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Zur Info Einsatzvorsorge des Sozialdienstes Ein Auslandseinsatz wie in Afghanistan ist für die Soldaten der Bundeswehr mit Risiken verbunden. Einen hundertprozentigen Schutz kann es nicht geben, aber eine umfassende Information und Beratung bei rechtlichen und vorsorgespezifischen Fragen. Die bietet der Sozialdienst der Bundeswehr beziehungsweise die Sozialberater. Es ist ein Schreckensszenario, das alle Soldatinnen und Soldaten und auch ihre Angehörigen gleichermaßen fürchten – aber es ist Realität für die Bundeswehr im Einsatz: Ein Selbstmordanschlag im nordafghanischen Kunduz. Ein deutscher Soldat wird verwundet. Er war mit einem umgehend heimatnah ins Bundeswehrkrankenhaus Berlin verlegt“, schildert Sozialberaterin Petra Geißler den Fall, den sie selbst betreute. Neben der medizinischen Versorgung wird in diesen Fällen auch eine soziale Unterstützung angeboten. So wurde der Sozialdienst eingeschaltet und die Sozialberaterin aus Potsdam machte sich auf den Weg zu dem Soldaten. „Es ist wichtig, dass alles in die Wege geleitet wird, damit der Soldat die ihm rechtlich zustehenden Leistungen bei einem Einsatzunfall umgehend erhält“, sagt Geißler. Konvoi auf Patrouille und erlitt trotz eines Ansprüche geltend machen MA450 Schildger 127x91 22.11.2006 7:52 Uhr Seite 1 gepanzerten Fahrzeugs mittelschwere Zu den ersten Schritten, die die Sozial- Verletzung. „Der Soldat wurde sofort nach arbeiterin unternimmt, zählen das Wehr- Koblenz zur Behandlung ausgeflogen und dienstbeschädigungsverfahren und Mel- Ausgezeichnete Leistung – immer in Ihrer Nähe Informationen über die günstigen Versicherungs- und Bausparangebote der HUK-COBURG erhalten Sie von Vertrauensmann Ingo Schildger Versicherungsfachmann BWV Telefon 04841 93103 Telefax 04841 93104 schildger@HUKvm.de www.HUK.de/vm/schildger Mildstedter Landstraße 1 25813 Husum Sprechzeiten: Mo. u. Fr. 9.00 bis 11.30 Uhr Di. u. Do. 16.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung 22 TINCHEN 1/11 Bestell-Nr. MA450
dungen an Versicherungsgesellschaften. Außerdem nimmt sie Kontakt zur zuständigen Wehrbereichsverwaltung auf. Im vorliegenden Fall berief sich die damalige Unfallversicherung des Soldaten auf die Kriegsklausel und zahlte nicht. Das sei leider gängige Praxis der Versicherungsgesellschaften, um Zahlungsansprüche abzulehnen, vor allem bei den Einsätzen in Afghanistan, berichtet Petra Geißler In solchen Fällen springt zunächst der Dienstherr ein: „Es kann ein Schadensausgleich, auch bekannt als Ausfallbürgschaft, von der Bundeswehr gezahlt werden“, erklärt Geißler. Grundlage hierfür ist das Soldatenversorgungsgesetz. Werden, wie bei diesem Soldaten, außerdem persönliche Wertsachen beschädigt, können sie als Sachschäden ebenfalls erstattet werden. Beratung beginnt vor dem Einsatz Die Informationsarbeit des Sozialdienstes ist Teil der Einsatzvorbereitung. „Zum Auftrag des Sozialberaters gehört die Unterrichtung aller Soldaten über finanzielle und soziale Absicherung bei besonderen Auslandsverwendungen, insbesondere zu Regelungen des Soldatenversorgungs-, Einsatzversorgungs- und Einsatzweiterverwendungsgesetzes“, sagt Geißler. In der Regel wird der Sozialberater von der Truppe angefordert. In Vorträgen informiert er die Soldaten über rechtliche Regelungen und klärt über Leistungen im Schadensfall auf. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, wichtige Fragen zum Einsatz in einem Einzelgespräch zu klären. „Nicht alle möchten ihre persönlichen Anliegen oder privaten Fragen in der großen Runde klären.“ Diskretion gehört zum Handwerk der Sozialarbeiter. Private Absicherung auf dem Prüfstand Grundsätzlich weisen sie die Soldatinnen TINCHEN 1/11 Zur Info und Soldaten aber darauf hin, bestimmte Vorkehrungen für die Familie zu treffen. „Dazu gehört es, Versicherungen zu überprüfen oder neu abzuschließen, Vollmachten auszustellen und auch an ein Testament zu denken“, erklärt Geißler. Konkrete Empfehlungen für bestimmte Versicherungsgesellschaften dürfen die Berater selbstverständlich nicht geben, aber „einen Überblick darüber, welche Vorsorge und Absicherung sinnvoll ist“. Und zwar nicht nur für den Unglücksfall im Auslandseinsatz. Erst kürzlich betreute Geißler einen Soldaten, der unversehrt aus dem Auslandseinsatz nach Hause kam, aber kurz darauf einen tragischen Motorradunfall hatte. Er wurde schwer verletzt und ist seither querschnittsgelähmt. Ansprechpartner für Angehörige Während die Soldaten im Einsatz sind, bleibt der Sozialdienst über die gesamte Zeit auch Ansprechpartner für die Familienangehörigen. Auch die militärische Führungsebene weiß diesen Dienst zu schätzen. „Ich halte den Sozialdienst der Bundeswehr für unabdingbar. Er ist eine Informationsquelle für die persönliche Versorgung während und auch nach der Dienstzeit sowie in familiären Krisensituationen“, sagt Major Thomas Wegelin, Kommandant im Stabsquartier Standortkommando Berlin. Der Sozialdienst federe damit Sorgen und Probleme für die Soldaten im Einsatz ab. 23
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