M - WSA Duisburg-Meiderich - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des
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Leben<br />
im Geschäftsbereich <strong>des</strong><br />
B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau- <strong>und</strong><br />
Wohnungswesen<br />
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<strong>Wasser</strong> - <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong><br />
<strong>und</strong>ARBEITEN<br />
an den<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Leben <strong>und</strong><br />
ARBEITEN<br />
an den <strong>Wasser</strong>straßen<br />
<strong>des</strong><br />
Reviers<br />
<strong>des</strong> Reviers
2<br />
Inhalt<br />
Historisches <strong>und</strong> Verwaltung 3 / 4<br />
Das <strong>Wasser</strong> - <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong> 5<br />
<strong>und</strong> seine <strong>Wasser</strong>straßen<br />
Der Rhein - Herne - Kanal 6<br />
Der Wesel - Datteln - Kanal 7<br />
Der Dortm<strong>und</strong> - Ems - Kanal 8<br />
Die Ruhr 9<br />
Die <strong>Wasser</strong>versorgung der Werstdeutschen Kanäle 10 / 11<br />
Binnenschifffahrt - ein bedeutender Wirtschaftsfaktor 12 / 13<br />
Binnenschifffahrt - Umweltschutz zu <strong>Wasser</strong> 14 / 15<br />
Der Bergbau <strong>und</strong> sein Einfluss auf die <strong>Wasser</strong>straßen 16 / 17<br />
Menschen im <strong>WSA</strong> 18 / 19<br />
Ausbau <strong>und</strong> Natur - kein Widerspruch 20<br />
<strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> Freizeit 21<br />
Sehenswertes an unseren <strong>Wasser</strong>straßen 22<br />
zum Schluss 23<br />
Impressum 24
Historisches<br />
Bis zum Ende <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts gab es fast nur auf den großen Strömen wie Rhein, Ems, Weser, Elbe,<br />
Oder <strong>und</strong> Donau eine nennenswerte Binnenschifffahrt in Deutschland. Dies lag zum Teil an den natürlichen<br />
Gegebenheiten - z.B. an den <strong>Wasser</strong>führungen <strong>und</strong> Fahrrinnentiefen der Flüsse oder an der Tatsache, dass<br />
die Stromgebiete von Natur her zumeist in Süd-Nord-Richtung verlaufen <strong>und</strong> in sich abgeschlossen waren<br />
<strong>und</strong> eine Verbindung nur künstlich durch Kanalbauten zu erreichen war. Zum anderen spielte die politische<br />
Landschaft in Deutschland eine Rolle mit den vielen, zum Teil kleinen Ländern, Fürstentümern, Grafschaften,<br />
Städten. Hindernisse waren hier vor allem Stapelrechte <strong>und</strong> Flusszölle. Die Schiffsgefäße waren<br />
gegenüber heute winzig klein. Mitte <strong>des</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>erts trugen die Regelschiffe auf den meisten Flussläufen<br />
höchstens 15 t. Nur auf dem Rhein fuhren schon frühzeitig Fahrzeuge von 50 t Tragfähigkeit. Später, als mit<br />
dem Aufschwung von Wirtschaft <strong>und</strong> Technik neue Impulse kamen <strong>und</strong> z.B. die Dampfschifffahrt (ab 1812)<br />
eingeführt wurde, hemmte das gleichzeitige Aufkommen der Eisenbahnen (ab 1835) die Verkehrsentwicklung<br />
in der Binnenschifffahrt. Der <strong>Wasser</strong>verkehr hielt sich schließlich nur noch auf den größeren <strong>Wasser</strong>straßen,<br />
auf denen die Transportkosten wegen der im Vergleich zu Landfahrzeugen ungleich größeren Tragfähigkeit<br />
der Transportgefäße - Ende <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts verkehrten auf dem Rhein bereits Lastkähne von 2000 t <strong>und</strong><br />
mehr, auf den Kanälen solche von 600 t <strong>und</strong> mehr - in erträglicher Höhe blieben.<br />
Eine bedeutende Leistung war die ausgangs <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts begonnene Querverbindung der<br />
Stromgebiete durch leistungsfähige Kanalbauten. Es begann unter dem Einfluss führender Persönlichkeiten<br />
aus der Wirtschaft, wie Friedrich Harkort, mit einer noch vor der Jahrh<strong>und</strong>ertwende betriebsfertigen Verbindung<br />
aus dem östlichen Ruhrgebiet (Dortm<strong>und</strong>) zur Ems <strong>und</strong> weiter bis Emden. Hiermit wurde der Anschluss <strong>des</strong><br />
Industriereviers zur Nordsee hergestellt. Nach <strong>und</strong> nach entstanden so im nordwestdeutschen Raum:<br />
1899 der Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal (DEK)<br />
1914 der Rhein-Herne-Kanal (RHK)<br />
1914 der Datteln-Hamm-Kanal (DHK)<br />
1916 der Mittelland-Kanal (MLK) bis Hannover<br />
1930 der Wesel-Datteln-Kanal (WDK)<br />
1935 der Küstenkanal (KK) von der Ems zur Weser<br />
1938 die Verlängerung <strong>des</strong> MLK bis Magdeburg<br />
1976 der Elbe-Seiten-Kanal (ESK).<br />
Aus der regionalen Geschichte der Schifffahrt im rheinisch-westfälischen Raum sind noch die Ruhr <strong>und</strong><br />
die Lippe besonders erwähnenswert. Beide Flüsse wurden bereits zu Zeiten der Römer <strong>und</strong> im Mittelalter<br />
in ihrem natürlichen Zustand von Schiffen befahren. Die folgende Betrachtung beschränkt sich jedoch auf<br />
eine Schiffbarmachung in größerem Stil über die natürlichen Verhältnisse hinaus, die den Erfordernissen der<br />
Schifffahrt nicht genügten.<br />
An der Ruhr bemühte man sich schon seit den ältesten Zeiten <strong>des</strong> Kohlebergbaus (erstmals 1317 erwähnt)<br />
um eine Kohleverfrachtung per Schiff. Um 1660 hatte sich zwischen Rhein <strong>und</strong> Mülheim ein namhafter<br />
Kohleverkehr entwickelt. 1780 war die Ruhr durch 16 Schleusen bis Witten <strong>und</strong> darüber hinaus bis Unna-<br />
Langschede kanalisiert. Ab 1855 haben Ausbauarbeiten das Fahrwasser verbessert. Den Höhepunkt<br />
erreichte die Ruhrschifffahrt im Jahre 1860. Die Ruhr war damals Europas meistbefahrener Fluss. Danach<br />
ging der Kohleverkehr unter dem Einfluss der Eisenbahn zurück <strong>und</strong> erlosch 1890 vollständig. Der Umschlag<br />
konzentrierte sich auf den, aus Überschüssen der Ruhrschifffahrt finanzierten, Hafen Ruhrort. 1905 wurden<br />
die bis dahin gemeinsam betriebene Ruhrschifffahrtsverwaltung <strong>und</strong> Ruhrhafenverwaltung (heute: duisport)<br />
getrennt. Bis heute gibt es nur unterhalb von Mülheim nennenswerten Frachtverkehr.<br />
3
Historisches<br />
An der Lippe ist schon 1485 der Versuch bekannt, einen Güterverkehr auf dem Fluss zu ermöglichen. Ein<br />
Kanal von Soest in Richtung Hamm ist damals teilweise fertig geworden. Kleinstaaterei verhinderte aber<br />
diesen <strong>und</strong> spätere Pläne. Erst 1820 bis 1833 wurden auf Anregung <strong>des</strong> Freiherrn von Stein <strong>und</strong> <strong>des</strong> Freiherrn<br />
von Vincke je 6 Schleusen oberhalb <strong>und</strong> unterhalb von Hamm errichtet. Der Güterverkehr konnte vom Rhein<br />
bis Lippstadt gelangen. Die Schiffsgefäße erreichten Größen zwischen 70 t <strong>und</strong> 150 t Tragfähigkeit. In Dorsten<br />
nahmen handwerklich aufgezogene Werften großen Aufschwung.<br />
Mitte <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts verkehrte eine Lippe - Dampfschifffahrtsgesellschaft. Dann trat unter dem Einfluss<br />
der Konkurrenz Eisenbahn <strong>und</strong> wegen Versandung der Lippemündung bei Wesel ein rascher Rückgang <strong>des</strong><br />
Verkehrs ein; 1876 war er bedeutungslos.<br />
<strong>und</strong> Verwaltung<br />
4<br />
Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Die großen Flüsse <strong>und</strong> Kanäle <strong>und</strong> die Küstengewässer in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland gehören heute<br />
zu den B<strong>und</strong>eswasserstraßen, gegliedert nach Binnenwasserstraßen <strong>und</strong> Seewasserstraßen. Das Netz<br />
