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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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EDITORIALDr. med. Antonius PollmannPräsident des ZÄNZ A E NFortschritt braucht auch äußere Zeichen. DerZAEN heute ist nicht mehr <strong>der</strong> ZÄN vongestern. Eine <strong>der</strong> wesentlichen Aufgaben in<strong>der</strong> Verbandsführung besteht darin, denVerband weiter voran zu bringen und weiterzu entwickeln. Es reicht nicht, ihn imangemessenen Wandel an neue Bedingungenanzupassen, es müssen auch neue Entwicklungeninitiiert und vorangetrieben werden.Fortschritt ist eben die Verbesserung desgegenwärtigen Zustandes und das Näherkommenan ein Ziel. Eine Theorie zumgeschichtlichen Wandel geht davon aus, dass<strong>der</strong> Lauf <strong>der</strong> Geschichte bereits feststehe undwir ihn nur geringfügig beeinflussen können– <strong>der</strong> Faden <strong>der</strong> Geschichte entwickelt sich.Eine an<strong>der</strong>e Theorie postuliert, dass die abstraktenVerhältnisse, auch <strong>der</strong> Kultur, immergleich bleiben und wesentliche Strukturenund Gesetzmäßigkeiten auch für die Zukunftkonstant bleiben. Insbeson<strong>der</strong>e im östlichenKulturkreis herrscht die Vorstellung, dassalle Prozesse, auch soziale Entwicklungsprozesse,in zyklischen Kreisläufen ablaufen.Die Chaoswissenschaften sehen unteran<strong>der</strong>em Phasenübergänge als Stufen <strong>der</strong>Verän<strong>der</strong>ung und selbstähnliche Wie<strong>der</strong>holungenim Raum-Zeit-Geschehen alsGrundlage <strong>der</strong> Selbstorganisation und Stabilitätkomplexer Systeme.In <strong>der</strong> Evolution gelten Replikation, Variationund Selektion als die Grundstrukturen<strong>der</strong> Weiterentwicklung, die schließlich etwasNeues hervorbringen. Die Evolutionstheorieist nicht beschränkt auf die DNA, sie giltauch für die unbelebte Materie und für dengeistigen und kulturellen Fortschritt. SelbstEigenarten <strong>der</strong> Evolution, wie Rudimente,also verkümmerte und funktionslose Organewie <strong>der</strong> Appendix, lassen sich auch in <strong>der</strong>Kulturentwicklung beobachten: Die Trittbrettstufe<strong>der</strong> Pferdekutsche entwickelte sichzum rudimentären Trittbrett des Autos undist heute nur noch als seitliche Zierleistevorhanden. Die wichtigste Gesetzlichkeitaber ist natürlich die Höherentwicklung.Für die geistige Entwicklung gibt es dieTheorie <strong>der</strong> Mimetik: ein Gedanke, eingeistiges Konstrukt, wird durch Kommunikationweiterverbreitet und multipliziert.Dabei können die Informationen Än<strong>der</strong>ungenerfahren, sodass schließlich mehrereVarianten des geistigen Konstruktes kursieren,die analog <strong>der</strong> Evolutionstheorie <strong>der</strong>natürlichen Selektion unterliegen. Ausdruckdes geistigen Fortschrittes sind nicht nurwissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien,son<strong>der</strong>n vielmehr die kulturellen undhier insbeson<strong>der</strong>e die medizinischen undtechnischen Entwicklungen.Als ein Fachverband mit Schwerpunkt in <strong>der</strong>ärztlichen Fort- und Weiterbildung haben wirimmer ein Auge auf Fortschritte und Neuentwicklungenin <strong>der</strong> komplementären Medizin.Derzeit sehen wir drei Bereiche, indenen erstaunliche Entwicklungen stattgefundenhaben: Orthomolekulare Medizin,biologische Tumortherapie und Sunflower-Therapie. Wir haben die Ausbildungsgängefür diese Verfahren als Kursschiene in unserKongressprogramm mit aufgenommen undkönnen Sie nur ermuntern, dieses Wissenbeim nächsten ZAEN-Kongress aufzugreifen.Aber auch in altbekannten Verfahrengibt es Fortschritte und Weiterentwicklungen,so dass sich hier selbst für alte Hasenein Kongressbesuch zur Auffrischung undAktualisierung lohnt.Strukturelle und inhaltliche Entwicklungeneines Verbandes vollziehen sich im Allgemeinendezent und diskret. Dem Kongressbesucherwerden sie zumeist erst vor Ortauffällig. Wir halten es für an <strong>der</strong> Zeit, demWandel des Verbandes auch ein äußeresZeichen zu setzen. Was im Internet mitzaen.de schon lange vollzogen ist, wird jetztauch offiziell: ZAENDr. Antonius PollmannPräsident des ZAENÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)187


Inhalt206ThermalschlämmeIm Zuge <strong>der</strong> erfreulichen Öffnung innereuropäischerSchranken ist auch <strong>der</strong> Zugang zu bisher schwererreichbaren Heilmittelangeboten leicht geworden.Unter diesen befindet sich das vor allen in den romanophonenLän<strong>der</strong>n altbewährte Naturheilmittel „BoueThermale“ = „Thermal Mud“ = Thermalschlamm. Wasverbirgt sich hinter diesemBergriff und wie gut ist ergeeignet, die dahinter stehendenAnwendungen undBehandlungsmethoden klarzu umreißen? Mit dieserFrage beschäftigt sich Prof.G. Lüttig in seiner Arbeit„Thermalschlämme“ – einneues Angebot in <strong>der</strong> europäischenNaturheilkunde?(Teil I und II, im nächstenHeft)219Kräuter und GewürzeFrei Radikale sind an vielen Krankheitsprozessenbeteiligt. Ohne eine wirksame Gegenwehr, wäre <strong>der</strong>Organismus kaum in <strong>der</strong> Lage, diesen aggressivenchemischen Verbindungen in Schach zu halten. Erbenötigt Radikalfänger bzw. Antioxidantien – d. h.körpereigene und körperfremde Substanzen, die in<strong>der</strong> Lage sind Radikale zu neutralisieren und Oxidationenzu vermeiden. Als exogene Antioxidantiensind neben den Vitaminenin erster Linie pflanzlicheAntioxidantien wie Polyphenolebekannt, die <strong>der</strong>Gruppe <strong>der</strong> sekundärenPflanzeninhaltsstoffe zuzurechnensind. In <strong>der</strong>vorliegenden Arbeit von J.Bielenberg wird die Bedeutungvon Gewürzenund Kräutern für unsereErnährung hervorgehobenund eine Beteiligung<strong>der</strong> Antioxidantien an demWirkungsspektrum vielerHeilpflanzen postuliert.PraxisLESERBRIEF:Zum Thema „Chronische Krankheiten“ 190Reflexzonentherapie am Fuß (RZF) in <strong>der</strong> Therapiedes postoperativen paralytischen Ileus 192Chili gegen Prostata-Krebs 194FestvortragRede anlässlich des 110. ZAEN-Kongresses:Erfolgreiche, ganzheitliche Krebstherapien 196OriginalarbeitenG. Lüttig: „Thermalschlämme“ – ein neues Angebotin <strong>der</strong> europäischen Naturheilkunde 206J. Bielenberg: Gewürze und Heilkräuter alswichtige Quelle von Antioxidanzien 219C. H. Kuhn: Psycho-Neuro-Immunologie(PNI) 223188Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


InhaltAus dem ZÄN110. ZAEN-Kongress: Zahlreiche Teilnehmertrotz Schneechaos 230110. ZAEN-Kongress: Homöopathienun im Ringhof 232DÄGfA – Termine, Kurse, Kongresse 234EAV – Termine, Kurse, Kongresse 236IGNH – Termine, Kurse, Kongresse 238ErnährungstherapieErnährungsprinzipien bei Hyperurikämieund Gicht 241KLEINANZEIGEN 240IMPRESSUM 247223PsychoonkologieDie Psychosomatik des Krebsgeschehens wurde inden letzten Jahrzehnten von vielen Wissenschaftlernbestätigt. Entsprechend entwickelte sich seit Anfang<strong>der</strong> 80er Jahre langsam eine so genannte Psycho-Onkologie, d. h. Psychotherapie bei Malignompatienten.Auf <strong>der</strong> seelischen Ebene geht es darum,dem Patienten zunächst seine Neigung, sich aus demLeben zurückzuziehen, bewusst zu machen. Nachdieser seelischen Bewußtwerdungsarbeitbeginnt danndie geistige Bewältigungsarbeithin zu einem neu zufindenden Sinn des Lebens.Über diese und an<strong>der</strong>e Aspekte<strong>der</strong> Psycho-Neuro-Immunologieals ein wichtigerBaustein einer ganzheitlichenKrebstherapie berichtetDr. C. H. Kuhn in seiner Arbeitauf Seite 223.230Nachlese zum 110. ZAEN-KongressDer 110. ZAEN-Kongress wird sicherlich allen Teilnehmernin unvergesslicher Erinnerung bleiben:Schnee, wohin des Auge blickte. Ein ZAEN-Kongress,als wenn man im Winterurlaub ist. Freudenstadt zeigtesich von seiner attraktiven Seite. Wir haben versucht,die einzigartige Stimmung diesesKongresses in Bil<strong>der</strong>n festzuhalten.Sehen Sie selbst: aufSeite 230 ff.Der ZÄN vertritt die Methoden <strong>der</strong> Naturheilverfahren unddie Verfahren seiner angeschlossenen Gesellschaften. In<strong>der</strong> Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren stellt er darüberhinaus neue Verfahren vor bzw. Anschauungen undMeinungen zur Diskussion.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)189


LeserbriefLeserbrief zum Thema „Chronische Krankheiten“Sehr geehrter Herr Meyer-Wegener,wie<strong>der</strong> einmal melde ich mich beiIhnen, da ich ein paar Gedanken zuden chronischen Krankheiten unsererZeit in <strong>der</strong> Ärztezeitschrift des ZÄNveröffentlichen möchte.Chronische Krankheiten entstehenimmer dann, wenn unser Immunsystemin seiner Grundregulation blockiertwird. Um eine Hierarchisierung<strong>der</strong> Belastungen zu bewerten, teste ichnach dem IST-Test-Aufbau (= ImmunsystemischerTestaufbau) von Frau Dr.Ingrid Fonk (1). So kann ich beim Testerkennen, welche immunologischeProblematik im Immunsystem vorliegt.Ein sehr häufiges Grundproblembei <strong>der</strong> Krankheitsentstehung sind toxikologischeAspekte, die für unserenOrganismus nicht zu kompensierensind, z. B. individuell unverträglicheZahnwerkstoffe, da diese ja direkt andas Dentin (Bindegewebe) aufgebrachtwerden. Speziell in <strong>der</strong> heutigenZeit spielen hier die Kunststoffe– ausnahmslos Weichmacher (Phthalate)– enthalten und gleichzeitig andas Zahn-Dentin geklebt werden.Glastonomer-Zemente sind kunststoffarmierte„Zemente“, die wie<strong>der</strong>umselbst als 2-KomponentenkleberWeichmacher enthalten.Mit ein Hauptgrund, warum niemandnach diesem Sachverhalt fragt,ist die Tatsache, dass niemand nachdiesen Problemen schaut o<strong>der</strong> schauenwill. Häufig sind die betroffenenPersonen selbst involviert.Normalerweise werden alle Tabletten,Tropfen etc. in Berlin beimBfArM zugelassen (Zulassungsverfahren).Ein sehr zeit- und finanzaufwändigesVerfahren belegt Wirkungenund Nebenwirkungen vonMedikamenten (siehe Beipackzettel).Alle homöopathischen Medikamentewerden registriert, das heißt weltweitwird alles Datenmaterial bewertet.Bestimmte homöopathische Medikamentekönnen dann zum Beispiel austoxikologischen Gründen, nur als D6o<strong>der</strong> D12, z. B. Arsenicum album, aufden Markt gebracht werden.Zahnwerkstoffe sind meines Wissenslediglich registriert – nicht zugelassen,das heißt ein Zahnarzt darfso ziemlich alles beim Patienten inden Mund einbauen, Hauptsache eswird den mechanischen Anfor<strong>der</strong>ungengerecht, das heißt: bricht nicht,sieht gut aus und korrodiert nicht.Dies ist auch ein Grund dafür, warumim ehemaligen Ostblock bzw. <strong>der</strong>Sowjetunion Amalgam als Zahnwerkstoffnicht in dem Umfang benutztwurde wie im Westen. Gerade wegendieser Problematik wurden im Westendann als Lösung („Stein des Weisen“)die Kunststoffe als Alternative eingeführt,angefangen bei <strong>der</strong> Zahnversiegelung<strong>der</strong> Klein- und Schulkin<strong>der</strong>.Später wurden kariöse Zähne mitAcrylat-Kunststoffen saniert, bzw. mitlichtgehärteten Kunststoffen versiegelt.Heute, nein schon seit Jahren wissenwir, dass die Kunststoffe für unserImmunsystem nicht so unproblematischsind, wie immer dargestellt wird.Täglich sehe und erlebe ich Patienten,die nach TCM und Ba Gang unter denZeichen einer Leber-Blut-Leere leiden,ausgelöst bzw. mit verursachtdurch Weichmacher und Kunststoffein den Zähnen.Im Öko-Test (März 2006) wirdeine Abhandlung über Phthalate inArzneimitteln (Seite 48–56) dargelegt.Dies ist lei<strong>der</strong> nur ein Teil <strong>der</strong> Wahrheit,<strong>der</strong> überwiegende Teil wirddurch Weichmacher in den Zahnwerkstoffenmit verursacht, wobei nichtnur <strong>der</strong> toxische Aspekt zu berücksichtigenbleibt, häufig sehen wirallergotoxische Reaktionen dieserPatienten.Nun zurück zur Überschrift „Diechronischen Krankheiten“. Aus homöopathischerSicht sehen wir dannden psorischen Aspekt und/o<strong>der</strong> dentuberkulotoxischen Aspekt. Oft sindes Mischbil<strong>der</strong>, wobei auch medorrhinischeund luesinische Diathesenzum Vorschein kommen.Weiterhin hat mich <strong>der</strong> Kollege Dr.med. dent. Bodo Wettingfeld dazuveranlasst, diesen Beitrag zu schreiben,da er von Sozialkompetenz alsgesamtgesellschaftlichem Gesundheitsprozessspricht – solange wirÄrzte für Naturheilverfahren nichts andes Übels Ursachen än<strong>der</strong>n, solangewir nicht an den Wurzeln dieserchronischen Krankheiten herangehen,werden wir täglich die Miasmen voneinem Keimblatt auf das nächsteverschieben und uneffizient therapieren.Dies ist unsere heutige Situationim Gesundheitswesen. Das Systemfristt sich selber auf, wird unbezahlbarund ineffizient. Aber: Alle verdienenan dieser Situation gutes Geld! WirÄrzte verdienen an <strong>der</strong> Krankheit,nicht an <strong>der</strong> Gesundheit.Mit freundlichem GrußDr. med. Hans Heyer190Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


1 SeiteDreluso


PraxisReflexzonentherapie am Fuß (RZF) in <strong>der</strong> Therapie despostoperativen paralytischen IleusEmpfehlungen aus <strong>der</strong> Praxis für die PraxisEinige Patienten erleiden nacheiner Operation im Bauchraum einelänger als normal andauernde Hemmungeiner koordinierten Darmaktivitätmit konsekutiver Anhäufungvon Gas und Sekretion, die mit Übelkeit,Erbrechen, Blähungen undSchmerz verbunden ist. Wenn dieseHemmung mehr als 3 Tage andauert,wird sie als postoperativer paralytischerIleus (ppI) bezeichnet.Die Pathophysiologie des ppI istmultifaktoriell. Seine Dauer korreliertmit dem Grad des operativen Traumasund ist nach einer Colon-OP am weitestenausgedehnt. Jedoch kann sichein ppI nach allen Operationsformenentwickeln, auch z. B. nach einerextraperitonealen OP. Eine Vielfaltvon Behandlungsoptionen wurde eingesetzt,um die Dauer des ppI zu reduzieren.Es ist schwierig, die vorliegendenStudien <strong>der</strong> Metaanalysevon BAIK et al. hinsichtlich <strong>der</strong> Wirksamk!eit zu vergleichen (1), da siesich in bedeutenden Designkomponentenunterscheiden (z. B. zu kleineFallgrößen, verschiedene Operationenund Anästhesieprotokolle intra- undpost-operativ, Komorbiditäten <strong>der</strong>Patienten, gemessene Endpunkte, Blähungen,Darmbewegungen, Darmgeräusche,Toleranz fester Nahrung,Entlassung aus dem Krankenhaus).Dennoch kommen BAIK und Mitarb.(1) zu einem Fazit in ihrer Metaanalyse,das sich jedoch nur auf eineModifikation <strong>der</strong> eingesetzten Standard-Verfahrenkonzentriert: Begrenzungdes Narkotika-Einsatzes, Verwendungalternativer Medikationen,thorakale Epiduralanästhesie mit lokalenAnästhetika, wenn möglich;selektive Verwendung von nasogastralenDekompressionen, Korrektur <strong>der</strong>Elektrolyt-Balance.Zur Wirksamkeit <strong>der</strong> Reflexzonentherapieam Fuß (RZF) liegen in vielenIndikationen viele erfolgreicheFallberichte vor (2–4), jedoch kaumStudienergebnisse. In einer doppelblinden,randomisierten Studie mit 32gesunden Erwachsenen konnten SUD-MEIER und Mitarb. (5) eine statistischsignifikante Steigerung <strong>der</strong> Nierendurchblutungunter RZF vs Placebonachweisen (Reduktion des Resistenzindexp


1 SeiteFlorabioSchoenenberger


Praxisbei Entzündungen in Hohlorganen)und <strong>der</strong> ppI, und ihr Erfolg kann nach1 Stunde auskultatorisch und späterauch durch das Absetzen des Stuhlesfestgestellt werden. Deshalb ist es umsoerstaunlicher, dass seit Jahrzehntendie klinische Forschung <strong>der</strong> RZF keineAufmerksamkeit schenkt, da diebisherigen therapeutischen Mittel imVergleich zur RZF unzureichend sind.Dies sollte sich – aus <strong>der</strong> ethischenVerantwortung dem Patienten gegenüber– än<strong>der</strong>n. Deshalb würde ich esbegrüßen, wenn klinische Studien erfolgenwürden, die die formuliertenHypothesen zur RZF auf effektiveWirksamkeit überprüfen.Dipl.-Phys. Dr. med. W. WedekindLiteratur1. BAIK, M. K., S. D. WEXNER: Postoperativeileus: a review. Dis Colon Rectum. Apr; 47(4) (2004) 516–526. Epub 2004. Feb 25.Review.2. MARQUARDT, H.: Praktisches Lehrbuch <strong>der</strong>Reflexzonentherapie am Fuß. 6. überarbeiteteAuflage. Hippokrates Verlag Stuttgart,2005.3. MARQUARDT, H.: Reflexzonentherapie amFuss. 3. Auflage Stuttgart. Hippokrates Verlag,1996.4. MARQUARDT, H.: Aus <strong>der</strong> Praxis – für diePraxis. Behandlungsberichte, 2004/2005.5. SUDMEIER, I., G. BODNER, I. EGGER, E.MUR, H. ULMER, M. HEROLD: Än<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Nierendurchblutung durch organassoziierteReflexzonentherapie am Fuss gemessenmit farbkodierter Dopplersonographie.Forsch Komplementärmed 6(1999) 129–134.6. SCHMIDTSEDER, J. J., E. MUR, T. HAUEIS, T.EGGER, G. STEINER, K. P. PFEIFFER, M. HE-ROLD: Beeinflussbarkeit <strong>der</strong> Darmdurchblutungdurch organassoziierte Reflexzonenmassageam Fuss. Österr Z PhysikalMed Rehabil 7 (1997) 4.7. WEDEKIND, W.: Reflexzonentherapie amFuß – Organselektive Trainingseffekte. Geriatrie-Praxis10/92. Seiten 82-85.Chili gegen Prostata-KrebsScharfes Capsaicin lässt Krebszellen Selbstmord begehenJener Stoff, <strong>der</strong> dafür sorgt, dassChili so scharf ist, schafft es Prostatakrebszellenzum Selbstmord zu bringen,berichtet das WissenschaftsmagazinCancer Research Journalhttp://cancerres.aacrjournals.org.Wissenschaftler des Cedars-Sinai-MedicalCenter haben an genetisch verän<strong>der</strong>tenMäusen, die an Prostatakrebslitten, Versuche durchgeführt. BritischeForscher warnen hingegen davorzu viel Chilis zu essen. Untersuchungenhaben nämlich ergeben, dass diesMagenkrebs verursachen könne.Tests haben gezeigt, dass Capsaicindazu führt, fast 80 Prozent <strong>der</strong>Krebszellen in den Tod zu treiben. DieUS-Forscher unter Soren Lehmannhaben den Mäusen Extrakte, die demÄquivalent eines Mannes mit 90,7Kilogramm und einer Einnahme von400 Milligramm Capsaicin drei Malpro Woche entsprechen, verabreicht.Zudem berichten die Wissenschaftlerdarüber, dass Tumore, die mit Capsaicinbehandelt wurden, deutlich kleinerwurden. Capsaicin ist offensichtlich in<strong>der</strong> Lage die Apoptose, die bei Krebszellenkrankhaft verän<strong>der</strong>t ist, wie<strong>der</strong>zu regulieren. Der Stoff hat auch dieZahl <strong>der</strong> Prostata-spezifischen-AntigenePSA, einem Protein, das vonKrebszellen produziert wird, verringert.„Die Studien klingen tatsächlichviel versprechend“, so Chris Hileyvom Prostate Cancer Charity in Londonhttp://www.prostate-cancer.org.ukim pressetext-Interview. Es bleibeallerdings unklar, ob es Männern, dietatsächlich an Prostatakrebs leiden,helfen kann. Die Expertin rät allerdingsdavon ab, große Mengen anChili zu sich zu nehmen. „Wesentlicherist, dass sich die Menscheneinfach gesün<strong>der</strong> ernähren und denFleischkonsum einschränken“, soHiley. Die Expertin rät dazu wenigerverarbeitete Fleischprodukte zu essenund mehr Gemüse, Obst und Fisch zusich zu nehmen. „In <strong>der</strong> Vergangenheithaben Untersuchungen nämlich ergeben,dass Menschen in Mexiko undIndien aufgrund scharfer Speisenhäufiger unter Magenkrebs leiden.“Vielleicht werde es in Zukunft möglichsein, das Capsaicin zu extrahieren,so dass es ohne Probleme eingenommenwerden kann.Die Erforschung des Capsaicin hatin den vergangenen Jahren erstaunlicheFortschritte gemacht. Der Stoffwird bereits heute in Schmerzmitteln,Wundsalben und zur Verringerung <strong>der</strong>Thrombozyten eingesetzt. pte194Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


1 SeitevitOrganAllergostop


FestvortragErfolgreiche, ganzheitlicheKrebstherapienRede anlässlich des110. ZAEN-Kongressesvom 2. bis 7. März 2006in FreudenstadtLothar Hirneise, KernenDie meisten Krebspatienten sindeigentlich sehr gesund. Sie habeneinen kleinen Tumor, haben manchmalso ein Zippen, aber richtig kranksind die nicht. Sie essen alle relativgesund und gehen alle zu ihrenÄrzten. Und jetzt kommt folgendeSituation: Der Arzt sagt zu Ihnen: „Ichkann Sie wie<strong>der</strong> gesund machen. Aberzuvor muss ich Sie sehr krankmachen.“ Mit einer Chemo, mit einerBestrahlung, mit einer Operation. Istdas nicht eine verrückt Situation?Und dann fragt <strong>der</strong> Arzt: „MachenSie das?“ Die Patienten sagen ja. Undjetzt müssen wir uns überlegen, warumeigentlich? Der Grund hierfür isteinfach, Patienten vertrauen ihrenTherapeuten.Ein weiterer Punkt <strong>der</strong> geklärtwerden muss ist, was denn eigentlichKrebs ist? Wenn ich das Wort Krebsbenutze, kann es sein, ich benutze esin einer ganz an<strong>der</strong>en Definition wievielleicht Sie – ich bin mir sogarziemlich sicher. Deshalb möchte ichzuerst einmal mit Ihnen kurz abklären,was Krebs denn eigentlich ist. Wennich hier nicht auf alle Definitionen vonKrebs eingehe, dann deshalb, weil ichdenke, dass die hier bekannt ist.Was heute an allen Universitätenauf <strong>der</strong> ganzen Welt gelehrt wird:Krebs ist eine Zelle, die bösartig wird,die entartet und am Ende kommt einTumor heraus. Also ich sage Ihnen,ich werde we<strong>der</strong> böse noch entarte ichin diesem Leben. Und die meistenKrebspatienten, die ich kenne, sindauch we<strong>der</strong> böse noch entartet.Sind Genmutationen wirklich dieHauptursache von Krebs? Wenn esdenn wirklich stimmt, dass Krebs einProblem <strong>der</strong> DNA ist, unserer Gene,dann frage ich Sie Folgendes: Wie istes möglich, dass Sie aus einer Krebszelleden Kern, wo ja die DNA bekanntlichdrin ist, herausnehmen, einegesunde DNA in die Zelle einfügen,und am Schluss ist die Zelle immernoch eine Krebszelle? Das gehtübrigens auch vice versa. Das heißt,Sie nehmen eine gesunde Zelle undentnehmen die gesunde DNA. Sie tuneinen Krebsnukleus, einen Krebskernhinein und am Schluss ist sie immernoch eine gesunde Zelle. MC KINNAY,ILMENSEE und auch <strong>der</strong> berühmte PAULGERHARDT SEEGER in Berlin haben alldiese Experimente schon vor 50, 40und vor 30 Jahren gemacht. Alle mitdem gleichen Ergebnis. Wie ist dasmöglich, dass Krebs ein Problem <strong>der</strong>DNA ist? Ich kann es Ihnen jetztschon sagen, Krebs ist mit Sicherheitkein Problem <strong>der</strong> DNA. Natürlichverän<strong>der</strong>t sich diese DNA – ich habedas oft genug unter dem Mikroskopgesehen – aber nicht, wie uns immererzählt wird, als erster Schritt. DNAVerän<strong>der</strong>ungen kommen in einemsehr, sehr späten Prozess <strong>der</strong> Erkrankungvor, vielleicht an Stelle 7 o<strong>der</strong> anStelle 8.Einen an<strong>der</strong>en Beweis hierfürführe ich an. Es gibt eine Stelle, o<strong>der</strong>zwei Stellen genauer gesagt, aber aufeine möchte ich eingehen, in unseremKörper, die eigentlich nie Krebs hat.Das ist unser Herz. Haben Sie sichjemals Gedanken gemacht, warum hateigentlich unser Herz nie Krebs? Dagibt es doch Trillionen von DNAs, dieentarten könnten. Nein, unser Herzentartet nie. Die Antwort ist eigentlicheinfach: Die Zellmembranspannung.Bei den Nicht-Nervenzellen ist dasMembranpotenzial zwischen 70 und90 mV (milli Volt). Bei einer Krebszelleist es definitiv unter 20 mV. Esgibt eine Stelle in unserem Körper, woso viel Strom ist, dass die Zellen nieunter dieses Membranpotenzial kommen.Das ist unser Herz, deshalb ist es196Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


