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Schweisszusätze für den Stahlbau - Böhler Welding

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Schweißtechnische Richtlinien<br />

Schweißtechnische Richtlinien <strong>für</strong><br />

unlegierte Konstruktionswerkstoffe<br />

Eine Festigkeitssteigerung bei unlegierten Stählen erfolgt in<br />

erster Linie über die Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes. Ab<br />

etwa 0,2 % C-Gehalt wird die Grenze einer guten Schweißeignung<br />

erreicht. Zur groben Abschätzung der Schweißeignung<br />

kann das Kohlenstoffäquivalent herangezogen wer<strong>den</strong>.<br />

Aus dem, aus der chemischen Zusammensetzung des Stahles<br />

ermittelten K-Wert, kann eine eventuell notwendige Vorwärmung<br />

ermittelt wer<strong>den</strong>.<br />

K-Wert Empfohlene Vorwärmung °C<br />

Bis 0,45 < 100<br />

0,45 … 0,60 100 … 250<br />

Über 0,60 250 … 350 (ggf. noch höher)<br />

Für eine Aufhärtung sind die folgen<strong>den</strong><br />

wichtigen Einflussgrößen nicht<br />

berücksichtigt:<br />

■ Stahl-Herstellungsverfahren<br />

■ Gefügekorngröße<br />

■ Werkstückabmessungen (Querschnitt)<br />

■ Werkstücktemperatur<br />

■ Schweißnahtform und -dicke<br />

■ Schweißverfahren<br />

■ Elektro<strong>den</strong>durchmesser<br />

■ Umhüllungstyp<br />

Schutzgasschweißen unlegierter Stähle<br />

Das MAG-Schweißen mit Massivdrähten stellt heute das<br />

wichtigste Verfahren bei der Verarbeitung unlegierter Stähle<br />

dar. Als Schutzgas hat sich <strong>für</strong> herkömmliche Anwendungen<br />

reines Kohlendioxyd (CO2) als beste Kompromisslösung in<br />

Bezug auf Schweißverhalten, mechanische Gütewerte und<br />

Wirtschaftlichkeit etabliert.<br />

Bei höheren Anforderungen an die Schweißgutzähigkeit<br />

empfiehlt sich der Einsatz von Mischgasen (z. B. 82 % Argon<br />

+ 18 % CO2).<br />

Die WIG-Schweißung wird primär <strong>für</strong> Wurzelnähte und<br />

Dünnbleche angewendet.<br />

Das MAG-Schweißen mit Füll- oder Metallpulverdrähten<br />

kommt auf Grund der höheren Schweißleistung, vor allem in<br />

Zwangspositionen verstärkt zum Einsatz.<br />

16<br />

K = C + Mn<br />

6<br />

(vereinfachte Formel, nur <strong>für</strong> unlegierte Stähle)<br />

Unterpulverschweißen<br />

unlegierter Stähle<br />

Beim UP-Schweißen unlegierter Werkstoffe gelten in Bezug<br />

auf die Auswahl der Schweißpulver ähnliche Kriterien wie bei<br />

umhüllten Stabelektro<strong>den</strong>. Saure Pulver verhalten sich, bezüglich<br />

Schweißverhalten und <strong>den</strong> mechanischen Gütewerten des<br />

Schweißgutes, ähnlich <strong>den</strong> Rutiltypen. Basische Pulver haben<br />

die gleichen Vor- und Nachteile wie basisch umhüllte Stabelektro<strong>den</strong>.<br />

Schweißtechnologie <strong>für</strong><br />

unlegierte Stähle<br />

■ Schweißzusätze sind nach <strong>den</strong> Mindestanforderungen an<br />

die mechanischen Gütewerte des Grundwerkstoffes<br />

auszuwählen.<br />

■ Stähle mit „gewährleisteter Schweißeignung“ ab Wanddicken<br />

von 20-30 mm (je nach Grundwerkstoff) 150 °C<br />

vorwärmen und basische Schweißzusätze verwen<strong>den</strong>.<br />

■ Stähle mit „bedingter Schweißeignung“ entsprechend<br />

dem K-Wert (C-Äquivalent) vorwärmen. Nur basische,<br />

rückgetrocknete Schweißzusätze einsetzen.<br />

■ Bei unberuhigten Stählen Seigerungszonen möglichst<br />

nicht anschmelzen und ebenfalls basische Schweißzusätze<br />

verwen<strong>den</strong>.<br />

Mischverbindungen<br />

www.boehler-welding.com<br />

Unlegiert – Unlegiert (z. B. S235 mit S355)<br />

Schweißzusatz wird festigkeitsmässig auf <strong>den</strong> weicheren<br />

Grundwerkstoffpartner abgestimmt. Bei Festlegung des<br />

Hüllen-, Füllungs- oder Pulvertyps sind Wanddicke und<br />

Bauteilsteifigkeit zu berücksichtigen.<br />

Unlegiert – Hochfest (z. B. S275 mit S690)<br />

Schweißzusatz wird üblicherweise auf <strong>den</strong> weicheren Grundwerkstoff<br />

abgestimmt. Im Falle stark unterschiedlicher Festigkeitseigenschaften<br />

der Werkstoffpartner ist ein Schweißzusatz,<br />

dessen Festigkeit zwischen <strong>den</strong> Werten der bei<strong>den</strong><br />

Werkstoffe liegt, in Betracht zu ziehen.<br />

Unlegiert – Vergütungsstähle<br />

(z. B. S275 mit 25CrMo4)<br />

Vergütungsstähle sind nur bedingt schweißgeeignet. Typen<br />

mit höheren Kohlenstoffgehalten sollten nicht <strong>für</strong> Schweißkonstruktionen<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>. Sie bedürfen einer speziellen<br />

Wärmeführung beim Schweißen und einer Wärmenachbehandlung.<br />

Je nach Werkstoffpaarung sind un- oder niedriglegierte<br />

Schweißzusätze in Betracht zu ziehen, deren Schweißgut<br />

durch Aufkohlung aus dem Grundwerkstoff eine Festigkeitserhöhung<br />

erfahren. Auf geringe Aufmischung ist zu<br />

achten. Teilweise wer<strong>den</strong> auch Nickelbasis-Schweißzusätze<br />

verwendet. In Ausnahmefällen, wenn eine nachträgliche<br />

Wärmebehandlung nicht möglich ist, kann der Einsatz von<br />

austenitischen CrNi-Schweißzusätzen vorteilhaft sein.

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