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Hygieneprodukte - unentbehrlich im täglichen Leben

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H y g i e n e p r o d u k t e<br />

– <strong>unentbehrlich</strong> <strong>im</strong> <strong>täglichen</strong> <strong>Leben</strong>


H y g i e n e p r o d u k t e<br />

– <strong>unentbehrlich</strong> <strong>im</strong> <strong>täglichen</strong> <strong>Leben</strong><br />

Inhalt Seite<br />

1. � Wir möchten Sie informieren ... 2<br />

2. � Körperhygiene – Voraussetzung für Wohlbefinden 3<br />

3. � Ein offenes Wort 4<br />

4. � Hygiene – nicht <strong>im</strong>mer selbstverständlich! 6<br />

5. � „Nur einmal“ ist hygienischer 7<br />

6. � Die Verantwortung, hautnah zu sein 12<br />

7. � Zellstoff, Zellwolle, Tissue – wie geschaffen für Hygiene 15<br />

8. � Zellstoffherstellung – ein kontrollierter Prozess 17<br />

9. � Wohlverstandene Hygiene ist auch umweltfreundlich 20<br />

10. � Ein Tuch für alle Fälle – das Taschentuch 28<br />

11. � Service von der Rolle – Toilettenpapier 31<br />

12. � Fortschritt in die Wiege gelegt – Höschenwindeln 34<br />

13. � Sicherheit rund um die Uhr – Monatshygiene und Wäscheschutz 38<br />

� Tampons 39<br />

� Binden 42<br />

4. � Qualität als Prozess 47<br />

15. � Vorteile auf der ganzen Linie 47<br />

16. � Zum guten Schluss 48<br />

� Stichwortverzeichnis 49<br />

� Liste weiterführender Literatur 50<br />

� Internetadressen 51<br />

� Impressum 52


2<br />

� Wir möchten Sie informieren ...<br />

� über <strong>Hygieneprodukte</strong>:<br />

Taschentücher, Toilettenpapier, Tampons, Binden, Babywindeln und mehr<br />

� über ihren Beitrag zu einem sauberen und gesunden <strong>Leben</strong><br />

� über Forschung und Entwicklung, Herstellung und Qualitätssicherung<br />

� und nicht zuletzt über die Verträglichkeit von <strong>Hygieneprodukte</strong>n<br />

für Mensch und Umwelt.<br />

<strong>Hygieneprodukte</strong> (oder Hygieneerzeugnisse)<br />

sind moderne Erzeugnisse für den einmaligen<br />

Gebrauch. Sie erlauben die Reinigung und<br />

Pflege des Körpers auf besonders angeneh-<br />

me, bequeme und gründliche Weise.<br />

Als Gegenstände des <strong>täglichen</strong> Bedarfs sind<br />

Hygieneerzeugnisse fester Bestandteil des<br />

heutigen <strong>Leben</strong>s. Sie werden mehrmals täglich<br />

verwendet. Die Hersteller von Hygieneerzeug-<br />

nissen messen daher der Verlässlichkeit und<br />

Qualität ihrer Produkte eine grundlegende Be-<br />

deutung bei. Sie nehmen ihre Verantwortung<br />

wahr, den Anwendern hochwertige und siche-<br />

re Produkte zur Verfügung zu stellen.<br />

Diese Broschüre richtet sich an interessierte<br />

Verbraucher und Fachleute und enthält Anga-<br />

ben zu Zweck, Herstellungsweise, Sicherheit<br />

und Umweltverträglichkeit von Hygienepro-<br />

dukten. Sie liefert Hintergrundinformationen<br />

und beantwortet häufig gestellte Fragen. Wei-<br />

tere Auskünfte erteilen auf Wunsch gerne der<br />

Industrieverband Körperpflege- und Waschmit-<br />

tel e.V. (IKW) und die Hersteller von Hygie-<br />

neerzeugnissen.


� Körperhygiene – Voraussetzung für Wohlbefinden<br />

Hygiene: nicht bloß ein anderes Wort für<br />

Sauberkeit. Der Begriff geht auf die griechische<br />

Göttin der Gesundheit, Hygieia,<br />

zurück. Doch trotz des antiken Ursprungs<br />

steht hinter Hygiene ein sehr modernes,<br />

ganzheitliches Konzept:<br />

Hygiene umfasst alles Heilsame, Gesunde<br />

und der Gesundheit Förderliche. Gesundheit<br />

wiederum sieht den Menschen<br />

in seiner Gesamtheit von Physis, Psyche<br />

und sozialen Beziehungen; sie ist mehr<br />

als das Fehlen von Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) beispielsweise<br />

definiert Gesundheit als körperliches,<br />

seelisches und soziales Wohlbefinden.<br />

So verstanden, zielt Hygiene auf das physische<br />

und psychische Wohlergehen des<br />

Menschen. Falsche oder fehlende Hygiene<br />

dagegen kann ernsthafte, unter Umständen<br />

sogar gesundheitsbedrohliche<br />

Folgen haben.<br />

Für die große Mehrzahl der Menschen –<br />

Männer und Frauen, Erwachsene, Jugendliche<br />

und Kinder – ist „Körperpflege“<br />

ein positiv besetzter Begriff. Sie betreiben<br />

regelmäßig Körperpflege, um gesund zu<br />

bleiben und auf andere attraktiv und<br />

sympathisch zu wirken. Ganz oben auf<br />

ihrer Werteskala steht der Wunsch nach<br />

Wohlbefinden und Gepflegtheit. Dass<br />

dazu die Reinigung und Pflege des Körpers<br />

gehört, ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Dass das heute effektiv und einfach<br />

möglich ist, dafür sorgen auch moderne<br />

<strong>Hygieneprodukte</strong>.<br />

3


4<br />

� Ein offenes Wort<br />

Für jeden Menschen ist Körperhygiene<br />

eine äußerst int<strong>im</strong>e Angelegenheit, geprägt<br />

von Erziehung, Konventionen und<br />

individuellen Einstellungen. Was für den<br />

einen eine ganz natürliche Sache ist,<br />

kann für einen anderen Tabubruch und<br />

Verletzung des Schamgefühls bedeuten.<br />

Einige wichtige Fakten sollen trotzdem<br />

angesprochen werden, denn Unwissenheit<br />

und Scham sind eine häufige Quelle<br />

von Fehlverhalten. Das gilt gerade für die<br />

Genital-Anal-Region. Auch heute noch<br />

teilweise tabuisiert, werden Themen aus<br />

dem Int<strong>im</strong>bereich oft nur mit Scheu und<br />

manchmal auch gar nicht besprochen. So<br />

kann es vorkommen, dass äußerlich gepflegte,<br />

modisch erscheinende Menschen<br />

schlichtweg aus mangelnder Kenntnis der<br />

richtigen Int<strong>im</strong>hygiene diesen sensiblen<br />

Körperbereich nicht opt<strong>im</strong>al reinigen und<br />

pflegen.


Dabei hat Hygiene <strong>im</strong> Int<strong>im</strong>bereich eine<br />

besonders große Bedeutung. Gerade hier<br />

zeigt sich der Zusammenhang von Sauberkeit<br />

und Gesundheit sehr deutlich,<br />

denn es herrschen spezielle biologische<br />

Gegebenheiten.<br />

Das gilt vor allem für die weibliche Int<strong>im</strong>region.<br />

Zum einen ist die Haut sehr zart<br />

und besonders reizempfindlich. Andererseits<br />

kommt sie mit Körperausscheidungen<br />

wie Harn, Faeces (Stuhl) und Menstruationssekret<br />

in Berührung. Der Feuchtigkeitsaustausch<br />

zwischen Haut und Umgebung<br />

wird nicht nur durch die starke<br />

Fältelung der Haut selbst, sondern zusätzlich<br />

durch die Kleidung behindert. So<br />

kann der Schweiß nur schlecht verdunsten<br />

und bildet ein ideales Kl<strong>im</strong>a für die<br />

Vermehrung von Mikroorganismen. Der<br />

Abbau der Ausscheidungsprodukte durch<br />

Bakterien und andere Mikroorganismen<br />

erfolgt schnell und kann zu unangenehmen<br />

Gerüchen führen. Auch die Gefahr<br />

physiologischer Störungen, wie die Besiedlung<br />

mit Hautpilzen, ist besonders<br />

hoch. Die regelmäßige Körperreinigung<br />

dient daher hauptsächlich der Entfernung<br />

der körpereigenen Abbauprodukte und<br />

Sekrete. Für diese Aufgaben steht eine<br />

Vielzahl effektiver und sicherer <strong>Hygieneprodukte</strong><br />

zur Verfügung.<br />

5


6<br />

� Hygiene – nicht <strong>im</strong>mer selbstverständlich!<br />

Schnupfen, Husten, Stuhlgang, Menstruation –<br />

Körperausscheidungen gehören zur mensch-<br />

lichen Existenz wie Hunger und Durst. Doch<br />

die Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit, mit<br />

der heute Körperhygiene praktiziert wird, ist<br />

eine Errungenschaft jüngeren Datums. Es gab<br />

auch Zeiten, da war Körperhygiene nun wirk-<br />

lich kein Vergnügen:<br />

Früher musste eine Handvoll Heu nach dem<br />

Stuhlgang genügen. Von gründlicher Reinigung<br />

konnte da keine Rede sein. Auch Betuchtere,<br />

die sich – wiederverwendbare – Stoffläppchen<br />

leisten konnten, waren nicht wesentlich besser<br />

dran.<br />

Ebenso wenig stellte zerrissenes Zeitungspa-<br />

pier eine bedarfsgerechte Lösung dar. Unhy-<br />

gienisch auch die Reinigung von Nase und<br />

Rachen: Öffentliches Schneuzen und Spucken<br />

war die Regel. Das Stofftaschentuch bedeutete<br />

zwar einen Fortschritt, die Infektionsgefahr war<br />

damit aber noch nicht gebannt.<br />

Am schl<strong>im</strong>msten erging es den Frauen. Lange<br />

Zeit wurden sie während der Menstruation als<br />

„unrein“ gemieden. Dabei spielten auch die<br />

unzureichenden hygienischen Verhältnisse<br />

eine Rolle.<br />

Aufgerollte Stoffpfropfen, Lappen oder Strick-<br />

binden als Menstruationsschutz waren nicht<br />

dazu geeignet, Sauberkeit zu gewährleisten<br />

und ein alltägliches, aktives <strong>Leben</strong> zu ermög-<br />

lichen. Zu allem Übel waren die Frauen zusätz-<br />

lich den „Hinterlassenschaften“ der ganzen<br />

Familie ausgesetzt: Be<strong>im</strong> Säubern und Wickeln<br />

der Kinder ebenso wie bei der großen<br />

Wäsche.


� „Nur einmal“ ist hygienischer<br />

Grundlegende Veränderungen bewirkte erst<br />

der wissenschaftliche Fortschritt. Er identifizier-<br />

te Bakterien und Viren als Verursacher von In-<br />

fektionskrankheiten. So wurden das mehrfach<br />

benutzte Stofftaschentuch als Herd der Wie-<br />

deransteckung, die ungenügend gereinigten<br />

oder be<strong>im</strong> Aufbewahren infizierten Strickbin-<br />

den als Nährboden für Krankheitserreger ent-<br />

larvt.<br />

Gleichzeitig rückte die fehlende oder mangel-<br />

hafte Hygiene als eine Hauptursache gesund-<br />

heitlicher Gefährdungen <strong>im</strong>mer stärker ins Be-<br />

wusstsein. Der Umkehrschluss war schnell zu<br />

ziehen: Ein hohes Maß an Hygiene war Vo-<br />

raussetzung für Gesundheit.<br />

Von dort aus war es nicht mehr weit bis zu der<br />

Erkenntnis, dass Hygiene auch für die bei der<br />

Körperpflege verwendeten Materialien zu gel-<br />

ten hat. Und dass der Weg zu mehr Hygiene<br />

vor allem über den häufigen Wechsel bzw. die<br />

einmalige Benutzung von <strong>Hygieneprodukte</strong>n<br />

führt. Ein Anfang war gemacht. Jetzt begann<br />

die Suche nach geeigneten Werkstoffen.<br />

Zunächst wurden nur ganz allmählich Lösun-<br />

gen für die drängendsten Hygieneprobleme<br />

gefunden. Wirkliche Abhilfe brachte erst die<br />

fortschreitende Industrialisierung. Man erkann-<br />

te, wie gut sich die neuen technischen Mög-<br />

lichkeiten für eine bessere und einfachere Hy-<br />

giene nutzen ließen. In diese Zeit fiel die Erfin-<br />

dung des Zellstoffs.<br />

7


8<br />

Nachdem es 1865 einem Amerikaner erst-<br />

mals gelang, Papier aus Holzschliff zu erzeu-<br />

gen, brach eine neue Ära an. Nun war es<br />

möglich, nicht nur hartes Papier, sondern auch<br />

weiche, saugfähige, textilähnliche Bahnen zu<br />

produzieren. Das war der Startschuss für die<br />

Entwicklung von <strong>Hygieneprodukte</strong>n.<br />

Die neuen technischen Verfahren reiften rasch<br />

zum industriellen Einsatz heran. Seit etwa<br />

1885 werden <strong>Hygieneprodukte</strong> in Deutsch-<br />

land industriell gefertigt. Von da an setzte sich<br />

die neue Idee rasch durch und wurde zu<br />

einem großen Erfolg.<br />

Willkommene Erleichterung<br />

Die technische Möglichkeit, die gewünschten<br />

Produkte in großen Mengen zu sehr niedrigen<br />

Kosten herzustellen, war die Geburtsstunde<br />

der „Einmal-Idee“. Dass dadurch die tägliche<br />

Hygiene viel einfacher und bequemer, und<br />

damit „machbar“ wurde, hat ihre Durchset-<br />

zung bei den Verwendern sehr erleichtert.<br />

Trotzdem war die Technik zunächst schneller,<br />

als sich Gewohnheiten und Einstellungen ver-<br />

ändern ließen. Bevor die neuen Hygienepro-<br />

dukte endgültig Abwehr und Hindernisse über-<br />

wunden hatten, war geduldige Überzeugungs-<br />

arbeit zu leisten. Heute gibt es an der täg-<br />

lichen Entscheidung der Verbraucher längst<br />

keinen Zweifel mehr:


Zellstoffprodukte für die individuelle Hygiene<br />

gehören zu den weitverbreitetsten Konsumgü-<br />

tern. Und das aus gutem Grund: Wegen ihrer<br />

vielfältigen Problemlösungen und des gesund-<br />

heitlichen Nutzens ebenso wie aufgrund der<br />

Bequemlichkeit, Sicherheit und des Wohlge-<br />

fühls, das sie vermitteln.<br />

Hinzu kommt der große Zuwachs an Unab-<br />

hängigkeit und Mobilität auf Reisen, in der<br />

Freizeit und be<strong>im</strong> Sport. <strong>Hygieneprodukte</strong> sind<br />

ein fester Bestandteil der <strong>Leben</strong>squalität ge-<br />

worden. Nicht zuletzt auch deswegen, weil sie<br />

es erlauben, mit ganz natürlichen Dinge ohne<br />

jede Peinlichkeit umzugehen.<br />

9


10<br />

Jeden Tag ein neuer Beweis: Verbrauch von <strong>Hygieneprodukte</strong>n<br />

Dass <strong>Hygieneprodukte</strong> aus dem modernen <strong>Leben</strong> nicht mehr wegzudenken<br />

sind, bestätigt ein Blick auf die Zahlen:<br />

� 4,7 Milliarden Papiertaschentücher (10er Pack)<br />

� 3,8 Milliarden Rollen Toilettenpapier (à 200 Blatt)<br />

� 3,3 Milliarden Höschenwindeln<br />

� 2,8 Milliarden Binden<br />

� 1,9 Milliarden Tampons<br />

� 3,3 Milliarden Slipeinlagen<br />

� 1,9 Milliarden Stück Feucht-Toilettenpapier<br />

� 4,2 Milliarden Wattepads<br />

werden allein in Deutschland jährlich gekauft (Stand 2000, privater und ge-<br />

werblicher Verbrauch; Schätzungen des IKW).<br />

Umgelegt auf den einzelnen Verbraucher, sind<br />

die Zahlen noch <strong>im</strong>mer <strong>im</strong>posant: Der statisti-<br />

sche Pro-Kopf-Verbrauch von Papiertaschentü-<br />

chern beträgt jährlich etwa 580 Stück. Durch-<br />

schnittlich werden in privaten Haushalten<br />

mehr als 20 Blatt Toilettenpapier pro Tag und<br />

Person benutzt. Ein Baby benötigt bis zum


Sauberwerden täglich etwa 4-5 Höschenwin-<br />

deln. Und nahezu jede Frau verwendet zwi-<br />

schen Menarche und Menopause pro Jahr<br />

rund 200 Binden oder Tampons und zusätz-<br />

lich über 100 Slipeinlagen.<br />

Das Wissen, dass Produkte zur einmaligen Ver-<br />

wendung eine Grundvoraussetzung für die<br />

tägliche Hygiene sind, hat innovative Unter-<br />

nehmen <strong>im</strong>mer wieder zur Entwicklung neuer<br />

Produkte motiviert. Denn der Bedarf an prakti-<br />

kablen, hygienischen Lösungen besteht per-<br />

manent, und es kommen ständig neue An-<br />

wendungsmöglichkeiten hinzu. So folgten Ta-<br />

schentüchern und Toilettenpapier <strong>im</strong> Laufe der<br />

Jahre Kosmetiktücher, Erfrischungstücher, Ser-<br />

vietten, Küchentücher.<br />

Auch in Zukunft werden die steigenden An-<br />

sprüche der Verbraucher an die Körperpflege<br />

Milliarden<br />

Stück<br />

Marktwachstum <strong>Hygieneprodukte</strong><br />

(vor 1993 nur alte Bundesländer)<br />

und sich verändernde Rahmenbedingungen<br />

zur Entwicklung neuer, weiter verbesserter Hy-<br />

0<br />

gieneprodukte führen. 1978 1988 1993 2000<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

11<br />

Papiertaschentücher<br />

(10er Pack)<br />

Wattepads<br />

Toilettenpapier<br />

(Rollen à 200 Blatt)<br />

Slipeinlagen<br />

Höschenwindeln<br />

Binden<br />

Tampons<br />

Feucht-Toilettenpapier


12<br />

� Die Verantwortung, hautnah zu sein<br />

Alle <strong>Hygieneprodukte</strong> kommen unmittelbar<br />

mit der menschlichen Haut in Berührung. Das<br />

gilt für Toilettenpapiere ebenso wie für Ta-<br />

schentücher oder Kosmetiktücher. Int<strong>im</strong>hygie-<br />

neerzeugnisse sind darüber hinaus dazu be-<br />

st<strong>im</strong>mt, Körperausscheidungen aufzunehmen.<br />

Der Kontaktbereich von Int<strong>im</strong>hygieneerzeug-<br />

nissen ist die empfindliche Genitalregion.<br />

Diese Besonderheit stellt hohe Anforderungen<br />

an die Beschaffenheit und Qualität der Hygie-<br />

neprodukte – vom Rohstoff über die Fertigung<br />

bis zum Endprodukt und seiner Verpackung.<br />

Die Vorgaben des Gesetzes<br />

Die Anforderungen an <strong>Hygieneprodukte</strong> sind<br />

in Gesetzen und Verordnungen genau gere-<br />

gelt. Rechtlich betrachtet, zählen Int<strong>im</strong>hygie-<br />

neerzeugnisse, wie Binden, Slipeinlagen, Tam-<br />

pons, Höschenwindeln oder Windeleinlagen,<br />

ebenso wie trockene Hygienepapiere, z. B.<br />

Taschentücher, Kosmetiktücher, Papierhandtü-<br />

cher und Toilettenpapier, zu den Bedarfs-<br />

gegenständen <strong>im</strong> Sinne des deutschen Le-<br />

bensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes<br />

(LMBG). Ebenfalls Bedarfsgegenstände <strong>im</strong><br />

Sinne des LMBG sind feuchte Hygienepapiere,<br />

wie Toiletten-, Baby- und Erfrischungstücher.<br />

Bei diesen Produkten unterliegt jedoch die<br />

Tränklösung der Kosmetik-Verordnung, nach<br />

der alle Inhaltsstoffe auf der äußeren Verpa-<br />

ckung anzugeben sind. Dazu werden die In-<br />

haltsstoffe mit ihrer INCI (International No-<br />

menclature of Cosmetic Ingredient)-Bezeich-<br />

nung gut sichtbar aufgeführt. Die „INCI“-No-


menklatur wird weltweit einheitlich verwendet.<br />

Inkontinenzprodukte hingegen sind Medizin-<br />

produkte, die dem Medizinproduktegesetz (MPG)<br />

unterliegen; sie werden vor allem in Apothe-<br />

ken oder Sanitätsgeschäften vertrieben.<br />

Das LMBG legt fest, dass Bedarfsgegenstände,<br />

wie Hygiene- oder Int<strong>im</strong>hygieneerzeugnisse,<br />

bei best<strong>im</strong>mungsgemäßem oder vorhersehba-<br />

rem Gebrauch sicher sein müssen.<br />

Es dürfen nur solche Produkte vermarktet wer-<br />

den, die gesundheitlich unbedenklich sind.<br />

Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Ver-<br />

braucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV)<br />

als zuständige Behörde hat deshalb in Zu-<br />

sammenarbeit mit den Herstellern Kriterien<br />

zur Beurteilung von Int<strong>im</strong>hygieneerzeugnissen<br />

erarbeitet. Sie umfassen die üblicherweise ver-<br />

wendeten Rohstoffe, Reinheitskriterien und<br />

viele andere Aspekte mehr.<br />

Qualitätssicherung<br />

Im Bewusstsein ihrer Verantwortung haben die<br />

Hersteller von <strong>Hygieneprodukte</strong>n die gesetz-<br />

lichen Anforderungen durch umfangreiche ei-<br />

gene Qualitätsregeln erweitert. Sie beginnen<br />

bei der Eingangskontrolle der Rohstoffe, die<br />

sorgfältig auf ihre Eignung untersucht werden,<br />

und enden in umfangreichen Tests, die die<br />

Sicherheit des Produktes nach seiner Einfüh-<br />

rung in den Markt gewährleisten. Bei der Ver-<br />

arbeitung und Produktion wird weitgehend<br />

vollautomatisch und unter sicheren hygieni-<br />

schen Bedingungen gearbeitet. Dabei stellt der<br />

Hersteller auch die mikrobiologische Unbe-<br />

denklichkeit vom eingehenden Rohstoff bis<br />

zum Endprodukt sicher.<br />

Verträglichkeit<br />

Seit Jahrzehnten werden <strong>Hygieneprodukte</strong><br />

milliardenfach verwendet, ohne dass es zu<br />

nennenswerten Unverträglichkeiten gekom-<br />

men wäre. Obwohl es kaum eine empfind-<br />

lichere Hautregion als den Po und Genitalbe-<br />

reich von Babys gibt, wurde bei Höschenwin-<br />

13


14<br />

deln weniger als eine Unverträglichkeitsreak-<br />

tion pro neun Millionen Produktanwendungen<br />

registriert. In diesen Fällen war die Ursache<br />

häufig ein Anwendungsfehler. So führt eine zu<br />

lange Tragedauer zu erhöhter Hautfeuchtigkeit,<br />

die Hautreizungen nach sich ziehen kann.<br />

Um Hautreizungen und allergische Reaktionen<br />

nach menschlichem Ermessen von vornherein<br />

auszuschließen, werden die für die Herstellung<br />

von <strong>Hygieneprodukte</strong>n verwendeten Materia-<br />

lien mit Körper- oder Hautkontakt auf ihre toxi-<br />

kologische und dermatologische Eignung hin<br />

untersucht. Schon geringe Produktänderungen<br />

führen zu neuen Bewertungen, gegebenen-<br />

falls auch Testungen.<br />

Verpackung als Hygieneschutz<br />

Um <strong>Hygieneprodukte</strong> auch nach dem Kauf so<br />

gut wie möglich vor ungewollten Verunreini-<br />

gungen zu schützen, haben die Hersteller zum<br />

Teil sehr spezifische Verpackungen entwickelt.<br />

Sie erleichtern das Entnehmen der einzelnen<br />

Tücher, Tampons, Binden oder Windeln und<br />

schützen die übrigen vor äußeren Einwirkun-<br />

gen. Die Verpackung ist deshalb ein absolut<br />

notwendiger und aus Hygienegründen wichti-<br />

ger Bestandteil des Produkts.