der B<strong>und</strong>eswasserstraßen hat eine Länge von r<strong>und</strong> 7300 km. Hiervon entfallen 6500 km auf Binnenschifffahrtsstraßen,<br />
700 km auf Seeschifffahrtsstraßen. Das Netz setzt sich zu etwa drei Vierteln aus <strong>Wasser</strong>straßen<br />
mit überwiegend natürlichem Gewässerbett (Flüssen) <strong>und</strong> zu einem Viertel aus solchen mit überwiegend<br />
künstlichem Bett (Schifffahrtskanälen) zusammen. Der B<strong>und</strong> ist nach Artikel 89 <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>gesetzes für<br />
die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland Eigentümer der B<strong>und</strong>eswasserstraßen <strong>und</strong> verwaltet sie durch eigene<br />
Behörden, die WSV. Diese nimmt auch die staatlichen Aufgaben der Schifffahrt wahr, die ihr durch Gesetz<br />
übertragen sind <strong>und</strong> die im Wesentlichen die nach pflichtgemäßem Ermessen notwendigen Maßnahmen zur<br />
Aufrechterhaltung von Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit <strong>des</strong> Verkehrs auf den <strong>Wasser</strong>straßen umfassen. Der WSV<br />
obliegen Unterhaltung, Ausbau, ggf. Neubau der B<strong>und</strong>eswasserstraßen <strong>und</strong> der Betrieb der b<strong>und</strong>eseigenen<br />
Schifffahrtsanlagen als Hoheitsaufgaben <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es. Die Unterhaltung der <strong>Wasser</strong>straßen umfasst die<br />
Erhaltung der Verkehrssicherheit auf den <strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> die Erhaltung der Betriebssicherheit der<br />
dazugehörigen technischen Anlagen.<br />
Neben der Verkehrsfunktion haben die <strong>Wasser</strong>straßen eine Reihe weiterer Funktionen, so vor allem die<br />
Sicherung <strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>abflusses, aber auch die Bereitstellung von Brauchwasser <strong>und</strong> die Energiegewinnung,<br />
<strong>und</strong> sie dienen letztlich in steigendem Maße auch der Erholung, gerade in den Ballungsgebieten.<br />
Das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (<strong>WSA</strong>) <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong> ist eine der etwa 50 Unterbehörden der WSV.<br />
Es untersteht der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion West (WSD) in Münster, die wiederum als eine der 7<br />
bestehenden Mittelbehörden dem B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Wohnungswesen (BMVBW), der<br />
Zentralinstanz, nachgeordnet ist. Zum Geschäftsbereich <strong>des</strong> BMVBW gehören innerhalb der WSV auch 3<br />
Oberbehörden: B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau in Karlsruhe, B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e in Koblenz,<br />
B<strong>und</strong>esamt für Seeschifffahrt <strong>und</strong> Hydrografie in Hamburg <strong>und</strong> Rostock - <strong>und</strong> einige Sonderstellen zur<br />
Erledigung zentraler Aufgaben (z. B. Fachstelle für Verkehrstechniken-FVT).<br />
B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau- <strong>und</strong><br />
Wohnungswesen<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsdirektion<br />
West
Aktuelles das<br />
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<strong>Wasser</strong>straßen haben seit jeher eine große Bedeutung für die Menschen. Neben ihrer Rolle als Nahrungslieferant<br />
wurden sie bereits frühzeitig für wirtschaftliche Belange <strong>und</strong> als Transportweg genutzt. Die Entwicklung der<br />
technischen Möglichkeiten der Menschen, führte zu einer immer intensiveren Nutzung der <strong>Wasser</strong>straßen. Flüsse<br />
wurden durch Stauregulierung für größere Schiffe nutzbar gemacht, Kanäle, also künstliche <strong>Wasser</strong>straßen,<br />
wurden neu geschaffen. Bei der Trassierung der Kanäle wurden die Belange der Nutzer (Industrie, Schifffahrt,<br />
Kommunen) berücksichtigt. Die Kanäle verbinden Industriestandorte untereinander <strong>und</strong> mit Umschlags- <strong>und</strong><br />
Handelsplätzen.<br />
In besonders deutlichem Maße kann diese Entwicklung im Ruhrgebiet nachvollzogen werden. Der Fluss Ruhr<br />
ist Namensgeber für dieses Gebiet. Die Ruhr wurde ab dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert durch den Bau von Wehren <strong>und</strong><br />
Schleusen abflussunabhängig für große Schiffe nutzbar gemacht. Hierdurch waren kostengünstige Transporte<br />
der geförderten Kohle möglich. Um diese Möglichkeit auch der nördlich der Ruhr entstehenden Kohle- <strong>und</strong><br />
Montanindustrie zu ermöglichen, wurden der Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal (1899), der Rhein-Herne-Kanal (1914) <strong>und</strong><br />
der Wesel-Datteln-Kanal (1930) gebaut <strong>und</strong> im Laufe der Jahre durch Umbau- <strong>und</strong> Neubaumaßnahmen an die<br />
heutigen Anforderungen angepasst.<br />
Aus den einstigen Kanälen für Lastkähne mit einer Tragfähigkeit von max. 600 t wurden hochleistungsfähige<br />
<strong>Wasser</strong>straßen, auf denen heute Fahrzeuge mit einer Gesamtlänge von bis zu 185 m <strong>und</strong> einer Breite von<br />
11,40 m verkehren. Allein ein solches Schiff transportiert 4.200 t Ladung bei einer Abladetiefe von 2,80 m. Das<br />
entspricht 140 LKW-Ladungen a 30 t. Leistungsfähige Schleusen „heben“ die Schiffe <strong>und</strong> ermöglichen so den<br />
Verkehr zwischen dem Rhein <strong>und</strong> den Nordseehäfen sowie den östlich gelegenen Industriezentren an den<br />
Stromgebieten der Weser, der Elbe <strong>und</strong> der Oder. Das zum Schleusen der Schiffe benötigte <strong>Wasser</strong> wird durch<br />
<strong>Wasser</strong>verteilanlagen <strong>und</strong> große Pumpwerke herangeführt.<br />
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<strong>WSA</strong> - <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong><br />
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Für den Erhalt dieser Anlagen arbeiten Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen in den 4 Sachbereichen, den 5 Außenbezirken,<br />
dem Bauhof <strong>und</strong> der Fernsteuerzentrale zur <strong>Wasser</strong>versorgung <strong>des</strong> Amtes. Ein Teil dieser Mitarbeiter ist für die<br />
Bedienung der Schleusen zuständig. Diese Anlagen werden größtenteils r<strong>und</strong> um die Uhr betrieben, um so der<br />
Schifffahrt einen reibungslosen Transport zu ermöglichen.<br />
Obwohl die Kanäle zwischen 80 <strong>und</strong> 100 Jahre alt sind, gibt es nur noch wenige Bauwerke aus der Zeit <strong>des</strong><br />
Kanalbaus. Der Großteil der Anlagen wurde in den vergangenen Jahrzehnten ersetzt. Trotz der relativ jungen<br />
Anlagen müssen jährlich ca. 7 Mio. Euro für Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsmaßnahmen ausgegeben werden.<br />
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Die Kanäle Rhein-Herne-Kanal (RHK),<br />
Wesel-Datteln-Kanal (WDK), <strong>und</strong><br />
Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal (DEK) sowie<br />
die Ruhr (bis Mülheim) werden vom<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong>-<br />
<strong>Meiderich</strong> betrieben <strong>und</strong> instand<br />
gehalten.<br />
149 km Gewässerbett, 24 Schleusen,<br />
2 Wehre, 13 Pumpwerke, 111 Brücken,<br />
55 Düker <strong>und</strong> noch etliche weitere<br />
Bauwerke sind zu unterhalten, zu warten,<br />
zu reparieren oder ggf. zu ersetzen.<br />
Das Schiffshebewerk Henrichenburg,<br />
ein Schwimmerhebewerk, ist weit<br />
über die Grenzen von Nordrhein-<br />
Westfalen bekannt. Auch dieses<br />
Bauwerk untersteht dem <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong>-<strong>Meiderich</strong>.<br />
<strong>und</strong> seine <strong>Wasser</strong>straßen<br />
R H K<br />
