Kolping Europa - Kolpingwerk Südtirol
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ge um die Stabilität des Euros und<br />
den Auswirkungen auf jede und jeden<br />
einzelnen von uns, möchte ich nicht<br />
mutlos werden und mir <strong>Europa</strong> ausreden<br />
lassen. Über sechs Jahrzehnte<br />
Frieden, die längste Phase, die unser<br />
Kontinent je erlebt hat, Freiheit<br />
und Versöhnung zwischen Staaten,<br />
Demokratiewerdung, engagierte und<br />
erstarkende Zivilgesellschaften sind<br />
mir Beleg genug, dass <strong>Europa</strong> auf<br />
dem richtigen Weg ist. Das Haus<br />
<strong>Europa</strong> ist längstens noch nicht fertig<br />
gebaut, durch viele Ritzen zieht es,<br />
aber das Fundament ist gegossen und<br />
ein starker Rohbau steht, der auch<br />
Stürmen trotzen kann. Nun braucht<br />
es viele Architekten, Maurer, Zimmerer,<br />
Schreiner und Innenausstatter<br />
bis aus der Großbaustelle <strong>Europa</strong> ein<br />
ansehnliches Gebäude werden kann.<br />
Schon im Jahre 1970 hat das <strong>Kolping</strong>werk<br />
als eine der ersten zivilgesellschaftlichen<br />
Organisationen<br />
mit der Forderung nach einem Europäischen<br />
Parlament die aktive<br />
Ausgestaltung <strong>Europa</strong>s durch die<br />
Bürgerinnen und Bürger gefordert.<br />
Das muss uns auch weiterhin Auftrag<br />
und Verpflichtung sein, Zukunft<br />
zu gestalten. Dazu möchte ich uns<br />
alle einladen, mitzuarbeiten an <strong>Europa</strong>,<br />
gerade als <strong>Kolping</strong>schwester<br />
und <strong>Kolping</strong>bruder. Und dank eines<br />
zusammen gewachsenen <strong>Europa</strong>s<br />
können wir das heute in einer großen<br />
Gemeinschaft von 300.000 Mitgliedern<br />
in 20 Ländern <strong>Europa</strong>s tun. Der<br />
Friedensnobelpreis, der in den letzten<br />
Tagen der Europäischen Union<br />
verliehen wurde, ist dazu eine große<br />
Ermutigung für uns alle auf unserem<br />
Weg in die Zukunft.<br />
Denn: „Die Zukunft gehört Gott und<br />
den Mutigen“ (Adolph <strong>Kolping</strong>)!<br />
Eure<br />
Barbara Breher,<br />
Vorsitzende <strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong><br />
EUROPA<br />
Kontinentalversammlung<br />
<strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong> in Bozen<br />
Vom 14.-16. September 2012 tagte im<br />
<strong>Kolping</strong>haus von Bozen die Kontinentalversammlung<br />
von <strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong>.<br />
Einmal im Jahr treffen sich Vertreter<br />
verschiedener <strong>Kolping</strong>länder <strong>Europa</strong>s<br />
zu einer Studientagung. Aufgaben des<br />
<strong>Kolping</strong>werkes <strong>Europa</strong> ist es, auf der<br />
Basis des <strong>Kolping</strong>programms den Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch<br />
zu fördern, sowie gemeinsame Veranstaltungen<br />
auf europäischer Ebene anzuregen<br />
und durchzuführen.<br />
Das <strong>Kolping</strong>werk <strong>Europa</strong> hat derzeit<br />
mehr als 300.000 Mitglieder in insgesamt<br />
20 Ländern <strong>Europa</strong>s. 16 davon<br />
waren in Bozen versammelt und 13<br />
dieser Länder gehören zur EU.<br />
Vertreter aus 15 europäischen Ländern<br />
fanden sich in der Landeshauptstadt<br />
Bozen ein, um drei Schwerpunkte zu<br />
beraten:<br />
Das „<strong>Kolping</strong>werk im Kampf gegen die<br />
Jugendarbeitslosigkeit“, weiters Diskussion<br />