� Zellstoff, Zellwolle, Tissue – wie geschaffen für Hygiene<br />

Ausgangsmaterial für die allermeisten Hygie-<br />

neprodukte ist Zellstoff. Entweder unverändert<br />

oder zu Zellwolle (besser bekannt als Viskose)<br />

oder Tissue veredelt, werden diese Materialien<br />

seit langem in <strong>Hygieneprodukte</strong>n eingesetzt.<br />

Während Zellstoff seinen Beitrag eher „<strong>im</strong> Ver-<br />

borgenen“, z. B. als Saugkern von Binden oder<br />

Höschenwindeln, leistet, wird Zellwolle über-<br />

wiegend in Tampons verwendet. Tissue sorgt<br />

für einen guten Hautkontakt: Es ist weich und<br />

dünn und bleibt doch fest, wenn es voll Flüs-<br />

sigkeit gesaugt ist. Zart zur Haut, schmiegt es<br />

sich an, ist leicht und luftig. Seinen Namen<br />

verdankt Tissue (Gewebe) der Ähnlichkeit sei-<br />

ner Eigenschaften mit textilen Stoffen. Nur<br />

dass es nicht aus Wolle, Baumwolle oder<br />

Seide „gewebt“ ist, sondern aus den Zellulose-<br />

fasern von Nadel- und Laubbäumen.<br />

15


aumstämme<br />

asser<br />

üchentücher<br />

rägung<br />

16<br />

Tissue:<br />

Die richtige Mischung macht’s<br />

Zur Herstellung von Tissue werden unter-<br />

schiedliche, besonders hochwertige Zellstoff-<br />

sorten benötigt. Denn erst die richtige Kompo-<br />

sition der Bestandteile führt zu einem Produkt<br />

mit best<strong>im</strong>mten Eigenschaften. Beispielsweise<br />

sorgt Zellstoff von Nadelhölzern mit seinen<br />

langen Fasern vor allem für Reißfestigkeit. Zell-<br />

stoff von Laubhölzern ist für die Saugfähigkeit<br />

verantwortlich und Weichheit wird häufig<br />

durch Zumischung von Eukalyptus-Zellstoff ge-<br />

währleistet.<br />

Aber nicht nur die Baumart beeinflusst die Be-<br />

schaffenheit des Zellstoffs, sondern auch das<br />

Holzwachstum selber. So besitzen z. B. lang-<br />

sam wachsende Hölzer aufgrund unterschied-<br />

licher Faserlängen eine höhere Festigkeit als<br />

schnell wachsende. Je nach Rezeptur können<br />

mit der richtigen Mischung Tissues mit den<br />

unterschiedlichsten Eigenschaften hergestellt<br />

werden.<br />

Zur Herstellung von Tissue wird die Zellstoffmi-<br />

schung gereinigt und, wenn nötig, schonend<br />

gemahlen. Mit geringen Mengen von Binde-<br />

mitteln (z. B. Stärkeprodukte) in reichlich Was-<br />

ser vermischt und als dünne Schicht auf<br />

einem Sieb gleichmäßig zum Trocknen verteilt,<br />

wird es anschließend von einem Zylinder ab-<br />

geschabt. Be<strong>im</strong> Trocknungsprozess kreppt sich<br />

die Schicht für das bloße Auge kaum sichtbar,<br />

gibt so dem Tissue mehr Volumen und macht<br />

es noch weicher und saugfähiger.<br />

Leistung in jeder Lage<br />

Je nach Produkt wird Tissue in zwei oder meh-<br />

reren Lagen (Taschentücher, Kosmetiktücher)<br />

verarbeitet. Manchmal wird die Oberfläche mit<br />

einer Prägung versehen (Toilettenpapier,<br />

Taschentücher), manchmal wird es bedruckt<br />

(Toilettenpapier, Küchentücher). Bei der Her-<br />

stellung von Binden und Höschenwindeln<br />

dient es auch als Abdeckung für den Saugkör-<br />

per aus Zellstoffflocken und saugfähigen Poly-<br />

meren. Tissue muss sich – wie Zellstoff auch<br />

– mit anderen Materialien, z. B. Vliesstoffen,


Polymeren (Quellkörper), Gummi, Kunstfasern<br />

oder Baumwolle, gut verarbeiten lassen. Eben-<br />

so muss die reibungslose Verarbeitung in Hoch-<br />

geschwindigkeitsmaschinen gewährleistet sein.<br />

� Zellstoffherstellung – ein kontrollierter Prozess<br />

Die Stoffe, die für <strong>Hygieneprodukte</strong> wie ge-<br />

schaffen sind, müssen also besonders vielsei-<br />

tig sein, um nach dem Herstellungsprozess<br />

ihren Zweck erfüllen zu können.<br />

Zellstoff, ein reines Naturprodukt, ist mengen-<br />

mäßig der wichtigste Rohstoff in Hygieneer-<br />

zeugnissen. Seine Faserstoffe bestehen bis zu<br />

99 Prozent aus Zellulose. Zellstoff für Hygiene-<br />

produkte wird meist aus Nadelhölzern (Fichte,<br />

Kiefer), aber auch aus Holzabfällen von Säge-<br />

werken gewonnen.<br />

Holz wiederum setzt sich <strong>im</strong> Durchschnitt aus<br />

ca. 45 Prozent Zellulose (natürliches, aus Glu-<br />

koseeinheiten aufgebautes Polymer), ca. 8-30<br />

Prozent Hemizellulosen (natürliche Polymere<br />

aus verschiedenen Zuckermolekülen), ca. 27-<br />

30 Prozent Lignin (Mischpolymer, das als<br />

brauner „Kleber“ die Fasern des Holzes zu-<br />

17


18<br />

sammenhält) und ca. 1-5 Prozent sekundären<br />

Pflanzenstoffen (z. B. Proteine, Lipide, Wach-<br />

se) zusammen.<br />

Bei der Herstellung von Zellstoff wird das Holz<br />

zunächst von der Rinde befreit und in Hack-<br />

maschinen zu Schnitzen zerkleinert. Zur Ge-<br />

winnung von Zellstoff werden die Hackschnit-<br />

ze durch Kochen mit Wasser und Chemikalien<br />

in Druckgefäßen von Lignin, Hemizellulosen<br />

und Harzen befreit. Die einzelnen Zellulosefa-<br />

sern werden dabei schonend freigelegt.<br />

Zum Einsatz kommen sowohl das Sulfit- als<br />

auch das Sulfatverfahren; entsprechend ent-<br />

steht Sulfit- oder Sulfat-Zellstoff. Be<strong>im</strong> Sulfitver-<br />

fahren erfolgt der Aufschluss des Holzes bei<br />

125-160 °C mit Sulfit- oder Hydrogensulfitlö-<br />

sungen. Be<strong>im</strong> Sulfatverfahren wird das Lignin<br />

mit wässrigen Lösungen von Natriumhydroxid,<br />

Natriumsulfid, Natriumcarbonat, Natriumsulfat<br />

und Natriumsulfit mehrere Stunden lang bei<br />

max<strong>im</strong>al 180 °C gekocht. Dabei lösen sich Lig-<br />

nin und Harze, die die Holzfasern binden. Die<br />

Zellulosefasern werden von der Lauge ge-<br />

trennt und so lange gründlich gewaschen, bis<br />

alle Laugenreste herausgespült sind.<br />

Die Kochlauge und die darin enthaltenen Che-<br />

mikalien werden zurückgewonnen und erneut<br />

für die Zellstoffherstellung eingesetzt. Der Lau-<br />

genüberstand – in ihm sind Harze, Lignin, Lipi-<br />

de und andere sekundäre Pflanzenstoffe ent-<br />

halten – wird getrocknet und zur Energiege-<br />

winnung verbrannt. Dabei fällt so viel Energie<br />

an, dass der Bedarf für den Kochprozess voll-<br />

ständig gedeckt werden kann. Nicht selten<br />

wird sogar noch ein Überschuss produziert.<br />

Aus dem herausgelösten Lignin und den Har-<br />

zen können außerdem Terpentin bzw. Harzsei-<br />

fen hergestellt werden. Die Verwertung dieser<br />

Rohstoffe trägt wesentlich zur Entlastung des<br />

Abwassers bei.<br />

Neueste Verfahren für die Zellstoffherstellung<br />

arbeiten anstatt mit den Schwefelverbindun-<br />

gen Sulfat und Sulfit mit organischen Lösungs-<br />

mitteln wie Ethanol und Methanol. Da diese


nahezu vollständig wiedergewonnen werden<br />

können, lassen sich <strong>im</strong> Vergleich zu den bishe-<br />

rigen Verfahren die Umweltbelastungen weiter<br />

reduzieren.<br />

Bleiche<br />

Durch den Kochprozess können das Lignin<br />

und andere sekundäre Pflanzenstoffe nicht<br />

vollständig entfernt werden; der Zellstoff bleibt<br />

dunkel gefärbt. Für die meisten Papier- und<br />

Karton-Qualitäten vollkommen unproblema-<br />

tisch, wird die Verwendbarkeit der Zellulose für<br />

andere Zwecke, gerade auch für die Weiterver-<br />

arbeitung zu <strong>Hygieneprodukte</strong>n, durch diese<br />

Verbindungen beschränkt.<br />

Deshalb müssen die Zellulosefasern weiter<br />

aufbereitet und noch verbliebene Ligninreste<br />

in einem Bleichprozess entfernt werden. Der<br />

Reinigungsschritt bedeutet nicht nur Entfär-<br />

bung. Er verbessert auch die Gebrauchseigen-<br />

schaften des Zellstoffs, wie das Saugvermögen<br />

und die Weichheit.<br />

In der Vergangenheit wurde für die Bleiche<br />

unter anderem elementares Chlor eingesetzt.<br />

Dabei entstanden organische Chlorverbindun-<br />

gen. Heute haben die führenden Zellstoffher-<br />

steller ihren Produktionsprozess von der Blei-<br />

che mit elementarem Chlor auf die elementar-<br />

chlorfreie Bleiche oder auf das in den achtzi-<br />

ger Jahren entwickelte Verfahren der Sauer-<br />

stoffbleiche umgestellt. Als Oxidationsmittel<br />

werden Chlordioxid, Wasserstoffperoxid und<br />

Ozon verwendet, die unter ökologischen<br />

Aspekten deutlich besser abschneiden.<br />

Abhängig von der Wahl des Oxidationsmittels,<br />

wird heute zwischen ECF-gebleichtem und<br />

TCF-gebleichtem Zellstoff unterschieden. Er-<br />

folgt die Zellstoffbleiche ohne Verwendung<br />

von elementarem Chlor (z. B. Bleiche mit Hy-<br />

pochlorit oder Chlordioxid), spricht man von<br />

ECF-Zellstoff (ECF: Elementar-Chlor-Frei). Wer-<br />

den ausschließlich chlorfreie Verbindungen zur<br />

Bleiche eingesetzt (z. B. Sauerstoff, Wasser-<br />

stoffperoxid oder Ozon), handelt es sich um<br />

TCF-Zellstoff (TCF: Total-Chlor-Frei).<br />

19


20<br />

Bei Sulfit-Zellstoff, bei Baumwolle und teil-<br />

weise auch bei Sulfat-Zellstoff ist der Einsatz<br />

der Oxidationsbleiche mit Sauerstoff oder<br />

Chlordioxid inzwischen Standard. Dadurch ist<br />

es gelungen, die Belastung des Abwassers mit<br />

schwer abbaubaren chlororganischen Verbin-<br />

dungen um mehr als 90 Prozent zu reduzie-<br />

ren. Der Sauerstoffbedarf des Abwassers, der<br />

sogenannte CSB-Wert, ist auf Bruchteile des<br />

Ausgangswertes von 1968 gesunken. Trotz-<br />

dem wird an der kontinuierlichen Verbesse-<br />

rung der Verfahren gearbeitet. In Skandinavien<br />

beispielsweise konnte durch weitere Verfah-<br />

rensopt<strong>im</strong>ierungen der Einsatz von Bleich-<br />

mitteln innerhalb von zehn Jahren halbiert<br />

werden.<br />

� Wohlverstandene Hygiene ist auch umweltfreundlich<br />

Die Hersteller von <strong>Hygieneprodukte</strong>n arbeiten<br />

ständig daran, ihre Produkte möglichst um-<br />

weltverträglich und umweltschonend herzu-<br />

stellen. Um schon bei der Herstellung der Aus-<br />

gangsprodukte modernste und umweltscho-<br />

nende Produktionsverfahren sicherzustellen,<br />

stehen sie in engem Dialog mit ihren Rohma-<br />

terial-Lieferanten.


