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Oberst Maedler im Gespräch,Generamajor Wundrak

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Nummer 598<br />

Seite 2<br />

KSF-Training<br />

In sechs Tagen Schießleiter<br />

FELDZEITUNG DER BUNDESWEHR FÜR DEN BALKAN 03. November 2010<br />

Seite 3<br />

Feldjäger seilen sich ab<br />

30 Meter in die Tiefe<br />

Seite 5<br />

Interview<br />

Im <strong>Gespräch</strong>: OFw Birgit S.<br />

Verstärkung aus der Luft<br />

CRC-Übung am Erzengelkloster / Realistische Lage / Ablauf professionell<br />

Von Markus Lesch<br />

Prizren. Erzengelkloster,<br />

10:35 Uhr. Wie ein dunkler Vogel<br />

schwebt der Hubschrauber<br />

die tiefe Schlucht des Bistrica-<br />

Flusses hinab. Das Dröhnen<br />

der Turbine und das charakteristische<br />

Flap-Flap der Rotorblätter<br />

werden von den steilen<br />

Felswänden zurückgeworfen.<br />

Kaum hat die Maschine mit ihren<br />

Kufen den Boden berührt,<br />

öffnen sich die Türen und auf<br />

beiden Seiten stürzen drei voll<br />

ausgerüstete Soldaten heraus,<br />

sammeln, nach kaum 30 Sekunden<br />

hebt der Helikopter<br />

wieder ab und verschwindet in<br />

elegantem Schwung aus dem<br />

Flusstal. Gleichzeitig flappt<br />

schon der nächste heran, taucht<br />

in die Schlucht, bringt seine<br />

Soldaten ins Kloster. Wie am<br />

Fließband fliegen die vier Hubschrauber<br />

ein. In knapp 13 Minuten<br />

haben sie 60 Soldaten auf<br />

das Klostergelände gebracht.<br />

„Helibording“ nennt man<br />

so eine Luftlandung. Sie war<br />

ein Kernbestandteil der großen<br />

CRC-Übung der Deutschen<br />

Einsatzkompanie MNBG S. Das<br />

war die Lage: Nach mehreren<br />

friedlichen Demonstrationen<br />

Blickkontakt nach dem Aussteigen: Sechs Soldaten fertig zum Einsatz Fotos: da<br />

in Recane wurde für den 26.<br />

Oktober eine Kundgebung vor<br />

dem Erzengelkloster gemeldet,<br />

die sich gegen Serben in Kosovo<br />

wenden sollte. Das war eine<br />

neue Qualität der Demonstrationen.<br />

Zwar war die Gewaltbereitschaft<br />

nach den vorliegenden<br />

Erkenntnissen nicht sehr hoch,<br />

aber bei einigen Demonstranten<br />

(gespielt von Rollenspielern aus<br />

der Schweiz) wurden Waffen gesehen<br />

und Plakate geschwenkt:<br />

„KFOR, verpiss Dir“.<br />

Aus Prizren rollen zwei Züge<br />

Verstärkung auf dem Landmarsch<br />

an.<br />

Innerhalb von rund 25 Minuten<br />

eskaliert die Kundgebung.<br />

Der den Demonstranten zunächst<br />

allein gegenüberstehende<br />

Alpha-Zug wird von einem Zug<br />

der MNBG W mit Kameraden<br />

aus Slowenien herausgelöst.<br />

Sie tragen dunkle Schutzpanzer<br />

über ihren Feldanzügen, sehen<br />

fast aus wie Außerirdische. Sie<br />

beherrschen ihre Aufgabe, das<br />

Herauslösen der Deutschen<br />

klappt. Doch der Druck der Demonstranten<br />

wächst. Um 10:35<br />

Uhr landet der erste Hubschrauber<br />

mit weiterer Verstärkung.<br />

Die Straße zum Erzengelkloster<br />

ist mit Schaulustigen besetzt,<br />

deshalb ist der Landmarsch<br />

nicht mehr möglich.<br />

Die Übung verläuft planmäßig.<br />

Auch der Sanitätsdienst<br />

ist eingebunden: Ein Soldat<br />

mit Brandverletzungen wird<br />

ins Camp Prizren geflogen und<br />

kommt auf den OP-Tisch. Und<br />

alle <strong>im</strong> Tal halten den Atem an,<br />

als ein Soldat in der Steilwand<br />

mit gebrochenem Bein (Übung)<br />

vom Heeresbergführer geborgen<br />

und dann am Seil in den Hubschrauber<br />

gezogen wird. Die<br />

Bell steht über dem Tal wie am<br />

H<strong>im</strong>mel festgenagelt.<br />

Gegen Mittag haben die vier<br />

Züge der Einsatzkompanie den<br />

Platz geräumt, deutsche und<br />

slowenische Soldaten rücken<br />

vor wie eine Mauer, zwei der<br />

zuverlässigen Transportpanzer<br />

„Fuchs“ <strong>im</strong> Schwerpunkt.<br />

(Übungs-)Ende gut, alles gut.<br />

Das harte Training hat sich gelohnt,<br />

das hat der Einsatz <strong>im</strong> Kloster<br />

bewiesen. Auch die Zusammenarbeit<br />

mit den slowenischen<br />

Kameraden verlief reibungslos.<br />

Ein deutscher Offizier aus der<br />

Phalanx: „Die sind diszipliniert,<br />

wendig, und ihr Englisch ist klasse.<br />

So hat das Spaß gemacht.“<br />

Slowenische Kameraden marschieren <strong>im</strong> Schutz eines TPz Fuchs nach vorn Eskalation: „Demonstranten“ drängen gegen die Phalanx der KFOR, Plastikflaschen fliegen

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