, ichmuss gucken, dass die Kinder in der Zeit, wo ich die Ausbildung mache oder in derSchule bin, versorgt sind. Was ist, wenn sie krank sind?“ (24/816-819) Infolgedessensucht Sonja gegenwärtig stundenweise eine Beschäftigung. „Für ein paar Stunden irgendwoputzen gehen oder was anderes“ (3/102, 103). Außerdem wünscht sie sich,etwas Abwechslung in ihren Alltag zu bringen. „Ich meine, man wünscht sich natürlich,wenn man den ganzen Tag nur Haushalt und Kinder hat, schon, dass man raus kannund man mal was anderes machen kann […]“ (4/118-121). Neben ihren familiärenVerpflichtungen geht Sonja keinen Hobbys nach.Im Mittelpunkt ihres Lebens stehen ihre Kinder. So findet sie es auch positiv, „[…]dass ich noch nicht so weit weg bin von der Kindheit, dass ich mich vielleicht in manche-161-

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