W D K<br />
D E K<br />
R u h r<br />
5
6<br />
Der Rhein - Herne - Kanal gehört auf seiner ganzen Länge (km 0,160 - 45,599) zum<br />
Zuständigkeitsbereich <strong>des</strong> <strong>WSA</strong> <strong>Duisburg</strong>-<strong>Meiderich</strong>.<br />
Erbaut 1906 - 1914 im einst sumpfigen Emschertal, teilweise unter Benutzung <strong>des</strong> alten<br />
Flussbettes. Die Emscher wurde damals künstlich verlegt <strong>und</strong> verläuft heute über weite<br />
Strecken unmittelbar parallel zum Kanal. Dieser überwindet auf 45 km Länge einen<br />
Höhenunterschied von rd. 36 m in früher 7, später in 6, seit 1991 in 5 Gefällestufen.<br />
Eine Stufe (Essen-Dellwig) ist infolge bergbaubedingter <strong>Wasser</strong>spiegelsenkungen, eine<br />
weitere (Herne-West) durch Kanalausbau weggefallen.<br />
Jede Gefällestufe hat 2 Schleusenkam-<br />
mern; in <strong>Duisburg</strong> wird als „zweiter“ Abstieg<br />
zum Rhein der Weg über die Ruhrschleuse<br />
benutzt. Die ursprünglich 165 m langen<br />
<strong>und</strong> 10 m breiten Schleusenkammern<br />
<strong>des</strong> RHK wurden inzwischen Zug um Zug<br />
ersetzt durch 190 m lange,<br />
12 m breite neue Schleusen:<br />
<strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong> 1980,<br />
Oberhausen 1979 <strong>und</strong> 1982,<br />
Gelsenkirchen 1982 <strong>und</strong> 1985,<br />
Herne - Ost 1989 <strong>und</strong> 1992 sowie<br />
Wanne - Eickel 1994.<br />
Auch der ursprüngliche Regelquerschnitt<br />
<strong>des</strong> RHK genügt nicht den heutigen<br />
Anforderungen; in einem langjährigen<br />
Ausbauprogramm ist <strong>des</strong>halb eine<br />
Anpassung auch der Strecken zwischen<br />
den Schleusenstufen vorgesehen. An<br />
den Ausbaukosten beteiligt sich das Land<br />
Nordrhein - Westfalen zu einem Drittel. Im<br />
Jahre 2000 ist der Streckenausbau von<br />
<strong>Duisburg</strong> bis Gelsenkirchen fertiggestellt<br />
worden. Der restliche Ausbau von Gelsen-<br />
kirchen bis nach Henrichenburg wird<br />
frühestens nach 2015 abgeschlossen sein.<br />
Nach seinem Abschluß wäre der alte RHK<br />
praktisch von Gr<strong>und</strong> auf erneuert.<br />
RHK<br />
der Rhein - Herne - Kanal<br />
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Erbaut 1915 - 1930 als Lippe - Seitenkanal<br />
am Südhang der Flußmulde in seinem<br />
unteren Lauf. Die Lippe ist dabei an zwei<br />
Stellen, z. B. in Dorsten, künstlich verlegt<br />
worden.<br />
Der Kanal überwindet auf 60 km Länge<br />
einen Höhenunterschied von rd. 41 m in 6<br />
Gefällestufen. Jede Stufe hatte zunächst<br />
eine Schleuse von 225 m Länge <strong>und</strong> 12<br />
m Breite. Seit 1970 ist überall eine zweite<br />
Kammer von 110 m Länge <strong>und</strong> 12 m Breite<br />
dazugekommen, nachdem bereits 1953 die<br />
errechnete Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Kanals<br />
erreicht war. 1992 / 93 mussten bei den<br />
großen Schleusen die Hubtore ersetzt<br />
werden, weil die Stahlqualität der alten<br />
Bauwerke nicht mehr den Anforderungen<br />
genügte.<br />
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Auch das ursprüngliche Kanalprofil genügte<br />
nicht mehr den gestiegenen verkehrlichen<br />
<strong>und</strong> technischen Anforderungen <strong>und</strong> mußte<br />
erheblich erweitert werden. Der entspre-<br />
chende Streckenausbau lief in den Jahren<br />
1966 bis 1989 / 90. Nunmehr können auch<br />
große Schubverbände den Kanal befahren.<br />
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der Wesel - Datteln - Kanal<br />
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Erbaut 1891 - 1899 überwindet der Dortm<strong>und</strong> - Ems - Kanal<br />
einen Höhenunterschied von 70 m in 16 Gefällestufen auf einer<br />
Strecke von 226 km.<br />
Im südlichen Teil künstlicher Kanal, im Nordteil als staugeregelte<br />
Ems <strong>und</strong> als freier Ti<strong>des</strong>trom weitergeführt.<br />
Im Amtsbereich <strong>des</strong> <strong>WSA</strong> <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong> befinden sich<br />
die südlichsten 21,5 km zwischen Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Datteln mit den<br />
Abzweigungen <strong>des</strong> Wesel - Datteln - Kanals nach Westen, <strong>des</strong><br />
Datteln - Hamm - Kanals nach Osten, <strong>des</strong> Rhein - Herne - Kanals<br />
nach Westen sowie der Kanalstufe bei Henrichenburg, heute<br />
bestehend aus dem Hebewerk von 1962 (Troglänge 90 m, Breite<br />
12 m) <strong>und</strong> der Schleuse von 1989 (Länge 190 m, Breite 12 m,<br />
4 m Drempeltiefe zum Anschluss <strong>des</strong> Hafens Dortm<strong>und</strong> für den<br />
Einsatz größerer Fahrzeuge <strong>und</strong> Schubverbände).<br />
Das alte Schiffshebewerk von 1899 <strong>und</strong> die Schachtschleuse<br />
von 1917 sind stillgelegt. Das alte Schiffshebewerk ist inzwischen<br />
Bestandteil <strong>des</strong> Westfälischen Industriemuseums.<br />
Die Strecke zwischen Henrichenburg <strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong> muss für<br />
den ungehinderten Verkehr der großen Fahrzeuge <strong>und</strong> Schub-<br />
verbände noch angepasst werden.<br />
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der Dortm<strong>und</strong> - Ems - Kanal
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Im Jahre 1927 ist die Ruhrwasserstraße<br />
als Großschifffahrtsstraße (<strong>Wasser</strong>straßen-<br />
klasse V) vom Rhein bis nach Mülheim in<br />
Betrieb genommen worden.<br />
Sie hat zwei Wehre, das eine in<br />
<strong>Duisburg</strong> (1940 bis 1956 neu errichtet)<br />
mit 4 Öffnungen von je 30 m Breite <strong>und</strong><br />
Doppelhakenschützen als Verschlüsse,<br />
das andere in Mülheim-Raffelberg mit<br />
3 Öffnungen zu je 17,5 m Breite mit<br />
Walzenverschlüssen, welches bis 2005<br />
ersetzt wird.<br />
Die Schifffahrt überwindet die Gefälle-<br />
stufen durch je eine Schleuse in <strong>Duisburg</strong><br />
(Länge 350 m, Breite 13 m)<br />
<strong>und</strong> in Mülheim-Raffelberg<br />
(Länge 130 m, Breite 13 m).<br />
Die Ruhr hat auf den letzten 12 km, wo<br />
sie B<strong>und</strong>eswasserstraße ist, noch ein<br />
Gefälle von über 10 m zum mittleren<br />
<strong>Wasser</strong>spiegel <strong>des</strong> Rheins. Oberhalb<br />
der Ruhrschleuse <strong>Duisburg</strong> besteht ein<br />
Verbindungskanal zum RHK, der durch ein<br />
Hochwassersperrtor abgeriegelt werden<br />
kann <strong>und</strong> als „zweites Tor“ <strong>des</strong> RHK zum<br />
Rhein zu betrachten ist.<br />
Die Ruhr flussaufwärts von Mülheim ist<br />
nicht B<strong>und</strong>eswasserstraße; sie gehört der<br />
Ruhrschifffahrtsverwaltung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
Nordrhein - Westfalen.<br />
Ruhr<br />
die Ruhr<br />
9
10<br />
Die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Die Fernsteuerzentrale<br />
Um die <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung der westdeutschen Kanäle<br />
zentral überwachen <strong>und</strong> steuern zu können, wurde 1984 in<br />
Datteln - einem wichtigen Kreuzungspunkt der westdeutschen<br />
<strong>Wasser</strong>straßen - die Fernsteuerzentale <strong>Wasser</strong>versorgung (FZW)<br />
in Betrieb genommen <strong>und</strong> damit frühere regionale bzw. örtliche<br />
Steuerungen ersetzt.<br />
2003 erhielt die Fernsteuerzentrale eine neue Fernwirktechnik.<br />
Von dieser Zentrale aus werden zwischen Bergeshövede, Hamm,<br />
Friedrichsfeld <strong>und</strong> <strong>Duisburg</strong> die <strong>Wasser</strong>stände aller Kanäle <strong>und</strong><br />
der für die Kanalspeisung maßgebenden Stauhaltungen der<br />
