320 ABB. 393.HAUS KEMPINSKI IN BERLIN. PORTAL IN DER LEIPZIGERSTRASSE.m m m ARCHITEKT: ALT. J. BALCKE IN BERLIN, m m m
Aus <strong>der</strong> „Vereinigung Berliner Architekten".^ Aus dem Jahresbericht <strong>der</strong> Vereinigung BerlinerArchitekten für 1905/1906 entnehmen wir: Angrößeren Vorträgen sind folgende gehalten worden:Herr Professor Härtung, Dresden, Mehrfarbige Stein-Architekturen des Mittelalters.Herr Architekt Möhring, Bericht über den drittenKongreß für öffentliche Kunst in Lüttich; Mitteilungenüber die Weltausstellung in Lüttich und über neuerebelgische Architektur.Herr Kommerzienrat Henneberg, Über den gegenwärtigenStand <strong>der</strong> Heizungstechnik.Herr Architekt Bodo Ebhardt, Burgen-Studien inItalien, mit Lichtbil<strong>der</strong>n.Herr Regierungs-Baumeister Heimann, Das WachstumBerlins und seine bauliche Zukunft.Herr Professor Goecke, Der Wiener Wald- und Wiesengürtelin seiner Bedeutung für den Städtebau.Herr Architekt G. Roensch, Mitteilungen über ausgeführteBauten» Ausstellungen von Zeichnungen undSkizzen usw.Herr Landrichter Dr. Boethke, Versicherungspflicht<strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> Architekten.Herr Regierungs-Baumeister Boethke, Über eineReise nach Madeira und England.Herr Architekt Spindler, Reise-Erinnerungen: Winterim Hochgebirge, Simplon-Tunnel, Hotelbauten usw.An Ausflügen bezw. Besichtigungen wurden veranstaltetunter an<strong>der</strong>en:Besichtigung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses,des Reichs-Patentamtes, des Königl. Schauspielhausesund <strong>der</strong> Lehr-Anstalt des Kunstgewerbe-Museums.An Kommissionen wurden gewählt:1 * Kommission <strong>zur</strong> Hebung <strong>der</strong> öffentlichen undwirtschaftlichen Stellung <strong>der</strong> Architekten.2. Ausschuß für die Große Berliner Kunstausstellung1906.3. Kommission für den Generalbebauungsplan vonBerlin und Vororten.4. Ausschuß für die Denkschrift über die Stellung<strong>der</strong> Architekten.ad 1. Die Kommission <strong>zur</strong> Hebung <strong>der</strong> Stellung <strong>der</strong>Architekten hat sich ihrer Aufgabe mit voller Hingabegewidmet. Bei <strong>der</strong> großen Schwierigkeit <strong>der</strong> ihr gestelltenAufgabe ist sie allerdings bis jetzt zu einem greifbarenResultat noch nicht gekommen. <strong>Ein</strong>e Anzahl von Vorschlägenist gemacht worden, die noch überarbeitet werdensollen. Zurzeit ist <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Arbeiten <strong>der</strong>, daßein einzelnes Gebiet zunächst herausgegriffen ist undweiter verfolgt werden soll. Dieses Gebiet betrifft die Errichtungvon Architektenkammern. Sofern es gelingensollte, ein Gesetz betreffend die Errichtung von Architektenkammerndurchzubringen, so würde damit eingroßer Teil <strong>der</strong> die Architektenschatt bewegenden Fragenohne weiteres gelöst sein.ad 2. Der Ausschuß für die große Berliner Kunstausstellunghat seine Arbeiten beendet, die Akten befindensich in <strong>der</strong> Verwahrung des Vorstandes,ad 3. Die Kommission Groß-Berlin arbeitet mitdem Berliner Architekten-Verein zusammen, die Arbeitenkonnten naturgemäß noch nicht erledigt werden,indessen sind bereits wichtige Vorarbeiten insWerk gesetzt; von <strong>der</strong> weiteren Arbeit <strong>der</strong> Kommissionist eine starke <strong>Ein</strong>wirkung auf die Entwickelung Groß-Berlins in dem Sinne, wie wir es wünschen, zu erhoffen.ad 4, Der Ausschuß für die Denkschrift betreffend dieStellung <strong>der</strong> Architekten hat seine Arbeiten beendet.Die Denkschrift ist den Mitglie<strong>der</strong>n bekannt gegebenund dem Reichs-Versicherungsamt eingereicht. Lei<strong>der</strong>ohne den gewünschten Erfolg; denn die Herren Hartmann& Schlenzig haben ihren Prozeß wegen Versicherungihres Bureaupersonals gegen Bauunfälle verloren.Da die Entscheidung des Reichs-Versicherungsamtesgegen das Rechtsgefühl <strong>der</strong> Architektenschafverstößt und auch nach dem Urteil namhafter Juristennicht aufrecht erhalten werden kann, so hat <strong>der</strong> Vorstandeine <strong>Ein</strong>gabe an den Bundesrat ausarbeiten lassen.Diese <strong>Ein</strong>gabe hat <strong>der</strong> Abgeordnetentag des Verbandesdeutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine auf Antragdes Vorstandes zu <strong>der</strong> seinigen gemacht and an denBundesrat überreicht.-(- In <strong>der</strong> Sitzung vom 18. Oktober wurden inden Vorstand gewählt als I, Vorsitzen<strong>der</strong> Geh. BauratKayser, als II. Vorsitzen<strong>der</strong> Architekt Bodo Ebhardt,als Schriftführer Regierungsbaumeister Boethke, alsObmänner <strong>der</strong> Ausschüsse die Architekten H. Reinhardt,Br. Möhring, R. Bislich, Heymann.