Zellstoff<br />

– ein nachwachsender Rohstoff<br />

Ausgangsmaterial für <strong>Hygieneprodukte</strong> wird<br />

vor allem aus Kiefern, Fichten, Birken und zu<br />

einem geringen Teil Eukalyptus-Bäumen ge-<br />

wonnen. Der Anbau und die Ernte von Holz ist<br />

in vielen Ländern Skandinaviens, Nordameri-<br />

kas und Südeuropas ein wichtiger forstwirt-<br />

schaftlicher Zweig. Ebenso wie in Deutschland<br />

erfolgt die Bewirtschaftung der Wälder nach<br />

den Grundsätzen der Nachhaltigkeit: Die Forst-<br />

und Zellstoffindustrie pflanzt jährlich mehr<br />

Bäume an, als geschlagen werden. Sowohl in<br />

Nordamerika als auch in Skandinavien – den<br />

Haupterzeugerländern von Zellstoff – ist der<br />

Waldbestand in den letzten Jahrzehnten er-<br />

heblich gewachsen.<br />

Die Hersteller von Zellstoff sind sich ihrer Ver-<br />

antwortung bewusst, die vielfältigen Funktio-<br />

nen der Wälder zu schützen. So wird nicht nur<br />

Holz „produziert“, sondern die Forstwirtschafts-<br />

pläne beinhalten auch weitergehende Maß-<br />

nahmen, wie die Erhaltung von Feuchtgebie-<br />

ten, der Artenvielfalt oder der Bodenqualität.<br />

Auch der Bedarf der einhe<strong>im</strong>ischen Bevölke-<br />

rung an Arbeitsplätzen und Erholung wird be-<br />

rücksichtigt.<br />

Die Zellstoffindustrie ist der Hauptabnehmer<br />

der bei der Pflege von Wäldern ständig anfal-<br />

lenden Mengen an kümmernden, krummen,<br />

durch Wind oder Schnee abgebrochenen oder<br />

einfach überzähligen Bäumen, die nicht als<br />

Bau- oder Möbelholz Verwendung finden.<br />

Ebenso werden Sägeabfälle aus Sägewerken<br />

verarbeitet.<br />

Sparsamer Energieeinsatz<br />

Zur Herstellung von Zellstoff, Tissue und Hy-<br />

gieneprodukten wird Energie benötigt. Die<br />

modernen Zellstoffwerke sind jedoch fast völ-<br />

lig unabhängig von externem Strom oder Heiz-<br />

öl. Sie bestreiten ihren Energiebedarf zum<br />

allergrößten Teil aus der Verbrennung der bei<br />

der Produktion anfallenden Holzreststoffe und<br />

Laugenüberstände. Zusätzliche Energie wird<br />

nicht für die Herstellung des Zellstoffs selbst,<br />

21


22<br />

sondern nur für seine Weiterverarbeitung zu<br />

den Endprodukten benötigt.<br />

Wasser<br />

Auch der Einsatz von Wasser für die Zellstoff-<br />

und Tissueproduktion wird kontinuierlich redu-<br />

ziert. Verbesserte Verfahren haben den Was-<br />

serbedarf seit 1974 um über 70 Prozent ver-<br />

mindert. Ziel der Zellstoffindustrie ist es, die<br />

Entstehung von Abwasser möglichst völlig zu<br />

vermeiden. Die Produktionsabwässer werden<br />

in der Regel in betriebseigenen Kläranlagen<br />

biologisch gereinigt. Sie unterliegen strengen<br />

behördlichen Auflagen, deren Einhaltung ge-<br />

nauestens überwacht wird. So wird die Belas-<br />

tung der Oberflächengewässer durch Abwäs-<br />

ser der Zellstoffbe- und -verarbeitung auf<br />

einem umweltverträglichen Niveau gehalten.<br />

Altpapier-Recycling<br />

Vor allem zur Herstellung von Toilettenpapier<br />

wird Altpapier eingesetzt. Im Durchschnitt sind<br />

es etwa 71 Prozent; bei manchen Sorten be-<br />

trägt der Anteil an recyceltem Papier bis zu<br />

100 Prozent. Gerade die Verwendung von Alt-<br />

papier macht be<strong>im</strong> Recycling zusätzliche Maß-<br />

nahmen nötig: Um die Zellulosefasern zurück-<br />

zugewinnen, müssen in aufwendigen Prozes-<br />

sen große Mengen an Füllstoffen, Druckfarben<br />

und Le<strong>im</strong>stoffen entfernt werden. Das erfor-<br />

dert nicht nur den Einsatz von Wasser und<br />

Energie, sondern führt auch zu Schlammabfäl-<br />

len, die deponiert oder mit hohem Ascherück-<br />

stand verbrannt werden müssen. Für die Tis-<br />

sueherstellung kommt zudem nur Altpapier<br />

von besonders guter Qualität in Frage. Da die<br />

Zellulosefasern bei jedem Recycling-Zyklus<br />

kürzer und brüchiger werden, ist ihre Wieder-<br />

verwertbarkeit begrenzt.<br />

Entsorgung von <strong>Hygieneprodukte</strong>n<br />

Toilettenpapier gelangt fast ausschließlich ins<br />

Abwasser. Es wird in der kommunalen Kläran-<br />

lage heraus gefiltert und mit anderen Rück-<br />

ständen verbrannt. Es kann aber auch auf<br />

einer Deponie biologisch abgebaut werden.<br />

Die für bedrucktes oder farbiges Toilettenpa-<br />

pier eingesetzten Farben sind ausnahmslos


ungiftig und umweltverträglich. Tampons soll-<br />

ten über den Hausmüll entsorgt werden. Da<br />

sie in der Hauptsache aus Zell- und/oder<br />

Baumwolle bestehen, sind sie biologisch ab-<br />

baubar und damit ökologisch unproblematisch.<br />

Papiertaschentücher, Küchentücher, Watte-<br />

pads, Binden, Slipeinlagen und Babywindeln<br />

sind Bestandteil des häuslichen Abfalls. Ge-<br />

brauchte Hygieneerzeugnisse machen zwi-<br />

schen 4 und 6 Prozent des gesamten Haus-<br />

mülls in Deutschland aus. Legt man das reine<br />

Gewicht des Hygieneerzeugnisses (ohne Kör-<br />

perausscheidungen) zugrunde, beträgt dieser<br />

Anteil nur etwa 1,2 bis 1,8 Prozent. In der<br />

Bundesrepublik werden Haushaltsabfälle zu<br />

etwa einem Drittel verbrannt und zur Hälfte<br />

deponiert. In beiden Fällen stellen Hygiene-<br />

produkte kein Entsorgungsproblem dar. Weni-<br />

ger bedeutende Entsorgungswege sind z. B.<br />

die mechanisch-biologische Stabilisierung, die<br />

Verwendung als Ersatzbrennstoff etc.<br />

Gebrauchte Hygieneerzeugnisse verbrennen<br />

rückstandsfrei und ungiftig. Bei der kontrollier-<br />

ten Abfallverbrennung werden die Kunststoffe<br />

in die Luftbestandteile Kohlendioxid und Was-<br />

ser umgewandelt. Die hohe Qualität der Roh-<br />

stoffe und ihr guter Brennwert wirken sich<br />

selbst auf die Zusammensetzung der Asche<br />

positiv aus. Ebenso unproblematisch ist die<br />

Deponierung von <strong>Hygieneprodukte</strong>n. Die<br />

Kunststoffanteile bei Binden, Slipeinlagen und<br />

Höschenwindeln verhalten sich dabei völlig<br />

umweltneutral; es werden keine umweltrele-<br />

vanten Schadstoffe freigesetzt.<br />

Wenn eine entsprechende Infrastruktur zur<br />

Verfügung steht, können Hygieneerzeugnisse<br />

nach ihrem Gebrauch in speziellen mecha-<br />

nisch-biologischen Behandlungsanlagen (z. B.<br />

Kompostierung, Biovergasung) entsorgt wer-<br />

den. Das gilt vor allem für Papiertaschentü-<br />

cher, die in Deutschland schon heute teilweise<br />

mit dem Biomüll gesammelt werden. In ver-<br />

schiedenen Pilotstudien wurde nachgewiesen,<br />

dass gebrauchte Babywindeln, nach Abtren-<br />

23


24<br />

nung der nicht abbaubaren Anteile wie Kunst-<br />

stoffe, in modernen Kompostieranlagen zu-<br />

sammen mit Biomüll gut kompostiert werden<br />

können. Der gewonnene Kompost ist hoch-<br />

wertig und aus hygienischer Sicht unproble-<br />

matisch.<br />

Recycling von <strong>Hygieneprodukte</strong>n<br />

– ein sinnvoller Weg?<br />

Das Innovationstempo bei Hygieneerzeugnis-<br />

sen ist sehr hoch. Die Materialzusammenset-<br />

zung von Binden, Höschenwindeln und Inkon-<br />

tinenzprodukten ändert sich permanent. Da<br />

die Technik der Recyclinganlagen nicht kurzfri-<br />

stig ohne größeren Aufwand adaptiert werden<br />

kann, sind <strong>Hygieneprodukte</strong> nur in begrenz-<br />

tem Maß für die Wiederverwertung geeignet.<br />

Doch völlig unabhängig von den technischen<br />

Problemen macht das Recyceln der Produkte<br />

weder aus quantitativen noch aus qualitativen<br />

Gründen Sinn. Denn was soll noch recycelt<br />

werden, wenn bei gebrauchten Hygienepro-<br />

dukten der Gewichtsanteil von Körperaus-<br />

scheidungen bei 30 bis 70 Prozent liegt? Das<br />

recyclingfähige Material – ohnedies ein Ge-<br />

misch aus Zellstoff und verschiedensten<br />

Kunststoffen – macht nur einen relativ gerin-<br />

gen Teil des gesamten Abfallproduktes aus.<br />

Aus hygienischen Gründen kann recycelter<br />

Zellstoff aus gebrauchten Höschenwindeln<br />

und Inkontinenzprodukten ohne großen tech-<br />

nischen Aufwand nicht mehr für die Produk-<br />

tion von <strong>Hygieneprodukte</strong>n eingesetzt werden.<br />

Er kann allenfalls noch bei der Papierherstel-<br />

lung Verwendung finden. Folien und Vliesstof-<br />

fe einer Windel ergeben Mischkunststoffe,<br />

deren Qualität für eine Wiederverwertung in<br />

<strong>Hygieneprodukte</strong>n nicht geeignet ist. Diese<br />

Stoffe werden hauptsächlich verbrannt oder<br />

deponiert bzw. für Kunststoffprodukte von nie-<br />

derer Qualität eingesetzt.<br />

Unter Berücksichtigung sämtlicher ökologi-<br />

scher und ökonomischer Aspekte sowie der<br />

nur begrenzten Wiederverwertbarkeit des ge-<br />

wonnenen Materials stellt das Recycling von


gebrauchten Hygieneerzeugnissen derzeit kei-<br />

ne Alternative zu den üblichen Entsorgungs-<br />

wegen des Hausmülls, wie Verbrennung, De-<br />

ponierung und biologische Behandlung, dar.<br />

Entsorgung des<br />

Verpackungsmaterials<br />

Als äußere Verpackungsmaterialien werden bei<br />

<strong>Hygieneprodukte</strong>n vor allem Kunststofffolien<br />

sowie Kartons und als Transportverpackung<br />

Wellkartons und Pappe eingesetzt. Die Ver-<br />

packungsmaterialien müssen aufgrund der<br />

Verpackungs-Verordnung vom Handel bzw.<br />

dem Hersteller zur Wiederverwertung zurückge-<br />

nommen werden. Die Sammlung und Sortie-<br />

rung erfolgt über das Duale System Deutsch-<br />

land.<br />

Bei der Kartonverpackung ist der Recyclingan-<br />

teil sehr hoch. Die nicht erfassten Kartons wer-<br />

den gemeinsam mit den nicht wiederverwert-<br />

baren Verpackungsfolien in der Abfallverbren-<br />

nung thermisch verwertet oder deponiert. In<br />

beiden Fällen ist durch die umweltneutralen<br />

Materialien eine ökologisch unproblematische<br />

Entsorgung gewährleistet.<br />

Ökobilanz von Höschen- und<br />

Baumwollwindeln<br />

Seit ihrer Markteinführung Mitte der siebziger<br />

Jahre werden Höschenwindeln in Europa<br />

<strong>im</strong>mer häufiger verwendet. Wegen der vielen<br />

Vorteile, z. B. Verbesserungen bei Auslaufschutz<br />

und Hautfreundlichkeit, und ihrem Komfort<br />

haben sie die traditionelle Baumwollwindel<br />

weitgehend ersetzt. Trotz der hohen Akzeptanz<br />

wird gelegentlich auf vermeintlich höhere Um-<br />

weltbelastungen durch Höschenwindeln <strong>im</strong><br />

Vergleich zu Stoffwindeln verwiesen. Zur Beur-<br />

teilung der Umweltverträglichkeit beider Win-<br />

delarten haben unabhängige Umweltinstitute<br />

und Universitäten in Europa und den USA in<br />

den letzten Jahren Ökobilanzen erstellt. Darin<br />

sind die umweltrelevanten Daten beider Win-<br />

delarten über den gesamten „<strong>Leben</strong>sweg“, von<br />

der Produktion der Rohmaterialien bis hin zur<br />

Entsorgung des gebrauchten Produktes, erfasst.<br />

25


26<br />

Die Ökobilanzen von Höschenwindeln begin-<br />

nen bei der Gewinnung von Holz, erfassen die<br />

Zellstoff- und Folienherstellung und enden bei<br />

der Entsorgung der benutzten Höschenwindel.<br />

Bei Baumwollwindeln werden der Anbau der<br />

Baumwolle, die Herstellung, aber auch die<br />

Windelwäsche und der Waschmittelverbrauch<br />

berücksichtigt. Abschließend werden die ver-<br />

schiedenen Umweltauswirkungen quantifiziert<br />

und der Rohstoff- und Energiebedarf, die be-<br />

nötigte Wassermenge sowie Abluft, Abwässer<br />

und Abfälle miteinander verglichen.<br />

Die Untersuchungen zeigten, dass der Bedarf<br />

an fossilen Energieträgern bei beiden Windel-<br />

arten in etwa vergleichbar ist. Gleiches gilt für<br />

die Emissionen, die jeweils mit der Energieer-<br />

zeugung zusammenhängen. Die hauptsäch-<br />

lichen Umweltauswirkungen werden bei der<br />

Baumwollwindel durch die Windelwäsche und<br />

bei der Höschenwindel durch den Einmalge-<br />

brauch verursacht. So schneiden Höschenwin-<br />

deln bei der Abwasserbelastung besser ab,<br />

während Baumwollwindeln bei der Abfallmen-<br />

ge vorne liegen. In der Summe sämtlicher um-<br />

weltrelevanter Aspekte jedoch – Rohstoffmen-<br />

ge, Energiebedarf, Wasser, Abfälle, Abluft und<br />

Abwässer – weist keine der beiden Windelar-<br />

ten eindeutige Vorteile auf.<br />

In jedem Fall betrachten die europäischen<br />

Hersteller von Hygieneerzeugnissen die Öko-<br />

bilanzierung als ein wertvolles Instrument. Sie<br />

nutzen es, um in Kooperation mit renommier-<br />

ten, unabhängigen Umweltinstituten und Uni-<br />

versitäten das Umweltprofil ihrer Produkte und<br />

der Verpackungen weiter zu verbessern.