1 SeiteWeleda


Festvortragabsolut unmöglich, dass unser HerzKrebs bekommt.Das gleiche gilt übrigens auch fürunser Gehirn. Es ist ein absoluter Irrsinnzu behaupten, es gäbe Gehirntumore,wir haben keine Gehirntumore.Unser Gehirn besteht aus Nervenzellen,und die teilen sich nicht. Waswir haben, sind an<strong>der</strong>e Zellstrukturen,sogenannte Gliazellen im Gehirn.Daher auch die Namen Glioblastom,Astrozytom, Medulloblastom und alldiese Namen. Die Nervenzellen sichdefinitiv nicht teilen.Also noch mal – es ist sehr wichtig– Krebs ist mit Sicherheit nicht erstrangig,ich betone das Wort erstrangig,weil an dritter, vierter, fünfter Stelleist es doch auch ein DNA-Problem,aber erstrangig ist Krebs definitivkeine Problematik unserer DNA.Die zweite Theorie, die Sie in denmeisten sogenannten alternativen Büchernfinden, ist die MitochondrienTheorie. Das heißt ganz einfach, inunseren Mitochondrien, wo die Energieproduziert wird, gibt es Störungen.Ich möchte nicht im Einzelnen daraufeingehen. Die meisten von Ihnenwerden das sowieso kennen. Also vorallem im Zitronensäurezyklus, dieStörungen mit Cytochromoxidase,was PAUL GERHARD SEEGER, OTTOWARBURG, o<strong>der</strong> vor allem die von mirüber alles geschätzte Dr. JOHANNABUDWIG herausgefunden haben.Dann gibt es die Frequenztheorie.Diese Frequenztheorie besagt Folgendes:unsere Zellen sind evolutionsmäßigso angelegt, dass sie ungefähr96 Jahre alt wird. Und unsere Zelleverliert, da gibt es sehr viele Messungen,vor allem in Russland, ungefähralle 24 Jahre 10 % <strong>der</strong> Energie. Unddiese Frequenztheorie geht von Folgendemaus. Es gibt drei Zellzustände.Der erste ist minus-plus, also minusam Kern, plus an <strong>der</strong> Zellmembran.Wenn ich von <strong>der</strong> Zellmembranund Energieproduktion hier rede, dannrede ich von <strong>der</strong> sogenannten Kalium-Natrium-Pumpe. Der kleinste Motor,den man heutzutage herstellen könnte,ich sage mal könnte, was die Naturtäglich macht, ist wenn Sie Wasserstoff,Natrium und Kalium nehmen,dann können Sie einen Motor herstellen,<strong>der</strong> Energie produziert. Undbei <strong>der</strong> Frequenztheorie geht man vonFolgendem aus: Eine gesunde Zelle istpolarisiert minus-plus, also 40 % <strong>der</strong>Energie im Zellkern + 60 % an <strong>der</strong>Zellmembran.Wenn jetzt diese Zelle, wie sagendie Mediziner, entartet, dann passiertFolgendes. Die Zelle wird minusminusvon Ihrem Potenzial her. Unddann macht die Zelle Folgendes: einegesunde Zelle produziert ungefähr das1,4 bis 1,5-fache <strong>der</strong> Energie, die Sieselber verbraucht. Diese Krebszellen,das sind dann nämlich Krebszellen,wenn sie minus-minus sind, dieseKrebszellen produzieren gar keineEnergie mehr, ganz im Gegenteil, sieziehen ungefähr das 2 bis 6-fache <strong>der</strong>Energie, die eine gesunde Zelle produziert.Das ist übrigens auch die Erklärungdafür, warum Sie durchauseinen Tumor im Körper haben können,bei Brustkrebs, bei Darmkrebs,über zehn Jahre, vielleicht sogar überzwanzig Jahre, solang die Zelle minus-minusbleibt, können Sie, da diegesunden Zellen dieses Energieproblemausgleichen, sehr lange mit einemTumor leben.Aber jetzt kommt eine Problematik.Die Zellen können in eine plusplusFormation kommen. Wissenschaftlernennen das umpolen. Undwarum? Es gibt Forschungen, diehaben Folgendes herausgefunden,dass Zellen ungefähr das 3- bis 4-fache <strong>der</strong> Energie einer gesundenZelle ziehen können. Wenn <strong>der</strong> Patientmit <strong>der</strong> Diagnose Krebs konfrontiertwird, dann zieht diese Zelle ungefährdas 60-fache <strong>der</strong> Energie. An wassterben eigentlich die meisten Krebspatienten?Sie sterben nicht weil,dieser Tumor einen halben Meter großwird und alle Organe verdrängt, nein,denken Sie mal an all die Pankreastoten.Wer kennt denn jemand mitPankreaskrebs, <strong>der</strong> zehn Jahre überlebthat? Ich glaube, ich bin einer <strong>der</strong>wenigen Menschen, <strong>der</strong> das Glückhatte, überhaupt ein paar dieser Menschenzu kennen. Sie sterben abernicht, weil dieses Pankreaskopfkarzinomso riesengroß wird. Nein, siesterben alle mit kleinen Tumoren. DieserTumor zieht eine enorme Mengean Energie. Und deshalb müssen dieseMenschen lei<strong>der</strong> sterben. Und deshalbkann ich es immer noch nicht verstehen,dass Ärzte heute an keinerUniversität überhaupt das Wort Energiewährend des Studiums lernen. Siehaben keine Ahnung davon, was Sieihren Patienten antun, wenn sie sagen„Sie haben Krebs“.In dieses Schema passt auch dieAusgleichstheorie. Die Ausgleichstheoriesagt einfach Folgendes: UnsereZellen verhungern, werden vergiftet,und können deshalb nicht mehrfunktionieren. Und was macht unsereZelle? Wir müssen davon ausgehen,dass die Evolution recht hat, sonstwürden wir alle heute hier nichtsitzen. Über Millionen von Jahren hatdie Zelle gelernt zu überleben. Wenneine Zelle einfach nicht genügend bekommtvon dem, was sie benötigt,dann produziert sie schnell eineweitere Zelle in <strong>der</strong> Hoffnung, dassdiese Zelle dazu beiträgt, dass sie auchwas zum Essen abkriegt. Sie könnendie Richtigkeit dieser Theorie anmehreren Sachen sehen, z. B. an einerFettleber. Kein Alkoholiker bekommteine Leberzirrhose, bevor er nicht eineFettleber bekommt. Was passiert dennda in <strong>der</strong> Leber? Die Leber produziertvorher einfach mehr Zellen, weil siedurch das Gift, durch die enorm großenMengen von Alkohol, einfachnicht mehr richtig funktionieren kann.Und sie hofft, wenn ich jetzt größerwerde, dann kann ich besser funktionieren.Wir wissen jedoch, dass dieslei<strong>der</strong> nicht so funktioniert.Wenn Hobbygärtner unter Ihnensind, dann können Sie diese Theorieauch bei Pflanzen sehen. Die funktioniertbei Pflanzen nämlich genauso. Wenn Sie nämlich zwei Pflanzennehmen, und <strong>der</strong> einen auf einmalkein Wasser mehr geben, dann gehtdiese Pflanze nicht sofort ein. Die198Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


FestvortragPflanze wird ganz im Gegenteil sogaretwas schneller treiben, bevor Sieeingeht. Was macht diese Pflanzealso? Sie produziert einfach mehrZellen, weil sie kein Wasser bekommt,in <strong>der</strong> Hoffnung, dass diese neuenZellen das Defizit ausgleichen können.Das Gleiche ist in <strong>der</strong> heutigenGentechnik. Wenn Sie Zellen klonen,und Sie möchten, dass diese Zellensich schnell teilen, dann stellen Siediese nicht in eine schöne Nährlösung.Nein, sie lassen die Zelle für ein paarStunden o<strong>der</strong> Tage schön hungern, jenachdem, was es für Zellen sind.Dann teilen sich diese Zellen ganzschnell, und erst dann gibt man sie ineine Nährlösung. Sie sehen also, wirhaben verdammt intelligente Programmein unserem Körper, in unserenZellen. Wenn die Zelle nicht genügendvon dem bekommt, was siebenötigt, dann teilt sie sich schneller.Wer sich mit Krebs beschäftigt,kommt um dieses Dreieck Gehirn,Organ und Geist nicht umher, wasDoktor HAMER herausgefunden hat.Die psychische Komponente, ichkomme nachher noch detaillierterdarauf, spielt eine außergewöhnlicheRolle. Und dieser Schock, was Dr.HAMER DHS nennt, macht folgendes:diese Energie des Schocks manifestiertsich im ihrem Gehirn und daskönnen Sie sehen. Das können Sie aufdem CT-Bild sehen. Ich war selberschon in Spanien bei DR. HAMER. Esist phänomenal, was dieser Manngefunden hat. Und es ist wirklich eineSchande für die Deutsche Medizin,dass dieser Mann in Spanien in denBergen, ich sage mal, verrotten muss.Wenn ich also das Wort Krebs benütze,dann meine ich Folgendes damit:Krebs ist zuerst ein Selbstheilungsversuch,eine ganz normaleProblemlösung unseres Körpers, diemit Sicherheit den Ursprung in <strong>der</strong>Zellmembran bzw. in den Mitochondrienhat. Und wir reden hier natürlichauch von Frequenzen. Mit Frequenzenmeine ich das ganze Spektrum vonkünstlich erzeugten Frequenzen biszur Liebe. Und wir reden auch von2/3 SeiteMüllergöppingenÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)199


Festvortragspirituellen Dingen. Ich bin jahrelangvon Moskau über Hongkong, Mexikound wo auch immer herumgereist undhabe mich mit sehr, sehr vielen Ärztenund Wissenschaftlern unterhalten.Irgendwann in einer ruhigen Stunde,als ich mit meiner Frau zusammensaß, habe ich gesagt: „Ich kann nocheinmal zehn Jahre herumreisen, undirgendwann sterbe ich und kenne 2000Theorien, was Krebs ist.“ Ich bindarauf gekommen, dass ich das Dingam an<strong>der</strong>en Ende anpacken muss. Ichhabe mich viel zu viel mit Denkern zuunterhalten, anstatt mit Patienten. Dashabe ich dann anschließend gemacht.In den letzten Jahren habe ich einpaar hun<strong>der</strong>t sogenannte final-stagesurvivers,also Patienten die in einemEndstadium von Krebs waren, und dieheute alle wie<strong>der</strong> gesund sind, interviewt.Und schon nach, ich sageeinfach einmal 50 Patienten, ist mirrecht schnell klar geworden, um wases hier eigentlich geht. Es ist ganzeinfach, es sind drei Punkte.1. Einen Punkt, den ich bei 100 %aller Überlebenden gefunden habe,ist die Energiearbeit. Da kommeich nachher dazu.2. In ungefähr 80 % aller Patientenhabe ich eine Ernährungsumstellunggefunden.3. Und bei mindestens 60 % aller Patientenhabe ich intensive Entgiftungstherapiengefunden.Das sind also die drei wirklichwichtigen Punkte, <strong>der</strong> rote Faden, <strong>der</strong>durch diese Patienten geht, die Krebsin einem finalen Stadium überlebthaben. Ich gehe die Punkte jetzt ganzkurz durch.Der erste ist Ernährung. Wennirgend jemand sagt, es gibt keineKrebsdiät, dann geben Sie ihm meineTelefonnummer. Es gibt sehr wohlKrebsdiäten. Ich habe sehr vieleMenschen kennen gelernt, die Dankeiner extremen Ernährungsumstellunggesund geworden sind. Ich habe genügendFälle gesammelt und ich kennediese Patienten persönlich. Wennwir von Ernährung reden, reden wirnatürlich auch von Energie bekommen.Wir müssen verstehen, wir habendrei Möglichkeiten Energie in unserenKörper hineinzubekommen:Die erste Möglichkeit ist dasLicht. Licht ist natürlich unser Nummer1 Energieträger. Da bin ich mir100%ig sicher.Die zweite Möglichkeit ist organischeNahrung. Ich betone natürlich dasWort organisch, weil es nützt nichts,diese Fast-food-Pampe zu essen. Weilda nichts mehr drin ist. Sie verlierenbeim Essen sogar jedes Mal Energie,die Sie dann ausgleichen müssen.Entwe<strong>der</strong> dadurch, dass Sie ansLicht gehen, o<strong>der</strong> aber durch die dritteMöglichkeit, die Sie haben, wie SieEnergien in Ihren Körper fließenlassen können, nämlich Ihre Gedanken.Denken Sie einmal daran, als Siedas letzte mal verliebt waren. Vielleichtist es schon ein paar Tage her,aber mit Sicherheit können Sie sichdaran erinnern. Meine Güte, wie habenwir uns gefühlt.Zurück zur Ernährung. Von all denErnährungstheorien, die ich untersuchthabe, steht an erster StelleDr. JOHANNA BUDWIG verstarb imMai 2004, lebte in Freudenstadt undwar eine, wie heißt es, so schönverrückte Wissenschaftlerin, die abermeiner Meinung nach Phänomenalesgefunden hat. Sie hat nämlich herausgefunden,wenn man ungesättigteFettsäuren mit schwefelhaltigen Aminosäurenwie Cystein o<strong>der</strong> Methionin,mischt, gibt es eine neue Mischung, esergibt ein wasserlösliches Fett. Das istein großer Unterschied, ob Sie Leinöleinfach so essen, o<strong>der</strong> ob Sie es mitSchwefel mischen. Das ist überhauptdas Geheimnis. Ich hatte das Glückdurch tausen<strong>der</strong> so genannter Zufälle,dass sie mir erlaubt hat, alle ihre Fälle<strong>der</strong> letzten dreißig Jahre untersuchenzu dürfen, und ich habe nirgends auf<strong>der</strong> Welt auch nur annähernd solchephantastischen Fälle gefunden, wiebei Frau Dr. BUDWIG. Es ist phänomenal.Menschen im Koma, die mit sogenannten Elektronendifferenzierungsöleneingerieben worden sind,sind wie<strong>der</strong> aus dem Koma erwacht.Deshalb, wenn irgend jemand behauptet,eine Kost wie die Öl-Eiweiß-Kost, o<strong>der</strong> die Gerson-Diät, das wärealles Quatsch, <strong>der</strong> hat keine Ahnung.Dann fragen Sie ihn einfach „Wieviele Patienten kennen Sie denn, diedank einer Ernährungsumstellung gesundgeworden sind?“ Und dann wir<strong>der</strong> Ihnen sagen: Keinen. Ist das <strong>der</strong>richtige Ansprechpartner für so einThema? Ich glaube nicht.Also noch Mal, ich kann wirklichjedem nur empfehlen, wenn Sie Dr.JOHANNA BUDWIG noch nicht kennen,die Öl-Eiweiß-Kost ist die absoluteBasis <strong>der</strong> Ernährungstherapie fürKrebspatienten, aber auch für Herzpatienten.Die Gerson-Therapie ist fast nichtsan<strong>der</strong>es, als dass Sie dreizehn frischgepresste Säfte am Tag trinken, plusspäter drei vegetarische Mahlzeiten,plus Kaliumzugaben. Es geht einfachdarum, das Natrium aus <strong>der</strong> Zelleherauszubekommen und mehr Kaliumin die Zelle hineinzubekommen. Dasist die Theorie von Dr. MAX GERSON.Es gibt ein, meiner Meinung nachrecht gutes Buch vom, ich glaube,Waldhausen Verlag, 50 geheilte Fälle,Dr. Max Gerson? Im Internet gibt esauch sehr viele Möglichkeiten, darüberInformationen zu finden. Auchvon Frau Dr. BUDWIG gibt es nochzwei Bücher auf dem Markt. Das eineheißt „Krebs das Problem und dieLösung“, und das an<strong>der</strong>e Buch heißt„Die Öl-Eiweiß-Kost“. Und ich hoffe,dass bald noch ein drittes Buch wie<strong>der</strong>aufgelegt wird, „Das Fett-Syndrom“.Das ist das wissenschaftlichste Buchvon ihr.Der zweite Punkt, den ich gefundenhabe, ist Entgiftung. Zur Entgiftunggibt es eigentlich zwei Punkte.(1) Der erste ist natürlich Vermeidungvon Giften. Ich glaube, da braucheich hier gar nicht soviel dazu sagen,weil das im Clark-Symposiumdrin ist:Nahrung, Kosmetik, Zahnpasta,Natürlich die ganzen AMFs (AmplitudeModulated Frequencies) ,Und was mir immer wie<strong>der</strong> auf-200Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Festvortragfällt, auch in <strong>der</strong> alternativen Szene gibt es kaum Frauen, dienicht toxische Lippenstifte benutzen, weil sie nicht wissen,was drin ist. Schauen Sie lieber genau hin, was in diesenLippenstiften drin ist. Für ihre Patienten ist es sehr wichtig.(2) Und <strong>der</strong> zweite Punkt, <strong>der</strong> natürlich zur Entgiftung gehört,ist zukünftig keine Gifte mehr aufzunehmen.Der wichtigste Punkt ist definitiv Ernährung. Ich glaube,wir brauchen da gar nicht mehr länger darüber zu reden. Dasist <strong>der</strong> absolute Punkt. Wir vergiften uns heute mit dem, waswir essen.Der zweite Punkt sind die Zähne. Auch hier brauche ichnicht so viel darüber zu reden, denn Sie alle wissen, zahnärztlicheWerkstoffe sind phänomenal wichtig.• Hitze ist eine sehr gute Möglichkeit, um Gifte herauszubringen;Natürlich dann die ganzen Ausleitungssachen, Darmsanierung,ELDI-Öle, (ELektronenDIfferenzierungsöle) von FrauDr. BUDWIG,• Menschen sollen sehr viel Wasser trinken. TrampolinMuskeltraining und• „Raus ans Licht!“ Heute ist lei<strong>der</strong> dieses Phänomen aufgetreten,dass Sonne auf einmal was Schlechtes ist: sieerzeugt Hautkrebs und all diesen Quatsch. Vergessen Siedas. Wir sind alle Lichtkin<strong>der</strong>, wir brauchen das Licht.Wir brauchen keinen Sonnenbrand, da gehe ich konform,aber wir brauchen definitiv Licht, und gehen Sie raus.Wir brauchen auch keine Sonne, wir brauchen Licht.Auch heute, wenn es regnet, gehen Sie raus. Und sagenSie das Ihren Patienten. Selbst wenn sie im Koma sind,müssen sie rausgeschoben werden. Sie müssen täglichzwei Mal ans Licht.Nun kommt <strong>der</strong> wichtigste Punkt: Energiearbeit. Ich teilees auf in mentale und spirituelle Energiearbeit. Was habe ichbei Krebspatienten herausgefunden? Natürlich, sie fangenan mit Meditieren und nachzudenken über das Leben, undwarum habe ich Krebs und was ist <strong>der</strong> Sinn meines Lebens,warum bin ich hier auf <strong>der</strong> Erde, und so weiter und so fort.Aber etwas an<strong>der</strong>es ist mit aufgefallen, ich nenne dasSystemwechsel: Wir alle leben in Systemen, in unsererEhe, in unserem Haus, in unserem Beruf usw. Viele dieserKrebspatienten haben Systemsprünge gemacht. Die habenihren Mann hinausgeworfen, sie haben den Beruf aufgegeben,die sind umgezogen, die haben nicht nur das Bettverstellt, nein, sie sind auch aus <strong>der</strong> Wohnung ausgezogen,sie sind in an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> gegangen. Heißt das, man mussdas alles tun? Ich weiß es nicht – ganz ehrlich – ich weiß esnicht. Aber ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung sagen, esist einfach auffallend, wie stark Menschen Ihr Lebengeän<strong>der</strong>t haben, bevor sie wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage waren, gesundzu werden. Ein Arzt hat in einem Buch über Licht geschrieben,er ist sich fast sicher, er könnte jeden Krebspatientenheilen. Wie? Wenn Sie Krebs haben und sie fliegenin eine Oase nach Afrika, dann sind Sie mehr o<strong>der</strong> wenigeraus fast allen Systemen weg, in denen Sie hier leben. Und da1/2 SeiteHevertÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)201