Lippe <strong>und</strong> Ruhr überwacht sowie die Pumpwerke <strong>und</strong> sonstigen<br />
Speisungseinrichtungen zentral gesteuert. Dadurch ist eine rasche<br />
Reaktion auf <strong>Wasser</strong>spiegelschwankungen in den einzelnen<br />
Kanalhaltungen bzw. auf Schwankungen in der Lippewasserhaltung<br />
möglich. Ein höherer Verbrauch an Schleusenbetriebswasser<br />
infolge vermehrten Verkehrsaufkommens kann sofort durch<br />
zusätzliche Einspeisung ausgeglichen werden.<br />
Vor allem aber - <strong>und</strong> das ist bei einem so sensiblen <strong>und</strong> komplexen Speisungssystem besonders wichtig - vermag die FZW ohne<br />
Verzögerung auf Ausfälle (z.B. von Pumpen oder anderen Anlagen) oder auf sonstige Zwischenfälle (z.B. <strong>Wasser</strong>verunreinigungen)<br />
zu reagieren.<br />
Die Aufgabe der FZW ist es, die <strong>Wasser</strong>versorgung der Schleusen, der <strong>Wasser</strong>entnehmer sowie im Bedarfsfall die Anreicherung<br />
der Lippe technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich optimal sicherzustellen. Seit ihrer Fertigstellung hat sich die praktizierte Fernsteuerung<br />
bewährt.<br />
Die Kanalstufen<br />
Auf dem Weg vom Rhein zur Ems,<br />
Weser oder nach Dortm<strong>und</strong> sind<br />
mit Hilfe von Schleusen bzw. dem<br />
Hebewerk Henrichenburg beachtliche<br />
Höhenunterschiede zu überwinden. Bis zur<br />
ausgedehnten Scheitelhaltung zwischen<br />
Herne, Datteln, Hamm <strong>und</strong> Münster beträgt<br />
die Höhendifferenz vom Rhein über den RHK<br />
rd. 37 m bzw. über den WDK rd. 42 m, von<br />
der Weser über den MLK 19,50 m <strong>und</strong> von<br />
der Tideems über den DEK rd. 56m.Von<br />
dieser Scheitelhaltung bis Dortm<strong>und</strong> sind<br />
weitere 13,50 m zu überwinden.<br />
Die Kanalstufen sind in der Regel mit<br />
je zwei Schleusen <strong>und</strong> einem Pumpwerk<br />
ausgestattet. Einige Schleusen sind - zur<br />
Reduzierung der Betriebswasseremenge -<br />
mit Sparbecken versehen. An der Kanalstufe<br />
Henrichenburg / Waltrop befindet sich ein<br />
Schiffshebewerk.
Die Höhe <strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>bedarfs<br />
der westdeutschen Kanäle<br />
Der <strong>Wasser</strong>bedarf der Kanäle entsteht vornehmlich durch den <strong>Wasser</strong>verbrauch der Schleusen. Den<br />
zweitgrößten Anteil stellen die Verluste dar, die durch die Undichtigkeit der Schleusen (Tore <strong>und</strong> Schütze)<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong> Kanalbettes (Versickerung) sowie Verdunstung an der Kanaloberfläche entstehen.<br />
Die Abgaben an Dritte (Kraftwerke, Industriebetriebe, <strong>Wasser</strong>werke etc.) sind zwar mengenmäßig geringer,<br />
haben aber in den letzten Jahrzehnten einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert erreicht.<br />
Darüber hinaus wird die Lippe bei mangelnder <strong>Wasser</strong>führung über ein Überleitungsbauwerk bei Hamm mit<br />
Kanalwasser angereichert, das durch Pumpwerke aus Ruhr <strong>und</strong> Rhein in das Kanalnetz gefördert wird.<br />
Im Ganzen beträgt der <strong>Wasser</strong>bedarf allein in der Scheitelhaltung Herne - Datteln - Hamm - Münster<br />
rd. 500 Millionen m³ im Jahr.<br />
Natürliche Speisung<br />
Die Deckung <strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>bedarfs<br />
Der hohe <strong>Wasser</strong>bedarf wird, wenn man<br />
von den geringen Niederschlagsmengen<br />
auf die Kanaloberfläche absieht, in erster<br />
Linie aus den relativ sauberen Flüssen<br />
Lippe <strong>und</strong> Ruhr gedeckt. Das Lippewasser<br />
fließt dem Kanalnetz mit natürlichem<br />
Gefälle zu (natürliche Speisung).<br />
Die Ruhr ist bei <strong>Duisburg</strong> über einen<br />
kurzen Verbindungskanal mit dem RHK<br />
verb<strong>und</strong>en, so dass Ruhrwasser ohne Verunreinigung<br />
durch Rheinwasser über die<br />
Pumpwerkskette <strong>des</strong> RHK in die Scheitelhaltung<br />
gefördert werden kann (Pumpbetrieb).<br />
Nur in Trockenzeiten wird der<br />
Rhein zur <strong>Wasser</strong>versorgung herangezogen.<br />
Jedoch gelangt dieses <strong>Wasser</strong> in<br />
der Regel nicht bis zur Scheitelhaltung,<br />
dies liegt heute nicht mehr an mangelnder<br />
Qualität, sondern mehr an einer sparsamen<br />
<strong>Wasser</strong>bewirtschaftung.<br />
In Hamm verläuft der DHK parallel zur Lippe, von dieser nur durch einen Hochwasserdamm getrennt.<br />
Das am Lippe-Wehr gestaute Lippewasser läuft dem Kanal durch ein Speisungsbauwerk zu <strong>und</strong> wird über<br />
Klappenwehre in der <strong>Wasser</strong>verteilungsanlage Hamm der tiefergelegenen Scheitelhaltung zugeführt.<br />
Nach einem zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem Land Nordrhein - Westfalen geschlossenen Abkommen darf der Lippe<br />
bei einer Abflussmenge zwischen 10 <strong>und</strong> 35 m³/s soviel <strong>Wasser</strong> entnommen werden, dass min<strong>des</strong>tens 10<br />
m³/s in der Lippe verbleiben. Bei Abflüssen über 35 m³/s können bis zu 25 m ³/s in das Kanalnetz eingespeist<br />
werden.<br />
Pumpbetrieb<br />
Der natürliche Zufluss aus der Lippe reicht jedoch nicht immer aus, den <strong>Wasser</strong>bedarf zu decken. Sinkt in<br />
Trockenzeiten die Lippewasserführung unter 10 m³/s, darf der Lippe kein <strong>Wasser</strong> mehr entnommen werden.<br />
Statt<strong>des</strong>sen wird der Lippeabfluss mit Zuschusswasser aus den Kanälen angereichert.<br />
An den Kanalstufen sind Pumpwerke errichtet worden, die das Schleusenbetriebswasser zurückpumpen<br />
sowie <strong>Wasser</strong>entnahmen <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>verluste ausgleichen können. Am WDK <strong>und</strong> RHK gibt es Pumpwerksketten,<br />
die einen durchgehenden <strong>Wasser</strong>transport von der Ruhr <strong>und</strong> vom Rhein in die Scheitelhaltung<br />
ermöglichen.<br />
11
12<br />
Binnenschifffahrt<br />
Das <strong>WSA</strong> <strong>Duisburg</strong>-<strong>Meiderich</strong> betreibt im Ruhrgebiet den Rhein-Herne-Kanal (RHK), den Wesel-Datteln-Kanal<br />
(WDK) <strong>und</strong> den Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal (DEK) von Dortm<strong>und</strong> bis Datteln sowie die Ruhr vom Rhein bis nach<br />
Mülheim. Der Datteln-Hamm-Kanal (DHK) wird vom <strong>WSA</strong> Rheine betrieben.<br />
Der Umschlag an den Kanalhäfen <strong>des</strong> Reviers betrug im Jahr 2003 ca. 24. Millionen Tonnen<br />
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Diese <strong>Wasser</strong>straßen zählen zu den verkehrsreichsten Schifffahrtskanälen in Deutschland. Sie sind bedeutende<br />
Transportachsen vom, zum <strong>und</strong> durch das Ruhrgebiet . WDK <strong>und</strong> RHK sind das Eingangstor zur<br />
einzigen Ost - West <strong>Wasser</strong>straßenverbindung über Hannover, Braunschweig, Magdeburg bis hin nach Berlin<br />
<strong>und</strong> weiter zur Oder. Sie verbinden das Ruhrgebiet über das Kanalnetz mit den deutschen Nordseehäfen <strong>und</strong><br />
über den Rhein mit den niederländischen Häfen sowie der südlichen Rheinschiene. Entsprechend hoch ist das<br />
Verkehrsaufkommen.<br />
Ein modernes Binnenschiff (GMS)<br />
mit 2.100 t Tragfähigkeit<br />
ersetzt<br />
105 LKW mit je 20 t Tragfähigkeit<br />
Neben dem hohen Durchgangsverkehr findet an den Kanalhäfen<br />
im Ruhrgebiet mit ca. 24 Mio t ein bedeutender Umschlag<br />
statt. Umgelegt auf 20 t-LKW ergäbe dies eine Anzahl von<br />
1.150.000 LKW oder etwa 28.750 Güterzügen. Bildlich gesprochen<br />
ersetzt die Binnenschifffahrt hier eine 11.500 km lange<br />
LKW-Schlange. Das ist eine LKW-Schlange, die vom Nordkap<br />
bis nach Kapstadt reichen würde.
