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Ein Beitrag zur Problematik der Integration virtueller Maschinen

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284Abb. 351.Aus dem Haus Kempinski in Berlin.Architekt: Alf, J. Balcke« Bildhauer: Robert Schirmer.diese Räume einen ausgesprochen süddeutschenund auch rheinischen Charakter.Berlin besitzt auf diesem Gebietenoch keine Traditionen. Aber für Architekturendieser Art ist es wichtig, den eigenenCharakter zu betonen. Wenn auch zunächstein undefinierbares Etwas, und begrifflichschwer zu fassen ist er nichtsdestowenigerin all den Dingen vorhanden, die Berlinvon je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Großstadt unterscheiden.Man mag ihm wohlwollend o<strong>der</strong>gehässig gegenüberstehen, er bedeutet dennocheinenFaktor, mit dem man in architektonischerBeziehung rechnen muß« Die architektonischePhysiognomie Berlins hatsich bisher nur wenige Freunde erworben,man verlangte in kürzester Zeit mehr vonihr, wie sie zum Ausdruck bringen konnte.Das wird und ist bereits an<strong>der</strong>s geworden.Berlin verfügt über eine seltene Gesichtsgymnastik,die ihm in Kürze ein völligneues Aussehen verleiht. Es ist wichtig,daß hierbei das eigentlich Berlinische nichtverloren geht, son<strong>der</strong>n im Wandel einerneuen Anschauung wie<strong>der</strong> auflebt.Dieser <strong>Ein</strong>druck scheint beson<strong>der</strong>s starkvor einem Neubaue, <strong>der</strong> jetzt im Gedränge<strong>der</strong> Leipziger Straße vollendet wurde. Kempinski,dem Berliner beson<strong>der</strong>s ans Herzgewachsen, hat aus einer Anzahl unorganischerarchitektonischer Bestandteile eineinheitliches großes Weinhaus herstellenlassen.Das <strong>der</strong> Weinhandlungsfirma M. Kempinski& Co. gehörige Haus wurde durchNeuerwerb eines Grundstückes in <strong>der</strong>Krausenstraße erweitert und erfuhr unter<strong>der</strong> Leitung des Architekten Alf, J. Balckedurch die Firma Joseph Fraenkel einenvollständigen Umbau. Das Vor<strong>der</strong>hausLeipzigerstr. 25 ist jetzt allein von <strong>der</strong> Firmaund <strong>der</strong>en Inhaber bewohnt.ImErdgeschoß befindet sich<strong>der</strong>Flaschen-Weinverkauf und <strong>der</strong> Tourniqueteingangzum Restaurant, in <strong>der</strong> ersten Etage dieKontore <strong>der</strong> Chefs und das kaufmännischeBureau, in <strong>der</strong> zweiten und dritten Etagedie Wohnung des Seniorchefs des Hauses,im vierten Geschoß die Bonzählerei.Für den Architekten (Balcke) war dieseAufgabe beson<strong>der</strong>s schwierig und auch ingewisser Beziehung nicht gerade erfreulich,als ältere architektonische Bestandteileunverän<strong>der</strong>t in den Neubau eingezogenund <strong>der</strong> Betrieb in seinem ganzen Umfangaufrecht erhalten werden mußte.Für die Fassade lag die Schwierigkeitin <strong>der</strong> Aufgabe, künstlerische Motive mitgeschickter Reklame zu verquicken.<strong>Ein</strong> Kaufhaus wie Wertheim wirkt ohnejede Reklame, nur durch seine Existenzals solches. In einer Straßenflucht wardiese Aufgabe für das Weinhaus Kempinskiungleich schwieriger. Man sollte vor allemmerken, wo Kempinski liegt. Dies ist demArchitekten vorzüglich gelungen durch eineFlächenfassade, die in starkem Kontraste<strong>zur</strong> ganzen Straßenseite über die Familienhäuser<strong>der</strong> Umgebung hoch emporragt.Die beiden unteren Stockwerke sindrechteckig in rotbraunem schwedischenpolierten Granit zusammengefaßt, eine wirksameDämpfung des starken Verkehrs, <strong>der</strong>sich vor <strong>der</strong> Fassade und vor dem Haupteingangeabspielt. Die Fenster des Zwischengeschosses,früher große Schaufenster,wurden durch <strong>Ein</strong>setzen von Zwischenglie<strong>der</strong>nwie<strong>der</strong> verkleinert, <strong>der</strong> erste Versuch,unvernünftig große Scheiben wie<strong>der</strong> aufein verständiges Maß <strong>zur</strong>ückzuführen. Alsornamentale <strong>Ein</strong>lage sind Keramiken vonMutz verwandt, große sternartige Gebilde,Plaketten und Rosetten, zum Teil in äußerstgeschickter Verarbeitung und Neugestal-

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