Der Bayerische Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis ...
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Konzept zur Stärkung des Kindeswohls<br />
Ein Kooperationsprojekt zwischen Städtischer Beratungsstelle <strong>und</strong> Abteilung<br />
Kindertagesstätten der Stadt Erlangen unterstützt Eltern in schwieriger<br />
Lebenssituation<br />
Anlass<br />
Berichte über Misshandlungen von Kindern durch ihre Eltern, über Aggressionen von<br />
Kindern gegen Kinder <strong>und</strong> über massiven Alkoholkonsum von Jugendlichen haben deutlich<br />
zugenommen. Die zuständigen Behörden haben den Handlungsbedarf erkannt.<br />
Reaktive Maßnahmen reichen auf Dauer nicht aus, weil sie erst zum Einsatz kommen,<br />
wenn das Wohl eines Kindes bereits gefährdet ist. Prävention muss deshalb zu einem<br />
Zeitpunkt erfolgen, wo durch Einwirken auf die Eltern vorbeugend für das Kind gearbeitet<br />
werden kann. Dazu ist der Kindergarten besonders geeignet.<br />
Projektziele<br />
Frühzeitiges Erreichen von Eltern, die auf Gr<strong>und</strong> einer schwierigen persönlichen,<br />
sozialen <strong>und</strong>/oder finanziellen Situation ihren Erziehungsaufgaben nicht angemessen<br />
nachkommen können <strong>und</strong> gleichzeitig Hilfsangebote nicht nutzen. Sensiblere<br />
Wahrnehmung des Kindeswohls durch behördeninterne Zusammenarbeit mit den örtlichen<br />
Beratungsstellen, durch Sensibilisierung der Erzieherinnen für das Erkennen von<br />
Störungen bei Kindern <strong>und</strong> durch das Zugehen auf die betroffenen Eltern mit niedrigschwelligen<br />
Hilfsangeboten.<br />
Umsetzung<br />
Die Städtische integrierte Beratungsstelle in Erlangen (Jugend- <strong>und</strong> Familienberatung,<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung, Suchtberatung) bietet aufsuchende Beratung<br />
als niedrigschwelliges Gesprächsangebot für Eltern in schwierigen Situationen. In<br />
Zusammenarbeit mit der Abt. Kindertagesstätten wurde für das Projekt ein Kindergarten<br />
in einem sozialen Brennpunkt Erlangens ausgewählt (vier Kindergruppen mit je<br />
25 Kindern, eine Krippe mit 12 Kindern). Projektbeginn im September 2008.<br />
• Regelmäßige Fortbildung der Erzieherinnen (zweimonatliche Teamsitzungen) zur<br />
Wahrnehmung von Problemen bei Kindern <strong>und</strong> Eltern-Kind-Kontakten, Beratung<br />
zum Umgang mit Eltern <strong>und</strong> zur Gesprächsführung „zwischen Tür <strong>und</strong> Angel“ mit<br />
Verweis auf das Beratungsangebot, Einzelfallbesprechungen<br />
• Ein Elternbrief kündigt das Beratungsangebot an. Die Psychologin der Beratungsstelle<br />
ist an einem Tag in der morgendlichen Bringzeit anwesend <strong>und</strong> stellt sich den<br />
Eltern vor. <strong>Der</strong> monatliche Sprechtag wird durch Aushang angekündigt, Eltern kön-<br />
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