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- ein bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />
Um diese bedeutende Gütermenge sicher <strong>und</strong> zügig über die westdeutschen Kanäle zu transportieren sind<br />
leistungsstarke Schleusen <strong>und</strong> gut ausgebaute <strong>Wasser</strong>straßen nötig.<br />
Die Grafik zeigt die Anzahl der geschleusten Güterschiffe im Jahr 2003. Die Güterschiffe machen mit mehr als<br />
90 % den Großteil <strong>des</strong> Verkehrs auf den <strong>Wasser</strong>straßen aus. Daneben befahren auch Freizeitschiffe die Kanäle,<br />
sie erhöhen das Schleusenaufkommen um ca. 10%.<br />
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Und das Transportvolumen wird auf den westdeutschen Kanälen noch deutlich zunehmen. Eine Langzeitprognose<br />
nach plangis für das Jahr 2015 gibt einen Zuwachs von bis zu 49% <strong>des</strong> Transportvolumens von 1997 an.<br />
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13
14<br />
Binnenschifffahrt<br />
Für den nationalen <strong>und</strong> internationalen Verkehr sind Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Seeschifffahrt volkswirtschaftlich <strong>und</strong><br />
ökologisch unentbehrliche Verkehrsträger, insbesondere für die Beförderung von Massengütern. Hinzu kommen<br />
in immer größerem Umfang der Containertransport <strong>und</strong> in der Binnenschifffahrt die Transporte von gefährlichen<br />
sowie von übermäßig schweren oder sperrigen Gütern. Die <strong>Wasser</strong>straßen sind neben den Straßen, Schienen<br />
<strong>und</strong> den Rohrleitungen Teil <strong>des</strong> bodengeb<strong>und</strong>enen Verkehrswegenetzes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Sie<br />
bilden ein zusammenhängen<strong>des</strong> Netz, das die großen Seehäfen einerseits mit der Hohen See, andererseits mit<br />
ihrem Hinterland sowie die bedeutendsten Industriezentren miteinander verbindet.<br />
Hauptmerkmale <strong>des</strong> Systems Schiff - <strong>Wasser</strong>straße sind:<br />
weitmaschiges Verkehrsnetz<br />
Massenguttransporte<br />
umweltfre<strong>und</strong>liches, kostengünstiges <strong>und</strong> sicheres Verkehrsmittel mit geringem<br />
Energieverbrauch<br />
Außerverkehrliche Funktionen der <strong>Wasser</strong>straßen sind:<br />
<strong>Wasser</strong>abfluss (normaler Abfluss: B<strong>und</strong>esaufgabe, Hochwasserabfluss: Länderaufgabe)<br />
Trink- <strong>und</strong> Betriebswasserversorgung, Be- <strong>und</strong> Entwässerung<br />
Stromerzeugung<br />
Freizeit <strong>und</strong> Erholung<br />
Fischerei<br />
Das Binnenschiff besitzt Eigenschaften, die es zu einem<br />
bevorzugten Beförderungsmittel im Massengüterverkehr machen.<br />
Es ist großräumig, hat ein günstiges Verhältnis von Nutzlast zu toter<br />
Last, erfordert relativ wenig Personal <strong>und</strong> braucht verhältnismäßig<br />
wenig Energie für den Transport. Obwohl es sich im Verhältnis zu<br />
Bahn <strong>und</strong> Lkw nur auf einem kleinen Verkehrsnetz bewegen kann,<br />
ist es ein bedeutender Transportträger, weil mit Binnenschiffen in<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland die Mehrzahl der Großstädte<br />
<strong>und</strong> eine Vielzahl von Werken der Schwerindustrie angefahren<br />
werden können. Moderne Binnenschifffahrt auf dafür ausgebauten<br />
<strong>Wasser</strong>straßen zeichnet sich jedoch nicht nur durch größere<br />
Schiffsgefäße aus; von besonderer Bedeutung ist die bessere<br />
Auslastung der Fahrzeuge.<br />
Die Binnenschifffahrt ist ein sicherer Verkehrsträger. Obwohl<br />
ihre Verkehrsleistung (1998: 64,3 Mrd. tkm) in den letzten Jahren<br />
insgesamt leicht zunahm, sank die Zahl der Verkehrsunfälle in<br />
dieser Zeit.<br />
Der Anteil der Binnenschifffahrt an den gesamten<br />
Fernverkehrsleistungen der binnenländischen Verkehrsträger<br />
(Binnenschifffahrt, Eisenbahnen, Straßengüterfernverkehr) in<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland liegt bei r<strong>und</strong> 20% (bei deutlich<br />
geringerem Anteil in den östlichen B<strong>und</strong>esländern). Von der<br />
gesamten Beförderungsmenge im Binnenschiffsgüterverkehr<br />
entfallen r<strong>und</strong> 70% auf Massengüter wie Baustoffe, Erze, Schrott,<br />
Mineralöl, Kohle, Düngemittel, Getreide, Eisen- <strong>und</strong> Stahlhalbzeug<br />
sowie Holz. Für den Containerverkehr <strong>und</strong> Ro-Ro-Verkehr gewinnt<br />
die Binnenschifffahrt zunehmend an Bedeutung.<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Anteil der Hauptverkehrsträger<br />
am binnenländischen Güterfernverkehr<br />
Rohölfernleitungen tkm<br />
LKW-Fernverkehr tkm<br />
Sprung 1990/91 aufgr<strong>und</strong> Änderung<br />
der Methodik zur Erfassung <strong>des</strong><br />
Straßengüterfernverkehrs<br />
Eisenbahnen tkm<br />
Binnenschiffahrt tkm<br />
Quelle : Verkehr in Zahlen 1999, Stand 31.12.1998<br />
Fortführung 1998 ff. nicht möglich, da ab 1998 keine getrennte statistische Ausweisung der<br />
Güterverkehrsleistung für Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr beim Straßengüterverkehr mehr<br />
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995
Kein anderer Verkehrsträger ist in der Lage, die gleiche Verkehrsleistung so umweltfre<strong>und</strong>lich zu erbringen wie<br />
das Verkehrssystem Binnenschiff - <strong>Wasser</strong>straße.<br />
Obwohl der Binnenschifffahrt im Vergleich zu anderen Verkehrs-<br />
trägern nur ein verhältnismäßig weitmaschiges Verkehrsnetz zur<br />
Verfügung steht, kann ihre Bedeutung für den binnenländischen<br />
Fernverkehr gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie<br />
erbringt etwa 25 % der gesamten Verkehrsleistung.<br />
Das Binnenschiff hat unter allen Verkehrsmitteln den niedrigsten<br />
spezifischen Energieverbrauch. Dementsprechend gering ist sein<br />