Parameter zu Erstellung der Umweltbilanz für Höschenwindeln<br />

Energie<br />

Holz<br />

Erdöl<br />

Energie<br />

Baumwolle<br />

Öle/Fette<br />

Erdöl<br />

Wasser<br />

Zellstoff<br />

Polyethylen<br />

Polypropylen<br />

Polyacrylat<br />

Wasser-Emissionen Luft-Emissionen Abfälle<br />

Parameter zu Erstellung der Umweltbilanz für Baumwollwindeln<br />

BaumwollherstellungWaschmittelherstellungElektrizitätserzeugung<br />

Fossile Brennstoffe<br />

Höschenwindel<br />

Wasser<br />

Baumwollwindel<br />

Wäsche<br />

Abfälle Luft-Emissionen Wasser-Emissionen<br />

27


28<br />

� Ein Tuch für alle Fälle – das Taschentuch<br />

Mit dem Siegeszug des Zellstoffs ging die Er-<br />

findung zahlreicher Hygieneerzeugnisse ein-<br />

her. 1894 entstand in Deutschland das erste<br />

Papiertaschentuch der Welt. Unter dem kaiser-<br />

lichen Patent Nr. 81094 produzierte eine Göt-<br />

tinger Papierfabrik erstmals ein glyceringetränk-<br />

tes Papiertaschentuch für den einmaligen hy-<br />

gienischen Gebrauch. Geburtsstunde des wohl<br />

bekanntesten Papiertaschentuches war der<br />

29. Januar 1929, als die Marke „Tempo“ be<strong>im</strong><br />

Reichspatentamt in Berlin angemeldet wurde.<br />

„Tempo“ wurde von Anfang an aus reinem<br />

Zellstoff hergestellt. Nur wenig früher war in<br />

Amerika eine ältere „Halbschwester“ des<br />

Tempo-Tuches auf den Markt gekommen: das<br />

zweilagige Kleenex, das in Deutschland haupt-<br />

sächlich als Kosmetiktuch bekannt ist.<br />

Zunächst war das mehrlagige Tissue-Tuch vor<br />

allem als Schnupftuch während der Erkältungs-<br />

zeit gedacht. Mit seiner einmaligen Nutzung<br />

leistete es einen wichtigen Beitrag zur Eindäm-<br />

mung von Infektionskrankheiten wie Erkältun-<br />

gen. Bald kamen Produktvarianten mit Men-<br />

thol hinzu. Heute werden außerdem Papier-<br />

taschentücher mit Pflegelotion, z. B. Aloe Vera<br />

oder Linden-Extrakt, sowie dreilagige Varianten<br />

zur gleichzeitigen Nutzung als Kosmetik- und<br />

Taschentuch angeboten.<br />

Der statistische Pro-Kopf-Verbrauch von 1,6<br />

Taschentüchern pro Tag zeigt, dass das ur-<br />

sprüngliche Einsatzgebiet inzwischen wesent-<br />

lich ausgeweitet wurde: Das Papiertaschen-<br />

tuch hat sich zu einer hygienischen Lösung in<br />

allen <strong>Leben</strong>slagen entwickelt. Mit seiner Hilfe<br />

werden Tränen und Schweißtropfen getrock-<br />

net, Mund und Hände abgewischt, Verschütte-<br />

tes aufgesaugt, Brillen geputzt, Autoscheiben<br />

gesäubert und Schuhe gewischt. Es bietet un-<br />

zählige saubere Problemlösungen und ist<br />

<strong>im</strong>mer schnell zur Hand.


Zusammengefaltetes<br />

Papiertaschentuch<br />

Viel Leistung für wenig Geld<br />

83 von 100 Taschentuchverwendern benut-<br />

zen zum Naseputzen ausschließlich Papier-<br />

taschentücher. Bei Frauen liegt der Anteil sogar<br />

noch höher. Fast die Hälfte aller Verbraucher<br />

greift mindestens einmal pro Tag zum Ta-<br />

schentuchpäckchen.<br />

zarte Randprägung<br />

Aufbau eines Papiertaschentuches<br />

4 weiche Lagen<br />

Nach dem Wunsch der Verbraucher sollen Pa-<br />

piertaschentücher vor allem weich, fest, saug-<br />

fähig, hygienisch und preiswert sein. Das<br />

Kunststück, zwei so gegensätzliche Eigenschaf-<br />

ten wie Weichheit und Festigkeit in einem Tis-<br />

sue-Tuch zu vereinen, hat kontinuierliche Ent-<br />

wicklungsarbeit erfordert. Überzeugend ist<br />

auch der Preis eines Papiertaschentuchs. Trotz<br />

29


30<br />

steigender Rohstoffkosten liegt er kontinuier-<br />

lich bei ca. 1,7 Pfennig (0,9 Cent) pro Stück.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte sind Milliarden von<br />

Papiertaschentüchern benutzt worden, ohne<br />

dass es zu Beanstandungen gekommen wäre<br />

– weder zu Hautunverträglichkeiten noch zu<br />

allergischen Reaktionen. Das spricht vor allem<br />

für die hohe Qualität der eingesetzten Roh-<br />

stoffe, aber auch für ein Höchstmaß an Hygie-<br />

ne bei der Herstellung und Verpackung.<br />

Papiertaschentücher:<br />

Perfekte Quadrate<br />

Obwohl Papiertaschentücher seit über 70 Jah-<br />

ren hergestellt werden, hat sich ihr Aufbau<br />

kaum verändert. Sie bestehen aus mehreren,<br />

meist vier dünnen Tissue-Lagen, die ein Qua-<br />

drat bilden und rundherum am Rand durch<br />

Prägung miteinander verhaftet sind. Jedes ein-<br />

zelne Tuch ist nach einem ausgefeilten System<br />

gefaltet, damit es platzsparend gepackt und<br />

zeitsparend entfaltet werden kann. Die Stan-<br />

dardversion hat eine Kantenlänge von etwa<br />

22 cm; die kleineren Pocket-Varianten sind so<br />

kompakt und handlich, dass man sie auch in der<br />

Hemd- oder Blusentasche unterbringen kann.


