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Arbeitsberichte - AMOSA

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9 Schlussbemerkung 98konstruiert erscheinen sollte, so ist es doch ihre Sicht auf das individuelle Erleben. DieseSchwierigkeit stellt sich hier folglich nicht, da es darum ging, gerade die persönlicheWahrnehmung und Sichtweise, wie sie sich heute darstellt, zu rekonstruieren. 29Das Erhebungsinstrument des problemzentrierten Leitfadeninterviews zeigte sich imRahmen dieser Arbeit ebenso als angemessen. Zum einen konnte den Befragten genugRaum gelassen werden, ihre Sichtweise in der Erzählung zu entfalten, zum anderenkonnte eine Vergleichbarkeit der Interviews garantiert werden und eine Fokussierungauf die relevanten Aspekte erfolgen. Viele Verhaltensmuster und Einstellungen manifestierensich im Unterbewusstsein und können nicht direkt abgefragt werden. Deshalbist ein erzählender Zugang sinnvoll – obwohl natürlich, angesichts des Zeitrahmens,nicht immer alle Themen in voller Ausführlichkeit angesprochen und nicht immer diegewünschte „Tiefe“ erreicht werden konnten. Rückblickend betrachtet wäre bisweilenan manchen Stellen ein gezieltes Nachfragen nützlich gewesen. Hierbei wäre es hilfreichgewesen, mit den Interviewpartnern einen weiteren Gesprächstermin zu vereinbaren,um Nachfragen zu stellen oder erste Interpretation zu prüfen, wie es Rosenthal et al.vorschlagen (vgl. Rosenthal et al. 2006: 190). Überdies hätte sicherlich ein größeresVertrauensverhältnis zu den Geringqualifizierten aufgebaut werden können, was eineweitere Öffnung der Gesprächspartner zur Folge gehabt hätte.Zur Auswertung des Gesprächsmaterials diente die qualitative Inhaltanalyse nach Mayring.Angesichts der Fülle an Gesprächsmaterial war diese Methode hilfreich, die einzelnenAspekte, die seitens der Geringqualifizierten angesprochen wurden, zu identifizierenund schematisch zu ordnen. So konnten die Aussagen – zumindest teilweise –miteinander verglichen werden und Gemeinsamkeiten und Gegensätze der Erlebnisseund Sichtweisen verdeutlicht werden. Durch diese Vorgehensweise geht allerdings dereigentliche Erzählaufbau verloren. Der Erzählfluss, die Wortwahl – all dies sind Aspekte,die ebenfalls Bedeutung transportieren, hier aber unberücksichtigt blieben. Im Hinblickauf diese Merkmale wäre eine hermeneutische Herangehensweise eine plausibleAlternative. Angesichts der interpersonellen Vergleichbarkeit und des großen Aufwandswar die qualitative Inhaltsanalyse jedoch angemessener.Wie bereits in der Einleitung ausgeführt, besteht in der Grundlagenforschung zu denGeringqualifizierten ein großes Defizit. So stellt sich nicht nur die verfügbare Datenlageals völlig unzureichend dar. Insbesondere über die Geringqualifizierten selbst ist nur29 Für weitere Ausführungen zur Problematik siehe Fuchs-Heinritz 2005: 162-166.-212-

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