Anteil an den Schadstoffemissionen <strong>des</strong> gesamten Güterverkehrs.<br />
Der von Binnenschiffen ausgehende Lärm liegt weit unterhalb der zulässigen Grenzwerte, so dass sich auf-<br />
wändige Lärmschutzmaßnahmen an den <strong>Wasser</strong>straßen erübrigen. An der Gewässerverschmutzung ist die<br />
Binnenschifffahrt eher geringfügig beteiligt. Unfallbedingte Austritte wassergefährdender Stoffe sind in Folge der<br />
hohen Verkehrssicherheit selten. Für die Entwicklung der Binnenschifffahrt wirkt sich positiv aus, dass der Anteil<br />
der größeren Schiffe (Großmotorgüterschiffe) <strong>und</strong> der Schubschifffahrt sich ständig erhöht. Kanalgängige Schub-<br />
verbände bestehen aus ein bis zwei einfach gebauten Schiffsgefäßen ohne Antrieb <strong>und</strong> ohne eigene Mannschaft<br />
(Schubleichter) <strong>und</strong> einem Schubboot, das die starr zusammengekoppelte Formation vor sich herschiebt. Diese<br />
Tendenz im Bau von Binnenschiffen bewirkt eine beträchtliche Zunahme der Transportkapazität.<br />
Obwohl sehr viel weitmaschiger als Schiene <strong>und</strong> Straße, ist das <strong>Wasser</strong>straßennetz dennoch ein zusammenhän-<br />
gen<strong>des</strong> Netz, das die großen Seehäfen einerseits mit der Hohen See, andererseits mit dem Hinterland sowie die<br />
bedeutendsten Industriezentren miteinander verbindet. Die Mehrzahl der Großstädte der B<strong>und</strong>esrepublik besitzt<br />
einen <strong>Wasser</strong>straßenanschluss.<br />
Die B<strong>und</strong>eswasserstraßen haben neben der verkehrswirtschaftlichen Nutzung beachtenswerte Funktionen<br />
zur <strong>Wasser</strong>versorgung, Erhaltung der Vorflut für den Abfluss der Niederschläge <strong>und</strong> für Entwässerungszwecke,<br />
Abwendung von Hochwasser- <strong>und</strong> Eisgefährdung sowie zur preiswerten <strong>und</strong> sauberen Energiegewinnung in<br />
staugeregelten Abschnitten.<br />
Die Flüsse sind die naturgegebenen Hauptadern für den <strong>Wasser</strong>abfluss. Aus Flüssen <strong>und</strong> Schifffahrtskanälen<br />
werden ständig große <strong>Wasser</strong>mengen, vor allem für industrielle Zwecke entnommen. Aber auch die Landwirt-<br />
schaft <strong>und</strong> die Trinkwassergewinnung stützen sich in beachtlichem Umfang auf das <strong>Wasser</strong>angebot der B<strong>und</strong>es-<br />
wasserstraßen.<br />
Zur umweltfre<strong>und</strong>lichsten Form der Energiegewinnung zählt die <strong>Wasser</strong>kraftnutzung. Sie ist jedoch nur wirt-<br />
schaftlich vertretbar, wenn ausreichende Fallhöhen <strong>und</strong> entsprechende Abflüsse zur Verfügung stehen. In der<br />
B<strong>und</strong>esrepublik sind Laufwasser-Kraftwerke vielfach im Zusammenhang mit einer Stauregelung für den Schiffs-<br />
verkehr errichtet worden. Zu den staugeregelten B<strong>und</strong>eswasserstraßen mit <strong>Wasser</strong>kraftnutzung zählen Weser,<br />
Oberrhein, Neckar, Main, Mosel, Saar <strong>und</strong> Donau mit einer installierten Leistung von zurzeit ca. 750 MW. Damit<br />
wird mit <strong>Wasser</strong>kraft etwa genau soviel Energie produziert, wie alle Transporte auf dem <strong>Wasser</strong> verbrauchen -<br />
einzigartig für einen Verkehrsträger.<br />
(Quelle: BMVBW)<br />
- Umweltschutz zu <strong>Wasser</strong><br />
15
16<br />
der Bergbau<br />
Die Kohle steht in Schichten (Flözen) unterschiedlicher Mächtigkeit (hier bis zu 3 m Stärke) an <strong>und</strong> wird von<br />
(taubem) Gestein überdeckt. Die abbauwürdigen Flöze <strong>des</strong> Ruhrgebietes liegen zwischen der Ruhr im Süden<br />
- dort wurde der Abbau inzwischen eingestellt - <strong>und</strong> der Linie Dinslaken/Dorsten/Datteln/Hamm im Norden. Die<br />
Gesamtstärke der Kohlenflöze beträgt im Raum Gelsenkirchen <strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong> bis 40 m, in Dorsten <strong>und</strong> Hamm etwa<br />
30 m.<br />
Die Flöze befinden sich an der Ruhr selbst unmittelbar an der Erdoberfläche - dort wurde die Kohle früher sogar<br />
im Tagebau gewonnen -, sie sinken nach Norden <strong>und</strong> Nordosten tiefer ab. An der nördlichen Abbaugrenze hat das<br />
Deckgebirge schon 800 m Stärke, im Münsterland noch weit mehr.<br />
Durch felderweise Entnahme der Kohle aus den Flözen entstehen Hohlräume, in die das darüberliegende Gestein<br />
nach <strong>und</strong> nach einbricht. Die Tagesoberfläche sinkt dadurch mit ab, <strong>und</strong> zwar um etwa 90% der Flözmächtigkeit (bei<br />
„Bruchbau“). Verbaut man die Hohlräume, so können diese Senkungen auf etwa 50% (bei „Blasversatz“) gemildert<br />
werden. Innerhalb eines Jahres treten i. a. bereits 75 % der Gesamtsenkung ein. Die Senkungen laufen in 5 Jahren<br />
aus. In der Mitte eines Abbaufel<strong>des</strong> tritt an der Tagesoberfläche die max. Senkung zusammen mit Bodenpressungen<br />
auf. An den Rändern <strong>des</strong> Abbaufel<strong>des</strong> läuft die Senkung innerhalb <strong>des</strong> Grenzwinkels von zur Zeit 50 gon aus.<br />
Hier wird die Tagesoberfläche Zerrungen ausgesetzt. In der Richtung <strong>des</strong> Abbauvortriebes herrschen zunächst<br />
Zerrungen, dann Pressungen vor.<br />
Durch die genannten senkrechten <strong>und</strong> waagerechten Bewegungen werden außerdem auch Schiefstellungen, Ver-<br />
biegungen oder gar (in extremen Fällen) Tagesbrüche <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>einbrüche verursacht.<br />
<strong>und</strong> sein Einfluss<br />
Eine der charakteristischen Besonder-<br />
heiten <strong>des</strong> Ruhrgebietes sind seine Stein-<br />
kohlevorkommen, die durch untertägigen<br />
Bergbau gewonnen <strong>und</strong> zu Tage gefördert<br />
werden.<br />
Dies geschah in früheren Jahrzehnten<br />
in sehr großem Umfang; heute ist es stark<br />
zurückgegangen, aber immer noch „geht<br />
Bergbau um“.