Festvortragwird es für einen Tumor sehr schwer,in Ihrem Körper zu überleben. Und zudem passt auch ein an<strong>der</strong>es Thema,das mir aufgefallen ist.Viele Patienten haben begonnen,mit ihrem Tumor zu reden. Und ichempfehle heute jedem Krebspatienten,einen Tumorvertrag zu machen, mitseinem Tumor zu reden. Und <strong>der</strong>Tumorvertrag besteht nur aus zweiPunkten. Der erste Punkt ist die sogenannte Präambel des Vertrages: „Esist doch Quatsch, was wir beide hiermachen, lieber Tumor. Wenn Duweiter wächst, und ich sterbe, dannstirbst du mit. Das ist doch eigentlicheine minus-minus Situation. Lass unsdas umkippen, und eine plus-plusSituation daraus machen.“ Und jetztmachen wir Folgendes:Punkt 1: Ich, <strong>der</strong> Tumor, verpflichtemich, dass ich so klein werde, dass ichschön mit dir alt werde. Ich sterbenicht – das ist ein großer Unterschied– ich möchte nicht, dass ein Tumor,den ich in meinem Körper habe, stirbt.Das ist doch ein Teil von mir. Ichmöchte nur, dass er wie<strong>der</strong> anfängt,sich normal zu teilen, wie früher auch.Und ich, LOTHAR HIRNEISE, schreibeunter Punkt 2 die Punkte auf, die ichheute än<strong>der</strong>e, diese Woche, diesenMonat und in den nächsten drei Monaten.Und nach drei Monaten macheich einen neuen Vertrag.Aber, bitte nehmen Sie das nichtlächerlich, diesen Tumorvertrag.Überlegen Sie sich das bitte sehr genau,und sagen Sie das jedem Patienten.Weil, wenn Sie sich an IhrenPunkt zwei nicht halten, dann hält sich<strong>der</strong> Tumor an seinen Punkt auch nicht.Aber ich kann Ihnen nur sagen, es istphänomenal, wie viele Survivor Tumorverträgemit sich gemacht haben.Und ich glaube, es ist einer <strong>der</strong> wichtigstenPunkte.Future Historie ist <strong>der</strong> nächstePunkt, den ich gefunden habe. Vielevon Ihnen werden CARL SIMONTENkennen und sein Visualisierungsprogramm.Ich kann, obwohl ichSIMONTEN schätze und weiß, was füreine tolle Arbeit er gemacht hat, kannich einen Punkt, den er behauptet,absolut nicht bestätigen, und ichglaube er ist sogar gefährlich undfalsch. Er empfiehlt seinen Patientenzu visualisieren, zum Beispiel dass dieMakrophagen kommen und den Tumorauffressen. Ich denke das istfalsch. Wir brauchen uns doch keinenKrieg in unserem Körper visualisieren.Ein Krebspatient braucht dochHarmonie und keinen Krieg. Ich haltees für sehr, sehr gefährlich, im hierund heute zu arbeiten. Und das istauch nicht, was unsere Forschungendeutlich gezeigt haben. Die habengezeigt, dass Krebspatienten sich in<strong>der</strong> Zukunft gesund gesehen habenund erzeugen sozusagen einen Sog indie Gesundheit hinein. Das heißt, egalwie krank Sie sind, Sie sollten einsimmer tun, das sollten Sie auch tun,egal wie gesund o<strong>der</strong> krank Sie sichfühlen, sehen Sie sich immer in <strong>der</strong>Zukunft gesund, phantastisch fühlend,reich, was auch immer Sie habenmöchten. Nur, wenn Sie das nichtjeden Tag visualisieren, Ihre Zukunft,dann tut das irgend jemand an<strong>der</strong>s fürSie. Also ist es besser, wenn Sie IhreZukunft visualisieren. Und fürKrebspatienten, o<strong>der</strong> für überhauptschwerstkranke Menschen, halte iches für absolut 100%ig am wichtigsten,dass Sie täglich mindestens zweimalihre gesunde Zukunft visualisieren.Der spirituelle Weg würde lei<strong>der</strong>die Zeitgrenze jetzt brechen. Ich binnie ein Kirchgänger gewesen. Aber jemehr ich mich mit Krebs beschäftige,desto mehr komme ich um dieseSachen <strong>der</strong> Seele nicht mehr herum.Diese ganzen Sachen, warum wir hiersind, was für Aufgaben wir haben.Denn automatisch, wenn <strong>der</strong> Tod vorIhnen steht, so nahe, dann beschäftigenSie sich damit. Sehr spirituelleMenschen haben mir gesagt, dass sieimmer eine zweite Seele sehen beiKrebspatienten. Sie müssen sich dasso vorstellen, wenn hier unsere Auraist, und unsere Seele, die hier drinsitzt, die ist unsere eigene Seele, einenhalben Meter oberhalb vom Kopf, undin dieser Seele ist eine zweite Seele.Ich kann keine Aura sehen. DieHauptaufgabe, die Krebspatienten haben,ist einfach, mit dieser zweitenSeele zu reden und ihr klarzumachen,dass sie jetzt gehen darf, dass dieseBindung gebrochen werden kann, wasBERT HELLINGER in seinen Familienaufstellungenz. B. sagt und macht.Aber auch Beten, <strong>der</strong> Glaube an Gott,all diese Sachen, sind für Krebspatientenalle wichtig. Und auch diegrößten Atheisten werden sehr gläubig,wenn sie kurz vor dem Tod stehen.Tja, jetzt muss ich Sie vielleichtenttäuschen – was sind denn jetzt diewichtigsten Therapien? Das waren sie.Ergänzende Therapien: Alles an<strong>der</strong>ekommt, wie die Amerikanersagen würden „on the top“. Daskönnen wir höchstens noch draufsetzen.Also ich glaube schon, dassbestimmte Therapien eine Rolle spielen.Ein paar habe ich davonangeführt.Frequenztherapien wie PapImi,Rife Maschinen o<strong>der</strong> ähnliche Systemewerden sicherlich eine Rollespielen in <strong>der</strong> Medizin <strong>der</strong> Zukunft.Neben den Ernährungstherapien wieBudwig und Gerson werden sicherlichSysteme, die nach den Ursachen vonKrebs beim Einzelnen suchen, immerwichtiger werden.Hierzu gehört neben <strong>der</strong> NeuenMedizin vor allem die Synergetiknach BERND JOSCHKO. Synergetik istdie Lehre des Zusammenwirkens un<strong>der</strong>stellt sozusagen Profile von Krankheiten,sucht durch Innenweltreisenganz bestimmte Bil<strong>der</strong> und versuchtdiese zu verän<strong>der</strong>n. Diese Therapiewird sich bestimmt in den nächstenJahren weitaus mehr verbreiten alsdies heute <strong>der</strong> Fall ist.Die Antineoplaston Therapie vonDr. BURZYNSKI in Houston/Texaswirkt ausgesprochen gut bei Gehirntumorenwie Astrozytomen o<strong>der</strong>Glioblastome. Es ist phänomenal, Dr.BURZYNSKI hat so viele Arbeitendarüber veröffentlicht, und niemandkennt ihn in Deutschland. Geben Sieeinfach Antineoplastone im Internet202Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Festvortragein, und Sie werden überhäuft vonHun<strong>der</strong>ten von Seiten.Dr. GOVALLO war ein Arzt in Moskau,<strong>der</strong> ein so genanntes VG1000gefunden hat. Das sind Stoffe, die aus<strong>der</strong> Plazenta gewonnen werden. Lei<strong>der</strong>gibt es diese Therapie <strong>der</strong>zeit nichtmehr. Ebenfalls sind in Russland undin China fötale Zelltherapien vielbekannter als in Deutschland. Dies istnatürlich ein sehr zweischneidigesSchwert. Ich habe auch für mich nochkeine Meinung gebildet. Es ist einfachso, auf einer Seite ist es eine Pfuschereiin Gottes Werk, was da passiert.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite muss ich Ihnensagen, ich kenne Patienten, die habeneine einzige Injektion von fötalenZellen bekommen, und <strong>der</strong> Tumorging weg. Und ich kenne nicht nureinen Patienten. Ich weiß nicht, wasich machen würde, wenn mein Kinddas hätte. Aber ich möchte nocheinmal betonen, es ist ein sehr, sehrzweischneidiges Schwert.Auch die IAT (Immuno-AugmentativeTherapy) ist in Deutschlandlei<strong>der</strong> unbekannt, obwohl <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong>Dr. BURTON gerade bei unheilbarenKrebsfällen wie z. B. pleuralenMesotheliomen außergewöhnlicheErfolge aufzuweisen hatte.2006 erschien über die Therapievon Dr. GIANCARLO PIZZA aus Bologna,<strong>der</strong> Therapie mit Transferfaktoren,erneut eine sehr gute Studie beiNierenkrebs, und keiner außer mirhier scheint Dr. PIZZAS Arbeiten mitZytokinen zu kennen, die in extremniedriger Dosierung direkt in dasLymphsystem injiziert werden. Wahrscheinlichweil sie viel zu einfach undzu preiswert ist. In Italien wird dieseTherapie übrigens von den Krankenkassenbezahlt.Die Nutritherapie bezeichne ichgerne als eine typische amerikanischeTherapie, weil Patienten meistensüber 100 Kapseln am Tag einnehmenmüssen.Nichtsdestotrotz hat z. B. Dr.GONZALES in den USA kombiniert mit<strong>der</strong> Gerson Therapie unglaublicheErfolge mit dieser Therapie bei Pankreaskopfkarzinomen.Je<strong>der</strong> Arzt,weiß, dass gerade bei dieser Diagnoseguter Rate mehr als teuer ist. Wennman bedenkt, dass in Deutschland dieStandardtherapie die Gabe des ChemopräparatesGemzar ist und man dieÜberlebensrate dieser Therapie kennt,dann ist es doch mehr als unverständlich,dass Dr. GONZALES Therapienoch nicht den Weg nach Deutschlandgefunden hat. Übrigens, Dr. GON-ZALES ist wohl <strong>der</strong> einzige unkonventionelleArzt in den USA, <strong>der</strong> seitJahren Forschungsgel<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Regierungerhält.Unser Team konnte auch viele positiveErfolge mit <strong>der</strong> aktiven Fiebertherapiemit Bakterien dokumentieren.Lei<strong>der</strong> wenden die aktive Fiebertherapiein den letzen Jahren nicht nurin Deutschland nur noch wenige Ärztean und ich hoffe, dass gerade dieseTherapie eines Tages wie<strong>der</strong> eineRenaissance erleben wird. ÜberUkraine, Hyperthermie, reduziertemGlutathion und Misteltherapien mussich wohl hier keine Wort verlieren,aber vielleicht ein Wort noch zu denVitamin-Therapien. Ja, Vitamine sindwichtig, aber ich bin nicht <strong>der</strong> Meinung,dass oral eingenommene Vitamineinnerhalb eines Therapieplaneseine First-Line Rolle spielen sollten,wie dies lei<strong>der</strong> Hersteller solcherPräparate gerne beschreiben. Nebendem DiBella Protokoll in Italien, <strong>der</strong>Hoxsey Therapie in Mexiko, <strong>der</strong>Tumosterontherapie von Dr. KLEMKEund verschiedenen Krebsimpfungenkönnen wir auch einige sehr positiveFälle belegen, die mit Laetril, auchAmygdalin genannt, behandeltwurden.Betonen möchte ich hier, dass essich bei diesen Fällen ausschließlichum intravenöse Gaben von Laetrilgehandelt hat.Wie sieht die Zukunft <strong>der</strong> Onkologieaus? Also wir kommen mitSicherheit nicht um die Erkenntnisseherum, die ich gerade im 3E-Programmgezeigt habe. Wir müssenKrebs als das sehen, was es ist. EinTumor ist ein Symptom und nichtmehr. Wir dürfen uns nicht so verrücktmachen lassen. Wäre es möglich, dasswir das Wort Krebs wie<strong>der</strong> positivbewerten könnten, glaube ich, dassheute schon sehr viel, viel wenigerMenschen sterben würden. Nein ichglaube es nicht, ich bin mir 100%igsogar sicher. Das heißt ganz einfach,die Zukunft <strong>der</strong> Onkologie kann nurdies sein, das Ganze ganzheitlich zubewerten. Wir sollten und können dieSchulmedizin nicht ausschließen, aberbevor die Schulmedizin mit was auchimmer eingreift, muss eine ganzheitlichSicht von Krebs her.Und erst dann ist überhaupt eineTeamarbeit möglich. Nur so könnenwir überhaupt sagen, wir arbeitenzusammen Ärzte, Heilpraktiker undvor allem Patienten.ZusammenfassungSo und jetzt möchte ich die Fragebeantworten, was ist das Geheimnisvon Spontanremission? Es ist ganzeinfach: Es gibt gar keine Spontanremissionen!Dieses Wort ist nichtsan<strong>der</strong>es als eine Erfindung von Schulmedizinern,dass Sie nicht zugebenmüssen, dass Sie keine Ahnung haben,was Krebs ist, und wie man Krebsheilt. Ich habe jetzt mehrere hun<strong>der</strong>tPatienten interviewt, alle so genannteSpontanremissionen. Bis heute habeich keine Spontanremission gefunden.Ich würde natürlich auch Spontanremissionenfinden, wenn ich fragenwürde: „welche Chemotherapie undwelche Bestrahlung haben Sie gemacht?“Aber wenn ich die Leutefrage: „wie haben sie es geschafft,wie<strong>der</strong> Energie in Ihren Körper hineinzubringen?“,habe ich bisher vonjedem einen stundenlangen Vortragerhalten. Jede Person hat mir langeerklärt, was sie alles gemacht hat undnoch macht.Es gibt keine Spontanremissionen,son<strong>der</strong>n nur Menschen, die Ihr Lebenpositiv än<strong>der</strong>ten und dadurch wie<strong>der</strong>gesund wurden!Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)205


Originalarbeiten„Thermalschlämme“ – ein neues Angebotin <strong>der</strong> europäischen Naturheilkunde?Über die Naturheilmittel-Gruppe <strong>der</strong> Peloide, insbeson<strong>der</strong>e die„Thermal Muds“ – begriffliche Unklarheiten und Möglichkeiten <strong>der</strong>Beseitigung <strong>der</strong>selben – Teil IG. LüttigResumen Summary ZusammenfassungIm Zuge <strong>der</strong> erfreulichen Öffnung innereuropäischer Schranken ist auch <strong>der</strong>Zugang zu bisher schwer erreichbaren Heilmittelangeboten leicht geworden.Unter diesen befindet sich das vor allem in den romanophonen Län<strong>der</strong>naltbewährte Naturheilmittel „Boue Thermale“ = „Thermal Mud“ = Thermalschlamm.Seine Nutzungsmöglichkeit verbindet sich mit <strong>der</strong> Frage seinernomenklatorischen Einordnung, die nicht nur den einzelnen Patienten, son<strong>der</strong>ndie verordnenden Ärzte und die Versicherungsträger interessiert und im Lichte <strong>der</strong>Tatsache gesehen werden muss, dass in Mitteleuropa, dem klassischen Gebiet<strong>der</strong> Kurortwissenschaft, eine altbewährte Nomenklatur existiert. Thermalschlämmesind danach in die Gruppe <strong>der</strong> Peloid-Apogonen einzuordnen, <strong>der</strong>enverbindende Merkmale in <strong>der</strong> Zubereitungsart (Zusatz von und Aufheizung mittelsThermalwasser), nicht aber in den Materialeigenschaften des Peloids liegen.Schlüsselwörter:KurortwissenschaftPeloide, Thermal Mud, Boue Thermale, Heilbä<strong>der</strong>,In the course of opening of Intereuropean barriers – among other things – accessto the utilization of curative remedies has become possible, which had not easilybeen accessible before. Amongst these beneficial chances of medical treatmentthe well-proven group of “Thermal Muds” (“Boues Thermales”) has become opento the enjoyment of everybody from abroad.This benefit has given rise to some questions related to terminology, not only interestingthe single patient but the prescribing physician as well, not to forget thehealth insurance people. They want to know – in the light of a well establishedCentral European terminology, because this is the classical terrain of peloid kurortology–: What is “Thermal Mud”? Following the German standard “Thermal Mud”has to be categorized as a member of the class of peloid apogones (= <strong>der</strong>ivatives),the joining characteristics of which is the way of dressing (namely addingof and heating up with thermal water), whereas there is not any material conformity.Key words: peloids, thermal mud, Boue Thermale, spas and health resortsEn el curso de la grata apertura de las fronteras internas europeas también se hafacilitado el acceso a la oferta de medicamentos hasta entonces difícilmentealcanzable. Entre ellos se encuentra el medicamento natural acreditado sobretodo en los países de lenguas románicas “Boue Thermale” = fango termal. Suposibilidad de uso se une a la cuestión sobre su clasificación de nomenclatura,que no sólo interesa al paciente, sino también al médico que receta y a losaseguradores y se debe ver a la luz del hecho de que en Centroeuropa, la zonaclásica de la balneología existe una nomenclatura acreditada. Conforme a éstalos fangos termales se deben clasificar en el grupo de los apogones peloides,cuyas características comunes se encuentran en el modo de preparación (adiciónde agua termal y calentamiento mediante la misma) y no en las propiedadesmateriales del peloide.Palabras Claves: peloide, fango termal, Boue Thermale, balneario, balneologíaProblemstellungMit <strong>der</strong> Entstehung und Erweiterung<strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaftist es möglich geworden, Angebote fürdie Gesundheitsvorsorge und Heilbehandlungaus außerhalb <strong>der</strong> durchbestimmte Regelungen gekennzeichnetennationalen Gebiete gelegenenRegionen zu nutzen. Das bietet demEinzelnen, vor allem wenn er nicht aufstrenge Versicherungs- und Erstattungszwängeangewiesen ist, dieMöglichkeit, eine Reihe von oft auchunerwarteten Chancen im Ausland zunutzen. Umgekehrt öffnet die Europäisierungunseren Nachbarn – z. T.sogar solchen von Übersee –, vontraditionell mitteleuropäischen Heilmethoden,-verfahren und -einrichtungenGebrauch zu machen. Ein Beispieldieser Art ist die mitteleuropäischePeloidtherapie, die ihre markantesteVertreterin in <strong>der</strong> erstmals 1802in Bad Eilsen kurortmäßig appliziertenHeiltorftherapie (fälschlich oftnoch Moortherapie genannt) besitzt.Über die nun schon 200 Jahre langempirisch untermauerten Heilerfolgedieser Behandlungsart haben die teutonischenKurortärzte und -freundeübersehen, dass es auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeite bei unseren Nachbarn seit Jahrhun<strong>der</strong>tenebenfalls Peloidkuren gibt,die auf <strong>der</strong> Basis etwas an<strong>der</strong>en,wenngleich ähnlichen Peloidmaterialsmit Erfolg verabreicht werden. So haltenunsere griechischen Freunde mitdem Thermalquellen-Torf von Philippi– dem durch SHAKESPEARE’S „JuliusCaesar“ berühmten Ort, an wel-206Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Originalarbeitenchem <strong>der</strong> Apostel PAULUS mit LYDIAdie erste europäische Christin taufte –schon seit <strong>der</strong> Antike ein deutschenTorfen fast identisches Peloid vor, undin den Thermen <strong>der</strong> Eugeniden beiAbano, Montegrotto und Battaglia beiPadua wird <strong>der</strong> seit gotischer ZeitFango genannte Heilschlamm schonseit vorrömischer Zeit genutzt. Nichtzu vergessen sind auch die Bade- undReisegewohnheiten einiger europäischerHerrscherhäuser im 18. undfrühen 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, <strong>der</strong>en Angehörigees gewohnt waren, sich nichtnur in Baden-Baden, Wiesbaden, Emso<strong>der</strong> Karlsbad, son<strong>der</strong>n auch in Dax inSüdfrankreich o<strong>der</strong> St. Amand-les-Eaux in Französisch-Flan<strong>der</strong>n balneologischmit <strong>der</strong> dortigen „Boue“ pflegenzu lassen.Diese damals auf die Aristokratiebeschränkte Möglichkeit des Ba<strong>der</strong>eisenssteht nun auch – durch diegeschmacklosen Begriffe wie „Wellness“,„Thalassotherapie“ etc. verbrämt,– teutonischen Kassenpatientenoffen, das Akzeptieren gekürzter,Kompaktkur genannter Heilverfahren,günstige Vertragsabschlüsse und dieVeranlassung durch überregional denkendeÄrzte vorausgesetzt. Geschickteund ökonomisch vorteilhaft unterbautePropaganda lockt nun mit kurortologischenNeuheiten, die in Wahrheitgar nicht neu sind, nach BadHéviz in Ungarn, Pistyan in <strong>der</strong>Slowakei, Franzensbad in Böhmen,Pomorie in Bulgarien o<strong>der</strong> in dieBä<strong>der</strong> <strong>der</strong> Krim, und natürlich geht<strong>der</strong> gehobene Mittelständler nachAbano, vielleicht sogar nach Dax imVorland <strong>der</strong> französischen Pyrenäen.Ein Begriff taucht dort als eine Artvon Lockmittel auf: <strong>der</strong> „ThermalMud“, die alte „Boue Thermale“ unsererfranzösischen Freunde, und <strong>der</strong>Mil<strong>der</strong>ung Suchende denkt: Das ist es,und nichts an<strong>der</strong>es!In unserer auf Eichung, Normungund Standardisierung gerichteten ordentlichenWesensart fragen wir uns:Was ist das, dieser „thermal mud“?Der Verfasser hat sich zu dieserFrage ein paar Gedanken gemacht,und er erlaubt sich, diese dem erlebnishungrigenGesundheitstouristenund natürlich den Fachgenossen vorzulegen.Einige Grundfakten <strong>der</strong>Peloid-Balneologie und-TerminologieInterdisziplinäre Wissensgebietewie die Balneologie zeichnen sichdadurch aus – man könnte auch sagen:leiden darunter –, dass sich in demOrchester, das sie sinnbildhaft repräsentiert,Dissonanzen erkennen lassen,welche daher rühren, dass die betei-1/2 SeiteCefakÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)207


Originalarbeitenligten Instrumentengruppen im Gegensatzzu <strong>der</strong> Intention des auf Harmoniebedachten Komponisten dieTendenz haben, die an<strong>der</strong>en Gruppenzu verdrängen und zu übertönen. Dieseim Sinne einer Kakophonie wirksameRivalität spiegelt sich in <strong>der</strong> Balneologie,<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vergleich mit demZusammenspiel innerhalb eines Orchestersgilt, als Unterschied in Lehrmeinungen,Denkweisen und Technikenwi<strong>der</strong>; und sie ist beson<strong>der</strong>s dannungünstig und unpraktisch, wenn sichaus dieser Unterschiedlichkeit bei Versuchenzur Begriffsdefinition Denkweisenaus bestimmten Teildisziplinendurchzusetzen versuchen. Dieentsprechenden Definitionsversuchesind dann meist einseitig, im Extremfalleentbehren sie <strong>der</strong> Logik.Der Volksmund hält für einensolchen Tatbestand den Spruch von<strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Köche, die den Breiver<strong>der</strong>ben, bereit, und im vorliegendenFalle ist es ja in <strong>der</strong> Tat ein Brei,ein breiartiges Medium, <strong>der</strong> Heilschlamm,um den es geht. Der Gedankean den Urschlamm, aus demalles Leben kommt und dessen Heilkraftin <strong>der</strong> Lage ist, Leben zu verjüngen,mindestens Lebensqualität zuverbessern, Schmerzen erträglicher zugestalten, drängt sich hierbei auf. Und<strong>der</strong> bibelfeste Peloidforscher behauptetja sogar, dass <strong>der</strong> Bibelspruch mitdem am Anfang stehenden Wort falschübersetzt worden sein muss, denn esheißt nichtΕΝ ΑΡΧΗ ΗΝ Ο ΛΟΓΟΣ(Am Anfang war das Wort)son<strong>der</strong>nΕΝ ΑΡΧΗ ΗΝ Ο ΠΗΛΟΣ(Am Anfang war <strong>der</strong> Schlamm).Es ist wohl überflüssig zu bemerken,dass dieses keinesfalls dieMeinung <strong>der</strong> Theologen wie<strong>der</strong>gibtund nicht als ernsthafter Einwurf betrachtetwerden sollte.Ungeachtet dieser Seitenbemerkungdürfte feststehen, dass <strong>der</strong> überwiegendeTeil <strong>der</strong> Wissenschaftler <strong>der</strong>Meinung ist, dass Begriffssysteme,mit welchen sie umgehen, eine logischeund folgerichtige Ordnung besitzenmüssen. Nur dem Genie billigenwir zu, dass es ohne jegliche Ordnungauskommt. Aber natürlich ist,dass <strong>der</strong> Weg zur Befriedigung diesesOrdnungsstrebens nun einmal mitunterschiedlichen Steinen gepflastertsein kann; und außerdem verläuft erbei dem einen schnurgerade, beiman<strong>der</strong>en mäandrierend.Für die Fachleute, die sich mit <strong>der</strong>Peloidwissenschaft befassen, trifftdiese Betrachtung in beson<strong>der</strong>emMaße zu, zumal da ihre beruflicheHerkunft deutlich verschiedenartig ist.Denn es handelt sich bei diesen Fachleutendoch um–applikativ in <strong>der</strong> Kurortmedizin tätigeTherapeuten, die beson<strong>der</strong>s an<strong>der</strong> spezifischen Wirkungsweise <strong>der</strong>Heilmittel bei definierten Krankheitsfällen(Indikationen) interessiertsind,– um Pharmakologen, die viel lieberwissen möchten, auf welchen Ingredienziendie Wirkung des peloidischenHeilmittels beruht.– Die Vertreter <strong>der</strong> Peloidchemie werdenzu dieser Frage möglicherweisemit Erkenntnissen aus dem Gebiet<strong>der</strong> Huminstoff-Forschung beitragenkönnen, während– die Beiträge <strong>der</strong> Fachleute auf demGebiet <strong>der</strong> physikalischen Therapiesich auf die Fakten bezüglich Konsistenz,Rheologie, Quellvermögen,Wärmeleitfähigkeit etc. konzentrierenwerden, so dass sie– den Physiotherapeuten daraufhinraten können, wie sie das peloidischeMedium am besten aufbereiten,temperieren und <strong>der</strong> betreffendenIndikation am besten anpassenkönnen.– Mikrobiologen, Hygieniker, Vertreter<strong>der</strong> Gesundheitsbehörden werdensich hinwie<strong>der</strong>um auf die Fragen<strong>der</strong> gesundheitsrechtlichen Behandlungund Beobachtung desMaterials und <strong>der</strong> Anwendungenund Installationen konzentrieren;darüber hinaus kann die Mikrobiologiebei bestimmten Peloiden einenwichtigen Beitrag zum Einsatz bestimmterOrganismengruppen bei<strong>der</strong> Aufbereitung zum Zwecke <strong>der</strong>Erhöhung <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong>selbenliefern.– Die Geowissenschaftler werden, dasie für die Erkennung des spezifischenMaterials, das therapeutischzum Einsatz kommt, zuständig sind,bei <strong>der</strong> Exploration und Exploitation<strong>der</strong> petrographisch-faziell,möglicherweise auch geobotanischgeochemisch– und sonst kaum –deutlich unterscheidbaren Natursubstanzendas entscheidene Wortsprechen müssen. Darüber hinaussind sie für die Ermittlung <strong>der</strong> rohstoffwirtschaftlichenMachbarkeit<strong>der</strong> Gewinnung, Lagerung und Entsorgungunverzichtbare Gehilfen.Mit an<strong>der</strong>en Worten: Das balneologischeFragenspektrum ist beantwortbar,indem eine interdisziplinäreArbeitsgruppe zum Zwecke seinerEntwirrung zum Einsatz kommt. Stetswird am Anfang <strong>der</strong> entsprechendenTätigkeit dabei die Natursubstanz unddie mit ihr zusammenhängende naturräumlicheFixierung des in ein Naturheilmittelzu transferierenden Materialsstehen, und deshalb ist dieser Teildes interdisziplinären Teams zuerstgefragt.Denn – und das muss allen an<strong>der</strong>enÜberlegungen vorangestellt werden– diese Rohmaterialien, aus denendie Heilmittel-Gruppe <strong>der</strong> Peloidebesteht, sind Gesteine, und zwar teilsstark wasserhaltige Lockergesteine –die dann Eupeloide heißen (Lüttig,1990, Deutscher Bä<strong>der</strong>verband 1991,Deuntscher Bä<strong>der</strong>verband 1999) –,teils in die Form feinkörniger Lockergesteinedurch Zerkleinern + Mahlen(= Dressing) gebrachte Festgesteine –dann Parapeloide genannt. Durchdiesen „Tatbestand“ gerät, ähnlich wiein <strong>der</strong> Heil- und Mineralwasserkunde,in letzterem Falle wegen ihrer hydrogeologisch-hydrochemischenMerkmale,die Geologie (im weitestenSinne) in den Kreis <strong>der</strong> balneologi-208Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Originalarbeitenschen Basiswissenschaften. Balneologiezu betreiben und zu erklären heißtdaher, unter an<strong>der</strong>em, sich mit demGrenzbereich zwischen Lithosphäreund Hydrosphäre zu beschäftigen, undso, wie die Erdöl- und Erdgaswissenschaftselbstverständliches Arbeitsgebiet<strong>der</strong> Geologie ist, ist auch dieMineralwasserkunde und die Heilschlamm-WissenschaftgeologischesWirkungsfeld (Balneogeologie genannt).Daher rührt es dann auch, dassdie geologischen Begriffe und StandardsEingang in die Balneologiefinden müssen und die dortige Klassifikationmitbestimmen.Diese Erklärung soll verständlichmachen, dass bei <strong>der</strong> begrifflichenOrdnung in <strong>der</strong> Peloidwissenschaft,da die Peloide aus Gesteinen bestehen,das Klassifikationsprinzip, welchesfür die Gesteine als natürliche Stoffegilt, also ein stofflich begründetesOrdnungsprinzip die Basis bildenmuss. Die Balneogeologie besitzt daherdas Primat <strong>der</strong> Begriffsbestimmung,und erst nach <strong>der</strong> Klarstellungdieser Begriffe – unter Zuhilfenahmepetrographischer, genetischer, z. T.auch mineralogischer, geobotanischer(bei den Torfen) und kristallographischer(bei einigen Tonmineralen) Ansprachenund Bestimmungsmethoden– durch die Balneogeologie kann aufdiese Begriffsgruppen eine zweiteEbene, die medizinisch-therapeutischeUnterscheidung – falls dieseüberhaupt möglich ist und gewünschtwird – projiziert werden. Es kann undmuss aber klar sein, dass diese Ergänzungnur eine zweite, zusätzlicheBeschreibungsform sein kann.Tab. I: Die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Peloide (nach Lüttig 1990, Deutscher Bä<strong>der</strong>verbandetc. 1991).Die deutschenBegriffsbestimmungenBevor wir uns den „ThermalMuds“ als Element einer nichtdeutschenNomenklatur zuwenden, solltezunächst das deutsche Begriffssystemin Erinnerung gebracht werden. DieBeschäftigung mit diesem Standardhat einen guten Grund, <strong>der</strong> darin liegt,Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)209


Originalarbeitendass die Balneologie zwar ihre Wurzelnunbestreitbar in <strong>der</strong> griechischrömischenBadekunst besitzt, wobeiein Gebot <strong>der</strong> Fairness gegenüber dennichteuropäischen Kulturkreisen beachtetwerden sollte, indem auf diejahrtausendealten Zeugnisse tiefgreifen<strong>der</strong>Kenntnis über die Segnungen<strong>der</strong> Balneologie z. B. in Indien, China,Ägypten, bei einigen IndianerstämmenNordamerikas und an an<strong>der</strong>enOrten hingewiesen werden muss, dassaber die mo<strong>der</strong>ne Peloidtherapie, undzwar in einer engen Verflechtung mit<strong>der</strong> durch das Kurwesen, die Kurort-Wissenschaft („Kurortologie“), bedingtenbalneologischen TechnikAbb. 2: Großsegge, wichtiger Nie<strong>der</strong>moortorf-Produzent.Abb. 1: Vertreter <strong>der</strong> GattungSphagnum, Hauptproduzentdes Hochmoortorfes.zweifelsfrei stark von dem in Mitteleuropagesammelten Erfahrungsschatzgeprägt ist.Das betrifft vor allem den aufHumitgesteinen, im Wesentlichen denBadetorfen basierenden Teil, <strong>der</strong> jawie die Geologie <strong>der</strong> aus den Humitenhervorgehenden Kohlen voller mitteleuropäischerTraditionen ist. Es istauch nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass dieSprache <strong>der</strong> Kurortwissenschaft imWesentlichen – wenn man von dendeutschsprachigen Autoren absieht,welche meinen, sie würden eher berühmt,wenn sie in Englisch publizieren– immer noch die deutsche ist.Auch ist unübersehbar, dass die Heiltorftherapieim angelsächsischenSprachraum innerhalb <strong>der</strong> Literatur<strong>der</strong> kurativen Medizin deutlich unterrepräsentiertist, was auch damit zusammenhängt,dass viele nordamerikanischeAutoren – weitgehend ausBequemlichkeit – nicht auf nichtenglischeLiteratur zurückgreifen. Dasbetrifft im Übrigen die gesamte Naturmedizin.Wer nicht von dieser Aussageüberzeugt ist, möge das ansonstenempfehlenswerte Nachschlagewerkvon PIZZORNO & MURRAY JUN.(1999) durchblättern. Der Verfasserkönnte dazu aus seiner jahrelangenErfahrung als ehem. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong>Intern. Kommission für Moortherapiemanche Geschichte hinzufügen.Die Feststellung, dass die deutscheKurortwissenschaft auf diesem Gebietrichtungsweisende Arbeit geleistethat, kommt in den „Begriffsbestimmungen“des Deutschen Heilbä<strong>der</strong>verbandeszum Ausdruck, welchefortlaufend auf den mo<strong>der</strong>nsten Standgebracht werden und einen Leitfaden,sowohl für die Heilwasser- als auchdie Peloidtherapie, darstellen.Die auf den Verfasser zurückgehendeEinteilung <strong>der</strong> Peloide ist inTabelle I wie<strong>der</strong>gegeben. Bereits erwähntwurde das dieser Einteilung zuGrunde liegende Prinzip:– Die Gruppierung in Eupeloide undParapeloide fußt auf den petrogenetischenCharakteristiken <strong>der</strong>peloidbildenden Locker- bzw. Festgesteine.– Die Einzelbegriffe entsprechen <strong>der</strong>Klassifikation <strong>der</strong> geologischenKartiereinheiten, wie sie in denGeologischen Diensten für die geognostische,d. h. feldgeologischeAnsprache dieser Gesteine üblichist.– Dasselbe Prinzip benutzt die klarerkennbaren Unterschiede in denGesteinstypen, die verwischt werdenwürden, würde man z. B. die inähnlicher und verwechselbarer Konsistenzapplizierten, d. h. aufbereitetenPeloide in den Badeeinrichtungen<strong>der</strong> Kurorte und Heilbä<strong>der</strong>zu Grunde legen wollen.Um das zu Grunde liegende Gedankengebäudefür den Laien bzw.balneogeologisch Ungeschulten etwasdeutlicher zu machen, seien dieseMerkmale durch eine etwas ausführlichereBeschreibung <strong>der</strong> einzelnenPeloidarten wie folgt erklärt.Gruppe <strong>der</strong> Eupeloide: Hierunterwerden die aus Lockergesteinen bestehenden,gewöhnlich stark wasserhaltigenPeloide verstanden; siebilden die am meisten eingesetztetherapeutische Gruppe.Die (1.) Klasse <strong>der</strong> sedentärenPeloide o<strong>der</strong> Humitgesteine (Torfe)liegt in dieser Gruppe an <strong>der</strong> Spitze.Ausgangsgestein sind aufwachsende,sich von unten nach oben anhäufendebiogene (phytogene) Bildungen. Derdie Klasse am deutlichsten abbildende210Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