� Service von der Rolle – Toilettenpapier<br />

In Deutschland hat jeder 65-Jährige durch-<br />

schnittlich 184 Tage seines <strong>Leben</strong>s auf dem<br />

stillen Örtchen verbracht und dabei insgesamt<br />

rund 2100 Rollen Toilettenpapier verbraucht.<br />

Davor lag der lange Weg von der „Methode<br />

Heu“ bis zur Toilettenhygiene in Rollenform.<br />

Ein Zwischenschritt war das „Closetpapier Sa-<br />

nitas“, das geschnitten und abgepackt <strong>im</strong> letz-<br />

ten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts auf den<br />

Markt kam; 10.000 Blatt zu 4,50 Mark. Dabei<br />

handelte sich aber noch um dünnes, hartes,<br />

bräunliches Papier minderer Qualität.<br />

Erst 1928 gelang dem Schwaben Hans Klenk<br />

(= „Hakle“) mit einer perforierten Krepp-Rolle<br />

eine bahnbrechende Innovation. Die Rolle mit<br />

garantierter Blattzahl bekam ein Etikett, womit<br />

der Schritt vom gesichtslosen, bräunlichen Sa-<br />

nitärpapier zum Markenartikel vollzogen war.<br />

30 Jahre später wurde das erste Marken-Tis-<br />

suepapier in Deutschland eingeführt. Es zeich-<br />

nete sich durch angenehme Weichheit bei<br />

gleichzeitiger Festigkeit und Saugfähigkeit aus.<br />

1972 kam hochwertiges dreilagiges Papier auf<br />

den Markt und 1977 – als Weltneuheit – das<br />

erste feuchte Toilettenpapier. 1984 folgte die<br />

vierlagige Variante.<br />

Bis heute ist der Trend zu mehrlagigen Toilet-<br />

tenpapieren ungebrochen. Der Verbraucher er-<br />

wartet Saugkraft und Reißfestigkeit, gleichzeitig<br />

hautschonende Weichheit. Auch Wellness und<br />

Pflege werden ihm zunehmend wichtiger.<br />

Deshalb gibt es inzwischen Toilettenpapiere<br />

mit pflegenden Inhaltsstoffen, z. B. Pro-Vitamin<br />

B5, Kamille oder Kräuterwirkstoffen, die gereiz-<br />

te und entzündete Haut lindernd reinigen.<br />

Spezialprodukte runden die Toilettenhygiene<br />

ab: Feuchtes Hygienepapier zur Nachreini-<br />

gung, entweder in Form von Einzelblättern in<br />

einer Entnahmebox oder separat in Briefchen<br />

31


32<br />

verpackt. Die Eigenschaften der Lotionen rei-<br />

chen von neutral, erfrischend und beruhigend<br />

bis zu besonders schonenden Varianten bei<br />

Analbeschwerden.<br />

Der durchschnittliche private Toilettenpapier-<br />

Verbrauch in Deutschland beträgt jährlich rund<br />

46 Rollen à 200 Blatt pro Person. Damit lie-<br />

gen die Bundesbürger <strong>im</strong> Mittelfeld: In Spa-<br />

nien beispielsweise verbraucht man etwa 50<br />

Prozent weniger, in Schweden etwa 50 Pro-<br />

zent mehr.<br />

Qualifizierte Beiträge zu schonender<br />

Hygiene<br />

Dass für einen Zweck wie Toilettenpapier die<br />

Qualität nicht gerade „vom Feinsten“ sein<br />

muss, ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Das<br />

Gegenteil ist der Fall: An der Qualität eines Toi-<br />

lettenpapiers wird nicht gespart. Denn gerade<br />

die Analregion mit ihren Schle<strong>im</strong>häuten ist aus<br />

dermatologischer und mikrobiologischer Sicht<br />

besonders empfindlich und deshalb anfällig<br />

für Infektionen. Hinzu kommt, dass ein erheb-<br />

licher Anteil der Bevölkerung unter hämorrhoi-<br />

dalen Beschwerden leidet, die bis zu offenen<br />

Wunden reichen. Deshalb werden Tissue-Toi-<br />

lettenpapiere aus hochwertigen Rohstoffen<br />

hergestellt, und zwar mit demselben hohen<br />

Hygienestandard wie Papiertaschentücher. Aus<br />

Altpapier gewonnenes Toilettenpapier wird zu-<br />

sätzlich besonderen Prüfungen auf Unbedenk-<br />

lichkeit unterzogen.<br />

Rollen mit Format<br />

Das Rollenformat von Toilettenpapieren ist<br />

heute nahezu einheitlich. Der max<strong>im</strong>ale Rol-<br />

lendurchmesser wird von den genormten<br />

Maßen der Rollenhalter best<strong>im</strong>mt. Auch das<br />

Blattformat beträgt fast <strong>im</strong>mer 14x10 cm. Da-<br />

gegen bevorzugt man beispielsweise in den<br />

USA etwas breitere und dafür kürzere Maße.<br />

Bei allen mehrlagigen Toilettenpapieren wird<br />

die Haftung der Einzellagen untereinander<br />

sowie die Festigkeit des Blattes durch Prägen<br />

erreicht, ein Effekt, der sich durch punktuelles<br />

Verkleben noch steigern lässt. Mehrlagige Pa-


Tissue-Lagen<br />

geprägte Vertiefungen<br />

piere kombinieren Lagen aus besonders wei-<br />

chen Zellstofffasern mit besonders dicken und<br />

sicheren Lagen aus dichtem Faserverbund. Be-<br />

sondere Weichheit wird durch die Strukturie-<br />

rung der Oberfläche erzielt. Vielen Verbrau-<br />

Aufbau eines mehrlagigen Toilettenpapiers<br />

eingeschlossene Luftpölsterchen<br />

chern ist auch das Aussehen des Toilettenpa-<br />

piers wichtig. Sie treffen ihre Wahl aus einer<br />

<strong>im</strong>mer größer werdenden Palette an Farben<br />

und Mustern, zum Teil auch parfümierten Pro-<br />

dukten.<br />

33


34<br />

� Fortschritt in die Wiege gelegt – Höschenwindeln<br />

Als Vorläufer der ersten industriell hergestellten<br />

Einwegwindel gilt eine abgewandelte Binde,<br />

die die Firma VP Schickedanz 1929 entwickel-<br />

te. Ab 1961 gab es in Deutschland Moltex Tra-<br />

pezwindeln, <strong>im</strong> gleichen Jahr kam in den USA<br />

die Marke „Pampers“ der Firma Procter &<br />

Gamble auf den Markt. Die heute bekannten<br />

Höschenwindeln stammen von Anfang der<br />

siebziger Jahre; sie wurden seitdem ständig<br />

verbessert. 1987 wurden dem Zellstoff erst-<br />

mals Polymere beigegeben, um den Urin noch<br />

besser speichern zu können. Die 1995 einge-<br />

führten Klettverschlüsse erlauben es, die Win-<br />

deln auch mit vercremten Händen zu schlie-<br />

ßen. Heute gibt es Höschenwindeln mit at-<br />

mungsaktiver Außenseite.<br />

Seit Ende der achtziger Jahre haben sich hoch-<br />

saugfähige Höschenwindeln am Markt endgül-<br />

tig durchgesetzt. Heute werden in Deutsch-<br />

land über 90 Prozent aller Kinder <strong>im</strong> Windelal-<br />

ter mit Höschenwindeln gewickelt. Das spricht<br />

für die bessere Hautverträglichkeit der Produk-<br />

te ebenso wie für die Zeitersparnis gegenüber<br />

anderen Wickelsystemen. Darüber hinaus<br />

haben Höschenwindeln die Eltern vom um-<br />

ständlichen und mühsamen Wickeln befreit<br />

und den Babys ein Vielfaches an Bewegungs-<br />

freiheit und Hygiene beschert.<br />

Höschenwindeln werden für jedes Windelalter<br />

angeboten – von der Geburt bis zum dritten<br />

oder vierten <strong>Leben</strong>sjahr. Die Windelgrößen<br />

sind den unterschiedlichen Altersstufen ange-<br />

passt und entsprechen den spezifischen An-<br />

forderungen. Beispielsweise haben Kranken-<br />

hausgrößen einen Nabelausschnitt, durch den<br />

die Abheilung des Nabels erleichtert wird. Bei<br />

den kleineren Größen wird durch eine relativ<br />

große Saugkörperbreite <strong>im</strong> Schritt einer mög-<br />

lichen Hüftgelenksschädigung vorgebeugt<br />

(„Breitwickeleffekt“). Dagegen hat die größte


elastisches<br />

Taillenbündchen<br />

elastische Bänder<br />

Windelgröße eine geringere Schrittbreite und<br />

eine höhere Saugkraft. Damit können die hö-<br />

heren Urinmengen älterer Kinder aufgenom-<br />

men werden, ohne ihren Bewegungsdrang zu<br />

behindern. Eine höhere Bewegungsfreiheit er-<br />

Aufbau einer Windel<br />

Klettverschlüsse<br />

Auslaufschutz<br />

aus Polypropylenvlies<br />

Polypropylenvlies<br />

Verteilerauflage<br />

Saugkörper aus<br />

Zellstoff-Flocken und<br />

Superabsorber<br />

Außenhülle aus Vlies-<br />

Folien-Verbundmaterial<br />

oder Polyethylenfolie<br />

möglichen auch bikiniartig geschnittene Hös-<br />

chenwindeln mit hohem Beinausschnitt und<br />

schmalem Schritt. Zusätzliche Auslaufsperren<br />

um die Beinchen verhindern das Austreten<br />

von wässrigem Stuhl, z. B. bei Durchfall.<br />

35


36<br />

Seit einigen Jahren stehen auch Lernhöschen<br />

für die Sauberkeitserziehung zur Verfügung.<br />

Diese mehrfach verwendbaren Windeln haben<br />

keine wiederverschließbaren Klebebänder<br />

oder Klettverschlüsse, sondern werden mit<br />

Hilfe eines elastischen Bundes hoch- und he-<br />

runtergezogen – entweder mit Unterstützung<br />

der Eltern oder vom Kind alleine. Dadurch ver-<br />

einfacht sich der oft unter Zeitdruck erfolgende<br />

Gang zur Toilette und die Kinder lernen recht<br />

bald, alleine zur Toilette zu gehen.<br />

Bestmöglicher Schutz für zarte<br />

Babyhaut<br />

In den letzten Jahren haben sich Höschenwin-<br />

deln zu einem komplexen High-Tech-Produkt<br />

mit einer Vielzahl ausgefeilter Details entwi-<br />

ckelt. Dafür waren große Forschungsanstren-<br />

gungen erforderlich, denn der intensive, stän-<br />

dige Hautkontakt der Windel stellt besondere<br />

Anforderungen an die Hautverträglichkeit der<br />

verwendeten Materialien. Sie müssen höch-<br />

sten Sicherheitsanforderungen genügen, phy-<br />

siologisch unbedenklich sein und dürfen keine<br />

sensibilisierenden Eigenschaften besitzen. Dass<br />

diese Aufgaben gelöst wurden, belegen zahl-<br />

reiche klinische Studien. Sie bestätigen, dass<br />

Höschenwindeln völlig unbedenklich sind. Das<br />

Entstehen der Windeldermatitis wird nicht be-<br />

günstigt, sondern <strong>im</strong> Gegenteil verhindert.<br />

Bei der Produktentwicklung sind darüber hi-<br />

naus ganz praktische Probleme zu lösen, z. B.<br />

Fragen zur richtigen Passform, dem Schutz vor<br />

Auslaufen oder der einfacheren Handhabung<br />

be<strong>im</strong> Anlegen und Entsorgen der Windel. Aus<br />

diesem Grund wird bei der kontinuierlichen<br />

Verbesserung von Höschenwindeln interdiszi-<br />

plinär geforscht und entwickelt: Dermatologen,<br />

Toxikologen, Kinderärzte, Biologen, Chemiker,<br />

Ingenieure und nicht zuletzt die Verbraucher<br />

arbeiten dabei eng zusammen.<br />

Modernste Materialien für Hygiene<br />

Die Hauptfunktion einer Windel besteht darin,<br />

Urin so schnell wie möglich aufzusaugen und<br />

damit zu verhindern, dass die zarte Babyhaut<br />

feucht wird. Denn feuchte Haut kann insbe-


sondere <strong>im</strong> Zusammenwirken mit Verdau-<br />

ungsenzymen aus dem Stuhl besonders leicht<br />

geschädigt werden.<br />

Zentrales Element einer Windel ist der Saug-<br />

kern; er macht ungefähr 70 Prozent des Ge-<br />

wichts aus. Früher wurden die Saugeigenschaf-<br />

ten der Windeln von der Faserlänge und -struk-<br />

tur der Zellulose best<strong>im</strong>mt. Heute besteht das<br />

Saugkissen neben Zelluloseflocken zu etwa<br />

gleichen Gewichtsanteilen aus einem vernetz-<br />

ten, hochmolekularen Polyacrylat. Dieser mo-<br />

derne Kunststoff saugt die Flüssigkeit nicht nur<br />

auf, sondern schließt sie durch Gelbildung ein.<br />

Damit ist der Urin sicher in der Windel gespei-<br />

chert und kann selbst bei lebhaften, aktiven<br />

Babys nicht mehr an die Haut zurückgelangen.<br />

Wegen seiner enormen Saugkraft wird Poly-<br />

acrylat auch „Superabsorber“ genannt. Das<br />

Speichervermögen beträgt bei entsalztem<br />

Wasser bis zum 500fachen der eigenen<br />

Masse; bei Urin ist es <strong>im</strong>mer noch die 30-<br />

40fache Menge. Polyacrylat ist vor allem des-<br />

halb besonders für Windeln geeignet, weil es<br />

die Flüssigkeit auch unter Druck festhält, z. B.<br />

wenn sich das Baby setzt.<br />

Der zweite wichtige Bestandteil einer Hös-<br />

chenwindel ist das Innenvlies aus Polypropy-<br />

len. Es leitet den Urin sehr schnell zum Saug-<br />

kern und schließt zur anderen Seite hin ab, so<br />

dass fast keine Flüssigkeit an die Haut zurück-<br />

dringen kann. Darunter liegt eine Verteilerauf-<br />

lage, durch die der Urin möglichst schnell über<br />

den gesamten Saugkörper verteilt wird. Diese<br />

Entwicklung hat geschlechtsspezifische Win-<br />

deln überflüssig werden lassen. Den Ab-<br />

schluss bildet eine Außenschicht, häufig aus<br />

Polyethylen, die wasserundurchlässig, jedoch<br />

atmungsaktiv ist.<br />

Zur Höschenwindel gehören außerdem Innen-<br />