Ausbauhöhe der Schleusenkammer<br />
1. Aufhöhung nach Bergsenkung<br />
2. Aufhöhung nach Bergsenkung<br />
auf die <strong>Wasser</strong>straßen<br />
Der „Bergbau“ hat alle Schäden an Gr<strong>und</strong>eigentum, die durch den<br />
Abbau eintreten, zu entschädigen. In vielen Fällen wird er durch<br />
Vorsorgemaßnahmen dafür sorgen, dass Schäden vermieden oder<br />
klein gehalten werden.<br />
Auf diese Weise ist die Tagesoberfläche im Laufe der Zeit stel-<br />
lenweise erheblich umgestaltet worden <strong>und</strong> diese Vorgänge sind<br />
noch nicht abgeschlossen. Unter den geschilderten Verhältnissen<br />
bedürfen wasserführende Anlagen wie Flüsse <strong>und</strong> Kanäle in dieser<br />
Region besonderer Aufmerksamkeit. Betroffen sind praktisch alle<br />
<strong>Wasser</strong>straßen <strong>des</strong> Amtsbereiches sowie die benachbarten Flüsse<br />
(Rhein, Emscher, Lippe) <strong>und</strong> zugehörigen Bäche. Beim Bau der<br />
Kanäle im Bergsenkungsgebiet wurden bereits umfangreiche Vor-<br />
kehrungen gegen Bergschäden getroffen, die sich im Wesentlichen<br />
bewährt haben. Die Gelän<strong>des</strong>enkungen, die Rhein - Herne - Kanal<br />
<strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong> - Ems - Kanal im Ruhrgebiet bereits mitgemacht<br />
haben, betragen bis zu 12 m; durch die Nordwanderung <strong>des</strong> Berg-<br />
baus - die Flöze sinken nach Nordwesten ab - haben sich die Aus-<br />
wirkungen auf B<strong>und</strong>eswasserstraßen auf den Wesel-Datteln-Kanal<br />
<strong>und</strong> den Rhein verlagert.<br />
Wenn das Gelände absinkt, droht das Gewässer überzulaufen.<br />
Es müssen <strong>des</strong>halb die Ufer, Deckwerke, Dämme <strong>und</strong> Dichtungen<br />
aufgehöht <strong>und</strong> Brücken angehoben werden. „Der Kanal wächst -<br />
relativ - aus dem Gelände heraus.“<br />
Wirtschaftlicher ist es bei kurzen Schleusenhaltungen, den Berg-<br />
senkungen durch Absenkungen auch <strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>spiegels zu fol-<br />
gen. Dazu müssen aber Teilstrecken ohne Bergsenkung vertieft<br />
werden (Dükertieferlegungen, Widerlager- <strong>und</strong> Kaimauersiche-<br />
rungen sind erforderlich) - „Der Kanal gräbt sich in das Gelände<br />
ein“ - <strong>und</strong> die angrenzenden Schleusen durch Aufhöhen der Tore<br />
<strong>und</strong> Plattformen <strong>und</strong> Vertiefen der Drempel den sich veränderten<br />
<strong>Wasser</strong>spiegeldifferenzen angepasst werden.<br />
Die WSV führt die Schadensbehebung an ihren Anlagen im All-<br />
gemeinen im Auftrag <strong>und</strong> für Rechnung der Bergwerksgesellschaft<br />
nach eigener Planung <strong>und</strong> Vergabe an Unternehmer durch.<br />
Die Schleusentreppe <strong>des</strong> RHK z.B. wurde auf diese Weise erheb-<br />
lich umgeformt. Sie „hängt durch“. Das früher einheitliche Gefälle,<br />
je Stufe 5 m, hat sich an den „unteren“ westlichen Schleusen ver-<br />
ringert (bei Schleuse Essen-Dellwig sogar auf 0 m - die Schleuse<br />
konnte entfallen), an den „oberen“ östlichen Schleusen erhöht,<br />
denn die oberste Haltung (Herne - Ost bis Münster) ist weitgehend<br />
vom Bergbau unbeeinflusst <strong>und</strong> auf ihrer Höhe geblieben.<br />
17
18<br />
Menschen im <strong>WSA</strong><br />
Welche Aufgaben hat ein <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (<strong>WSA</strong>)?<br />
Wer die <strong>Wasser</strong>straßen als Naherholungsgebiete nutzt <strong>und</strong> auf den Uferwegen<br />
spazieren geht, der sieht zunächst vordergründig die Binnenschifffahrt.<br />
So kann schnell der Eindruck entstehen, ein <strong>WSA</strong> sei eine Verwaltungsbehörde für<br />
die Binnenschifffahrt.<br />
Von den 425 Arbeitsplätzen <strong>des</strong> <strong>WSA</strong> <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong> füllen die<br />
Bootsbesatzungen jedoch nur einen sehr kleinen Teil aus, denn in erster Linie<br />
hat das Amt die Aufgabe, der Binnenschifffahrt einen reibungslosen <strong>und</strong> sicheren<br />
Verkehrsfluss zu ermöglichen <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>straßen mit ihren Schleusen <strong>und</strong><br />
Brücken zu unterhalten.<br />
Zur Pflege der Uferbereiche <strong>und</strong> der <strong>Wasser</strong>straßen werden <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong><br />
andere Facharbeiter eingesetzt.<br />
Die Schleusen werden von Schichtleitern bzw. Schaltwärtern bedient <strong>und</strong> von<br />
verschiedenen Facharbeitern wie Schlossern <strong>und</strong> Elektroinstallateuren gewartet <strong>und</strong><br />
repariert.<br />
Die Land- <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>fahrzeuge werden von Kraftfahrern <strong>und</strong> Bootsführern gefahren<br />
<strong>und</strong> von Motorenwärtern <strong>und</strong> Maschinenbauern technisch betreut.<br />
Die vorgenannten Berufe sind dem Status der Arbeiter zugeordnet, der mit 67 %<br />
den größten Anteil der Gesamtbeschäftigten bildet. Dann folgen die Angestellten mit<br />
25 % <strong>und</strong> die Beamten mit 8 %.<br />
Grob kann der Bereich der Angestellten <strong>und</strong> Beamten in 2 Unterbereiche<br />
aufgegliedert werden.Den technischen- <strong>und</strong> den Verwaltungsbereich.<br />
Der Amtsleiter leitet übergeordnet beide Bereiche <strong>und</strong> delegiert die Leitung der<br />
Fachaufgaben an die Sachbereichsleiter.<br />
Innerhalb der jeweiligen Sachbereiche werden die Aufgaben dann den zuständigen<br />
Sachbearbeitern zugeteilt.<br />
Im technischen Bereich werden zum Beispiel Schleusen, Brücken, Düker <strong>und</strong><br />
andere technische Anlagen von Ingenieuren <strong>und</strong> Technikern unterschiedlicher<br />
Fachrichtungen auf Mängel untersucht, bauliche Veränderungen werden von ihnen<br />
geplant <strong>und</strong> von Bauzeichnern in Plänen dokumentiert.<br />
Hier werden auch hoheitliche Aufgaben wahrgenommen, wie zum Beispiel die zum<br />
Ordnungsrecht gehörenden Genehmigungen von Anlagen die an, über <strong>und</strong> unter den<br />
<strong>Wasser</strong>straßen errichtet werden oder die Verkehrsregelung in Sonderfällen.
Vermessungsingenieure <strong>und</strong> -techniker gestalten <strong>und</strong> pflegen das analoge <strong>und</strong><br />
das digitale Kartenwerk. Sie überwachen <strong>und</strong> überprüfen die verwaltungseigenen<br />
Bauwerke, spüren Folgeschäden <strong>des</strong> Bergbaus auf <strong>und</strong> verwalten die dem <strong>WSA</strong><br />
zugehörigen Liegenschaften (Gr<strong>und</strong>stücke).<br />
Im Verwaltungsbereich sind Sachbearbeiter (meist Verwaltungsbeamte, -fachange-<br />
stellte bzw. Büro- / Industriekaufleute) mit verschiedenen Fachaufgaben betraut, wie<br />
zum Beispiel mit der Beschaffung der zur Unterhaltung erforderlichen Fahrzeuge,<br />
Geräte <strong>und</strong> Materialien, dem Haushalts- <strong>und</strong> Rechnungswesen, der Schriftgutbear-<br />
beitung <strong>und</strong> -verwaltung, der Betreuung <strong>und</strong> Wartung <strong>des</strong> EDV-Systems, sowie der<br />
Planung <strong>des</strong> Personaleinsatzes <strong>und</strong> der Verwaltung der Mitarbeiter.<br />
Dazu gehören aber auch die Verwaltungsarbeiter wie zum Beispiel das<br />
Reinigungspersonal oder der (immer hilfsbereite) Hausmeister, die das<br />
Amtsgebäude <strong>und</strong> die umliegenden Anlagen pflegen.<br />
Beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt werden aber nicht nur verschiedene Berufe<br />
ausgeübt. Einige Berufe können hier auch erlernt werden.<br />
So werden Ausbildungen für die Berufe Binnenschiffer, Elektroinstallateur,<br />
Maschinenbauer, Vermessungstechniker, Verwaltungsfachangestellter <strong>und</strong><br />
<strong>Wasser</strong>bauer durchgeführt.<br />
Die Berufsausbildungen dauern in der Regel 3 bis 3 1⁄2 Jahre <strong>und</strong> werden praxisnah<br />
durchgeführt. Für Elektroinstallateure <strong>und</strong> Maschinenbauer hält das <strong>WSA</strong> beim<br />
Bauhof in Herne sogar eine eigene Lehrwerkstatt vor.<br />
Ansonsten finden während der Berufsausbildung überbetriebliche Unterweisungen<br />
bei den Lehrwerkstätten <strong>des</strong> Bauhandwerks <strong>und</strong> beim verwaltungszugehörigen<br />