OriginalarbeitenAbb. 3: För<strong>der</strong>boot für die PELOSE im Schollener See (Aufn. Verf. 2001).Typ ist <strong>der</strong> Hochmoortorf. Er bestehtaus den sich in Humifizierung befindendenPflanzenfasern verschiedenerTorfmoosarten <strong>der</strong> Gattung Sphagnum(Abb. 1), untergeordnet auchaus an<strong>der</strong>en Hochmoorpflanzen, diedem Gestein, das ausschließlich vonden Nie<strong>der</strong>schlägen ernährt (und daherals ombrogen bezeichnet) wird, einenursprünglich hohen Wassergehalt(bis zu 96 %) vermitteln. Durch denAufwuchs wird in <strong>der</strong> Biomasse einvon oben nach unten zunehmendwirksamer Luft- und damit Sauerstoffabschlusshervorgerufen, was zurFolge hat, dass im unteren Teil desTorfkörpers anaerobe Bedingungenentstehen, die eine Verwitterung, Vermo<strong>der</strong>ungo<strong>der</strong> Verrottung verhin<strong>der</strong>n.Die stattdessen vor sich gehende Humifizierungbedeutet – wenn man diephysikochemischen Vorgänge in denVor<strong>der</strong>grund stellen will – stattdessendie allmähliche Transformation desMaterials in wasserärmeren und kohlenstoffreicherenHumit. Der Humifizierungspfad(Lüttig 1986) könnte,wenn dazu die zeitlichen und räumlichenRahmenbedingungen vorhandenwären, direkt in eine Inkohlungsreiheübergehen. Bei <strong>der</strong> Humifizierung,auf die wir uns beschränkenwollen, entsteht eine immer dunklerwerdende, sich kompaktierende faserigeisotrope Masse mit – therapeutischgesehen – hohem Wärme-Speichervermögen,geringerer Wärmeleitfähigkeitund weiteren balneologischerwünschten Eigenschaften. Aus <strong>der</strong>lebenden Biomasse bilden sich Lignine,Zellulosen, Bitumina, vor allemaber die biochemisch erwünschtenHuminstoffe. Dem Humifizierungsproduktwerden auf diese Weise thermophysikalischeund biochemischeWirkungsmechanismen vermittelt, dieden Einsatz des Hochmoortorfes alsBademedium und Grundstoff fürPackungen, Umschläge, Aufträge undKompressen ermöglichen. Erreichtwird durch diese externe Applikation<strong>der</strong> Indikationsbereich <strong>der</strong> Erkrankungendes Stütz- und Bewegungsapparates;daneben sind viele Indikationenaus dem <strong>der</strong>matologischen, gynäkologischenbis hin zum ophthalmologischenKreis als ansprechbar angezeigt.Sogar innermedizinische undurologische Indikationen werden alsbehandelbar bezeichnet.Aus vorwiegend technischenGründen werden in <strong>der</strong> Praxis unterden Hochmoortorfen beson<strong>der</strong>s gutzersetzte Schwarztorfe den an<strong>der</strong>enHochmoortypen vorgezogen. Übergangsmoortorfe,Bruchwaldtorfe und1/3 SeiteHomvioraÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)211


Originalarbeitenähnliche Torftypen, die zwischen denHochmoor- und den Nie<strong>der</strong>moortorfenpetrogenetisch angesiedelt sind,bereiten wegen eines z. T. starkenAnteiles von Wurzel- und Holzrestenmeist Aufbereitungsschwierigkeiten,sind aber qualitativ meist durchausnoch brauchbar, wenn man von denerhöhten Aufbereitungskosten absieht.Nie<strong>der</strong>moortorfe,d. h. in <strong>der</strong> Folge<strong>der</strong> Versumpfung morphologischerSenken o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verlandung von Seenentstandene, grund- und oberflächenwasserabhängige(topogene) Torfe,besitzen eine deutlich an<strong>der</strong>sartigeAusgangssubstanz, meist krautigenCharakters, wie Schilf- und Röhrichtpflanzen,Binsen, Seggen (Abb. 2),auch Straucharten und höhere Blütenpflanzen,und zumeist eine mehr o<strong>der</strong>min<strong>der</strong> deutliche Zumischung minerogenerSubstanz. Das bedingt zum Teiltechnische Schwierigkeiten bei <strong>der</strong>Aufbereitung. Die Nie<strong>der</strong>moortorfekönnen aber, vor allem wenn ein höhererVertorfungsgrad vorliegt und dieTorfe gut homogenisiert sind, durchausin Bezug auf ihre therapeutischmedizinischeEffizienz mit den Hochmoortorfenmithalten, zumal da dieZusammensetzung <strong>der</strong> biochemischwirksamen Inhaltsstoffe <strong>der</strong> <strong>der</strong> Hochmoortorfesehr ähnlich ist. Die vonfrüheren Badeärzten oft geäußerteAnsicht, Hochmoortorfe versprächenvor allem Erfolge im gynäkologischenErkrankungskreis, Nie<strong>der</strong>moortorfehingegen im rheumatologischenKreis, ist allerdings nicht durch diePraxis bewiesen.Moorerden werden in <strong>der</strong> Literaturstellenweise ebenfalls als therapeutischvorteilhaft erwähnt. Man verwendetdiese Bezeichnung, wenn <strong>der</strong>Gehalt <strong>der</strong> Humite an organischerSubstanz 30 % unterschreitet. DerRest ist minerogenes Material. Dochzeigt die Praxis, dass es wegen desgebietsweise vorhandenen hohenSandgehaltes vorteilhafter ist, mineralstoffärmereHumite einzusetzen.Man sollte aber nicht übersehen, dass<strong>der</strong> „Heilschlamm“, <strong>der</strong> im ältesteneuropäischen „Moorbad“ Bad Eilsen(seit 1802, vgl. Lüttig 1996) zuersteingesetzt wurde, zunächst aus einer(in <strong>der</strong> Nähe leicht beschaffbaren)Moorerde bestand. Erst seit 1917 wirdhier limnisch-telmatischer Torf ausdem Verlandungsbereich des Steinhu<strong>der</strong>Meeres verwendet. Auch inan<strong>der</strong>en Bä<strong>der</strong>n kommt – meist versehentlich– Moorerde mit „besserem“Humit noch in die Wanne.Bemerkenswert ist, dass die klassischeHeiltorftherapie in 80 deutschenBä<strong>der</strong>n und daneben in mehrerenBä<strong>der</strong>n des Auslands, v. a. in Österreich,<strong>der</strong> tschechischen Republik, Polensund des Baltikums appliziertwird. Davon sind bekannte Bä<strong>der</strong> wieAibling, Bentheim, Bramstedt, Hindelang,Kohlgrub, Murnau, Pyrmont,Waldsee, Wurzach und Zwischenahntypisch für den Einsatz von Hochmoortorf,während unter an<strong>der</strong>em dieBä<strong>der</strong> Doberan, Eilsen, Faulenbach,Liebenwerda, Muskau, Nenndorf undSülze für den Nie<strong>der</strong>moortyp stehen.Unzweifelhaft sind Indispositionendes Stütz- und Bewegungsapparates,gynäkologische Leiden und <strong>der</strong> Rehabilitationsbereichdie Haupt-Indikationsgebiete.Die zweite Eupeloidklasse ist die<strong>der</strong> limnischen Peloide. Unter denSeebildungen (Limniten, Mudden)sind hier die Typen mit höheremHuminstoffanteil, die Limnohumite,beson<strong>der</strong>s erwünscht, gehören zuihnen doch Typen, die petrographischund physikochemisch den Torfen sehreng verwandt sind. Einige Limnitebesitzen außerdem ein relativ feinesKorn, was sie aus aufbereitungstechnischerSicht sehr interessant macht.Lei<strong>der</strong> werden Mudden, wiewohl ihrEinsatz v. a. in Weißrußland und Estlandschon seit langem bewährt ist, inDeutschland sehr wenig verwendet;<strong>der</strong> Verfasser hat wie<strong>der</strong>holt für ihreVerwendung plädiert (LÜTTIG, 1997,2000). Vor allem Diatomeengyttjen,möglicherweise auch Kieselgur, sindin’s Auge zu fassen. Gegenwärtigvertritt die den Markennamen „Pelose“tragende Diatomeengyttja vonSchollene bei Rathenow (Abb. 3)diesen Typ in Deutschland allein(POTONIÉ & BÉNADE, 1936). In Weißrußlandwird Diatomeengyttja – allerdingsdort fälschlich „Sapropel“ genannt– in großem Maße therapeutischverwendet (PUNTUS & PUNTUS, 2000).Die Heilwirkung ist unzweifelhaft gut.Die dritte Eupeloidgruppe wirddurch die perimarin-paralischenSchlicke, die sich an <strong>der</strong> Küste <strong>der</strong>Krim („Limane“), in Bulgarien und anEstlands Küsten (L. VEINPALU, 2001)großer Beliebtheit erfreuen, gebildet.Bei ihnen steht zweifelsfrei die physikalischeWirksamkeit im Vor<strong>der</strong>grund<strong>der</strong> Effizienzbetrachtungen. InDeutschland wird Watten-Schlick seit<strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts amJadebusen bei Dangast (EGIDIUS, 2000)in Art einer Freikörperkultur verwendet.Der Altmeister <strong>der</strong> Balneogeologie,K. KEILHACK, empfahl 1929die Verwendung von perimarinemSchlick in <strong>der</strong> Balneologie im nichtweit von Dangast entfernten „Nordseebad“Wilhelmshaven; viel gewordenist aus dieser Empfehlung nicht.Die nächste Klasse, die <strong>der</strong> fluviatilenPeloide, also die Hochflut- undAltwasser-Lehme und -Tone <strong>der</strong> Flüssefindet im deutschsprachigen Raumkeine balneologische, wohl aber technischeVerwendung (in <strong>der</strong> Grobkeramik).Auf sie wird aber noch zurückzukommensein.Krenogene, d. h. Quell-Sedimente,sind als fünfte Klasse insofern eineSeltenheit, als Quellen, also Grundwasseraustritteim Gegensatz zu <strong>der</strong>Meinung einiger „Experten“ keinSediment mitbringen. Die Mär vomVorhandensein von Quell-Schlämmen,die das Grundwasser mitbringenund „auswerfen“ soll, beruht auf einemBeobachtungsfehler. Das aufquellendeGrundwasser ist primärsedimentfrei, an<strong>der</strong>nfalls würde es jadie (Poren- o<strong>der</strong> Kluftwasser-) Aquifereverstopfen. Was sich in Quell-Töpfen, -Tümpeln o<strong>der</strong> -Teichen nie<strong>der</strong>schlägt,sind die ursprünglich gelöstenInhaltstoffe, die nach Reaktioneno<strong>der</strong> Umsetzungen an <strong>der</strong> Austrittsstelle,mit Druckverän<strong>der</strong>ungen212Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Originalarbeitenzusammenhängenden physikochemischenReaktionen o<strong>der</strong> lithobiontischenVorgängen – Lithobiontik istdas Wechselspiel zwischen Lithosphäreund Biosphäre (LÜTTIG, 1971)–, an denen z. B. Bakterien, Algeno<strong>der</strong> höhere Lebewesen beteiligt sind,gebildet, ausgefällt und abgesetzt werden.Derartige Vorgänge spielen v. a.im Kalk-Karst eine große Rolle, undzwar im Zusammenhang mit den Verän<strong>der</strong>ungendes CO2: HCO3-Gleichgewichtes.Die Folge ist die Entstehungvon Quellkalken, fälschlichz. T. immer noch als Kalktuffe bezeichnet.Da die Quellkalke aberschnell zu Travertinen erhärten, kommensie als Peloide kaum infrage.Es muss betont werden, dass dieAbsätze im Quelltümpelbereich bereitszum limnischen Peloidtyp überleiten.Natura non saltet – deswegenist es z. T. Geschmackssache, ob manbei kalkigen, eisenhaltigen, humosenQuellbildungen diese noch zur krenogeneno<strong>der</strong> zur limnischen Peloidgrupperechnet; einige Typen (wiez. B. in Héviz und Philippi – sieheunten) sind besser als Mudden o<strong>der</strong>Nie<strong>der</strong>moortorfe anzusprechen. InDeutschland (und Umland) gibt eskeine therapeutisch genutzten krenogenenPeloide.Hingegen ist die nächste Klasse,die <strong>der</strong> äolischen Peloide, durchaus inDeutschland als Heilmittel bekannt.Löß und Lößlehm wurden schon imAltertum in Form von Aufträgen undUmschlägen mehrerenorts eingesetzt.Heute findet in Mitteleuropa nur impfälzischen Sobernheim Löß therapeutischeVerwendung.Für die Klasse <strong>der</strong> pedogenen Peloide,also die therapeutisch verwendetenBodenbildungen, die in <strong>der</strong>Antike beispielhaft durch die Terrasigillata vertreten waren, die von denRömern in Form von bei Verletzungenaufgetragenen Böden und von denGermanen als (v. a. Buchenwald-)Mull-Umschläge bekannt sind, gibt esin Mitteleuropa nur noch ein Beispielaus Bad Homburg (Taunus), wo offenkundigein dem Bolus ähnlicher fossilerBoden auf einem tertiären Lehmzu Umschlägen und Packungen verarbeitetwird (BENADE, MICHELS &HELLMERS, 1936). Indikationen sindErkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.Mit diesem Peloidtyp wird dieGrenze zu einem an<strong>der</strong>en Heilmitteltyp,den Heilerden erreicht, die wiraber nicht zu den Peloiden rechnen,zumal da sie innerlich verwendetwerden. Hier sind v. a. Lockergesteineangesprochen, die durch Zwei- o<strong>der</strong>Dreischichten-Silikate (Typ Kaolinitbzw. Montmorillonit o<strong>der</strong> Attapulgit)gekennzeichnet sind. Hinzu kommenKieselgur-Heilerden, teilweise fälschlichvon <strong>der</strong> einschlägigen pharmazeutischenIndustrie als „Kieselerde“bezeichnet. Kieselerde ist aber etwasvöllig an<strong>der</strong>es als Kieselgur; das versucht<strong>der</strong> Verfasser seit Jahren denPharmazeuten klar zu machen – lei<strong>der</strong>ohne den geringsten Erfolg. Die Klarstellunggehört nicht in den hier besprochenenFragenkreis und muss anan<strong>der</strong>er Stelle erfolgen.Interessant ist die letzte Eupeloid-Klasse – sie greift z. T. auf die Parapeloideüber. Es handelt sich um dievulkanogenen Peloide. Hierzu gehören,soweit sie noch Lockergesteinesind, die Tuffe und Tuffite und ihreDerivate, womit insbeson<strong>der</strong>e dieBentonit-Gesteine gemeint sind. DieTuffe und Tuffite sind die klassischenVertreter <strong>der</strong> unter dem BegriffFango in <strong>der</strong> Naturmedizin bezeichnetenPeloide.Bezüglich dieser Bildungen bestehtein nur schwierig auflösbarer –jedoch klärbarer – nomenklatorischerWirrwarr, und zwar aus folgendenGründen:– Der größte Teil <strong>der</strong> unter dem – indiesem Falle eher als Handelsnameanzusprechenden – Namenvertriebenen Fango-Arten gehtnicht auf Eupeloide, son<strong>der</strong>n gemahlenesFestgesteins-Materialzurück, muss also den Parapeloidenzugerechnet werden. (Das istaber im Übrigen keinesfalls einMakel!).– Das aus dem Gotischen stammendeWort „fango“ ist ein Synonymfür „Heilschlamm“. Die Herkunftdes Wortes ist übrigens ein bemerkenswertesSignal für die Tatsache,dass die im Zusammenhangmit <strong>der</strong> so genannten Völkerwan<strong>der</strong>ungin Italien eingefallenenGermanenstämme – mindestensjedenfalls Teile <strong>der</strong>selben – durchauskeine zivilisationslosen undstumpfen Barbaren gewesen sind,als die sie durch die Römer undihre Nachäffer bezeichnet wordensind, und dass sie, was vor allemfür die Ostgoten und THEODERICHden Großen gilt, für die Erhaltung<strong>der</strong> antiken Kultur mehr getanhaben als <strong>der</strong> überwiegende Teil<strong>der</strong> Spätrömer. Das gilt vornehmlichfür das Badewesen.– Die aus <strong>der</strong> Antike überlieferteVerwendung von tuffitischem Materialim eugenidischen Bä<strong>der</strong>bezirk,die zu <strong>der</strong> terminologischenEinschätzung des Fango als„vulkanischer Schlamm“ bis in dieZeiten von KEILHACK (1916) geführthat, ist bereits durch HYNIE,KOUTEK und KORINEK (1933) in<strong>der</strong>en bemerkenswertem Buchüber die Peloidtherapie, das lei<strong>der</strong>viel zu wenig beachtet und heutekaum noch zitiert wird, hinterfragtworden. Den Fachgenossen istweitgehend entgangen, dass dieBä<strong>der</strong> Abano, Battaglia und Montogrotto– entgegen dem bei HYNIEetc. zitierten Gutachten von 1899,in dem auch noch von vulkanischemThermalschlamm gesprochenwird – schon längst reinlimnische Peloide verwenden. Dasist lange Zeit von den eugenidischenBä<strong>der</strong>verwaltern, wie indem Bericht von OTA HYNIE (s. o.)in amüsanter Weise zu lesen ist,nicht deutlich genug klargestelltworden. Unsere gegenwärtig imRaume Abano tätigen italienischenFreunde haben diesen Irrtumlängst richtig gestellt (ZANOTTO etal., 1991; BELLOMETTI et al., 2000,2005; GALZIGNA et al., 2001; TO-Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)215


OriginalarbeitenAbb. 4: Schematisiertes Strukturmodell eines Zeolith-Kristalls, aus dem dieMikrofilter-Wirkung verständlich wird.LOMIO et al., 2001 und an<strong>der</strong>e),aber richtig bemerkt worden istdas, v. a. von den deutschen Fachleuten,auch wie<strong>der</strong> nicht. Die mitdem Heilschlamm von Abano etc.befassten italienischen Fachkollegenverwenden jedenfalls den Ausdruck„Fango“ nicht im Sinneeines vulkanischen Gesteinsmaterials.Der Badebezirk <strong>der</strong> Eugenidenfällt daher als Typregion des BegriffesFango im Sinne <strong>der</strong> mitteleuropäischenNomenklatur aus.– Auch was die Peloidklasse <strong>der</strong>Bentonit-Gesteine, die als Derivatgesteineauf Vulkanite, nämlichumgewandelte vulkanische Gläser,zurückgehen, anbelangt, herrschteiniger nomenklatorischer Wirrwarr.Diesen richtigzustellen, istein Problem <strong>der</strong> mineralogischlagerstättenkundlichenNomenklaturund soll hier nur kurzgestreift werden. Festgehaltenwerden sollte an dieser Stelle nurFolgendes: „Bentonit“ ist eine Industriebezeichnungfür eine Reihevon Gesteinen, die bestimmte undwichtige technische Eigenschaftenbesitzen und aus Dreischichten-Tonmineralen bestehen, unter deneneine Smektit- und eine Hormit-Gruppezu unterscheiden sind.Wichtigstes Smektit-Mineral ist<strong>der</strong> Montmorillonit, Hauptvertreter<strong>der</strong> Hormite <strong>der</strong> Attapulgit(o<strong>der</strong> Palygorskit, deutsch: Walkerde).V. a. Walkerde besitzt hervorragen<strong>der</strong>heologische Eigenschaften,spielt daher in <strong>der</strong> Kosmetikeine beachtliche Rolle; sieist auch das Bademedium in demaltbekannten Heilbad Bath inEngland (siehe unten). Bentonitmineralewerden örtlich den Peloidenauch zugesetzt (u. a. in Abano).Für eine Propagierung destherapeutisch-kosmetischen Einsatzessprechen mehrere Gründe,die hier nicht näher erörtert werdenkönnen.Aus dem Gesagten erscheint vernünftig,obwohl eine Typ-Lagerstättenoch nicht definiert worden ist, denBegriff Fango tatsächlich auf dieAusgangsgesteine Tuff und Tuffit,also auf die vulkanogenen Peloide zubeschränken. Gesagt werden mussdazu freilich, dass, da sich <strong>der</strong> gegenwärtigepraktische Einsatz von Parapeloiden,also gemahlenem Festgesteinsmaterial– Besprechung folgt– bezieht, diese Peloide besser typisierbarsind als die eupeloidischen.Die zur Klasse <strong>der</strong> vulkanogenenPeloide gehörenden Bentonitgesteineals Fango zu bezeichnen, wi<strong>der</strong>strebtdem Verfasser hinwie<strong>der</strong>um. Die Suchenach dem als Ur-Fango bezeichenbarenEupeloid sollte aufgenommenwerden; es ist damit zu rechnen,dass sie Erfolg haben wird, wenn mansich in weniger bekannten Vulkanregionenbalneogeologisch genauerumsieht.Für die Gruppe <strong>der</strong> Parapeloidegenügt, da sie, verglichen mit den Eupeloiden,eine geringere Rolle in <strong>der</strong>Balneotherapie spielt, eine etwas kürzereBeschreibung und diese mussauch nicht alle <strong>der</strong> in Tabelle Ibezeichneten Klassen behandeln.Unter den parapeloidischen Tonsteinenspielt, soweit dem Verfasserbekannt ist, praktisch nur <strong>der</strong> gemahlenePosidonienschiefer von BadBoll (in Württemberg, WELLER, 1995)heute noch eine Rolle. Es handelt sichum einen – in paläontologischer undlagerstättenkundlicher Hinsicht berühmten– bituminösen Schiefer, dessenErdölanteil in <strong>der</strong> Vergangenheitmehrfach Anlass zu einer (i. W. erfolgsschwachen)Extraktions-Tätigkeitgeführt hat, nicht nur im Raumevon Bad Boll. Ob <strong>der</strong> BitumenanteilEinfluss auf die ansonsten nur aufthermophysikalische Wirkung bezogeneEffizienz des in Packungen undAufträgen verwendeten Parapeloidshat, muss dahingestellt bleiben.Bentonitische Tonsteine werdenseit alters her in Bath (England) verwendet.R. H. S. ROBERTSON (1936)beschrieb diesen Bentonit als „Fuller’sEarth“; das ist aber (siehe oben) einirreführen<strong>der</strong> Begriff, weil man in <strong>der</strong>Industrie sowohl das Hormit-MineralAttapulgit als auch (durch Ionen-216Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Originalarbeitenaustausch) aktivierten Montmorillonitdarunter versteht. In Bath handelt essich um Attapulgit. Dieser war dannauch Ausgangsstoff für eine Reihekosmetisch einsetzbarer Bentonitprodukte;die Erfindung <strong>der</strong> Gesichtsmaskegeht darauf zurück. Auch beziehtsich eine ganze anthroposophischeBewegung, die v. a. in Frankreicheinst aktive „Association Amour etVie“ auf diese „Argile curative“.Ein österreichischer Kurort, inwelchem bentonitische Tone appliziertwerden, ist Loipersdorf (Burgenland);<strong>der</strong> Bentonit kommt aus <strong>der</strong>Lagerstätte von Gossendorf.Eine weitere Beson<strong>der</strong>heit istebenfalls aus Österreich zu vermelden,nämlich die Anwendung desbeim Sieden des Salzes aus dem sog.Haselgebirge zurückbleibenden Rückstandesaus Begleitgesteinen. DieserSoleschlamm wird in Bad Aussee undBad Ischl therapeutisch verwendet.Die zweite Klasse, die <strong>der</strong> Kalksteine,erscheint aufgrund <strong>der</strong> Meinungvieler Dermatologen, <strong>der</strong> so genannteSäuremantel <strong>der</strong> Haut dürfe beiAnwendungen nicht gestört werden,auf den ersten Blick als nicht sehrprospektiv. Umso verwun<strong>der</strong>licher istes, dass feingemahlene Schreibkreide<strong>der</strong> Oberkreideschichten, wie das auf<strong>der</strong> Insel Rügen geübt wird, mit Erfolgin Bä<strong>der</strong>n, Packungen und Aufträgen,auch Gesichtsmasken, appliziertwerden kann. Die Berichte <strong>der</strong>zuständigen Ärzte (u. a. von WÜNN,1956) sprechen nicht von Schädigungen<strong>der</strong> Haut, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> – ähnlichwie bei den Heiltorfbehandlungen– adstringierenden und glättendenWirkung und von dem Entstehen <strong>der</strong>v. a. von unserem alten MitstreiterHANS BAATZ (z. B. 1979) apostrophierten„Kin<strong>der</strong>popo-Haut“.Nach mündlicher Mitteilung vonProf. Dr. C. GOECKE, Aachen, wurde,ebenfalls mit Kreidegesteinen <strong>der</strong>Maastricht-Stufe, bei Valkenburg(Prov. Limburg), Heilkreide in denNie<strong>der</strong>landen therapeutisch eingesetzt.Das Projekt ist noch nicht zurReife gelangt.Die Gruppe <strong>der</strong> vulkanogenenParapeloide ist die interessanteste, undzwar wegen <strong>der</strong> bereits erörtertenFango-Frage. In Deutschland werdenzwei Fango-Produkte hergestellt, undzwar <strong>der</strong> Eifel-Fango und <strong>der</strong> FreiburgerFango.Der Eifel-Fango wird von <strong>der</strong> inBad Neuenahr ansässigen, gleichnamigenFirma des Grafen METTER-NICH aus dem sog. Traß gewonnen.Der schon von den Römern als Werksteinabgebaute Traß ist eine junge,quartäre Bildung aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong>Tuffite (fluviatil umgelagerte Tuffe)vom petrographischen Typ Trachyt. Erist eingeschaltet in die quartärenBimssteine und Aschen i. W. desBrohltales bei Nie<strong>der</strong>mending (J.FRECHEN, 1953) und enthält nebendem vulkanischen Material auch Anteile<strong>der</strong> liegenden paläozoischenSchiefer. Das Material wird gebrochen,gemahlen und mit Wasser versetzt,so entsteht ein peloidischesPulver ähnlich einem lockeren Tuffit.Früher wurde zeitweilig noch Kieselgurzugesetzt, offenkundig um denMaterialanteil mit freien Kornoberflächenzu erhöhen. Der Traß stehtpetrographisch wegen seiner trachytischenHerkunft als feldspatreichesVulkanitgestein nahe dem alkalischenEnde <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> Eruptivgesteine.Wegen seiner guten hydraulischenEigenschaften und seiner Ionenaustauschfähigkeitist er in <strong>der</strong> Zementindustrieals Zusatz für Unterwasserzement,aber auch als Naturzementsehr begehrt. Das war den Römernschon bekannt.Hingegen ist <strong>der</strong> Freiburger Fango,<strong>der</strong> in Bötzingen/Kaiserstuhl von<strong>der</strong> Fa. H. G. Hauri abgebaut wird, eintertiärer Phonolith (WIMMENAUER,1966, 1972). Er wird gebrochen undfein gemahlen und ergibt, mit (0,4l/kg) Wasser versetzt, den Parapeloid-Fango. Er hat einen hohen Anteil anZeolith-Mineralen, v. a. von Klinoptilolith.Diese Minerale (Abb. 4) bestehenaus tetrae<strong>der</strong>förmigen Grundbausteinenmit einem feinporigen,spongösen Kanälchensystem, das demGestein zusätzlich zur hohen Kationen-AustauschkapazitätMolekularsieb-Eigenschaftenvermittelt. Dasmacht seinen Einsatz in <strong>der</strong> Tierhaltung,<strong>der</strong> Farben-, Bau- und pharmazeutischenIndustrie interessant.1/4 SeiteHypoAÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)217


