Kolping Europa - Kolpingwerk Südtirol
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Dieses <strong>Kolping</strong>-Mitteilungsblatt erscheint<br />
zum Motto „<strong>Kolping</strong> und <strong>Europa</strong>“.<br />
Zu diesem Thema haben wir mehrere<br />
Kontinentalräte befragt und um ihre<br />
Meinung über die Zusammenarbeit im<br />
Kontintentalverband <strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong><br />
gebeten. Dazu die folgenden Stellungnahmen:<br />
Thomas Dörflinger, MdB (Bundesvorsitzender<br />
KW Deutschland): Die Arbeit<br />
auf der internationalen Ebene, sei es<br />
in <strong>Europa</strong> oder weltweit, ordnet die<br />
eigenen Probleme und Herausforderungen<br />
wieder richtig ein. Speziell die<br />
Begegnungen im Rahmen der Kontinentalversammlung<br />
haben mir gezeigt:<br />
<strong>Europa</strong> ist größer als die Europäische<br />
Union, es ist ein großes Friedensprojekt,<br />
an dem weiterzuarbeiten sich<br />
lohnt. Unsere <strong>Kolping</strong>freunde auf dem<br />
Balkan oder in der Ukraine brauchen<br />
eine europäische Perspektive. Darin<br />
müssen wir sie unterstützen; gerade<br />
weil die nationalen Regierungen dort<br />
in nicht wenigen Fällen noch weit<br />
von demokratisch-freiheitlichen Verhältnissen<br />
entfernt sind. Es ist daher<br />
von großer Bedeutung, wenn das <strong>Kolping</strong>werk<br />
<strong>Europa</strong>, dem in Bälde ein eigenständiger<br />
Status zu wünschen ist,<br />
seinen Konsultativstatus beim <strong>Europa</strong>rat<br />
dazu nutzt, einerseits konstruktiv<br />
daran mitzuwirken, Ländern, die noch<br />
nicht Mitglied der EU sind, einen Weg<br />
nach <strong>Europa</strong> zu weisen und andererseits<br />
innerhalb der heutigen Grenzen<br />
der EU dafür zu werben, dass wir uns<br />
nicht nur in der Tagesaktualität verlieren,<br />
sondern <strong>Europa</strong> als ein langfristiges,<br />
Frieden sicherndes Projekt begreifen.<br />
Margrit Unternährer (Präsidentin<br />
<strong>Kolping</strong> Schweiz): Nijmegen, Celje,<br />
Blansko, Lamego, Bozen sind nur einige<br />
Orte in denen Kontinentalversammlungen<br />
stattfanden und die ich<br />
dank der Teilnahme gesehen habe. Das<br />
ist die eine Seite von <strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong>.<br />
Die andere, weit wichtigere Seite ist<br />
die Begegnung und der Austausch unter<br />
Führungskräften aus anderen Nationalverbänden.<br />
Dafür spielt es keine<br />
Rolle wo die Tagung stattfindet. Dabei<br />
ist immer wieder festzustellen, wie<br />
vielseitig und verschieden die <strong>Kolping</strong>arbeit<br />
in den Ländern ist. Wobei doch<br />
die Grundlage allen Handelns und aller<br />
Arbeit dieselbe ist: die katholische Soziallehre<br />
und das Leben und Werk von<br />
Adolph <strong>Kolping</strong>. Aber die Strukturen<br />
und Situationen jeden Landes erfordern<br />
eine andere Arbeitsweise und die<br />
Schwerpunkte der <strong>Kolping</strong>arbeit liegen<br />
überall anders. Zu hören wie anderswo<br />
Projekte, auch solche nicht von der<br />
EU finanzierte, erfolgreich durchgeführt<br />
werden, beeindruckt mich immer<br />
wieder. Dass an den Tagungen wieder<br />
vermehrt Adolph <strong>Kolping</strong> zum Thema<br />
gemacht wird und auf lange schwere<br />
Referate verzichtet wird, schätze ich<br />
sehr. Ich schätze die Impulse, die vom<br />
<strong>Kolping</strong> <strong>Europa</strong> ausgehen, egal ob sie<br />
in Richtung Politik oder Basisarbeit<br />
gehen. In dieser Hinsicht war die Tagung<br />
in Bozen sehr gut gelungen. Ein<br />
herzliches Dankeschön dafür!<br />
Dass Adolph <strong>Kolping</strong> – eine Geschichte<br />
mit Zukunft bleibt, dafür haben wir alle<br />
zu sorgen und die jährliche Kontinentalversammlung<br />
kann und muss dazu<br />
Impulse vermitteln. Dazu wünschte<br />
ich mir eine effizientere Leitung und<br />
das Überdenken des Zeitplanes unter<br />
Berücksichtigung der Vielsprachigkeit<br />
und der Reisewege.<br />
EUROPA<br />
<strong>Kolping</strong> und <strong>Europa</strong><br />
Monika Gruber (Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Schweiz): Bozen war<br />
meine dritte Kontinentalversammlung.<br />
<strong>Kolping</strong> begleitet mich zwar schon seit<br />
28 Jahren und doch wurde mir erst in<br />
den letzten drei so richtig bewusst wie<br />
weit der Arm <strong>Kolping</strong>s reicht. So ganz<br />
wie im Zitat von Adolph <strong>Kolping</strong>: „So<br />
weit Gottes Arm reicht, ist der Mensch<br />
nie ganz fremd und verlassen. Und<br />
Gottes Arm reicht weiter als Menschen<br />
denken können.“<br />
Da treffen sich <strong>Kolping</strong>verantwortliche<br />
aus 20 Europäischen Ländern und<br />
versuchen in ihren Schwerpunkten<br />
ihre gemeinsamen Grundsätze umzusetzen.<br />
Das ist nicht immer einfach.<br />
Haben doch alle mit unterschiedlichen<br />
Problemen zu kämpfen. Die einen<br />
kämpfen mit finanziellen, andere<br />
wiederum mit personellen Problemen,<br />
und wieder anderen fehlt jegliche Unterstützung<br />
von Kirche und Staat. Jedes<br />
Land hat seine eigene Geschichte<br />
die es zu berücksichtigen gilt. Es gibt<br />
aber immer wieder Themen die uns<br />
alle betreffen. So wie letztes Jahr die<br />
Freiwilligenarbeit oder wie in Bozen die<br />
Jugendarbeitslosigkeit. Diese Themen<br />
werden in den verschiedenen Ländern<br />
ganz unterschiedlich angegangen. Um<br />
davon zu hören und immer wieder voneinander<br />
zu lernen ist diese Kontinentalversammlung<br />
eine gute Sache.<br />
Es ist sicher nicht einfach alles unter<br />
einen Hut zu bringen und da leistet<br />
der Vorstand gute Arbeit. Leider<br />
wiederspiegelt der Vorstand diese<br />
Verschiedenheit nicht so wie es die<br />
Versammlung tut. <strong>Europa</strong>präses =<br />
Generalpräses, <strong>Europa</strong>sekretär = Generalsekretär,<br />
Vorsitzende <strong>Kolping</strong><br />
<strong>Europa</strong> = Mitglied im Generalpräsidium<br />
usw. Welcher Kontinentalrat hat<br />
noch dieses Privileg? Wenn es uns in<br />
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