Berufsbildungszentrum in Koblenz statt.<br />
Für alle Mitarbeiter, die beim <strong>WSA</strong> <strong>Duisburg</strong>-<strong>Meiderich</strong> beschäftigt sind, gilt<br />
jedoch gleichermaßen, dass sie in irgendeiner Form auf die Arbeit ihrer Kollegen<br />
angewiesen sind, denn die Vielzahl der zu erledigenden Aufgaben kann vom<br />
Einzelnen nicht bewältigt werden.<br />
Um dies zu verdeutlichen, wurde unter Beteiligung aller Beschäftigten ein Leitbild<br />
erarbeitet, welches alle Beschäftigen an ihr gemeinsames Ziel erinnert.<br />
19
Um die Vorteile <strong>des</strong> Verkehrsträgers Binnenschifffahrt für die<br />
Volkswirtschaft (also uns allen) erhalten zu können, ist es erfor-<br />
derlich, die <strong>Wasser</strong>straßen der Nachfrage angepasst anbieten zu<br />
können. Dieser Forderung trägt die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
dadurch Rechnung, dass sie über das B<strong>und</strong>esministerium für Ver-<br />
kehr, Bau <strong>und</strong> Wohnen <strong>und</strong> der daran angegliederten WSV für eine<br />
ständige Aktualisierung <strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>straßenbestan<strong>des</strong> im Rahmen<br />
von Ausbauprogrammen (z.B. B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan) sorgt.<br />
Der Bau oder Ausbau einer <strong>Wasser</strong>straße bedeutet immer einen<br />
erheblichen Eingriff in Natur <strong>und</strong> Landschaft, bei dem gewachsene<br />
Strukturen beeinträchtigt oder gar zerstört werden <strong>und</strong> Lebensräu-<br />
me gefährdet werden können. Diesen Einfluss gilt es für den mo-<br />
dernen <strong>Wasser</strong>bauer zu minimieren. Der rechtliche Rahmen wird<br />
ihm u. a. dazu durch das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz<br />
<strong>und</strong> der Notwendigkeit zum Planfeststellungsverfahren gesetzt.<br />
Negative Einflüsse auf Natur <strong>und</strong> Landschaft werden demnach<br />
wenn irgend möglich vermieden, <strong>und</strong> wenn nicht, durch Ausgleich<br />
vor Ort oder Ersatz an anderer Stelle adäquat abgegolten.<br />
Die Zusammenführung der Ziele <strong>des</strong> wirt-<br />
schaftlichen Umganges mit Steuergeldern,<br />
der Bereitstellung einer attraktiven <strong>Wasser</strong>-<br />
straße für sämtliche Nutzer <strong>und</strong> <strong>des</strong> Erhalts<br />
von Natur, Landschaft <strong>und</strong> Erholung ist Kern<br />
der planerischen Tätigkeit in der WSV. Bei-<br />
spiele für den Erfolg dieses übergreifenden<br />
Denkens <strong>und</strong> Planens finden sich entlang<br />
der letzten fertig gestellten <strong>Wasser</strong>trasse,<br />
dem Main-Donau-Kanal, aber erschließen<br />
sich genauso dem aufmerksamen Betrach-<br />
ter entlang bestehender <strong>Wasser</strong>straßen<br />
<strong>des</strong> Ruhrgebietes.<br />
Es zeigt sich, dass Ausbau <strong>und</strong> Natur kei-<br />
nen Widerspruch darstellt, sondern sogar<br />
die Chance, der Natur in dem Ballungsraum<br />
der Ruhrregion noch mehr Möglichkeiten<br />
zur Entfaltung zu geben <strong>und</strong> dies letztlich<br />
zum Wohle der Bevölkerung!<br />
Der Kanalausbau<br />
20<br />
<strong>und</strong> Natur<br />
- kein Widerspruch
<strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> Freizeit<br />
Die Landschaft <strong>des</strong> Reviers ist geprägt vom Kanalsystem.<br />
Ursprünglich nur als Transportweg für Massen- <strong>und</strong> Spezialgüter<br />
einer Industrieregion gedacht, gewinnt das Geflecht der Kanäle<br />
mehr <strong>und</strong> mehr an Erholungswert.<br />
Die Menschen im Revier, ob jung oder alt, erschließen sich „ ihr “<br />
Kanalnetz zur Freizeitnutzung.<br />
Ob wandern, Rad fahren, angeln, Boot fahren, rudern, paddeln<br />
oder einfach nur beobachten,<br />
die Möglichkeiten am <strong>und</strong> auf dem <strong>Wasser</strong> sind so vielfältig wie ihre<br />
Nutzer.<br />
... das <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> die Landschaft mit allen<br />
Sinnen in sich aufnehmen,<br />
dem Geräusch vorbeituckernder Schiffe<br />
lauschen,<br />
dem Schiff <strong>und</strong> seiner Mannschaft beim<br />
Schleusen zusehen,<br />
den Uferweg erwandern oder mit dem Rad<br />
befahren,<br />
im Paddelboot das Element <strong>Wasser</strong> spüren,<br />
kulturelle Stätten besuchen <strong>und</strong> in die Historie<br />
eintauchen<br />
oder einfach nur die Seele baumeln<br />
lassen....<br />
21
22<br />
1<br />
3<br />
Sehenswertes<br />
4<br />
5<br />
An den <strong>Wasser</strong>straßen <strong>des</strong> Reviers gibt es ein großes<br />
Angebot an Freizeitstätten.<br />
Einige Stationen auf dem Weg zu Freizeitspaß,<br />
Geschichte <strong>und</strong> Kultur:<br />
am RHK<br />
Oberhausen, 1 Gasometer im Centro<br />
2 Schloss Oberhausen<br />
Essen, Zeche Zollverein<br />
3<br />
am WDK<br />
4 Dorf Krudenburg<br />
Bottrop, 5 Warner Bros. Movie World<br />
Haltern, 6 Westfälisches Römermuseum<br />
am DEK<br />
Waltrop, Westfälisches Industriemuseum<br />
7 Altes Schiffshebewerk<br />
8 Schleusenpark Waltrop<br />
an der Ruhr<br />
Mülheim , 9 Aquarius <strong>Wasser</strong>museum<br />
Essen, 10 Villa Hügel<br />
nicht unmittelbar an unserem Kanalnetz,<br />
aber sehr sehenswert, für alle Schifffahrtsinteressierten:<br />
<strong>Duisburg</strong>, 11 Museum der deutschen Binnenschifffahrt<br />
4<br />
11<br />
1<br />
2<br />
9<br />
5<br />
3<br />
10<br />
6<br />
7 8<br />
6<br />
7<br />
9<br />
10
zum Schluss<br />
- Ein Blick zurück -<br />
<strong>und</strong> Sie sehen einen Querschnitt durch den Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbereich<br />
<strong>des</strong> <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong>.<br />
Unser Ziel war es, Ihnen einen Einblick<br />
in die Welt der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> zu geben.<br />
Dazu gehören,<br />
der Neubau <strong>und</strong> Erhalt <strong>des</strong> Kanalnetzes <strong>und</strong> seiner Bauten,<br />
das Wirken der hieran beteiligten Menschen,<br />
die Nutzung unserer <strong>Wasser</strong>strecken durch die Schifffahrt,<br />
die wirtschaftliche <strong>und</strong> verkehrstechnische Bedeutung der Kanäle<br />
<strong>und</strong> die vielfältigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung <strong>und</strong><br />
kulturellen Angebote an den hiesigen <strong>Wasser</strong>straßen.<br />
Wir wissen, der thematische Bogen ist weit gespannt <strong>und</strong><br />
hinterlässt vielleicht noch Fragen:<br />
Wie kommt das <strong>Wasser</strong> in den Kanal, wie funktioniert eine Schleuse<br />
oder was brauche ich, um mit meinem Sportboot auf den <strong>Wasser</strong>straßen zu fahren?<br />
Fragen Sie uns!<br />
- Ein Blick nach vorn -<br />
Unsere Adresse:<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong><br />
Emmericher Str. 201<br />
47138 <strong>Duisburg</strong><br />
Tel.: 02 03 / 45 04 - 0<br />
Fax: 02 03 / 45 04 - 333<br />
www.wsa-duisburg-meiderich.de<br />
Zum Thema <strong>Wasser</strong>straßen gibt es noch andere interessante Websites:<br />
www.wsv.de<br />
www.bmvbw.de<br />
www.elwis.de<br />
www.binnenschifffahrtsmuseum.de<br />
M<br />
23
<strong>Wasser</strong> - <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong><br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong><br />
Fotos: Archiv <strong>WSA</strong>-<strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong>,<br />
Ruhrgebiet Tourismus GmbH<br />
Aquarelle: Paulheinz Gursch<br />
Beiträge:<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Wohnungswesen<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion Münster<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt <strong>Duisburg</strong> - <strong>Meiderich</strong><br />
Ernst Corinth<br />
Paulheinz Gursch<br />
Ralf Bierwirth<br />
Holger Giest<br />
Dirk Bölling<br />
Jochen Kies<br />
Heike Berlin-Brack<br />
Konzept: Ernst Corinth, Dirk Bölling, Heike Berlin-Brack<br />
Grafisches Konzept <strong>und</strong> Gestaltung: Heike Berlin-Brack<br />
Bildbearbeitung: Heiko Herbstsommer<br />
Druck: B<strong>und</strong>esamt für Seeschifffahrt <strong>und</strong> Hydrographie<br />
Neuauflage 2004<br />
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