OriginalarbeitenIm Gegensatz zum Eifel-Fangogeht <strong>der</strong> Freiburger Fango mithin aufein echtes Ergussgestein, nicht auf einUmlagerungsprodukt zurück. Es führt– ebenfalls im Gegensatz – Feldspatvertreterund nicht Feldspäte.Die möglicherweise auch fürLaien erkennbaren petrographischenUnterschiede <strong>der</strong> beiden deutschenFangoarten sind aber in balneotechnischerHinsicht zweitrangig.Beiden Typen sind die folgendenCharakteristika gemein:– Gute Aufbereitbarkeit.– Vorteilhafte Korngrößenverteilung.– Gute Mischbarkeit mit Wasser.– Günstige rheologische Eigenschaften.– Vorteilhafte hydraulische Parameter.– Große Oberfläche.– Vorhandensein von Molekularsieb-Eigenschaften.– Ionenaustauschvermögen.– Gute Wärmedämmung, daher langeAbkühlungsdauer.Aus allen diesen Eigenschaftenergibt sich eine hervorragende thermophysikalischeWirksamkeit, die fürdie Behandlung v. a. von Indispositionendes Stütz- und Bewegungsapparates,aber auch solche aus demgynäkologischen Kreis wünschenswertist. Der Verfasser wie<strong>der</strong>holt aberan dieser Stelle den Hinweis, dass angesichtseiniger Charakteristika damitzu rechnen ist, dass <strong>der</strong> Fango auchbiochemische Wirkungen verursacht.An dieser Stelle besteht nochForschungsbedarf.Das wichtigste Faktum aber ist:Beide Peloidarten berechtigen –und zwar viel stärker als bei allenan<strong>der</strong>en ähnlichen Heilschlämmen– zur Benutzung des BegriffesFANGO sowohl für den Eifel- alsauch für den Freiburger Fango;beide sind echte Fango-Arten.Die restlichen Parapeloid-Klassensind in praxi nicht von ernsthafter Bedeutung.Man kann zwar praktischvon allen Festgesteinen Mineralpulverherstellen (TRÖGER, 1994), mankann sie auch mit Wasser zu Parapeloiden„dressen“, man wird auchHeilsuchende finden, die sie interno<strong>der</strong> extern verwenden, man wirdauch die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e physiologischeWirkung finden – z. B. als Bodenverbesserungs-o<strong>der</strong> gärtnerischesHilfsmittel –, und einige Pulver wurdensogar an orientalische Bedürftigeverkauft, die an eine aphrodisiakischeWirkung <strong>der</strong>selben glaubten; eineüberzeugende medizinische Rollespielen diese Gesteinsmehle nicht.Die in <strong>der</strong> Tabelle I außerdemverzeichneten Peloid-Apogonen (Abkömmlingein Form von Dressings mitTrägersubstanzen) und Peloidwässerdürfen im Zusammenhang mit <strong>der</strong>Themenstellung des Aufsatzes, von einerAusnahme abgesehen, außerhalb<strong>der</strong> Betrachtung bleiben.Die Vorstellung dieses im deutschsprachigenRaum eingeführten, bewährtenund Vorbildfunktion besitzendenbegrifflichen Gebäudes erschienin einer gewissen Ausführlichkeit vonnöten;die folgende Betrachtung kannerst auf diesem Fundament richtigverstanden werden.Prof. em. Dr. G. LüttigPast-Chairman Comm. VI(Balneologie, Medizin undTherapie) <strong>der</strong> InternationalPeat SocietyWittinger Str. 12629223 Celle218Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


OriginalarbeitenGewürze und Heilkräuter als wichtigeQuelle von AntioxidanzienJ. BielenbergResumen Summary ZusammenfassungAntioxidantien sind körpereigene und körperfremde Substanzen, die in<strong>der</strong> Lage sind Radikale zu neutralisieren und Oxidationen zu vermeiden.Als exogene Antioxidantien sind neben den Vitaminen in erster Liniepflanzliche Antioxidantien wie Polyphenole bekannt, die <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong>sekundären Pflanzeninhaltsstoffe zuzurechnen sind und zu denen inerster Linie die Flavonoide gehören. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wird aufdieser Grundlage die Bedeutung, von Gewürzkräutern für unsereErnährung hervorgehoben und eine Beteiligung <strong>der</strong> Antioxidantien andem Wirkungsspektrum vieler Heilpflanzen postuliert.Schlüsselwörter: Antioxidanzien, Gewürze, Kräuter, Heilpflanzen,sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, FlavonoideAntioxidants are endogenous and exogenous substances capable of neutralisingradicals and preventing oxidations. Exogenous antioxidants include,aside from vitamins, mainly plant antioxidants such as phenolswhich are secondary plant ingredients of which the flavonoids are bestknown. Against this background, the present contribution emphasises thesignificance of spice herbs for human nutrition and proposes a contributionof antioxidants to the spectrum of action of many medicinal plants.Key words: Antioxidants, spices, herbs, medicinal plants, secondaryplant ingredients, flavonoidsLos antioxidantes son sustancias propias y ajenas al cuerpo que puedenneutralizar los radicales y evitar la oxidación. Junto con las vitaminas, comoantioxidantes exógenos en primer lugar se conocen antioxidantesvegetales como los polifenoles que se deben incluir en el grupo de principiosactivos vegetales secundarios y a los que pertenecen en primer lugarlos flavonoides. En el presente trabajo, partiendo de esta base sepone de relieve el significado de las hierbas aromáticas para nuestrasalud y se postula una participación de los antioxidantes en el campo deacción de muchas plantas medicinales.Palabras Claves: Antioxidantes, condimentos, hierbas, plantasmedicinales, principios activos vegetales secundarios, flavonoidesIn einer Untersuchung am Institutfür Ernährungsforschung <strong>der</strong> medizinischenFakultät <strong>der</strong> Universität inOslo, Norwegen, ermittelten DRAG-LAND und Mitarbeiter den Beitrag vonGewürz- und Heilkräutern zur täglichenAntioxidanzienaufnahme. Siestellten dabei fest, dass es Unterschiedebis zum Faktor 1000 imAntioxidanziengehalt verschiedenerKräuter gibt und dass viele Kräutereine bessere Antioxidantienquelle sindals die meisten Früchte, Beeren,Ceralien und Gemüse. Interessant ist,dass Glycyrrhizin, Inhaltsstoff <strong>der</strong>Süßholzwurzel, die Ausgangsstoff <strong>der</strong>Lakritzherstellung ist, einen „Boostereffekt“,d. h eine verstärkende Wirkungauf die gesamte Antioxidanzienaufnahmehat (1).Die Bedeutung vonAntioxidanzienEine erwachsene Person konsumierttäglich etwa 1000 g Sauerstoff.Etwa 3 bis 5 % dieses Sauerstoffs,also 30 bis 50 g, werden zu Sauerstoff-und Hydroxylradikalen sowie zuWasserstoffperoxyd und an<strong>der</strong>en zytotoxischenVerbindungen umgewandelt.Die Summe dieser reaktivenSauerstoffspezies repräsentiert denoxidativen Stress. Durch oxidativenStress können Schäden an Zellkernen,Zellmembranen und Proteinen auftreten.Freie Radikale entstehen in denmeisten Körperzellen als Nebenproduktedes Stoffwechsels. Sie habenjedoch nicht nur toxische Effekte,Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)219


OriginalarbeitenAbbildung 2Abb. 1: Licorice Glycyrrhiza glabra-Süßholzwurzel.Abbildung 3son<strong>der</strong>n sie besitzen wichtige Funktionenbei den Abwehrmechanismendes Körpers und bei <strong>der</strong> Zerstörungvon Fremdstoffen. Makrophagen undPhagozyten produzieren freie Radikalezur physiologischen Abwehr vonViren und Bakterien. Laut biochemischenAlternstheorien ist die Membranhypothesedes Altern ein Spezialfall<strong>der</strong> freien Radikaltheorie (2), nach<strong>der</strong> Radikale in den Alterungsprozessinvolviert sind. Ein Überschuss anRadikalen und reaktiven Sauerstoffspeziesführt zu einer Verschiebungdes antioxidativen-prooxidativenGleichgewichts. Antioxidanzien sindkörpereigene und körperfremde Substanzen,die in <strong>der</strong> Lage sind, Radikalezu neutralisieren und Oxidationen zuvermeiden. Als exogene Antioxidanziensind neben den Vitaminen inerster Linie pflanzliche Antioxidanzienwie Polyphenole hervorzuheben,die <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> sekundären Pflanzeninhaltsstoffezuzurechnen sind undzu denen in erster Linie Flavonoidegehören.Bereits <strong>der</strong> Nobelpreisträger SZENT-GYÖRGI hat in den 30er Jahren denEinfluss pflanzlicher Polyphenole aufdas zelluläre System untersucht unddafür den Nobelpreis für Medizin erhalten(3). Heute hat man für Polyphenoleradikalfangende, antioxidativeantiallergische, krebshemmende,krampflösende, schmerzlin<strong>der</strong>nde,herz- und leberschützende, schleimhautschützendeund antivirale Wirkungennachgewiesen. Die Antioxidanzienunterliegen Redoxkaskaden.So regeneriert Glutathion oxidierteAscorbinsäure in verschiedenen enzymatischenund nichtenzymatischenReaktionen (Abb. 5). Vitamin C regeneriertan <strong>der</strong> Lipidmembran oxidiertesTocopherol.Antioxidanzien alsZellschutzDie optimale Funktionsfähigkeitdes antioxidativen ZellschutzsystemsTab. I: Antioxidantiengehalt in kommerziellenKräutern.Gewürz AntioxidantiengehaltMmol/100 gGewürznelken 465,3Piment 101,5Zimt 98,4Rosmarin 66,9Thymian 63,7Majoran 53,9Safran 47,8Oregano 45,0Estragon 43,3Basilikum 30,9Ingwer 22,5Dill 15,9Curry 13,0Senf 10,4Curcuma 10,3Vanille 10.1Wachol<strong>der</strong> 9,3Schwarzer Pfeffer 8,7Chilli 8,5Roter Pfeffer 6,1Piri Piri 6,0Cayenne 5,9Korian<strong>der</strong> 2,1Kardamom 0,5220Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


OriginalarbeitenAbbildung 4ist auf die synergistische Wirkung verschiedenerendogener und exogenerAntioxidanzien angewiesen (4).In jüngster Zeit sind Kräuter vermehrtals Quelle antioxidativer Substanzenidentifiziert worden. Inzwischensind zahlreiche Untersuchungsmethodenentwickelt worden, um diegesamte antoxidative Kapazität vonNahrungsmitteln quantitativ zu bestimmen(5).Antioxidantiengehalt verschiedenerKräuter (Tab. I)Von den untersuchten getrocknetenKräutern enthielten Oregano,Salbei, Pfefferminz, Gartenthymianund Zitronenbalsam mit einem Antioxidanziengehaltvon 75–138 mmol/100g) sehr hohe Konzentrationen,gefolgt von Süßem Majoran, Ysop,Anis (23–56 mmol/100g) und DeutscherKamille, Europäische Angelikaund Korian<strong>der</strong> mit relativ niedrigenKonzentrationen (1–18 mmol/100 g).Auch innerhalb verschiedener Varietätenvon Kräutern gab es erheblicheUnterschiede, wie am Beispiel vonOregano und Salbei gezeigt werdenkonnte. Den höchsten Gehalt wiesenGewürznelken mit 465,3 mmol/100 gauf.Auch chinesische und japanischeHeilpflanzen enthielten hohe Antioxidanzienkonzentrationen.CortexCinnamomi und Radix Scutellariaeenthielten mehr als 100 mmol/100g,Rhizoma Cimicifuga, Radix Paeoniaund Radix Liquiritiae 10–65 mmol/100g).„Booster-Effekt“ vonGlycyrrhizinsäure aufAntioxidantienDer von Dragland beobachtete„Booster-Effekt“ <strong>der</strong> Glycyrrhizinsäuremit Antioxidantien kann auf denaldosteronartigen Effekt <strong>der</strong> Glycyr-Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)221


Originalarbeitengibt. Er hebt die Bedeutung hervor,die Gewürzkräuter für unsere Ernährunghaben, und postuliert eineBeteiligung <strong>der</strong> Antioxidanzien andem Wirkungsspektrum vieler Heilpflanzen.Abbildung 5rhizinsäure zurückgeführt werden, <strong>der</strong>erstens auf <strong>der</strong> direkten Interaktionmit Aldosteronrezeptoren und zweitensauf den Pseudoaldosteroismusentsteht, <strong>der</strong> durch die Interaktion mit<strong>der</strong> 11-OH-Steroiddehydrogenase in<strong>der</strong> Niere resultiert, die die Umwandlungvon Cortisol zu Cortison katalysiert.Aufgrund <strong>der</strong> Hemmwirkungvon Glycyrrhizinsäure auf dieses Enzymsteigen im Nierengewebe dieCortisolkonzentrationen an (Abb. 3).Im Gegensatz zu Cortison hat Cortisoleine hohe Affinität zu Aldosteronrezeptoren.Aldosteron hemmt diehydrolytische Ringöffnung <strong>der</strong> Dehydroascorbinsäuredurch Glutathionin die Ascorbinsäure zurückgeführt,somit also „recyclet“ werden kann(Abb. 5). Ferner führt <strong>der</strong> Aldosteroneffektzum Aufbau eines Natriumgradienten.Die Vitamin-C-Resorptionist beim Menschen ein Carrier- undNatriumabhängiger Transport. Einweiterer Interpretationseffekt für denBooster-Effekt ist, dass AldosteronFlavokinasen induziert, die Riboflavin(Vitamin B2) in seine AktivformenFAD und FMN überführt, die Cofaktoren<strong>der</strong> Glutathionreduktase sind,die wie<strong>der</strong>um oxidiertes in reduziertesGlutathion „recyclet“. Somit kommtes zu einer Regenerierung des Antioxidantienpools.Weitere Untersuchungenmüssen diese Hypothesejedoch untermauern (7).FazitDRAGLAND und Mitarbeiter kommenin ihrer Untersuchung zu demErgebnis, dass es große Unterschiedebis zu einem Faktor 1000 hinsichtlichdes Antioxidanziengehalts in verschiedenenGewürz- und HeilkräuternLiteratur1. DRAGLAND, S., S. HARUKI, K. WAKE, K.HOLTE, R. BLOMHOFF: Several culinary andmedical herbs are important sources ofdietary antioxidants. J Nutr 133 (2003)1286–1290.2. HAFNER, U., W. MÜLLER: Ewige Jugenddurch Medikamente? DAZ 137 (31) (1997)2712–2720.3. GABOR, M.: Abriß <strong>der</strong> Pharmakologie <strong>der</strong>Flavonoide. Akademiai Kiado. Budapest1975.4. GRÖBER, U: Orthomolekulare Medizin.Wissenschaftliche VerlagsgesellschaftStuttgart, 2000.5. BENZIE, I. F. F., J. J. STRAIN: The ferric reducingability of plasma as ameasure of„antioxidative power“. Anal Biochem 177(1996) 300–306.6. PATRICK, L.: Hepatitis C: Epedemiologyand Review of Complementary/AlternativeMedicine treatment. Alternative MedicineReview 4 (4) (1999) 220–238.7. FRIEDRICH, W.: Handbuch <strong>der</strong> Vitamine.Urban & Schwarzenbergverlag München,1987.Jens BielenbergRaphael-ApothekeBahnhofstr. 5325364 Westerhorn222Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


OriginalarbeitenPsycho-Neuro-Immunologie (PNI)C. H. KuhnResumen Summary ZusammenfassungDie Psychosomatik des Krebsgeschehens wurde in den letzten Jahrzehntenvon vielen Wissenschaftlern bestätigt. Entsprechend entwickelte sich seitAnfang <strong>der</strong> 80er Jahre langsam eine so genannte Psycho-Onkologie, d.h.Psychotherapie bei Malignompatienten. Auf <strong>der</strong> seelischen Ebene geht esdarum, dem Patienten zunächst seine Neigung, sich aus dem Lebenzurückzuziehen, bewusst zu machen. Nach dieser seelischen Bewußtwerdungsarbeitbeginnt dann die geistige Bewältigungsarbeit hin zu einemneu zu findenden Sinn des Lebens. Über diese und an<strong>der</strong>e Aspekte <strong>der</strong>Psycho-Neuro-Immunologie als ein wichtiger Baustein einer ganzheitlichenKrebstherapie wird berichtet.Schlüsselwörter: Psychosomatik, Psycho-Neuro-Immunologie, Onkologie,Bewältigungsarbeit, StressThe psychosomatic aspect of cancer has been confirmed by many scientistsin the past decades. Accordingly, the so-called psycho-oncology, i.e.psychotherapy for malignoma patients, slowly developed since the early1980s. At the mental level psycho-oncology focuses on helping the patientbecome aware of his or her tendency to withdraw from life. On the heels ofthis mental awareness work follows the work of mental coping(Bewältigungsarbeit) aiming to find a renewed purpose of life. These andother aspects of psycho-neuro-immunology as an important component of aholistic cancer therapy will be reported.Keywords: Psychosomatics, psycho-neuro-immunology, oncology, mentalcoping work, stressLa psicosomática de todo lo relativo al cáncer ha sido confirmada por partede muchos científicos en la últimas décadas. De forma correspondiente se hadesarrollado lentamente desde principios de los 80 una llamadapsicooncología, i. e., psicoterapia para pacientes de tumores malignos. En elplano anímico se trata en primer lugar de hacer consciente al paciente de sutendencia a recluirse del mundo. Después de este trabajo de toma deconciencia anímica comienza el trabajo de superación mental hacia labúsqueda de un nuevo sentido de la vida. Se relata sobre estos y otrosaspectos de la psiconeuroinmunología como sillar importante de una terapiaintegral del cáncer.Palabras clave: Psicosomática, psiconeuroinmunología, oncología, trabajode superación, estrésDer Ausdruck Psycho-Neuro-Immunologieerschien in <strong>der</strong> Literaturerstmals Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre des vorigenJahrhun<strong>der</strong>ts und hat sich inzwischendurchgesetzt gegenüber anfänglichenSynonymen wie Psycho-Immunologie, Neuro-Endokrino-Immunologieo<strong>der</strong> Neuroimmunmodulation.Wesentliche Impulse erhielt dieseinterdisziplinäre Forschung durchmehrere zusammentreffende Faktoren:1. Paradigmenwechsel vonlinearem zu vernetztemDenkenEs begann zu <strong>der</strong> Zeit, ausgelöstund beschleunigt durch die Entwicklung<strong>der</strong> Computer, in den verschiedenenWissenschaftsbereichen <strong>der</strong> sogenannte Paradigmenwandel von einemanalytisch (griechisch auf-lösend)reduktionistisch linearen monokausalenEntwe<strong>der</strong>-o<strong>der</strong>-Denken hinzu einem ganzheitlich holistischenintegralen multikausalen kybernetischvernetztem Sowohl-als-auch-Denkenals Begleitphänomen <strong>der</strong> Tatsache,dass mithilfe <strong>der</strong> Computer einegrößere Datenmenge erhoben und gespeichertund die Sichtweise vernetzendsynoptisch von den einzelnenTeilen auf das größere Ganze erweitertwerden konnte. In diesem Zusammenhangwurden die Bücher desHeisenberg-Schülers FRITJOFF CAPRAberühmt mit den Titeln „Das Tao <strong>der</strong>Physik“ (1975) und „Wendezeit“Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)223


Originalarbeiten(1982). Hier zeigt sich auch bereitseine befruchtende und seitdem zunehmendeBeschäftigung des westlichenDenkens mit östlichen Philosophien,vor allem dem chinesischen Taoismusund dem in Indien wurzelndenBuddhismus. Und es war <strong>der</strong> Beginneines noch immer andauernden bereichernden,nicht nur interreligiösen,son<strong>der</strong>n auch interkulturellen und interphilosophischenDialoges bzw. einerganzheitlichen Kommunikation;das Industriezeitalter ging über in dasInformations- und interdisziplinäreKommunikationszeitalter.2. Streßforschung: VonIndividuum zu Gruppeund SystemDieser Wandel des Denkens manifestiertesich auch in <strong>der</strong> psychosomatischenMedizin. Sie hatte in den50er Jahren eine Art Renaissance erlebt,als die Biochemie die Stresshormone<strong>der</strong> Nebenniere messen lernte.HANS SELYE definierte 1956 Stress alsReaktions- und Adaptationssyndromdes Individuums auf äußere Reize undBelastungen mit den Phasen Alarmreaktion,Wi<strong>der</strong>standsphase und Erschöpfung.Er stellte fest, dass Stressals Belastungsphänomen nicht zuvermeiden ist, empfahl aber „unnötigen“Stress zu vermeiden und zu verhin<strong>der</strong>n,dass „neutrale“ Ereignissesubjektiv als Stressfaktoren erlebtwerden.Im Rahmen des Paradigmenwandelswurde nun in den 70er JahrenStress als subjektiv individuellesPhänomen erweitert betrachtet un<strong>der</strong>forscht als gesellschaftlich soziales,gruppendynamisches und systemischesPhänomen. HORST EBERHARDRICHTER publizierte 1972 seinenBestseller „Die Gruppe“ und 1974„Lernziel Solidarität“. 1977 erweitertenund differenzierten HENRY undSTEPHENS das Individuum-orientierteStresskonzept von SELYE durch Betrachtungvon Rollenverhalten insozialen Hierarchien und Betonung<strong>der</strong> unterschiedlichen männlichenund weiblichen Persönlichkeitsmerkmaleund biologischen Rollen mitihren Schwächen, Stärken und Abhängigkeiteninnerhalb von Partnerschaft,Familie und Gruppe auch inden verschiedenen Lebensabschnitten;insgesamt also eine ganzheitlichsystemische Betrachtungsweise. Siefanden über Tierversuche heraus,dass dominante Tiere (siehe Abb. 1,„Yang“ Typen nach <strong>der</strong> chinesischenPhilosophie) in sozialen Verbändeneine erhöhte Aktivität <strong>der</strong> Sympathikus-Nebennierenmark-Achsezeigen,submissive Tiere („Yin“) einehöhere Aktivität <strong>der</strong> Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse.Für die psychosomatische Humanmedizinergaben sich daraus für dominantesaktives Yang-Verhalten erhöhteSpiegel <strong>der</strong> KatecholamineAdrenalin und Noradrenalin und einerhöhtes Erkrankungsrisiko an arteriellerHypertonie, Hypercholesterinämie,koronarer Herzkrankheit undan<strong>der</strong>en Manifestationen <strong>der</strong> Arterioskleroseund hyperergische Immunreaktionen.Bezüglich <strong>der</strong> koronarenHerzkrankheit wurden diese Beobachtungenvon ROSENMAN und FRIEDMANzur gleichen Zeit, nämlich 1977 un-AktivPassivAngst und Ärger nach außenaggressivSympathikusNN-MarkKatecholamineHerz-KreislaufbelastungHyperergie/AllergieYangAngst und Ärger nach innendepressivHypothalamusCRFHypophyseACTHNN-RindeCorticosteroideImmunschwächeYinAbb. 1: Stressachsen (nach Henry und Stephens, 1977).224Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


OriginalarbeitenAbb. 2: Schematische Darstellung <strong>der</strong> Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologie (aus Zenker).termauert durch Formulierung <strong>der</strong>Typ-A-Persönlichkeitsmerkmale vonFeindseligkeit, kompetitiver Einstellungund Arbeit unter Zeitdruck, alsoYang-Merkmale.Das Erleben von Unterordnungund/o<strong>der</strong> Passivität (Yin) bis hin zuHilflosigkeit, Ausgeliefertsein undHoffnungslosigkeit erhöht über dasNNM die Kortisonspiegel und kannbei entsprechen<strong>der</strong> Dauer zu Immunsuppressionführen und damit zurEntstehung von chronisch entzündlichenErkrankungen und Malignomen.Bevor wir auf die hier beschriebenenMechanismen <strong>der</strong> Psychoimmunologieweiter eingehen, seinoch ein dritter Faktor für die Entstehung<strong>der</strong> interdisziplinären PNI erwähnt:3. Eikosanoide undPeptidhormone als NeuroundImmunotransmitterZur gleichen Zeit in den 70erJahren wurde <strong>der</strong> Medizinnobelpreisvergeben für die Beschreibung undErforschung <strong>der</strong> so genannten Eikosanoide.Diese werden gebildet aus denessenziellen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren und sind biochemischeVor- bzw. Zwischenstufen <strong>der</strong> Prostaglandine,Leukotriene und an<strong>der</strong>er sogenannter Cytokine. Diese wie<strong>der</strong>umsind die Transmittersubstanzen imkybernetischen Regelsystem <strong>der</strong> Immunzellen,wie z. B. Interleukine,Interferone u. a. Mit <strong>der</strong> zunehmendenErforschung dieser Substanzen sollteauch das Verständnis des überauskomplexen Immunsystems wachsen,<strong>der</strong>en Zellen gerade erst in den 60erJahren beschrieben waren.Auch die Hormonforschung gingin eine neue Runde. Man kannte dieStoffklasse <strong>der</strong> Steroidhormone, relativgroße, vom Cholesterin abgeleiteteMoleküle mit einem großen Grundkörperaus 17 Kohlenstoffatomen.Hierzu gehören die Kortikosteroide<strong>der</strong> NNR und die Sexualhormone.Erstere haben über die passive Stressachse(siehe Abb. 1) einen negativenEinfluss auf das Immunsystem, letzteregrößtenteils ebenfalls.Mit <strong>der</strong> beginnenden Nanotechnologiefand man in den 70er Jahrenimmer mehr Vertreter einer zweitenHormongruppe, die Peptidhormone,kürzere Aminosäureketten, die enzy-1/8 SeiteGreither 1Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)225