über ein Memorandum zum<br />
Thema „Aktives Altern und Solidarität<br />
zwischen den Generationen“ und als<br />
letztes das Programm der kommenden<br />
Jahre „Adolph <strong>Kolping</strong> – Geschichte<br />
mit Zukunft“ - aus Anlass des 200.<br />
Geburtstages Adolph <strong>Kolping</strong>s. Die in<br />
Bozen anwesenden Vertreter stammten<br />
aus folgenden Ländern: Deutschland,<br />
Österreich, Schweiz, Niederlande,<br />
Luxemburg, Polen, Tschechien,<br />
Slowakei, Slowenien, Albanien, Ukraine,<br />
Litauen, Rumänien, Moldawien,<br />
Kroatien und selbstverständlich auch<br />
aus <strong>Südtirol</strong>.<br />
Beim Thema „Arbeitslosigkeit“ wurde<br />
eingehend beraten, welche Möglichkeiten<br />
sich für <strong>Kolping</strong> in den verschiedenen<br />
Ländern im Kampf gegen<br />
die Jugendarbeitslosigkeit ergeben. So<br />
wurde vor allem darauf hingewiesen,<br />
dass durch die Dynamisierung des Arbeitsplatzes<br />
viele von ihren Heimatorten<br />
wegziehen müssen, um anderswo<br />
einer Arbeit nachzugehen. Hierbei bieten<br />
sich dann die verschiedenen <strong>Kolping</strong>häuser<br />
in den genannten Ländern<br />
an, um Jugendliche aus einem anderen<br />
Land aufzunehmen, ihnen Unterkunft<br />
zu bieten, damit sie im fremden Land<br />
ein „Vaterhaus in der Fremde“ finden<br />
können, eben eine kostengünstige Unterkunft<br />
erhalten. In <strong>Südtirol</strong> läuft z.B.<br />
das Projekt „Lehrlingspaten“. Es gilt<br />
Jugendliche, welche Schwierigkeiten<br />
haben sich in den Arbeitsprozess zu<br />
integrieren, Unterstützung und Hilfe<br />
durch sogenannte „Paten“ anzubieten.<br />
Es ist sicherlich nur ein Tropfen<br />
auf den heißen Stein, aber es sind<br />
auch punktuelle Unterstützungen, die<br />
Jugendlichen gewährt werden und damit<br />
auch ein Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit.<br />
Ein weiteres Thema war: „Aktives Altern“.<br />
<strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong> sagt: „Ältere<br />
sind nicht Last, sondern Ressource“.<br />
Die demographische Entwicklung in<br />
<strong>Europa</strong> muss zwei Konsequenzen haben.<br />
Einerseits muss die wachsende<br />
Gruppe älterer Menschen die Verantwortung<br />
dafür tragen, einen aktiven<br />
Beitrag zur Erhaltung ihrer Gesundheit<br />
zu leisten. Gleichzeitig müssen sie die<br />
Chance bekommen, sich verstärkt an<br />
der gesellschaftlichen Entwicklung zu<br />
beteiligen. Alle Generationen müssen<br />
im Rahmen ihrer Möglichkeiten und<br />
Fähigkeiten zum wirtschaftlichen und<br />
gesellschaftlichen Leben einen Beitrag<br />
leisten, so wörtlich im Memorandum,<br />
das einstimmig bei der Kontinentalversammlung<br />
verabschiedet wurde.<br />
Im <strong>Kolping</strong>werk schließen sich Menschen<br />
aller Altersstufen zusammen<br />
und schaffen so ein neues Solidaritätsmodell<br />
für das Zusammenleben der<br />
Generationen, unabhängig von Familienstrukturen.<br />
Dabei kann die Erfahrung<br />
wachsen, dass ältere Menschen<br />
nicht als Last, sondern als Ressource<br />
für jüngere Menschen bereitstehen.<br />
Das <strong>Kolping</strong>werk <strong>Europa</strong> werde angesichts<br />
des demographischen Wandels<br />
verstärkt gesellschaftspolitische Initiativen<br />
starten, um einer Altersdiskriminierung<br />
entgegenzuwirken und gesell-<br />
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