RettungsketteDienst im Sanitätsdienst der Bundeswehrverrichten.<strong>Homeland</strong>: Und privat?Dr. Tempel: Ich habe noch ca. dreieinhalbDienstjahre vor mir. Mir macht mein Berufnach 40 Jahren immer noch sehr großenSpaß, sodass ich noch nicht konkret darübernachdenke, was danach passiert. Dienächsten Jahre werde ich noch in vollen Zügenbei und mit der Bundeswehr genießen.<strong>Homeland</strong>: Herr Dr. Tempel, wir bedankenuns für das interessante Gespräch.GeneralstabsarztDr. med. MichaelTempelJahrgang 1954; 1973 Eintrittin die Bundeswehrbeim Fallschirmjägerbataillon251, Calw, Ausbildungzum Fallschirmjägeroffizier;1977 bis1983 Studium der Humanmedizin als Sanitätsoffizieranwärter(SanOA) in Würzburgund Heidelberg; 1983 bis 1984 Assistenzarztim Bundeswehrkrankenhaus Wildbad;1984 bis 1985 Truppenarzt beim Fallschirmjägerbataillon252, Nagold; 1985 bis1986 Chef der AMF-Sanitätskompanie, 2./Sanitätslehrbataillon 851, München; 1986bis 1988 Teilnahme am 29. Generalstabslehrgangan der Führungsakademie derBundeswehr, Hamburg; 1988 bis 1989 Austauschoffizieran der Academy of HealthSciences, San Antonio, Texas; 1989 bis 1993Kommandeur Gebirgssanitätsbataillon 8,Kempten, während dieser Zeit von Januarbis Dezember 1991 zum Aufbau der SanitätsbrigadeOst in Perleberg, Brandenburg;1994 bis 1995 Referent BMVg InSan II 1,Bonn; 1995 bis 2000 Leitender SanitätsoffizierWBK VI/1. Gebirgsdivision, München;2000 Lehrgangsteilnehmer am NATODefense College, Rom; 2000 bis 2001 DivisionsarztKLK /4. Division, Regensburg;2001 bis 2002 Referatsleiter BMVg InSanII 4, Bonn; 2002 bis 2006 AbteilungsleiterI – Ausbildung/Weiterentwicklung Sanitätsdienst,SanABw, München; 2006 StellvertretenderKommandeur und Chef desStabes Sanitätskommando II, Diez; 2007Stellvertretender Kommandeur und KommandeurRegionale SanitätseinrichtungenSanitätskommando II, Diez; 2007 bis 2012Kommandeur Sanitätskommando III, Weißenfels;seit 2013 Kommandeur KommandoSanitätsdienstliche Einsatzunterstützung,Weißenfels.Auslandseinsätze: 1993 bis 1994 KommandeurGerman Field Hospital UNTAC,Phnom Penh, Kambodscha; 1995 KommandeurFeldlazarett UNPF, Trogir/Kroatien;1998 bis 1999 Medical Advisor im HQSFOR, Sarajevo/Bosnien-Herzegowina.Zivil-Militärische Zusammenarbeit im InlandDie Zivil-Militärische Zusammenarbeit der Bundeswehr umfasst Maßnahmen, Kräfte und Mittel, welche dieBeziehungen zwischen Dienststellen der Bundeswehr auf der einen Seite und zivilen Behörden sowie der Zivilbevölkerungauf der anderen Seite regeln, unterstützen oder fördern. Diese Hilfeleistungen im Rahmender Amtshilfe können unterstützend zur Bewältigung der Folgen von Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällenoder als Unterstützungsleistung zur Vorsorge angefordert und erbracht werden.Unterstützungsleistungen des SanitätsdienstesDie Kernfähigkeiten der ZMZ-Stützpunkte Sanitätsdienst sind der bodengebundene Verletztentransportund die medizinische Behandlung in mobilen Sanitätseinrichtungen auf Containerbasis. Diese Fähigkeitensind in den Einheiten bereits im Grundbetrieb verfügbar und werden bei Übungen der Zivil-MilitärischenZusammenarbeit regelmäßig mit zivilen Rettungskräften trainiert.Ansprechpartner bei den BehördenInnerhalb der Kreis- bzw. Bezirksverbindungskommandos nehmen beauftragte Sanitätsstabsoffiziere ZMZ/Inland und beauftrage Sanitätsfeldwebel ZMZ/Inland beratende Funktionen bei der Zivil-Militärischen Zusammenarbeitwahr. Diese Reservisten sind die Ansprechpartner des Sanitätsdienstes der Bundeswehr fürdie zivilen Behörden.36 | <strong>Homeland</strong> <strong>Security</strong> 2013
KatastrophenhilfeGroßschadensereignisseSchnelle und umfassende Aufklärung entscheidendDer Feuerwehrmann steuert denQuadrokopter und kann mithilfeder Brille die Lage von obenbegutachten.Ob bei Massenkarambolagen, Großbrändenoder Zugunglücken – bei Unfällenund Katastrophen ist eine schnelleund umfassende Aufklärung entscheidend.Doch Faktoren wie Rauchbildung,extreme Temperaturen durch Brändeoder andere Gefahrenquellen erschwerenes Rettungskräften erheblich, sichden nötigen Überblick über die Situationzu verschaffen. Moderne Flugplattformenwie die der Firma Microdroneshaben sich in den vergangenen Jahrenin Katastrophenschutz- und Sicherheitseinsätzenals wertvolle Ergänzungetabliert. Ausgestattet mit einer hochauflösendenKamera sind die ferngesteuertenVTOL (Vertical Take Off andLanding) Quadrokopter im Ernstfallsofort einsatzbereit und liefern aus derLuft einen besonders guten Überblickin schwierigen Situationen. Das internationaleOptik- und OptoelektronikunternehmenZEISS unterstützt die Flugplattformender Firma Microdrones seit2012 mit der 3D-Multimediabrille cinemizerOLED. Das mobile Display bringtdie Bilder der fliegenden Kamera livevor die Augen der Rettungskräfte undermöglicht ihnen so einen besondersdetaillierten und intuitiven Blick ausder Vogelperspektive – auch in chaotischenund zeitsensiblen Situationen sowiebei blendendem Sonnenlicht undanderen störenden Lichtquellen.Die TechnikDie von Microdrones entwickelten VTOL-Plattformen md4-200 und ihr größeresSchwestermodell md4-1000 lassen sich manuellper Fernbedienung oder GPS-gestütztautomatisiert fliegen und sind für eine Vielzahlvon Einsatzgebieten konzipiert. BeideModelle wiegen nur wenige Kilogramm,verfügen über einen wetterbeständigenKohlefaser-Body und bieten eine Flugdauervon 35 bzw. 88 Minuten. Die Outdoorkapazitätender Quadrokopter werden vonMicrodrones regelmäßig unter Beweis gestellt.Erst im Juni hat der komplett ausgerüstetemd4-1000 als erste ferngesteuerteFlugplattform erfolgreich die Alpenüberquert. Vom Schweizer Hospental hatder Quadrokopter die Rekordstrecke vonmehr als 12 km über das Gotthardmassivbis ins Dorf Airolo im benachbartenKanton erfolgreich zurückgelegt. Höhenunterschiedevon mehr als 1.600 Metern,<strong>Homeland</strong> <strong>Security</strong> 2013 | 37