Originalarbeitenmatisch von einem Prohormon abgespaltenwerden und nur in geringenMengen vorkommen. Hierzu gehörenz. B. die Releasinghormone des Hypothalamus,Insulin, die Schilddrüsenhormoneund die meisten in den 70erJahren gefundenen gastrointestinalenHormone wie z. B. Gastrin u. a. Zuden Peptidhormonen gehören aberauch die ebenfalls in den 70er Jahrenentdeckten Neurotransmitter o<strong>der</strong>Neuropeptide des Nervensystems.Interessanterweise fand man inden folgenden Jahren, dass die meistenPeptidhormone Mehrfachfunktionenhaben. So haben z. B. die gastrointestinalenHormone Cholecystokininund Vasoaktives Intestinales PolypeptidVIP ebenso wie die KatecholamineAdrenalin und Noradrenalinneben <strong>der</strong> Hormonfunktion auch Neurotransmitterfunktionen.Gleiches giltfür die zur gleichen Zeit entdecktenEncephaline und Endorphine.Bis heute sind gut 100 Neuropeptideisoliert und beschrieben worden.Man hält nach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong>mRNA in den Nervenzellen mehrereTausend für möglich. Die Variationsmöglichkeitenvergrößern sich dadurch,dass die Endungen <strong>der</strong> meistenNervenzellen zwei o<strong>der</strong> drei verschiedeneTransmitter bilden können,die je<strong>der</strong> für sich an unterschiedlichenSynapsen unterschiedliche Auswirkungenhaben können, je nach Typvon Ionenkanal, den sie öffnen o<strong>der</strong>schließen. Die Steuerungsmöglichkeitenerstrecken sich außer auf die Art<strong>der</strong> Neuropeptide auch noch auf dieEnzyme, die das Peptid von dem Prohormonabspalten und auf die variableRezeptordichte auf <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong>Zielzellen.Es zeigte sich nun zusätzlich, dassetliche Vertreter dieser riesigen Zahlvon Neuropeptiden nicht nur vonZellen des ZNS, son<strong>der</strong>n auch vonImmunzellen gebildet und sezerniertwerden, die in diesem Fall Immunopeptidegenannt werden. So wird z. B.das o. g. VIP auch von polymorphkernigenLeukozyten und Mastzellengebildet und Betaendorphin, das beipositiven Gemütszuständen gebildetwird, wird sowohl im ZNS als auch inLymphozyten gefunden.Eine auffallende Dichte von Neuro-und Immunopeptidrezeptoren fandman im Gehirn – fast erwartungsgemäß– in den Gebieten des limbischenSystems, das schon länger als„Sitz <strong>der</strong> Gefühle“ galt.Für die klinische Diagnostik mussbetont werden, dass die Neuropeptidtransmitter,an<strong>der</strong>s als die Steroidhormone,im Blut kaum nachweisbarsind. Sie wirken in den LymphorganenThymus, Milz und Lymphknoten, wosich über 85 % <strong>der</strong> Lymphozyten desKörpers aufhalten, maximal 15 % sindin <strong>der</strong> Peripherie und können dortkaum von Neurotransmittern moduliertwerden.Nachdem nun diese Vielzahl vonhormonellen Botschaften mit ihrergroßen Vielzahl von Kommunikationsmöglichkeitenzwischen ZNS und Immunsystem(IS) bekannt sind, ergebensich gemäß Abbildung 2 zusammenfassendfolgende mögliche Kommunikationswege,auf denen negative o<strong>der</strong>positive Emotionen o<strong>der</strong> Geisteshaltungendas IS beeinflussen können.1. kann das ZNS direkt mit dem ISkommunizieren über die Hun<strong>der</strong>tevon Peptidhormonen mit extremfein abgestuften Regelmöglichkeitenüber die Art <strong>der</strong> Transmitter,ihre über Synthese- und Abbauenzymegesteuerte Menge undüber die Rezeptordichte.2a. ZNS-vegetatives-NS-IS: Es sindinzwischen cholinerge und adrenergeNervenfasern in allen lymphatischenOrganen nachgewiesenworden. Cholinerge Reize des Parasympathikus(Entspannung) undalphaadrenerge Reize <strong>der</strong> aktivenStressachse Sympathikus-NNMstimulieren, betaadrenerge Stressreizedes Sympathikus hemmendie Immunzellen direkt.2b. ZNS-sensibles-NS-IS: Aktivierungdes Immunsystems durchSchmerzneuropeptid Substanz P,umgekehrt melden z. B. Endorphinedem Gehirn Schmerzlin<strong>der</strong>ung.3. ZNS-endokrines-System-IS: ZumBeispiel wird das IS durch NNR-Hormone <strong>der</strong> passiven Stressachse(siehe Abb. 1) gehemmt, umgekehrtkönnen Immunopeptide hypothalamischeZentren aktivieren.4. Die Zellen des IS kommunizierenuntereinan<strong>der</strong> durch die parakrinenGewebspeptidhormone Interleukine,Interferone und Cytokine,mit denen sich die Immunzellengegenseitig regulieren.Zusammenfassend hießen also diedrei Wurzeln <strong>der</strong> PNI in den 70erJahren des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts:1. Paradigmenwechsel zu komplexemNetzwerkdenken und interdisziplinärerZusammenarbeit vonPsychologie, Neurologie, Endokrinologieund Immunologie.2. Stresskonzepterweiterung <strong>der</strong> psychosomatischenMedizin vom Individuumzur systemischen Gruppeim sozialen Kontext und Beschreibungvon zwei verschiedenenStressachsen mit verschiedenengesundheitlichen Auswirkungen.3. Molekular-biochemisch-nanotechnologischeErforschung von Eicosanoidenund Peptidhormonen alsNeuro- und gleichzeitig Immunotransmittersubstanzen.Den Begriff PNI geprägt hat eineForschergruppe <strong>der</strong> psychiatrischenUniversitätsklinik Rochester/NewYork: ROBERT ADER machte dort 1974folgendes Konditionierungsexperimentzur Immunsuppression bei Ratten:Kurz nach <strong>der</strong> Gabe von Zuckerlösung(konditionierter Reiz) wurdeden Tieren die immunsuppressiv wirkendeSubstanz Cyclophosphamidinjiziert (unkonditionierter Reiz). DreiTage nach Abschluss <strong>der</strong> Konditionierungsphase,d. h. <strong>der</strong> Kopplung bei<strong>der</strong>Stimuli, wurden den Tieren als AntigenSchafserythrozyten injiziert. DieVersuchsgruppe bekam dann weiterdie Zuckerlösung, jetzt ohne Cyclophosphamidinjektion.Es zeigte sich,dass diese Tiere im Vergleich zurKontrollgruppe signifikant geringere226Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Antikörpertiter gegen die Schafserythrozytenbildeten, d. h. es hatte sicheine Konditionierung Zuckerlösung =Immunsuppression entwickelt. DiesesKonditionierungsexperiment beweistdas Vorhandensein einer Kommunikationzwischen Psyche, ZNS und IS,denn die Reaktivität des IS wird durchLernvorgänge im ZNS modifiziert.KlinischeForschungsergebnisseIn <strong>der</strong> klinischen Forschung wurdenzunehmend psychosomatischeZusammenhänge bei Infektionskrankheiten,chronisch entzündlichen Erkrankungenund vor allem bei Malignom-Erkrankungenals Fehlfunktionendes IS untersucht, und zwarnach dem o. g. Modell <strong>der</strong> beidenStressachsen und sowohl a) retrospektiv(welche Persönlichkeitsmerkmaleo<strong>der</strong> psychischen Belastungen bestandenvor <strong>der</strong> Erkrankung) als auchb) prospektiv-therapeutisch (welchepsychotherapeutischen Interventionenkönnen den Verlauf <strong>der</strong> Erkrankunggünstig beeinflussen). Aus <strong>der</strong> Fülle<strong>der</strong> Ergebnisse im Folgenden einigeBeispiele:Bereits 1926 veröffentlichte ELIDAEVANS, eine Psychologin <strong>der</strong> Jung’schenSchule, ihr Buch „A psychologicalStudy of Cancer“. Bei 100 Krebspatientenfand sie heraus, dass vielevon ihnen vor Ausbruch <strong>der</strong> Krankheiteinen Menschen verloren hatten, mitdem sie eine tiefe, für sie bedeutsameemotionale Beziehung eingegangenwaren.LAURENCE LE SHAN studierte dieLebens- und Leidensgeschichte vonüber 500 Krebspatienten und beschrieb1977 in seinem Buch „Psychotherapiegegen Krebs“ vier typischeKomponenten:1. Die Kindheit und Jugend des Patientensind durch Gefühle <strong>der</strong>Isolierung, des Sich-vernachlässigt-Fühlensund <strong>der</strong> Verzweiflunggekennzeichnet.2. In seinen frühen Erwachsenenjahrengelingt es den Patienten,eine starke, bedeutungsvolle Beziehungzu einer Person einzugehen,o<strong>der</strong> er findet eine großeErfüllung in seinem Beruf. Indiese emotional positive Bindungbzw. Rolle steckt er eine gewaltigeMenge an Energie. Sie wird zumMittelpunkt seines Lebens.3. Dann nimmt diese Beziehung o<strong>der</strong>Rolle plötzlich ein Ende, die Folgeist tiefe Verzweiflung, die er ausseiner Kindheit bereits kennt.4. Eines <strong>der</strong> grundlegenden Merkmaledieser Patienten ist, dass sieihre Verzweiflung in sich „hineinfressen“.Sie sind außer Stande,sich an<strong>der</strong>en Menschen darübermitzuteilen. In ihrer tiefen Verzweiflungwerten sie sich selbst abund haben keinerlei Hoffnung, auseigener Kraft das Problem lösen zukönnen. Die Verzweiflung, Depressionund Hoffnungslosigkeitsind nicht Folge <strong>der</strong> Malignom-Diagnose, son<strong>der</strong>n erwiesen sichin entsprechenden Fragebögen alsPersönlichkeitsmerkmale bei 60von 71 Krebspatienten bereits vorDiagnosestellung, im Vergleich zu3 von 88 Patienten in einer gesundenKontrollgruppe. Nach außenvermeiden die BetroffenenKonflikte und sind – wie früherauch – freundlich angepasst undoft auch sehr hilfsbereit, um wenigstensdarüber ein wenig Zuwendungzu erhalten. Ein typischerSatz ist: „Immer musste ichnur geben, nie bekam ich etwaszurück.“ In einem Scheinfriedenvon Verzweiflung warten sie aufden Tod, sind gewissermaßen bereitstot.Auch die systemische Psychotherapiemit Familienaufstellungenbestätigt eindrucksvoll, dass <strong>der</strong>Krebskranke sich selbst sehr weit wegvon dem System seiner Familie entferntstellt mit <strong>der</strong> inneren Überzeugung:Ich bin ganz allein, keiner magmich, ich gehöre nicht dazu, ich binganz weit weg, ich kann o<strong>der</strong> möchtesterben, ich fühle mich schon tot. DieAufstellung macht auch oft ein gespanntesVerhältnis zu den Elterndeutlich, von denen <strong>der</strong> Betroffenesich zu wenig geliebt und wertgeschätztgefühlt hat und fühlt. SystemischeTherapie hat gezeigt, dassein depressives Lebensgefühl oft ineinem Konflikt mit einem o<strong>der</strong> beidenElternteilen wurzelt.Interessant ist in dem Zusammenhangdie von WALTER WEBER in seinemBuch „Hoffnung bei Krebs“entwickelte Analogie: Der Krebspatientfühlt sich alleingelassen, istunfähig zur Kommunikation, zu einemAustausch mit an<strong>der</strong>en. Entsprechendreduziert und verliert dieKrebszelle die Kommunikation mitden übrigen Körper- und auch denImmunzellen; sie verhält sich wie einEinzeller, sieht nur noch sich selbst,nimmt keine Rücksicht auf die an<strong>der</strong>enund das Ganze und wird bösartig.Dieses Einzellerverhalten mit1/8 SeiteGreither 2Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)227


Originalarbeitenhemmungsloser, unkontrollierter Vermehrungund sauerstoffloser Energieversorgung(wie bei den Krebszellen)ist eine Regression auf eineEntwicklungsstufe, wie sie vor ca. 3Milliarden Jahren auf <strong>der</strong> Erde vorherrschte.Erst vor ca. 750 MillionenJahren begannen die aggressivenEinzeller, sich allmählich zu sozialenVerbänden von Mehrzellern zusammenzuschließen.Diese Psychosomatik des Krebsgeschehensmit den Gefühlen desAlleingelassenseins, Verlust <strong>der</strong> Einheitdurch Verzweiflung und entsprechendeHoffnungslosigkeit wurde inzwischenvon vielen an<strong>der</strong>en Untersuchernbestätigt (umfangreiche Literaturin den Handbüchern <strong>der</strong> Psychosomatik).Entsprechend entwickeltesich seit Anfang <strong>der</strong> 80er Jahrelangsam eine so genannte Psycho-Onkologie, d. h. Psychotherapie beiMalignom-Patienten. Einer <strong>der</strong> erstenund bekanntesten ist O. CARL SIMON-TON. Zusammen mit JEANNE ACHTER-BERG hat er die heilende Kraft <strong>der</strong>positiven Gedanken von Hoffnungund Zuversicht betont, verbunden mitinneren Bil<strong>der</strong>n im Sinne von Imaginationund Visualisierung, z. B. wiedas starke Heer <strong>der</strong> Immunzellen dieschwachen Krebszellen siegreich bekämpft.Sein Buch „Wie<strong>der</strong> gesundwerden“ enthält im ersten Teil aucheine breite Literaturübersicht.Alle neueren Autoren <strong>der</strong> Psycho-Onkologie knüpfen an die Beobachtungenvon LE SHAN und SIMONTON anund rufen die Betroffenen auf, ausihrer ein-samen Ver-zweif-lung herauszukommen,mit positiven GedankenHoffnung zu schöpfen und die Verantwort-ungfür ihr Leben zu übernehmen.Als wichtige Hilfe gegen dasAlleinsein haben sich Selbsthilfegruppengezeigt, die BERNIE SIEGEL„ECaP“ nennt, kurz für „ExceptionalCancer Patients“, außergewöhnlicheKrebspatienten, solche, die nicht kapitulierenangesichts <strong>der</strong> Diagnose, son<strong>der</strong>nkämpfen wollen. Dieser Kampfgeist(fighting spirit), verbunden mitpositiven Gedanken und einer großenPortion Humor und Lachen, bewirktnach übereinstimmenden Beobachtungeneine deutliche Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Beschwerden und eine Lebensverlängerung,teilweise sogar Heilung, nichtnur aber eben auch bei MalignomKranken.Wie schon erwähnt ist es wichtigzu betonen, dass die Gesamtheit allerdieser Maßnahmen, die bei MalignomPatienten helfen, weil sie das IS stärken,diesen Effekt natürlich auch habenbei Menschen mit an<strong>der</strong>en Formen<strong>der</strong> chronischen Immunschwächewie bei den chronisch entzündlichenErkrankungen und z. B. auch bei HIV-Infizierten. Es gibt also inzwischenviele Beweise, dass die Kräfte <strong>der</strong>Seele und des mentalen Geistes aufden Körper und dessen IS krankmachendo<strong>der</strong> heilsam wirken.TherapeutischeMöglichkeitenTherapeutisch gibt es nicht daseine optimale höchst effiziente Konzepto<strong>der</strong> die eine Methode:Auf <strong>der</strong> seelischen Ebene <strong>der</strong> Persönlichkeitmit einer individuellenbiographischen Entwicklungsgeschichteund mit daraus resultierendenganz persönlichen Gefühlen und Gefühlsverarbeitungsstrategiengeht esdarum, dem Patienten zunächst ganzempathisch einfühlsam seine Neigung,sich aus dem Leben zurückzuziehen,bewusst zu machen. Enttäuschungen,seelische Verletzung undSchmerzen <strong>der</strong> Vergangenheit (z. B.durch ein o<strong>der</strong> beide Elternteile o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>e geliebte Menschen o<strong>der</strong> auchein „auslösendes emotionales Traumavor Ausbruch <strong>der</strong> Erkrankung“), dieoft in die Dunkelheit <strong>der</strong> Verdrängungabgewehrt sind, wo sie weniger wehtun,werden behutsam und nur so weit<strong>der</strong> Schmerz es zulassen kann, beleuchtetund ins Bewusstsein heraufgeholt.Hierbei helfen oft körper- o<strong>der</strong>kunsttherapeutische Verfahren o<strong>der</strong>Traumbil<strong>der</strong> leichter als „nur“ dasgesprochene Wort, das noch eher <strong>der</strong>Abwehr gehorcht, beson<strong>der</strong>s bei Intellektuellen.Nach dieser seelischen Bewusstwerdungsarbeitbeginnt dann diegeistige Bewältigungsarbeit hin zueinem neu zu findenden Sinn desLebens. Es ist zwar hilfreich undwichtig, die Wut über die von an<strong>der</strong>enzugefügten Schmerzen zu spüren,aber es ist nicht ausreichend, beidieser Wut stehen zu bleiben undan<strong>der</strong>en Schuld zuzuweisen. Das wäreeine an<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Abwehr, dieProjektion heisst.Es hat sich in den letzten 25 Jahreneine so genannte transpersonale Psychologieund Psychotherapie entwickelt,die auch die spirituelle Ebeneunseres Seins, unseres Glückes unddes Sinn unseres Lebens einbezieht.Die Grundannahme ist, dass alles wasuns geschieht, einen Sinn hat, auchund gerade unsere seelischen Problemeund unsere körperlichen Krankheiten,die die körperliche Manifestationunserer seelisch-geistigen Problemesind. Das universelle Gesetz vonKarma, von Ursache und Wirkung,besagt, dass jede Wirkung, die ich beian<strong>der</strong>en verursache, Freude und Glücko<strong>der</strong> Schmerz und Leid, zu mir zurückkommt.„Ihr werdet ernten, wasihr gesät habt“. Demnach ist meineigenes Leid irgendwann früher(eventuell auch in früheren Leben)von mir verursacht und kann jetzt vonmir erlöst, aufgelöst werden. Es hatalso mit mir zu tun, die Ursache istnicht bei an<strong>der</strong>en, ich übernehme dieVerantwortung. Ich und nur ich binverantwortlich für meine Problemeund auf spiritueller Ebene nehme ichsie an als Möglichkeit, geistig daranzu wachsen, mein Denken zu verän<strong>der</strong>nin Richtung zu mehr Glück.Meine Vergangenheit kann ichnicht än<strong>der</strong>n (und ich sollte deshalbauch nicht zuviel darüber grübeln),aber meine Zukunft gestalte ich hierund jetzt. Dazu gehören das Loslassenund das Verzeihen. Denn egozentrischesHaben- und Behalten-Wollenund Ärger, Wut, Hass und Aggressionverschlimmern das Leiden bei ande-228Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Originalarbeitenren und bei mir selbst. Leiden kannerst aufhören, wo Loslassen und Verzeihenanfangen können. Alle diean<strong>der</strong>en haben sich so verhalten, wiees ihren <strong>der</strong>zeitigen Möglichkeitenentsprach o<strong>der</strong> entspricht. Ich kann sienicht verän<strong>der</strong>n (das können sie nurselbst), aber meine Einstellung zuihnen sollte möglichst liebevollesMitgefühl sein. Denn nur wenn ichPositives schicke, kommt Positiveszurück.Die Kraft meiner positiven undliebevollen Gedanken stärkt meinGlück und meine Gesundheit, präventivund therapeutisch. Unsere Gedankenhaben immense Kräfte undEinflüsse auf unser Leben. Wir Menschenschaffen uns mit unserem Denkenunsere eigene Wirklichkeit: Achteauf deine Gedanken, sie werden zudeinen Worten; achte auf deine Worte,sie werden zu deinen Taten; achte aufdeine Taten, sie werden zu deinen Gewohnheiten;achte auf deine Gewohnheiten,sie werden zu deinem Schicksal.Je<strong>der</strong> ist seines Glückes (o<strong>der</strong>Leides) Schmied ... und es beginnt imDenken!Dies gilt nicht nur bzgl. desImmunsystems, son<strong>der</strong>n auch allean<strong>der</strong>en Organe und Organsystemesind über die beschriebenen Hormoneund Transmitter mit dem Geist verbunden.Alles ist mit allem verbunden,alles ist eins, sowohl innerhalb meinesSeins als auch um mich herum und imgesamten Universum. Wie innen soaußen, wie im Kleinen so im Großen.Ich bin auch eins mit dem Göttlichen,<strong>der</strong> göttlichen Liebe. Ich erschaffe mitpositiven Gedanken das Gute und vermehremit Verzeihen, Geduld, Toleranzund liebevollem Mitgefühl dasGlück und den Frieden in mir und in<strong>der</strong> Welt. Der Sinn des Lebens ist, dieLiebe und das Glück <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en zuvermehren, um dadurch eigenes Glückzu erleben. Liebe deinen Nächsten, erist (wie) du selbst.LiteraturACHTERBERG, J.: Gedanken heilen. Rowohlt,1985.CAPRA, F.: Das Tao <strong>der</strong> Physik. Scherz Verlag,1975.CAPRA, F.: Wendezeit. Scherz Verlag, 1982.DALAI LAMA XIV: Der Weg zum Glück. Her<strong>der</strong>/Spektrum,27637.LE SHAN, L.: Psychotherapie gegen Krebs. KlettCotta Verlag, 1986.RICHTER, H. E.: Die Gruppe. Rowohlt, 1972.RICHTER, H. E.: Lernziel Solidarität. Rowohlt,1974.SELYE, H.: Stress beherrscht unser Leben. 1957.SIEGEL, B.: Prognose Hoffnung. Econ-Verlag,1988.SIMONTON, E. C.: Wie<strong>der</strong> gesund werden. Rowohlt,1985.WEBER, W.: Hoffnung bei Krebs. Herwig Verlag,1994.UEXKÜLL, T. VON: Psychosomatische Medizin.Urban und Fischer Verlag, 5. Auflage, 1996.ZENKER, K. S. (Hrsg.): Psycho-Neuro-Immunologie.Spektrum Akademie Verlag, 1991.Dr. med. Christian KuhnFacharzt für Innere MedizinPsychotherapie – Naturheilverfahren,Ernährungsmedizin,Ltd. Arzt <strong>der</strong> Klinik Buchingeram BodenseeWilhelm-Beck-Straße 2788662 Überlingenwww.buchinger.com1/4 SeiteMeckelÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)229


ZAEN Termine und Informationen ZAEN Termine und InformationenAus dem ZAENNachlese zum 110. ZAEN-Kongress:Mehr Teilnehmer trotz SchneemassenDer Winter hatte es gut gemeint. Die Teilnehmer fühltensich in Freudenstadt wie im Winterurlaub. Die tief verschneiteKleinstadt bekam etwas Romantisches – Pfadedurch Schneeberge, weiß bedeckte Bäume und Hausdächermit Schneehauben. Trotz <strong>der</strong> Schneemassen warendie meisten Straßen frei. Lediglich am Samstag war durchSchneetreiben <strong>der</strong> Verkehr zeitweilig behin<strong>der</strong>t. Dennoch,die Freude über den Schnee überwog.230Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)Aus dem ZAENThemen und Veranstaltungen waren gut gewählt, das zeigte sich in <strong>der</strong>Teilnehmerzahl, die höher war als im Vorjahr. Um die mehr als 1000Kongressbesucher zu bedienen, hatte dieStadt Freudenstadt sogar geholfen, einbereits geschlossenes Hotel wie<strong>der</strong> zueröffnen. Sowohl <strong>der</strong> Präsident desZAEN, Dr. Antonius Pollmann, als auch<strong>der</strong> Oberbürgermeister Erwin Reichertäußerten sich auf <strong>der</strong> Eröffnungsveranstaltungdes Kongresses sehr zufrieden.Der ZAEN wird den positiven Trendauffangen und ausbauen.OberbürgermeisterE. Reichert.Tumor undKomplementärmedizinMit dem Festvortrag zum Leitthema „Tumorund Komplementärmedizin“ überraschteHerr Lothar Hirneise die Zuhörer mit seiner offenen, direktenund manchmal sehr provozierenden Art. Er stellte die gängigenkonventionellen Theorien zur Krebsentstehung in Frage und zeigtean<strong>der</strong>weitige Theorien auf. Seine Aussagen basierten auf <strong>der</strong> Forschungmit Krebspatienten,insbeson<strong>der</strong>e Krebspatientennach Spontanremission.Herr Hirneise, <strong>der</strong>durch sein Buch „Krebs isteine Erkrankung und dieErde eine Scheibe“ bekanntwurde, ist Vorsitzen<strong>der</strong>des Vereins „Menschengegen Krebs“. Die ausführlicheFassung seinesFestvortrages finden Sie indiesem Heft auf Seite 196.Der große Kursaal konntedie Vielzahl <strong>der</strong> Zuhörerkaum fassen.Die Vortragsreihe zum Leitthema wurde live im Internet übertragen. Insbeson<strong>der</strong>e die Kursreihen, dieüber eine strukturierte Ausbildung zum Abschluss führen, waren gut besucht. Selbst neue Kursreihen wieOrthomolekulare Medizin und biologische Krebstherapie zählten 30 bis 60 Teilnehmer. In den Vortragsveranstaltungen<strong>der</strong> Abendschiene informierten sich zahlreiche Teilnehmer über weiterführende Themen.Auch die kongressbegleitende Ausstellung zog mit ihrem Angebot an Informationen dieKongressteilnehmer an. Video-Aufzeichnungen von einzelnen Veranstaltungen sind beim AV-Recordingzu erhalten.Kongressteilnehmer und Dozenten empfanden die Kongressatmosphäre als hervorragend, sogar besserals zu den letzten Kongressen. Das indische Restaurant im Kongresshaus versorgte die Teilnehmer mitbeson<strong>der</strong>s schmackhaften Speisen zu einem angenehmen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die ZAEN-Getränke-Bar war wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Treffpunkt in den Pausen. Der gesellschaftliche Höhepunkt des Kongressesmit <strong>der</strong> Get-together-Party mit den „Legends of Music“ wurde ins Kongresshaus gelegt, was allgemeinbegrüßt wurde.231Dr. A. Pollmann.Lothar Hirneise.ZAEN Termine und Informationen ZAEN Termine und Informationen