bündchen an den Längsseiten und elastische<br />

Abschlüsse an den Beinen. Bei den Ver-<br />

schlusssystemen haben sich wegen ihrer<br />

leichten Handhabung und der Wiederver-<br />

schließbarkeit Klettverschlüsse durchgesetzt.<br />

37


38<br />

Zusätzlichen Komfort bieten z. B. auch elasti-<br />

sche Taillenbündchen.<br />

Je nach Größe wiegt eine Höschenwindel zwi-<br />

schen 25 und 60 Gramm. Die Produktion läuft<br />

vollautomatisch unter hygienischen Bedingun-<br />

gen ab. Die verschiedenen Rohmaterialien,<br />

wie Zellstoff, Vlies und Folie, werden direkt von<br />

der Rolle verarbeitet. Durch computergestützte<br />

Konfektionsmaschinen werden die einzelnen<br />

Materialien zusammengeführt, verklebt, gefal-<br />

tet, geschnitten und verpackt.<br />

� Sicherheit rund um die Uhr – Monatshygiene und Wäscheschutz<br />

Zu allen Zeiten gab es sowohl intra- als auch<br />

extravaginale Methoden der Menstruationshy-<br />

giene. So wurden in Ägypten bereits vor etwa<br />

3500 Jahren Tampons aus Flachs gerollt. Auch<br />

selbstgemachte Binden waren schon sehr früh<br />

in Gebrauch. Beide Möglichkeiten sind also<br />

nicht neu. Neu sind allerdings die Perfektion<br />

und Hygiene, mit denen Tampons und Binden<br />

heute hergestellt werden. Ebenso wurde der<br />

Tragekomfort stark verbessert.<br />

Die ersten industriell gefertigten Einmalbinden<br />

wurden in Deutschland gegen Ende des 19.<br />

Jahrhunderts von der damaligen Verbandstoff-<br />

Fabrik Paul Hartmann unter der Marke „Mulpa-<br />

Damenbinde“ auf den Markt gebracht. Ein ver-<br />

gleichbares Produkt in USA datiert aus dem<br />

Jahr 1886. Dabei handelte es sich um ein<br />

Wattekissen in einem Mulleinschlag. 1926<br />

folgten in Deutschland Monatsbinden mit dem<br />

Markennamen Camelia. Sie bestanden aus<br />

Lagenzellstoff in einem Netzschlauch.<br />

Die Geschichte des modernen Tampons ist<br />

jünger. Die Entwicklung des ersten Einmal-<br />

Tampons („Tampax“) erfolgte 1936 in den


USA. In Deutschland kam 1950 der „o.b.“-Tam-<br />

pon („o.b.“ = ohne Binde) auf den Markt. Trotz<br />

seiner historischen Vorläufer war der innerlich<br />

getragene Menstruationsschutz zunächst sehr<br />

ungewohnt. Die Idee überzeugte jedoch<br />

schnell, denn sie bot Frauen einen großen Zu-<br />

wachs an <strong>Leben</strong>squalität, Aktivität und Mobi-<br />

lität inbegriffen. Sie ermöglichte, uneinge-<br />

schränkt Sport zu treiben; selbst Schw<strong>im</strong>men<br />

war möglich. Im Laufe der Jahre wurden<br />

<strong>im</strong>mer mehr Größen für die verschiedensten<br />

Bedürfnisse sowie unterschiedliche Einführhil-<br />

fen angeboten. Weitere Produktentwicklungen<br />

betrafen die Form und Oberfläche des Tam-<br />

pons. Durch eine gleichmäßig runde Ausdeh-<br />

nung wurde zudem ein Höchstmaß an Zuver-<br />

lässigkeit sichergestellt.<br />

Ende der siebziger Jahre kamen zu Binden<br />

und Tampons die Slipeinlagen hinzu. Sie ent-<br />

wickelten sich rasch zu einem großen Erfolg<br />

und bilden inzwischen eine eigenständige Pro-<br />

duktkategorie. Heute ist für 40 Prozent aller<br />

Frauen die Verwendung von Slipeinlagen als<br />

täglicher Wäscheschutz selbstverständlich.<br />

� Tampons – die unsichtbare Lösung<br />

Die Hauptaufgabe von Tampons ist es, die<br />

Menstruationsflüssigkeit bereits in der Vagina<br />

vollständig und schnell aufzunehmen. Wenn<br />

der Tampon vollgesaugt, d.h. gesättigt ist, lässt<br />

er weitere Flüssigkeit – ähnlich wie ein<br />

Schwamm – durch. Je nach Marke und Größe<br />

kann ein Tampon zwischen 5 und 19 g Men-<br />

39


40<br />

struationsflüssigkeit aufnehmen. Die verschie-<br />

denen Tampongrößen variieren in ihren Ab-<br />

messungen und Saugleistungen. Man unter-<br />

scheidet digitale Tampons, die mit dem Finger<br />

in die Vagina eingeführt werden, und Applika-<br />

tor-Tampons, bei denen der Tampon mittels<br />

Einführhilfe (Applikator) an der richtigen Stelle<br />

platziert wird.<br />

Tampons sind gepresste Wattewickel und set-<br />

zen sich aus einem Saugkörper aus Baumwoll-<br />

und/oder Zellwollfasern mit Rückholfaden zu-<br />

sammen. Die Saugmaterialien für Tampons<br />

entsprechen den Reinheitsanforderungen für<br />

Verbandwatte des Europäischen Arzneibuches<br />

(Ph. Eur.). Tampons haben sich sowohl in der<br />

klinischen als auch in der milliardenfachen<br />

praktischen Anwendung in über 50 Jahren als<br />

hygienisch und medizinisch unbedenklich er-<br />

wiesen. Umfangreiche Analysen und Kontrol-<br />

len vom Eingang der Rohstoffe bis zum ferti-<br />

gen Produkt gewährleisten ihre Sicherheit und<br />

einen permanent hohen Qualitätsstandard.<br />

Bei der Tamponherstellung werden die Saug-<br />

materialien zu einem Vliesband geformt und,<br />

je nach Tampongröße, maschinell in Abschnit-<br />

te best<strong>im</strong>mter Länge getrennt. Dabei stehen<br />

zwei Methoden zur Wahl: Entweder werden<br />

die Vliesbandabschnitte zunächst zu einem<br />

Wickel geformt, mit einem Rückholbändchen<br />

versehen und abschließend zu einem Zylinder<br />

gepresst. Oder das Vliesband wird in rechtecki-<br />

ge Stücke zerteilt, vernäht und in Längsrich-<br />

tung gepresst. Der verlängerte Nähfaden dient<br />

dann als Rückholband.<br />

Ein hauchdünnes Vlies umhüllt den Tampon<br />

und trägt dazu bei, dass sich Watteteilchen<br />

nicht ablösen. Außerdem werden dadurch Ein-<br />

führbarkeit und Entfernbarkeit erleichtert. Die<br />

Applikatoren bestehen entweder aus be-<br />

schichteter Pappe oder Kunststoff bzw. aus<br />

einer Kombination beider Materialien.<br />

Die Verpackung hat allen Anforderungen an<br />

Hygiene, Handhabung und Unversehrtheit des<br />

Tampons zu genügen. Digital-Tampons sind in


gerollter Vliesbandabschnitt<br />

Rückholbändchen<br />

gepresster Zylinder Tampon mit Applikator<br />

einer Folien-Hülle verpackt, die üblicherweise<br />

am Rundkuppenende gezwirbelt und auf der<br />

Seite des Rückholfadens gefaltet ist. In der<br />

Mitte befindet sich ein Aufreißstreifen. Eine an-<br />

dere Form der Einzelverpackung ist der Blister<br />

(spezielle Verpackung mit flächigem Ab-<br />

schluss, wird durch Zerstören oder mit Hilfe<br />

eines vorgesehenen Verschlusses geöffnet;<br />

Aufbau von Tampons<br />

bekannt z. B. auch als Tablettenverpackung<br />

oder für Lippenpflegestifte). Applikationstam-<br />

pons sind in Hochglanzfolien oder Seidenpa-<br />

pier eingesiegelt. Durch Verpackung unmittel-<br />

bar nach der Herstellung ist sichergestellt, dass<br />

nur hygienisch einwandfreie Produkte zur Ver-<br />

braucherin gelangen.<br />

verlängerter Nähfaden<br />

als Rückholbändchen<br />

vernähte Vliesbandabschnitte<br />

41


42<br />

� Binden und Slipeinlagen – neue Produkte für eine neue Bewegungsfreiheit<br />

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in<br />

Deutschland fast ausschließlich Binden und<br />

Vorlagen als extravaginaler Menstruations-<br />

schutz verwendet. Erst mit Einführung der<br />

Tampons ging die ursprüngliche Marktdomi-<br />

nanz der Bindenprodukte zurück. Sie haben<br />

sich inzwischen bei einem Marktanteil von fast<br />

60 Prozent stabilisiert. Die Zeit der „dicken“<br />

Monatsbinden ist jedoch vorbei. Inzwischen<br />

steht ein Angebot unterschiedlichster Produkte<br />

zur Verfügung: Je nach individuellem Bedarf<br />

gibt es Binden in unterschiedlicher Größe und<br />

Saugkapazität. Von der ultradünnen über die<br />

durchschnittlich d<strong>im</strong>ensionierte bis zur langen<br />

(Nacht-)Binde. Je nach Zuschnitt und Dicke<br />

können die Produkte zwischen 5 und 10 g<br />

(teilweise sogar noch mehr) Menstruations-<br />

flüssigkeit aufnehmen.<br />

Die Anforderungen an den extravaginalen<br />

Menstruationsschutz ergeben sich durch den<br />

Verlauf der Menstruation. Vor allem in den<br />

Tagen des größten Blutverlusts steht die Saug-<br />

fähigkeit von Bindenprodukten an erster Stelle.<br />

Daneben ist der Wäscheschutz ein wichtiges<br />

Kriterium. Das gilt insbesondere für die ver-<br />

schiedensten Bewegungsabläufe, wie Sitzen,<br />

Gehen, Liegen, Turnen oder Radfahren. Die<br />

Binde muss deshalb auch unter extremer dy-<br />

namischer Beanspruchung ihre Form und<br />

ihren exakten Sitz <strong>im</strong> Slip beibehalten, <strong>im</strong><br />

trockenen und feuchten Zustand gleicherma-<br />

ßen. Darüber hinaus muss die Produktoberflä-<br />

che wegen ihrer Lage <strong>im</strong> äußeren Genitalbe-<br />

reich besonders weich, anschmiegsam und<br />

hautfreundlich sein. Weiterhin sind für die Ver-<br />

braucherin die Trockenheit und Sauberkeit der<br />

Produktoberfläche, ein hoher Tragekomfort<br />

und die Sicherheit vor Geruchsbildung wichtig.<br />

Für die tägliche Int<strong>im</strong>hygiene oder als Wäsche-<br />

schutz stehen Slipeinlagen zur Verfügung. Sie<br />

werden bei natürlichem Ausfluss und an den<br />

„schwächeren Tagen“ sowie bei leichter Harn-


menstruelle Flüssigkeit<br />

Perforierte Folie<br />

bzw. Vliesstoff<br />

durchlässige Membran<br />

bzw. Vlies<br />

Saugkörner<br />

aus Zellstoff und<br />

Superabsorber<br />

inkontinenz verwendet. Sie geben aber auch<br />

in Kombination mit Tampons zusätzliche Si-<br />

cherheit. Slipeinlagen werden parfümiert und<br />

unparfümiert, jeweils auch in atmungsaktiven<br />

Varianten angeboten. Hinzu kommen Unter-<br />

schiede in Größe, Form und Dicke. Auch die<br />

Aufbau einer Binde<br />

Flügel<br />

Entwicklung besonders dünner Produkte, die<br />

durch den Einsatz hochabsorbierender Sub-<br />

stanzen wie Superabsorber auf Basis von Poly-<br />

acrylaten (siehe Höschenwindeln) oder auch<br />

spezieller Bahn-Materialien möglich wurde,<br />

wirkt sich positiv auf den Tragekomfort aus.<br />

43


44<br />

Die jüngsten Innovationen betreffen Slipein-<br />

lagen, die auch in knapp geschnittenen und<br />

dunkelfarbigen Dessous verwendbar sind.<br />

Komfortable Perfektion<br />

Die mittlere Tragedauer von Binden und Slip-<br />

einlagen beträgt am Tag etwa 4-6 Stunden, in<br />

der Nacht sogar 7 bis 9 Stunden. Insbesonde-<br />

re Binden müssen daher über eine sehr hohe<br />

Saugkapazität verfügen. Dagegen reicht bei<br />

Slipeinlagen ein geringeres Saugvermögen; sie<br />

können dünner und kleiner als Binden konzi-<br />

piert werden.<br />

Zuständig für die Aufnahmefähigkeit der Pro-<br />

dukte ist der Saugkörper <strong>im</strong> Inneren. Er be-<br />

steht aus Zellstoff- oder Zellulosefasern, zum<br />

Teil auch aus Kunststofffasern oder vernetzten<br />

hochmolekularen Polyacrylaten (Superabsor-<br />

ber), die mit Zellstoff vermischt sind. Diese<br />

quellfähigen Polymere ermöglichen einen be-<br />

sonders dünnen Binden-Produktaufbau.<br />

Um die Saugkapazität des gesamten Saugkör-<br />

pers opt<strong>im</strong>al zu nutzen, müssen die Ausschei-<br />

dungen möglichst rasch in den Saugkörper<br />

eindringen und sich dort verteilen können. Der<br />

Flüssigkeitstransport wird <strong>im</strong> Allgemeinen durch<br />

Kapillarwirkung <strong>im</strong> Saugkörper erreicht: Die<br />

Kapillarwirkung und die Polymere sind auch<br />

maßgebend für das Flüssigkeitsrückhaltever-<br />

mögen, insbesondere unter dynamischer Be-<br />

anspruchung und Druckbelastung. Die Tro-<br />

ckenheit und Sauberkeit der Oberfläche ge-<br />

währleisten spezielle Materialien. Der Sicher-<br />

heit vor Geruchsbildung dient die Ausstattung<br />

mit geruchsbindenden Substanzen, mit haut-<br />

verträglichen Duftstoffen oder mit geruchlosen<br />

Deo-Wirkstoffen, die das Zersetzen von Men-<br />

struationsflüssigkeit verzögern.<br />

Binden und Slipeinlagen werden mit selbstkle-<br />

benden Streifen <strong>im</strong> Schritt des Slips befestigt.<br />

Einige Produkte sind mit Flügeln unterschied-<br />

licher Form und Größe ausgestattet. Das ver-<br />

bessert den Halt in der Unterwäsche und trägt<br />

so auch zu einem größeren Wäscheschutz bei.