ZAEN Termine und Informationen ZAEN Termine und InformationenHomöopathie nun im RinghofDie homöopathischen Kurse mussten auf das den altehrwürdigenCharme des Zauberbergs ausstrahlende HotelWaldlust (Château Marquette) verzichten, da es geschlossenwurde. Stattdessen fand die gut 150 Ärztezählende homöopathische Weiterbildung jetzt im Ringhofstatt, einem stattlichen Gebäude, das durch Vermittlungvom Oberbürgermeister Reichert und Entgegenkommendes Pfarrers Müller und des Gemeindevorsitzenden Dölkerdem ZAEN zur Verfügung gestellt wurde. Der Ringhof liegtebenso wie die Musikschule, die den homöopathischenVeterinärärzten zur Verfügung stand, zwischen Stadtbahnhofund Kongressgebäude.Insgesamt war es ein erfreulicher Kongress.Das Programm entsprach den Erwartungen<strong>der</strong> Teilnehmer, die Kongressatmosphäre ludzum Wie<strong>der</strong>kommen ein und auch dieDozenten und Veranstalter zeigten sichhöchst zufrieden. Und <strong>der</strong> viele Schneewurde als Zugabe durchaus willkommengeheißen.Dr. Stephan H. Nolte · Jens Meyer-WegenerAus dem ZAENDer große Festsaal des Ringhofesbot den Rahmen nicht nur gutbesuchter Kurse, son<strong>der</strong>n auchfür den Festabend mit Homöo-Party. Das Son<strong>der</strong>seminar mit Dr.Beat Spring, Bern, fand im Kurtheaterdes Kongresshauses statt.(Zum Herbstkongress hat bereitsMohin<strong>der</strong> Jus sein Kommen zugesagt.) Die Leiter des ArbeitskreisesHomöopathie im ZAEN, Dr. Olaf Richter und Dr. Michael Hadulla, ebensowie die weiteren Dozenten und die Kursteilnehmerwaren sehr glücklich mit den neuen Räumen.232Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


101 Kranken-Geschichtenaus <strong>der</strong> Praxisfür die Praxisvon M. M. Hadulla, O. Richter,N. Fattahi322 Seiten, 17 x 24 cm, 79 Abbildungen,gebunden, 2006ISBN 3-88136-239-8 a 55,–Alle Bände dieser Reihe haben eine Gemeinsamkeit:Sie sind nicht Kunst um <strong>der</strong> KunstWillen, l’art pour art, son<strong>der</strong>n angereichert undbelegt mit Krankengeschichten. Die Autorenfinden es unpassend, von „Fällen“ zu sprechen,da die Homöopathen „den kranken Menschen“behandeln. „Kasuistiken“ o<strong>der</strong> nochbesser „Kranken-Geschichten“ – das ist, wasSchüler hören wollen. Hier ist die Aufmerksamkeitam größten. Kranken-Geschichten imtiefsten Sinne des Wortes, mit ihren verschiedenenSchichtungen, möglichst lebhaft wahrhaftigund wenig theoretisch seminaristisch –eben wie <strong>der</strong> lebendige Praxisalltag mit demCharakter einer Werkstatt, in <strong>der</strong> gehobelt,gefeilt und geschwitzt wird.Die empathische Begegnung mit dem krankenMenschen, geduldiges Zuhören, eine ordentlicheAnamnese (Destillat <strong>der</strong> dialogischenErhebung!) unter Berücksichtigung vonKonstitution, Individualität und Modalitäten,exzellente Kenntnis <strong>der</strong> Materia medica, saubereRepertorisation und die im Laufe <strong>der</strong> praktischenErfahrung wertvolle Intuition machendie Homöopathie, wie es <strong>der</strong> AltmeisterSamuel Hahnemann in seinem Organon formuliertwahrlich: „Von <strong>der</strong> Heilkunde zurHeilkunst“.Dies versuchen die Autoren ihren Schülern undallen Interessierten in diesem Band IV, gewissermaßenals eine Art „Leitfaden <strong>der</strong>Herangehensweise“, näher zu bringen.Band I, II + III sind ebenfalls lieferbar!Ja, ich bestellePer Fax geht es am schnellsten! (05 81) 80 81 58Praxisstempel:________ Expl. M. M. Hadulla,101 Kranken-Geschichtenzum Preis von 55,– s zzgl. VersandkostenMEDIZINISCH LITERARISCHEVERLAGSGESELLSCHAFT MBHPostfach 1151/1152, D-29501 Uelzen,Tel. (05 81) 80 81 51, Fax (05 81) 80 81 58,E-Mail: vertrieb@mlverlag.deDatumUnterschriftBesuchen Sie uns im Internetwww.mlverlag.deÄfN 4/2006


DÄGfADÄGfA Termine und InformationenPROGRAMMSamstag, 27. Mai 2006vormittags, 9.00–13.00 Uhr8.00–8.45 Uhr QiGong-Übungen9.00–9.45 OFFIZIELLE ERÖFFNUNG– Grußworte, Hörsaal ChirurgieDr. W. Mari-Oehler 1. Vorsitzende <strong>der</strong> DÄGfAProf. Dr. Dr. R. Urban Dekan des Fachbereichs MedizinDr. R. Auernheimer Staatssekretär, Ministerium f. Arbeit, Soziales,Familie und Gesundheit, Rheinland-PfalzProf. Dr. Hardt Stellvertreten<strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong>Lehrbeauftragten für AllgemeinmedizinProf. o. m. Luo Ying Präsident des Universitätsrates <strong>der</strong> FujianUniversität f. Traditionelle Chinesische Medizin, Fuzhou/VR China9.45–13.00 EINFÜHRUNG IN DAS THEMAVorsitz: T. Ots, W. Maric-Oehler9.45–10.15 N. PeseschkianWas haben Sie auf dem Herzen?Positiver Umgang mit Herz-Kreislaufbeschwerden10.15–10.40 T. OtsAkupunktur bei funktionellen Störungen des Herzens10.40–11.00 F. PostSymptomatologie und Therapie <strong>der</strong> myogenen Herzinsuffizienz11.00–11.30 Pause – Besuch <strong>der</strong> Ausstellung11.30–12.00 T. LundebergAre minimal-, superfinal- or sham-acupuncture relevant as inertplacebo controls? – a physiological perspective12.00–12.30 D. IrnichModellvorhaben Akupunktur – Ergebnisse und Interpretation12.30–13.00 Diskussion13.00–14.00 MittagspauseSamstag, 27. Mai 2006nachmittags, 14.00–18.30 Uhr14.00–15.30 HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN IHörsaal ChirurgieVorsitz: C. Espinola-Klein, Li Pei14.00–14.30 Li PeiEffect of Acupuncture combined with Herbs on NeuroendocrineStimulation14.30–14.50 C. Espinola-KleinKoronare Herzkrankheit – Mo<strong>der</strong>ne Diagnostik und Therapie14.50–15.10 M. HammesKonzepte von Herz und Kreislauf in <strong>der</strong> chinesischen Medizin15.10–15.30 U. WarnkeDas Stickoxid-Gas NO als multifunktionaler Vitalparameter15.30–16.00 Pause – Besuch <strong>der</strong> Ausstellung10. MAINZERAKUPUNKTUR-SYMPOSIUM– Akupunktur und Universität –Herz- und Kreislauferkrankungen– Akupunktur im Dialog –27. bis 28. Mai 200616.00–18.30 HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN IIHörsaal ChirurgieVorsitz: H. Rausch, E. Himmrich16.00–16.20 E. HimmrichDifferentialdiagnose und Therapie von Herzrhythmusstörungen16.20–16.40 M. KögelIst das Herz eine Pumpe? Fragen an unsere Kreislauftheorie16.40–17.00 E. IlievDie Beeinflussung von Hypertonie durch direkte Moxibustion vonM3617.00–17.20 F. A. PoppInfrarot Diagnostik in <strong>der</strong> Akupunktur – Neue Erkenntnisse17.20–18.00 Lee Sang HoonCharacteristics of Korean Oriental Medicine18.00–18.30 Diskussionab 19.30 – 24.00 Gesellschaftsabendbei ‚MOLLERS’ im Staatstheater Mainz mit Blick auf den DomSonntag, 28. Mai 2006vormittags, 9.00–13.00 Uhr8.00–8.30 QiGong-Übungen9.00–10.30 HERZ-KREISLAUFERKRANKUNGEN IIIHörsaal ChirurgieVorsitz: R. Wanitschke, N. Missel9.00–9.20 Wu Yan PingAkupunktur als ergänzende Therapie bei Hypertonie9.20–9.40 B. Ausfeld-HafterElekrosmog, Elektrosensibilität und Komplementärmedizin9.40–10.00 H. SchwablVom Endothel zur Klinik – Das Tibetische Heilmittel Padma 28 beiAtherosklerose10.00–10.20 K. Hünten„Wer das Meer gesehen hat, ..…“10.20–10.30 Diskussion10.30–11.00 Pause – Besuch <strong>der</strong> Ausstellung11.00–12.30 INTERDISZIPLINÄRES FALLSEMINARHörsaal ChirurgieC. Vogel: Patientenvorstellung zum Thema ’Herz-Kreislauferkrankungen– Akupunktur im Dialog’unter Mitwirkung <strong>der</strong> Tagungsreferenten, Mo<strong>der</strong>ation: H. Rüdinger12.30–13.00 DiskussionSchlussworteparallel9.00–10.30 Workshop ILee Sang Hoon, Hörsaal HautKorean Oriental Medicine – Theory of Constitution (in englischerSprache)10.30–11.00 Pause – Besuch <strong>der</strong> Ausstellung234Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


DÄGfA11.00–12.30 Workshop IILi PeiMo<strong>der</strong>ation: M. Hammes, Hörsaal HautAkupunktur und TCMDiese Veranstaltung wird auf die modulare DÄGfA- und DGfAN-Fortgeschrittenenausbildung mit 15 UE angerechnet (je Halbtag 5UE). Von <strong>der</strong> Akademie für ärztliche Fortbildung in Rheinland-Pfalzwird <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> gesamten Veranstaltung mit 13 Punktenbewertet. (1. Tag 8 Punkte, 2. Tag 5 Punkte)ReferentenDr. R. Auernheimer, Bauhofstr. 9, 55116 MainzStaatssekretär, Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie undGesundheit Rheinland PfalzDr. B. Ausfeld-Hafter, Inselspital, 3010 Bern, SchweizKollegiale Instanz für Komplementärmedizin, KIKOM UniversitätBernPD Dr. C. Espinola-Klein, Langenbeckstr. 1, 55101 Mainz,2. Medizinische Klinik und Poliklinik <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-UniversitätDr. M. Hammes, Rintelnerstr. 85, 32657 LemgoKlinikum Lippe-Lemgo, Neurologische KlinikProf. Dr. J. Hardt, Am Pulverturm 13, 55101 MainzStellvertreten<strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong> Lehrbeauftragten fürAllgemeinmedizin <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-Universität MainzProf. Dr. E. Himmrich, Langenbeckstr. 1, 55101 Mainz,2. Medizinische Klinik und Poliklinik <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-UniversitätDr. K. Hünten, Forsthausstr. 7, 65479 RaunheimLehrbeauftragter für Klassische chinesische Akupunktur <strong>der</strong>Johannes Gutenberg-Universität MainzProf. Dr. E. Iliev, Georgi Sofiiski Str.1, Sofia 1431, BulgarienInstitut für Akupunktur und Lasertherapie <strong>der</strong> Universitäts-Haut-Klinik Sofia1.Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bulgarischen Gesellschaft für TCMDr. D. Irnich, Pettenkoferstr. 8a, 80336 MünchenLeiter <strong>der</strong> Interdisziplinären Schmerzambulanz,Klinik für Anaesthesiologie, Klinikum <strong>der</strong> LMU MünchenDr. M. Kögel, Heimgarten 46, 09127 ChemnitzProf. Dr. o.m. Lee Sang Hoon PhD,#1 Hoegi-dong,Dongdaemun-gu, Seoul, 130-702, KoreaDept. Acupuncture and MoxibustionSchool of Korean Medicine, Kyung Hee UniversityProf. Li Pei, 282, WuSiLu, Fuzhou, Fujian/PR ChinaDean of Overseas Education College and InternationalCooperation Office of Fujian University of TCMDr. T. Lundeberg PhD, Stockholm SE-182 88, SwedenDept. of Rehabilitation Medicine University Clinic StockholmDan<strong>der</strong>yd University Hospital ABProf. Luo Ying, 282, WuSiLu, Fuzhou, Fujian/PR ChinaChairman of Fujian University of TCMDr. W. Maric-Oehler, Louisenstr.15-17, 61348 Bad Homburg1. Vorsitzende <strong>der</strong> DÄGfA, Vizepräsidentin des ICMART,Lehrbeauftragte für Klassische chinesische Akupunktur <strong>der</strong> JohannesGutenberg-Universität MainzDr. N. Missel, Hauptstr. 63, 73486 AdelmannsfeldenVorstandsmitglied <strong>der</strong> DÄGfA, KassenwartDr. Dr. phil. T. Ots, Prof.-Franz-Spath-Ring 15/40, 8042 Graz,ÖsterreichLehrbeauftragter für Akupunktur <strong>der</strong> Universität Graz, Redaktion <strong>der</strong>Deutschen Zeitschrift für Akupunktur/DZAProf. h. c. Dr. N. Peseschkian, Langgasse 36, 65183 WiesbadenInternationale Akademie für Positive Psychotherapie undTranskulturelle PsychotherapieProf. Dr. habil. F. A. Popp, Kapellener Str. o. N., 41472 NeussIIB, Landesstiftung Hombroich, ehemalige RaketenstationDr. F. Post, Langenbeckstr. 1, 55101 Mainz,2. Medizinische Klinik und Poliklinik <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-UniversitätDr. H. Rausch, Bayernstr. 72, 47169 DuisburgLeiterin des Fortbildungszentrums <strong>der</strong> DÄGfADr. H. Rüdinger, Beim Andreasbrunnen 7, 20249 HamburgLehrbeauftragter für Akupunktur/TCM <strong>der</strong> Universität Hamburg,2. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> DÄGfADr. H. Schwabl, Wiesenstr. 5, 8603 Schwerzenbach, SchweizLeiter Forschung <strong>der</strong> Padma AGProf. Dr. Dr. R. Urban, Langenbeckstr. 1, 55131 MainzDekan des Fachbereichs Medizin <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-UniversitätDr. C. Vogel, Eisgrubweg 19, 55116 MainzVorstandsmitglied <strong>der</strong> DÄGfA, Leiter <strong>der</strong> Qualitätszirkel AkupunkturA. Volmer, Im Alten Dorfe 24, 22359 HamburgFA für AllgemeinmedizinProf. Dr. R. Wanitschke, Langenbeckstr. 1, 55101 Mainz,1. Medizinische Klinik und Poliklinik <strong>der</strong> Johannes Gutenberg-Universität, Lehrbeauftragter des DekansDr. rer. nat. U. Warnke, Postfach 151150, 66041 SaarbrückenFachbereich Biologie <strong>der</strong> Universität des Saarlandes, Bau 9Dr. o. m. Wu Yan Ping, Claudiusstr. 3, 10557 BerlinLeiterin <strong>der</strong> Akupunkturakademie BerlinEintrittspreiseVoranmeldung/Buchung TageskasseEintritt:gesamtes Symposium Euro 130,00 Euro 150,00Tageskarten:Samstag Euro 85,00 Euro 100,00Sonntag Euro 45,00 Euro 50,00Gesellschaftsabend Euro 50,00 Euro 60,00für Studenten gesamtes Symposium Euro 30,00Studenten <strong>der</strong> JGU frei (bitte Studentenausweis bei Anmeldungbeifügen)Bei Stornierung <strong>der</strong> Anmeldung Euro 10,00 BearbeitungsgebührAnmeldung über das Fortbildungszentrum <strong>der</strong> DÄGfAWürmtalstr. 54, 81375 München, Tel. (0 89) 7 10 05-11, Fax (0 89)7 10 05-25, E-Mail: fz@daegfa.deKongressorganisation: Dr. med. Walburg Maric-OehlerLouisenstr. 15–17/Löwengasse 1, 61348 Bad Homburg v.d.H.,Tel. +49(0)61 72-76 43 36, Fax +49(0)61 72-59 98 00E-Mail: maric-oehler.daegfa@t-online.deKongresssekretariat – Allgemeine InformationTel. +49(0)61 72-99 81 11, Fax: +49(0)61 72-99 81 30E-Mail: 10.mas@web.deAusstellerBauer & WermkeLönsweg 12, 30938 Burgwedel-WettmarChina-Purmed GmbHSophienstraße 13, 76133 KarlsruheCMC Tasly Group BVGel<strong>der</strong>sekade 67–73, 1011EK Amsterdam/NLKongressbuchhandlung– Ganzheitsmedizin und Akupunkturbedarf –Peter Nawrot und Willy KolkhorstMeergrubenstraße 5, 63762 GroßostheimQi-Vita International GmbH & Co KGClaudiusstraße 3, 10557 BerlinSchwa-medico GmbHAm Geiersberg 6, 35630 Ehringshausen/DaubhausenDÄGfA Termine und InformationenÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)235


EAV Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel. (07441) 92 48 50 Fax (07441) 92 48 52Internet: http://www.eav.org E-Mail: IMGfEAV@t-online.deInternationale Medizinische Gesellschaftfür Elektroakupunktur nach Voll e.V.EAV-Sekretariat undAusbildungsorganisation:Gabi MöhrleAm Promenadenplatz 172250 FreudenstadtTel. (07441) 92 48 50Fax (07441) 92 48 52Internet: http://www.eav.orgE-Mail: IMGfEAV@t-online.deEAV-Seminare 20067.–9.4.2006 EAV-Seminar VI + DiplomprüfungSeminarleitung: Dr.med.dent. ThomasHeinriciDr.med. Günther HanzlTagungsort: Bad Dürkheim26.–28.5.2006 50. EAV-JahrestagungJubiläumstagung mit attraktivemRahmenprogrammTagungsort: Dresden28.9.–3.10.2006 111. ZÄN-Kongress in Freudenstadt29.9.2006 EAV-SchnupperkursSeminarleitung: Dr.med.dent. HubertusHommelTagungsort: Freudenstadt29.9.–1.10.2006 EAV-Seminar ISeminarleitung: Dr.med.dent. HubertusHommelTagungsort: Freudenstadt18.–19.11.2006 EAV-Son<strong>der</strong>seminarTagungsort: Frankfurt/M.Hospitationskurse auf AnfrageTermine <strong>der</strong> Arbeitskreise <strong>der</strong> InternationalenMedizinischen Gesellschaft für EIektroakupunkturnach Voll e.V.Arbeitskreis Nord11./12. November 2006Anmeldung erfolgt bei: Dr. Michael RönspiessTon Hogenbargen 2424629 KisdorfTelefon (0 41 93) 41 44Fax (0 41 93) 96 86 26236Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


50. EAV-Jahrestagungvom 26. bis 28. Mai 2006Freitag, den 26. Mai 2006Begrüßung durch den PräsidentenDr. med. Richard Kraßnigg, NeunkirchenTherapiehin<strong>der</strong>nisse in <strong>der</strong> EAV aus demSichtwinkel <strong>der</strong> Infrarotdiagnostik – unterbeson<strong>der</strong>er Berücksichtigung von Blockierungendes „Achsenorgans“Dr. med. dent. Wolfgang Burk, OldenburgGanzheitliche Kieferorthopädie undhomöopathische Konstitutionstherapie –dynamische Synergie durch EAV-TestungDr. med. dent. Hanno Rettmer, Chiari/ItalienNICO – Neuer Wein in alten Schläuchen?Aktuelles und Altbewährtes zum ThemaHerddiagnostik und TherapieDr. Florian Kubitzek, MünchenStadtrundgang „Dresden – Quer durch die 800Jahre alte Stadt – mit Besuch <strong>der</strong> Frauenkirche“Semperoper „Weltstars in <strong>der</strong> Semperoper“(begrenztes Kartenkontingent für EAV-Kongressteilnehmer)Vorschlag alternativDie Herkuleskeule – Dresdens Kabarett TheaterSamstag, den 27. Mai 2006Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> Internationalenmedizinischen Gesellschaft fürElektroakupunktur nach Voll (IMGEAV)Tagung mit Wahl des Vorstandes50 Jahre Elektroakupunktur nach Voll –Feierstunde zum Jubiläum– Grußworte, Glückwünsche, Gedanken undGratulationen zum 50-jährigen BestehenPräsident IMGEAV und Festgäste– Vorstellung des EAV-Buches„Regulationsmedizin in Theorie und Praxis“Dr. med. dent. Dirk Leiner, SaarbrückenFestvortrag:Wissenschaftliche Positionsbestimmung<strong>der</strong> EAVDr. med. Richard Kraßnigg, NeunkirchenWasser als Informationsträger und -vermittlerUniv.-Prof. a. D. Dr. Dr. h. c. Heinz Spranger, DersumHomöopathie – ihre Wirkung auf biologischeSysteme als Darreichung in Ampullen – o<strong>der</strong> inüberschwungener FormDr. med. dent. Hubertus Hommel, WiesbadenVirtuelle und herkömmliche Medikamente inDiagnostik und TherapieDr. med. Günther S. Hanzl, BergDr. med. Heinrich Rossmann, SeeshauptFestlicher GesellschaftsabendSonntag, den 28. Mai 200650 Jahre EAV – Zeitzeugen berichtenMo<strong>der</strong>ation: Dr. med. Wolfgang Schmitz-Harbauer,KrefeldBildgestaltung: Dr. med. dent. Johannes Mauksch,GummersbachBegebenheiten und Weichenstellungen in <strong>der</strong> EAV,wie sie nicht in Büchern stehen!Mit: Dr. med. Kurt BeischReinhold FritzDr. rer. nat. Reinhard RettenbergerDr. med. dent. Gerda RondeDr. med. Ruth Schmitz-HarbauerDr. med. Christel TilmannDr. Herbert TwarockDie Neue Physik als Tor zu überraschendenPerspektivenDr. rer. nat. Ulrich Warnke, SaarbrückenTagungsort: Hotel ElbflorenzRosenstraße 36, 01067 DresdenTel. 0351/ 8640-0; Fax 0351/ 86 40 – 100E-Mail: info@hotel-elbflorenz.deAusführliches Programm, Anmeldeunterlagen,Gebührenübersicht bitte anfor<strong>der</strong>n:EAV-SekretariatAm Promenadenplatz 172250 FreudenstadtTel. 07441/ 92 48 50Fax 07441/ 92 48 52E-Mail: IMGfEAV@t-online.deEAV Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel. (07441) 92 48 50 Fax (07441) 92 48 52Internet: http://www.eav.org E-Mail: IMGfEAV@t-online.deÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)237


IGNH Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel. 07441 / 91858-0, Fax 07441 / 91858-22http:/www.ignh.de E-Mail: info@ignh.deWahl des Vorstandes –Neuraltherapeuten sind sich einigWie in jedem Frühjahr im Rahmen desZAEN-Kongresses trafen sich zahlreicheneuraltherapeutisch tätigeÄrzte zur gemeinsamen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<strong>der</strong> Internationalen Gesellschaftfür Neuraltherapie nach Hunekee.V. Haupttagesordnungspunkt:die Wahl des Vorstandes.Nach <strong>der</strong> herzlichen Begrüßung durchden Präsidenten Dr. Holger Huneke,und dem Kassenbericht – vorgetragenvom Kassenwart Dr. Hagen Huneke –sowie den Tätigkeits-Berichten <strong>der</strong>einzelnen Vorstandsmitglie<strong>der</strong> undDer neue Vorstand (v. links nach rechts) Dr. LorenzFischer, Dr. Stefan Weinschenk, Dr. Imke Plischko, Dr.Jürgen Reh<strong>der</strong>, Dr. Uta Reh<strong>der</strong>, Dr. Hagen Huneke.die Schriftführerin Dr. Imke Plischko, <strong>der</strong> Kassenwart wie<strong>der</strong>um Dr. HagenHuneke, und als Beisitzer Frau Dr. Uta Reh<strong>der</strong> und Dr. Stefan Weinschenkgewählt. Die vorgeschlagenen Kandidaten wurden nach einer kurzen Präsentationihrer Ziele und Vorhaben von den Mitglie<strong>der</strong>n einstimmig und mitviel Applaus in ihr Amt gehoben.Last but not least wurde – ebenfalls einstimmig – Dr. Holger Huneke zumEhrenpräsidenten <strong>der</strong> Internationalen Gesellschaft <strong>der</strong> Neuraltherapienach Huneke gewählt.J. Meyer-Wegenerden Berichten einiger ausländischer Vertreterneuraltherapeutischer Verbände,wurde <strong>der</strong> alte Vorstand entlastet.Als Wahlleiter wurde auf Empfehlung vonDr. Jürgen Huneke das langjährige NT-Mitglied Dr. Thomas Fischer bestellt.Die anschließende Wahl des neuen Vorstandeswurde auf Wunsch <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>offen, mit Handzeichen abgehalten. Es wurden<strong>der</strong> Reihenach <strong>der</strong> 1. VorsitzendeDr. JürgenReh<strong>der</strong>, <strong>der</strong>2. Vorsitzende Dr.Lorenz Fischer,Erinnerung: 4. Seminar „Neuraltherapie nach Huneke“vom 25. bis 27. Mai 2006 anlässlich des 550-jährigen Bestehens <strong>der</strong> Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald am Anatomischen InstitutDie Tagung wird als Kurs 1, 2 o<strong>der</strong> 3 o<strong>der</strong> 7 und als 1 Kongressbesuch innerhalb <strong>der</strong> Weiterbildung zurTagungsort:Veranstalter:Anmeldung:Neuraltherapie nach Huneke anerkannt.Institut für Anatomie <strong>der</strong> Ernst-Moritz-Arndt-Universität GreifswaldIGNH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie, GreifswaldÖrtliche Organisation: PD Dr. habil. rer. nat. J. Giebel, Institut für AnatomieIGNH (s. blauer Balken), Am Promenadenplatz 1, 72250 FreudenstadtTel. 0 74 41/ 91 858 – 0; Fax 0 74 41/ 91 858 – 22Die „Zertifizierung“ mit 12 Punkten ist beantragt.238Dr. Holger Huneke.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Mittwoch, 22.11.2006, 19.30 UhrBegrüßungsabend im Tagungshotel „Waldhotel Bärenstein“Donnerstag, 23.11.2006, 9.00 bis 13.00 UhrBegrüßung und EinführungDr. Jürgen HunekeDie Innervation <strong>der</strong> BauchorganeDr. habil. rer. nat. Jürgen GiebelDer kranke DarmDr. Gerd DroßDas Ganglion Coeliacum und seine Bedeutung mitNeuraltherapie bei Magen-DarmerkrankungenDr. Armin ReimersPausePraktische Übungen mit erfahrenen Referenten in kleinenGruppen mit schwierigen Injektionen, Darstellungenund Behandlungen.Dres. med.Hans Barop, Bernd Belles, Gerd Belles, Erwin Berger,Barbara Doll, Gerd Droß, Lorenz Fischer, Robert Hammer,Rudolf Hausammann, Hagen Huneke, Holger Huneke, MaikHuneke, Jürgen Huneke, Volkhart Kieper, Imke Plischko,Renate Pohlen, Michael Wildner, Armin ReimersDonnerstag, 23.11.2006, 15.00 bis 18.00 UhrEndotheliale Dysfunktion und NeuraltherapieDr. Barbara DollUnd noch einmal die Nebenhöhlen aus beson<strong>der</strong>er SichtDr. Imke PlischkoLungenerkrankungen und NeuraltherapieDr. Michael WildnerSpezielle Injektionstechniken im Bereich <strong>der</strong> WirbelsäuleDr. Gerd BellesPausePraktische ÜbungenFreitag, 24.11.2006, 9.00 bis 13.00 UhrThermodynamikProf. Dr. Lorenz FischerDie Physiologie des Schmerzes und die Behandlung mitNeuraltherapieDr. Holger HunekeNeuraltherapie in <strong>der</strong> SportmedizinDr. Bernd BellesPause15. Bad Meinberger Woche: vom 22. bis 25. November 2006Praktische ÜbungenÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)Vorläufiges ProgrammFreitag, 24.11.2006, 15.00 bis 18.00 UhrDie Wirkungsdauer <strong>der</strong> Neuraltherapie kontrovers zuklassischen TherapieformenDr.Hans BaropNeuraltherapie bei Burn-outDr.Rudolf HausammannPsychosomatik und NeuraltherapieDr. Renate PohlenDer Hausarzt und NeuraltherapieDr. Erwin BergerPausePraktische ÜbungenSamstag, 25.11.2006, 9.00 bis 12.00 UhrKopfschmerz und MigräneDr. Hagen HunekeMöglichkeiten <strong>der</strong> Neuraltherapie bei <strong>der</strong> Trigeminus-NeuralgieDr. Maik HunekeStörfeld – Zufall o<strong>der</strong> SignalDr. Volkhart KieperDiskussion mit den ReferentenGebühren: Mitglie<strong>der</strong> 245,– aNichtmitglie<strong>der</strong> 295,– aAnmeldung:239Internationale medizinische Gesellschaft fürNeural-Therapie nach Huneke –Regulationstherapie e.V.Am Promenadenplatz 1, 72250 FreudenstadtTel. (0 74 41) 9 18 58-0;Fax (0 74 41) 9 18 58-22Zimmerreservierung Tagungshotel„Waldhotel Bärenstein“, Am Bärenstein 44,32805 Horn-Bad Meinberg (Holzhausen)Tel. (0 52 34) 20 90; Fax (0 52 34) 20 92 69E-Mail: m@Hotel-baerenstein.deInternet: www.hotel-baerenstein.deDie Bad Meinberger Woche beinhaltet zwei Kurse in Neuraltherapienach Huneke.Für die letzte Fortbildung in Bad Meinberg wurden im Rahmen<strong>der</strong> „Zertifizierung <strong>der</strong> ärztlichen Fortbildung“ 21 Punktevergeben.Leitung: Dr.med.Jürgen Huneke, Bad MeinbergDie Teilnehmerzahl dieser Fortbildung ist begrenzt.IGNH Am Promenadenplatz 1 72250 Freudenstadt Tel. 07441 / 91858-0, Fax 07441 / 91858-22http:/www.ignh.de E-Mail: info@ignh.de