körperseitig<br />

Die Technik macht’s<br />

körperabgewandte Seite<br />

Die Automation in der Herstellung ist so weit<br />

fortgeschritten, dass in nur einer Minute 1000<br />

und mehr Binden und Slipeinlagen produziert<br />

werden können. Bei dünnen Binden und Slip-<br />

einlagen werden die absorbierenden Materia-<br />

lien mit Heißkleber aufeinander befestigt und<br />

anschließend auf der Oberseite mit einer<br />

Vliesstoffbahn oder perforierter Folie abge-<br />

Aufbau einer dicken Binde<br />

deckt. Auf der Unterseite der Slipeinlagen wird<br />

eine Wäscheschutzfolie oder ein Wäsche-<br />

schutzvlies aufgebracht. Mit beheizten Präge-<br />

walzen werden die Ränder verschlossen, da-<br />

nach Positionshaftkleber und Silikonpapier auf-<br />

gebracht.<br />

Vliesabdeckung/<br />

perforierte Folie<br />

Verklebung<br />

Saugkern<br />

Verklebung<br />

Wäscheschutzfolie/Vlies<br />

Haftkleber<br />

Silikonpapier, abziehbar<br />

Die Herstellung von dicken Binden beginnt mit<br />

dem Zerfasern von Zellstoffrollen. Aus den<br />

45


46<br />

Zellstoffflocken werden die Saugkörper ge-<br />

formt. Auch hier erfolgt die Abdeckung der<br />

Oberseite mit Vliesstoff oder perforierter Folie<br />

und auf der Unterseite mit einer Wäsche-<br />

schutzfolie. Ähnlich dem Herstellungsverfahren<br />

von Slipeinlagen und dünnen Binden werden<br />

der Positionshaftkleber und das Silikonpapier<br />

aufgebracht und anschließend die Ränder ver-<br />

schlossen.<br />

Ultradünne Binden bestehen ebenfalls aus<br />

mehreren Lagen, wobei das Saugmaterial<br />

(Bahn-Material) auf Basis von Zellstofffasern<br />

und Kunststofffasern oder einem Gemisch von<br />

Zellstoff und Polyacrylat hergestellt wird.<br />

Aufbau von ultradünnen Binden / Slipeinlagen<br />

körperseitig<br />

körperabgewandte Seite<br />

Abdeckung: Vlies<br />

oder perforierte Folie<br />

Verklebung<br />

Transferlage<br />

Verklebung<br />

Saugkern<br />

Verklebung<br />

Wäscheschutzfolie/Vlies<br />

Haftkleber<br />

Silikonpapier, abziehbar


� Qualität als Prozess<br />

Auch bei <strong>Hygieneprodukte</strong>n spielen Markenar-<br />

tikel seit über sechzig Jahren eine führende<br />

Rolle. Für die Verbraucher steht eine Marke für<br />

gleichbleibend hohe, sichere und zeitgemäße<br />

Qualität. So kann der Verbraucher ein Höchst-<br />

maß an Qualität, Verträglichkeit und Sicherheit<br />

voraussetzen und sich bei seiner Kaufent-<br />

scheidung ausschließlich vom Produktnutzen,<br />

dem Anwendungszweck und seinen Vorlieben<br />

leiten lassen.<br />

Damit die Hersteller ihr Versprechen auch in<br />

Zukunft aufrechterhalten können, fließen die<br />

Wünsche der Verbraucher kontinuierlich in die<br />

Konzeption und damit in die Qualität und Leis-<br />

tungsfähigkeit von Markenartikeln ein. Die sich<br />

verändernden Bedürfnisse stets aufs Neue zu<br />

erkennen, gehört auch bei Hygieneerzeugnis-<br />

sen zu den wichtigsten Voraussetzungen. Ihre<br />

Umsetzung erfolgt auf Basis neuester For-<br />

schungserkenntnisse und mit Hilfe innovativer<br />

Techniken. Auf diese Weise werden die vor-<br />

handenen <strong>Hygieneprodukte</strong> kontinuierlich ver-<br />

bessert und neue Anwendungen mit opt<strong>im</strong>ier-<br />

ten Eigenschaften geschaffen.<br />

� Vorteile auf der ganzen Linie<br />

Der weitaus größte Teil von <strong>Hygieneprodukte</strong>n<br />

gelangt über Drogerien und Supermärkte zum<br />

Verbraucher. Aber auch Apotheken und Sani-<br />

tätsgeschäfte sind mit ihrer Fachkompetenz<br />

wichtige Vertriebspartner. Sie alle haben eine<br />

für die Markenartikel wichtige Verteilerfunktion.<br />

Im Gegenzug bieten Markenartikel aber auch<br />

Vorteile für den Handel. Sie erlauben es, hoch-<br />

wertige Produkte anzubieten, die die Verbrau-<br />

cher bevorzugen. Durch ihre Innovationskraft<br />

tragen sie zur Attraktivität des Verkaufsangebo-<br />

tes bei. Begleitend macht eine breit gestreute<br />

Werbung Millionen von Verbrauchern <strong>im</strong>mer<br />

wieder auf die Vorteile der Markenartikel auf-<br />

merksam. Und nicht zuletzt profitiert der Han-<br />

47


48<br />

del von der Sicherheit einer langfristig orien-<br />

tierten Produkt- und Vertriebspolitik. So sorgen<br />

die Hersteller von Markenartikeln dafür, dass<br />

<strong>Hygieneprodukte</strong> für Verbraucher und Handel<br />

gleichermaßen eine „saubere Sache“ sind!<br />

� Zum guten Schluss<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wir hoffen, dass<br />

Ihnen diese Broschüre wertvolle Informatio-<br />

nen geliefert hat. Wenn Sie noch Fragen<br />

haben, wenden Sie sich bitte an:<br />

Industrieverband Körperpflege-<br />

und Waschmittel e.V. (IKW)<br />

Karlstraße 21<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

Telefax: (069) 25 03 45<br />

E-Mail: info@ikw.org<br />

Internet: www.ikw.org


� Stichwortverzeichnis<br />

Altpapier-Recycling 22<br />

Binden 6, 7, 10ff, 14ff, 23f, 38f, 42ff<br />

Bleiche 19f<br />

Energie 18, 21f, 26f, 51<br />

Entsorgung 22f, 25f, 51<br />

Gesetzliche Vorschriften 12, 50<br />

Höschenwindeln 10ff, 15f, 23ff, 34ff, 50<br />

Menstruation/Monatshygiene 6, 38, 50<br />

Ökobilanz 25ff<br />

Papiertaschentuch 10, 23, 28ff<br />

Qualität 12f, 19, 22ff, 30, 40, 47<br />

Recycling von <strong>Hygieneprodukte</strong>n 24f<br />

Slipeinlagen 10ff, 23, 39, 42ff<br />

Superabsorber 35, 37, 43f<br />

Tampons 10ff, 14f, 23, 38ff<br />

Tissue 15f, 21f, 28, 30ff<br />

Toilettenpapier 10ff, 16, 22, 31ff<br />

Umwelt 19f, 22f, 26f, 50f<br />

Verbrauch von <strong>Hygieneprodukte</strong>n 10, 28, 31f<br />

Verpackung 12, 14, 25f, 30, 40f<br />

Verträglichkeit 13f,25, 30, 34, 36, 47<br />

Wasserbedarf 22<br />

Zellstoff 7, 9, 15ff, 24, 26ff, 33ff, 38,43ff<br />

Zellwolle 15, 40f<br />

49


50<br />

� Liste weiterführender Literatur<br />

Allgemein zu Hygieneerzeugnissen<br />

„Die Menstruation und ihre Tabus“, E. Püschel,<br />

Schattauer-Verlag 1988<br />

„Die unpässliche Frau, Sozialgeschichte der Men-<br />

struation und Hygiene 1860-1985“, S. Hering und<br />

G. Maierhof, Centaurus-Verlag, Pfaffenweiler, 1991<br />

„Kosmetik – Entwicklung, Herstellung und Anwen-<br />

dung kosmetischer Mittel“, W. Umbach, Hrsg, 2. Er-<br />

weiterte Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag,<br />

Stuttgart<br />

„Höschenwindeln – Gesundheitliche Vorteile und<br />

Umweltaspekte“, Broschüre, Industrieverband Kör-<br />

perpflege- und Waschmittel, Karlstraße 21, 60329<br />

Frankfurt am Main, 1. Auflage April 1997<br />

„Bedarfsgegenstände – Recht, Technologie, Che-<br />

mie, Wechselwirkungen; Eine Einführung“, Alfred<br />

Montag, 1. Auflage, Hamburg, Behr, 1997. ISBN 3-<br />

86022-375-5<br />

„Menstruation – Monatshygiene <strong>im</strong> Wandel von<br />

1900 bis heute“, Ausstellungskatalog über eine<br />

Ausstellung des Hessischen Landesmuseums<br />

Darmstadt, 1998, von Sabine Zinn-Thomas und<br />

Walter Stolle; ISBN 3926527-52-8<br />

„Körperhygiene und Sauberkeit <strong>im</strong> internationalen<br />

Vergleich“, R. Berger, Zbl. Bakt. Hyg. B, 187, 422-<br />

507 (1989)<br />

„Menstruation und Monatshygiene“, Zinn-Thomas,<br />

Sabine, Dissertation Münster 1997<br />

Rechtliche Regelungen<br />

Gesetz über den Verkehr mit <strong>Leben</strong>smitteln, Ta-<br />

bakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und sonsti-<br />

gen Bedarfsgegenständen (<strong>Leben</strong>smittel und Be-<br />

darfsgegenständegesetz), in der Fassung vom 9.<br />

September 1997<br />

Beurteilungskriterien zu Hygienepapieren; Bundes-<br />

gesundheitsblatt 3/96, S. 123


Hinweise zur Beurteilung von Int<strong>im</strong>hygieneerzeug-<br />

nissen; Bundesgesundheitsblatt 3/96, S. 124<br />

Umwelt/Entsorgung<br />

Environmental and technical-economic Assessment<br />

of diaper/inco waste treatment options in the Ne-<br />

therlands, Final Report, Nr. 1996/24, Haskoning;<br />

Netherlands; Ministry of Housing, Spatial Planning<br />

and the Environment; Industry, Construction, Pro-<br />

duct- and Consumeraffairs (ipc 650); P.O. Box<br />

30945, 2500 GX, The Hague, The Netherlands<br />

„A Life-cycle Inventory of Baby-diapers Subject to<br />

Canadian Conditions“, A.T. Vizcarra, K.V. Lo, P.H.<br />

� Internet-Adressen<br />

Liao, Environmental Toxicology and Chemistry, 13<br />

(1994), S. 1707-1716<br />

Resource and Environmental Profile Analysis of<br />

Children’s Diaper Systems, B.J. Sauer, C.C. Hilde-<br />

brandt, W.E. Franklin, R.G. Hunt, Environmental To-<br />

xicology and Chemistry, 13 (1994), S. 1003-1009<br />

Vergleichende Umweltbilanzen für Produkte am<br />

Beispiel von Höschen- und Baumwollwindeln, R.<br />

Lentz, M. Franke, K.J. Thomé-Kozmiensky; in: Kon-<br />

zepte in der Abfallwirtschaft 2, EF-Verlag für Ener-<br />

gie- und Umwelttechnik GmbH, Herausgeber W.<br />

Schenkel, K.J. Thomé-Kozmiensky, 1989<br />

Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW)<br />

www.ikw.org<br />

Forum „Hygiene und Umwelt“<br />

www.forum-hygiene.de<br />

European Disposables and Nonwovens Association (EDANA)<br />

www.edana.org<br />

Verband Deutscher Papierfabriken e.V. (VDP)<br />

www.vdp-online.de<br />

51


52<br />

� Die Broschüre entstand unter Mitwirkung folgender Hersteller von Hygieneerzeugnissen:<br />

Hakle-K<strong>im</strong>berly Deutschland GmbH,<br />

Gassnerallee 45-47, 55120 Mainz<br />

www.k<strong>im</strong>berly-clark.com<br />

www.hakle-k<strong>im</strong>berly-pr.com<br />

Paul Hartmann AG,<br />

Paul-Hartmann-Straße 12, 89522 Heidenhe<strong>im</strong>/Brenz<br />

www.hartmann-online.com<br />

www.mol<strong>im</strong>ed.de<br />

www.rialadycare.de<br />

Procter & Gamble Service GmbH,<br />

Sulzbacher Straße 40, 65824 Schwalbach/Taunus<br />

www.procterundgamble.de<br />

www.pampers.de<br />

www.bounty.de<br />

www.alldays.de<br />

www.alwaysyou.de<br />

www.tempo-web.de<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

© Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW),<br />

Karlstraße 21, 60329 Frankfurt am Main<br />

1. Auflage Juni 2001<br />

1. Nachdruck März 2002<br />

© Layout, Fotos, Zeichnungen: Traudel Hagmann<br />

c/o publishing+design, Offenbach / www.p-d.de<br />

außer Hintergrundfoto Titel: Klatschmohnwiese:<br />

Creativ Collection<br />

Johnson & Johnson GmbH,<br />

Kaiserswerther Straße 270, 40474 Düsseldorf<br />

www.jnjgermany.de<br />

www.ob-online.de<br />

www.ob-online.de/teens<br />

www.ob-online.de/carefree<br />

SCA Hygiene Products,<br />

München Airport Center (MAC)<br />

Terminalstraße Mitte 18<br />

85356 München-Flughafen<br />

www.sca.com<br />

Ontex Mayen GmbH<br />

Robert-Bosch-Straße 8<br />

56727 Mayen<br />

www.moltex.de<br />

Druck: Druckerei Sulzmann, 63179 Obertshausen, Tel. 0 61 04/4 45 71

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