Kleinanzeigen85 x 40 85 x 4085 x 30Kleinanzeigenauftrag an den ML Verlag, Telefax-Nr.: (05 81) 80 81 58für die Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren <strong>Ausgabe</strong> ___ / 2006.Anzeigenschluss ist <strong>der</strong> 10. des Vormonats.Preise: e 60,– für 85 x 20 mm ZÄN-Mitglie<strong>der</strong> erhalten 50 % Rabatte 120,– für 85 x 40 mm auf die Anzeigenpreisee 180,– für 85 x 60 mm ZÄN-Mitglied: ja neinText:Weitere Größen sind möglich – Preis auf Anfrage. Chiffregebühr 8,– e.Alle Preise verstehen sich zuzügl. 16 % Mwst. Zahlung erfolgt gegen Rechnung.(bitte in Druckbuchstaben o<strong>der</strong> mit Schreibmaschine ausfüllen)_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Chiffre: ja neinName:Anschrift:PLZ / Ort:Tel.: / Fax:____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________Datum: ___________ Unterschrift: __________________________240Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


ErnährungstherapieErnährungsprinzipien beiHyperurikämie und GichtGrundsätzlich unterscheidet sichdie Basiskost bei erhöhten Harnsäurewertennicht von einer ausgewogenen,vollwertigen Ernährung. Essollten jedoch zusätzliche Maßnahmenbeachtet werden:Harnsäurezufuhr reduzierenDie harnsäurearme Kost wird alsDauerernährung bei Hyperurikämieverordnet. Hier darf die Harnsäurezufuhrbis zu 500 mg Harnsäure proTag (unter 3000 mg Harnsäure je Woche)betragen.Die streng harnsäurearme Kost kannbis zu 300 mg Harnsäure pro Tag (unter2000 mg Harnsäure je Woche) betragen.Diese Kostform wird in <strong>der</strong>Regel nur in akuten Fällen, beispielsweisewährend eines Gichtanfalls, füreinige wenige Tage ärztlich angeordnet.Harnsäuregehalt in LebensmittelnPurine kommen in fast allen Lebensmittelnvor. Lebensmitteltabellen gebenden Puringehalt meist umgerechnetin Harnsäure an. Das 3-fache desAktuelles aus <strong>der</strong> Reformhaus-FachakademiePuringehaltes ergibt den Harnsäuregehalt(1 mg Purin entspricht 3 mgHarnsäure) Beispiel: 100 g Schweinefleischenthalten 68 mg Purine bzw.205 mg Harnsäure.Empfehlenswert sind Lebensmittelmit einem niedrigen Puringehalt. Erlaubtsind kleine Fleisch- und Wurstportionen– nicht mehr als 100 bis150 g täglich und möglichst nichtjeden Tag!Praxistipps für die Zubereitung einer„Fleischmahlzeit“ sind:• Schnitzel u. Ä. gut weich klopfen,mit Ei und Käse panieren, das ergibtmehr Fülle• Fleisch verdeckt anbieten, z. B.Frikassée mit Gemüse enthält wenigerFleisch• Fleisch kochen und das Kochwasserwegschütten und zur Zubereitungeines Eintopfs mit Gemüsebrüheersetzen• Rin<strong>der</strong>hack mit Sojagranulat streckenund Soße dazu reichenSojaerzeugnisse sind geeignet,weil sie verarbeitet sind (Purine gehendurch Verarbeitung zum großen Teilverloren).Zu meiden sind Schalen und Krustentiere(Hummer, Krabben), Kalbsbries,Leber, Niere, Hirn, Sardellen,Fleischextrakt, Bouillonwürfel, Hautvon Geflügel und Fisch, große PortionenHülsenfrüchte genauso wie Ölsardinenund geräucherte Makrele. IhrHarnsäuregehalt beträgt in 100 g über300 mg Harnsäure.Pflanzliche Lebensmittel enthaltennur geringe Mengen an Puringen (unter15 mg Harnsäure/100g). Zu empfehlensind Blumenkohl, Spargel, Artischocken,Pilze, Vollkornbrot, Vollkorngetreideflocken,Grieß, Obst, fastalle Gemüse, Kartoffeln, Weißbrot,Reis, Feinmehlgebäck, Milch, Milchprodukte,Käse, Tofu, Honig, Konfitüre,Zucker, Butter, Margarine, Pflanzenöle,Eier, Mineralwasser, Kräutertee,Schwarztee, Kaffee, Kakao.Ohne Wirkung auf das Gichtrisikobleiben neben eiweißhaltigen Lebensmittelnwie Milchprodukten, alle Gemüsesorten,wenn sie eine Verzehrmengevon 250 g pro Tag nicht überschreiten.Das Gichtrisiko wird allerdingsdurch den Verzehr von Fruchtzuckerals auch Sorbit und Xylit erhöht, dasie die Harnsäureausscheidung hemmen.Zu bevorzugen ist eine basenreiche,pflanzenbetonte Ernährung, dasie die Auskristallisation von Harnsäureverzögern.Alkoholhaltige Getränke solltenganz weggelassen o<strong>der</strong> nur in geringenMengen verzehrt werden, da Alkoholdie körpereigene Harnsäurebildungin <strong>der</strong> Leber steigert, die Harnsäureausscheidungüber die Nierehemmt und zudem einige alkoholhaltigeGetränke Purine enthalten.Die Flüssigkeitszufuhr ist so zuwählen, dass pro 24 Stunden mindestenseine Harnmenge von 2 Litern anfällt.Das bedeutet vor dem Schlafengehenund eventuell auch nachts zutrinken.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)241


ErnährungstherapieReformhausINFORMATION / C. P. FISCHER✻■❫■❚❳■Sanddorn-Mandelcrepes(für 4 Portionen)150 g Weizenmehl Type 550(Reformhaus), 1/2 Liter Milch, 3 Eier,20 g zerlassene Butter o<strong>der</strong> Reformhaus-Margarine,2 EL gemahlene Mandeln,2 EL Rohrzucker, 1 Prise Zimt,ungehärtetes Pflanzenfett o<strong>der</strong> Öl zumBraten, 8 EL Sanddornvollfrucht(Reformhaus), 20 g Butter o<strong>der</strong>Reformhaus-Margarine, 2 EL gehobelteMandelnDas mache ich:Mehl, Milch und Eier zu einem glattenTeig verrühren. Butter o<strong>der</strong> Margarine,gemahlene Mandeln, Zucker und Zimtunterrühren und ca. 20 Minuten Stehenlassen.In einer beschichteten Pfanne Fett erhitzenund nacheinan<strong>der</strong> 4 große Crepesbraten. Crepes mit Sanddornvollfruchtbestreichen und aufrollen. Butter o<strong>der</strong>Margarine erhitzen, die gehobeltenMandeln goldgelb rösten und über dieCrepes streuen.LEBENSMITTELKUNDEAlgenAlgen werden seit Jahrhun<strong>der</strong>tenüberwiegend in Ostasien verzehrt. ImZuge <strong>der</strong> Globalisierung kamen Algenprodukteauch nach Europa. Siewerden angeboten als Gemüse, Salat,in Suppen, als Mehlzusatz und inNahrungsergänzungsmitteln. Algenwerden auch zu kosmetischen Zwecken(Packungen, Badezusätze) verwendet.Das älteste und bekannteste Algenproduktist das Agar. Aus einigenMeeresalgen werden außerdem Alginateund Carrageen gewonnen, die alsDickungsmittel verwendet werden.Unterschieden werden SalzwasserundSüßwasseralgen.Der Seetang, reich an Phosphor,Calcium, Vitamin A, Jod und Eisen,spielt in <strong>der</strong> japanischen Küche einegroße Rolle. Die Algen werden inküstennahen Gewässern in großemStil kultiviert. Nori zum Beispiel wirdin <strong>der</strong> Gezeitenzone auf Netzen angezüchtet,die an im Meeresbodenverankerten Gestängen aufgespanntsind. Bei Ebbe werden die Pflanzenentblößt. Die Thalli – also die „Blätter“<strong>der</strong> Algen – werden bei <strong>der</strong> Erntevom Netz abgerissen und getrocknet.An den Netzen verbleiben die Thallusreste,die sich bis zur nächsten Ernteregenerieren. Allein diese Nori-Kulturenerstrecken sich in den GewässernJapans über eine Fläche von ca.60 000 Hektar. Die Erträge liegen beibis zu 2 t pro Hektar und Jahr.Hauptsächlich werden Arten <strong>der</strong>Gattungen Nori, eine Rotalgeart, und<strong>der</strong> Gattungen Kombu und Wakame,die den Braunalgen angehören, verwendet.Nori wird, in Lagen gepresst,zur Zubereitung von Sushi, verschiedenenReisgerichten o<strong>der</strong> Tofu verwendet.Wakame dagegen spielt alsGeschmacksverstärker in <strong>der</strong> Miso-Suppe o<strong>der</strong> in Salaten eine Rolle.Bedeutung für die menschlicheErnährung: Die frischen Algen miteinem Wassergehalt von 80 bis 90 %können an <strong>der</strong> Luft zu einemRohproteingehalt von 20 bis 70 % undeinem Kohlenhydratgehalt um 50 %herabgetrocknet werden. Außerdementhalten sie reichlich Vitamine undMineralstoffe, beson<strong>der</strong>s Jod.Der Jodgehalt in Meeresalgenprodukten– nicht in Süßwasseralgen– ist relativ hoch und unterliegt großenSchwankungen. So enthalten 100 gNorialgen etwa 500 mg Jod, Wakame,Hijiki und Dulse etwa 20 bis 40 mgund Kombu etwa 300 mg pro 100 g.Die empfohlene Tageszufuhr vonJod liegt bei 150 bis 200 µg. Legt maneine Obergrenze von 500 µg zugrunde,so können maximal 1 bis 2 g getrockneteKombu o<strong>der</strong> Arame proWoche gegessen werden. An<strong>der</strong>e Algensollten nicht über 15 bis 20 gwöchentlich verzehrt werden.Seminare für gesundes Leben an <strong>der</strong> Reformhaus-FachakademieErnährungs- und Diätberaterin Beginn: 05.05.2006für Arzthelferin o<strong>der</strong> 21.07.2006Anerkannt durch den ZÄN und den Berufsverband <strong>der</strong>Arzthelferinnen (BdA). Praxisorientiert! Basis- und AufbauseminareNEU! Ernährungsberater/in Beginn: 03.05.2006Chinesische Medizin (TCM) o<strong>der</strong> 04.10.2006Individuelle Ernährungsempfehlungen. Qualitative und energetische Aspekte<strong>der</strong> Lebensmittel. Mit Dr. med. Dipl. Oec. troph. Siedentopp. 3-tlg. Ausbildung.Ernährungsberater/in für Kin<strong>der</strong> – ärztlich geprüft Beginn: 22.05.2006Kindgerechte Rezepte, Kurskonzept für o<strong>der</strong> 24.07.2006übergewichtige Kin<strong>der</strong>, Bewegungs- und Entspannungstraining,4-teilige Ausbildung!Entspannungspädagoge/in – ganzheitliche Methode Beginn: 14.04.2006Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, o<strong>der</strong> 19.06.2006Eutonie, Imaginative Verfahren, Meditation, Kursleitung.4-teilige Ausbildung.Vital-Berater/in – Fitness, Wellness, Lebensfreude Beginn: 26.06.2006Menschen zu mehr Vitalität verhelfen. Nordic-Walking, o<strong>der</strong> 09.10.2006Vitalstoffe, Lebenslust, Mentaltraining, Entspannung. 4-teilige Ausbildung.Weitere Informationen bei <strong>der</strong> Reformhaus-Fachakademie, Gotische Str. 15,61440 Oberursel (Tel.: 0 61 72 / 30 09-8 22 bzw. Fax: 0 61 72 / 30 09-8 19)E-Mail: kontakt@rfa-oberursel.deInternet: www.reformhaus-fachakademie.de242Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


TherapiereportEntzündungen <strong>der</strong> oberen Atemwegehomöopathisch behandelnStudie belegt äquivalente Wirksamkeitvon Euphorbium Comp. Nasentropfen SNgegenüber XylometazolinDas homöopathische Komplexmittel Euphorbium comp.Nasentropfen (Nasenspray) SN ist bei <strong>der</strong> Behandlung vonakuten und chronischen Entzündungen <strong>der</strong> oberen Atemwegeähnlich effektiv wie allopathische Arzneimittel, diedas α-Sympathomimetikum Xylometazolin als Wirkstoffenthalten. Dies ergab eine jüngst veröffentlichte, offene,multizentrische prospektive undreferenzkontrollierte Kohortenstudie1 mit insgesamt 739 Patienten.413 von ihnen wurdenmit Euphorbium, 326 mit Xylometazolinbehandelt.Vergleichbar durchPropensity ScoreDie durchschnittliche Beobachtungsdauerlag bei 18,5Tage beim Komplexhomöopathikumund bei 16,8 Tagenfür das Vergleichspräparat. Derglobale Schweregrad <strong>der</strong> Erkrankungwurde in beiden Gruppen überwiegend als „mittelbis stark“ angegeben. Mittels des so genannten PropensityScores wurde die statistische Vergleichbarkeit <strong>der</strong> erhobenenDaten gewährleistet.Signifikante BesserungIm Verlauf <strong>der</strong> Studie ergab sich bei beiden Therapieregimeneine signifikante Besserung sämtlicher Krankheitssymptomebis hin zur Beschwerdefreiheit. Bei allen Parameternkonnte darüber hinaus eine äquivalente Wirksamkeitdes Komplexhomöopathikums gegenüber <strong>der</strong> Referenz belegtwerden, wobei sich die klinische Symptomatik innerhalb<strong>der</strong> ersten drei Behandlungstage in <strong>der</strong> Xylometazolin-Gruppe schneller besserte. Hinsichtlich <strong>der</strong> Verträglichkeiterwies sich das Komplexmittel als überlegen. Ein Umstand,so die Autoren <strong>der</strong> Studie, <strong>der</strong> gerade unter dem Gesichtspunkt<strong>der</strong> Langzeitanwendung bei chronischen Erkrankungenvon Interesse ist.Ausheilung des KrankheitsgeschehensTrotz <strong>der</strong> prinzipiellen Vergleichbarkeit ihres Wirksamkeitsprofils,unterscheiden sich die beiden Rhinologikahinsichtlich ihrer Wirkprofile. Während Xylometazolindurch Vasokonstriktion eine zeitlich begrenzte Beschwerdelin<strong>der</strong>ungbewirkt, zielt das Komplexhomöopathikum aufdie Ausheilung des Krankheitsgeschehens. Neuere Untersuchungenzeigen, dass einzelne Komponenten des Arzneimittelsüber antivirale und immunmodulierende Wirkmechanismenverfügen. Neben <strong>der</strong> nachgewiesenen Reduzierung<strong>der</strong> subjektiven Symptomatik kann daher von einemkausalen Eingreifen ins Krankheitsgeschehen ausgegangenwerden.Angesichts dieser Unterschiede kann bei stark verstopftenNasen auch eine Kombination von Abschweller undEuphorbium comp. Nasentropfen SN sinnvoll sein. Dieschnelle Befreiung <strong>der</strong> Nasenatmung wird so durch dieantivirale und symptomreduzierende Wirkung des Homöopathikumsergänzt und verstärkt. Hinzu kommt, dass dieNasenschleimhäute durch das homöopathische Nasensprayfeucht gehalten werden.1 Ammerschläger, H., P. Klein, M. Weiser, M. Oberbaum: Behandlung vonEntzündungen im Bereich <strong>der</strong> oberen Atemwege – Vergleich eines homöopathischenKomplexpräparates mit Xylometazolin. Forsch Komplementärmedund Klass Naturheilkd 12 (2005) 24–31.1/8 SeiteGreither 3Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)243


TherapiereportBrennnesselblätter-Extrakt reduziertadjuvante NSAR-MedikationAbb. 2: Auch NSAR-Patienten (NL+NSAR) profitieren von Brennnesselblatt-Extrakt.Die Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika(NSAR) wird häufig vonstarken Nebenwirkungen an Magen,Leber und Darm begleitet. Patientensuchen daher nach nebenwirkungsarmen,aber wirksamen Alternativen.Wie eine aktuelle Studie belegt, kanndurch eine Therapie mit höchstdosiertemBrennnesselblätter-Extrakt dieNSAR-Medikation deutlich reduziertund teilweise sogar abgesetzt werden.82 Patienten mit rheumatischen Beschwerdennahmen 12 Wochen langtäglich 2 Tabletten Natu·lind ® 600 mg.37 Patienten erhielten zusätzlich einnicht-steroidales Antirheumatikum,das bereits vor Therapiebeginn zurMedikation gehörte. Während <strong>der</strong>Brennnesselblätter-Therapie konntedie Hälfte <strong>der</strong> NSAR-Patienten dieNSAR-Dosierung um bis zu 75 %senken. Einige Patienten setzten dieNSAR-Medikation komplett ab (Abb.1).Die Studienteilnehmer dokumentiertenzu Beginn, nach 4, 8 und 12 Wochensowohl Ruhe- und Bewegungsschmerzenals auch Bewegungseinschränkungenanhand einer Beschwerdenskala(keine (0), über leichte(1-3), mäßige (4-6), starke (7-9) bissehr starke (10-12) Schmerzen bzw.Bewegungseinschränkungen). Vergleichtman die beiden Patientengruppen(alleinige NL-Medikationbzw. NL+NSAR), zeigt sich, dass <strong>der</strong>Brennnesselblatt-Extrakt alle Beschwerdeparameterbei den NSAR-Patienten noch einmal reduzierenkann (Abb. 2). Eine alleinige Natu·lind-Medikationführte zu einer Abnahmedes Ruheschmerzes um 51 %vs. 46 % bei einer Kombination vonNL+NSAR. Der Bewegungsschmerzsank unter Einnahme des Brennnesselblatt-Präparatesum 48 % vs.38 % unter NL+NSAR-Therapie. DieBeweglichkeit verbesserte sich in <strong>der</strong>Monotherapie um 35 %, unter <strong>der</strong>Kombination um 30 %.NSAR wird trotz bekannter Nebenwirkungenvon Ärzten nach wie vorals schnell wirkende Therapie beistarken rheumatischen Beschwerdenverordnet. Von den 37 NSAR-Patientenführten daher 33 ihre schonlänger verordnete NSAR-Therapiefort. Bei diesen Patienten zeigte sicheine zusätzliche, deutliche Verbesserung<strong>der</strong> Beschwerden, was alleine aufden Brennnesselblatt-Extrakt zurückgeführtwerden kann und die Effizienzdieses nebenwirkungsarmen Arzneimittelsunterstreicht.Eine Therapie mit höchstdosiertemBrennnesselblätter-Extrakt ist sehrwirksam und trotzdem gut verträglich.In vielen Fällen kann mit Hilfe vonBrennnesselblatt-Extrakt eine NSAR-Einnahme nicht nur reduziert, son<strong>der</strong>nganz abgesetzt werden.Abb. 1: Brennnesselblatt-Extrakt ermöglicht Reduktion <strong>der</strong> NSAR-Einnahme.Weitere Informationen bei:Rodisma-Med Pharma GmbHKölner Str. 4851149 Kölnwww.rodisma.de244Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)


Aus Industrie und ForschungKurznachrichtenDas unter dieser Rubrik veröffentlichte Material wird von den Firmen zur Verfügung gestellt.Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Schriftleitung.Neu: Ratgeber „Berrenstarke Abwehrkräfte durch Schutz vor freien Radikalen“Ursache für häufige Erkältungenkann ein Mangel an Antioxidanziensein, <strong>der</strong> zu einer Schwächung <strong>der</strong>Abwehrkräfte führt. Der RatgeberARONIA-PASCOE® „BeerenstarkeAbwehrkräfte durch Schutz vor freienRadikalen“ klärt über oxidativenStress Stress auf. Er informiert, inwelchen Alltagssituationen <strong>der</strong> Bedarfan schützenden Antioxidanzien, z. B.Anthocanen, beson<strong>der</strong>s hoch ist undwie Nahrungsergänzungsmittel zurGesundheitserhaltung, besn<strong>der</strong>s in <strong>der</strong>Erkältungszeit, beitragen können.Der Ratgeber kann kostenlosbei <strong>der</strong> Pascoe Vital GmbHbestellt werden o<strong>der</strong> aufwww.aronie-pascoe.deherunter geladen werden.PASCOE Vital GmbH,D-35383 Gießen,Tel. (06 41) 79 60-0,Fax (06 41) 79 60-1 23,vital@pascoe.de,www.pascoe-vital.deARONIA-PASCOE ®BeerenstarkeAbwehrkräftedurch Schutz vorfreien RadikalenTraumaplant ® Salbebewährt sich erneut inklinischer Studie:Überzeugende Wirksamkeitbei Rückenschmerzen(Myalgien)Rückenschmerzen treten bei 60 bis80 % aller Frauen und 65 bis 70 %aller Männer im Alter zwischen 30und 60 Jahren auf. Häufig sind sieAusdruck von Überlastungen <strong>der</strong>Muskulatur mit daraus resultierendenMuskelschmerzen und die Folge vonFehl-haltungen o<strong>der</strong> einer ungenügendenAufwärmphase vor starker Beanspruchung<strong>der</strong> Muskulatur. Dietypischen Symptome - Schmerzen beiBewegung, aber auch in Ruhe führenzu teilweise starken Einschränkungen<strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit und <strong>der</strong> Lebensqualität.In einer neuen klinischen Studiezeigt Traumaplant ® Salbe eine eindrucksvolleWirksamkeit bei 218 Patientenmit Rückenschmerzen: Indieser ran-domisierten, multizentrischen,kontrollierten Doppelblindstudiewurde die schnell einsetzendeWirkung von Traumaplant ® bei Muskelschmerzen/Myalgienverursachtdurch akute o<strong>der</strong> chronische Überlastungim Rü-ckenbereich bewiesen.In <strong>der</strong> nach ICH-GCP-Richtliniendurchgeführten Studie wurden 218Patienten dreimal täglich über einenZeitraum von 8 bis 10 Tagen entwe<strong>der</strong>mit Beinwellkon-zentrat-Salbe o<strong>der</strong>mit einem Referenzprodukt behandelt.Ziel <strong>der</strong> Studie war <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong>Wirksamkeit und Anwendungssicherheitvon Traumaplant ® bei <strong>der</strong> Therapievon Rückenschmerzen (Muskelschmerzen/Myalgien)im Bereich desoberen und unteren Rückens infolgeakuter o<strong>der</strong> chronischer Überbeanspruchung.Ergebnisse:Der Rückgang des BewegungsundRuheschmerzes war unter Anwendungvon Traumaplant hochsignifikant.Der Effekt setzte sehrrasch ein und war bereits zum Zeitpunkt<strong>der</strong> Messung am 4. Tag bei76,0 % <strong>der</strong> Patienten unter Angabevon „schnell bis sehr schnell“ deutlichausgeprägt. Die Wirksamkeit vonTraumaplant ® wurde bereits am 4. Tagin 93,3 % <strong>der</strong> Fälle als gut bis sehr gutbe-wertet.Die effektive und sichere Anwendungvon Traumaplant ® beiRückenschmerzen (Muskelschmerzen/Myalgien)verursachtdurch akute o<strong>der</strong> chronischeÜberlastung im Haushalt, am Arbeitsplatzo<strong>der</strong> im Sport wird durch dieseklinische Studie nachgewiesen. Beiden untersuchten Patienten lagen dieSchmerzen überwiegend im unterenund oberen (Nacken/Schulter) Rückenbereichvor. Dies belegt eineEinsatzmöglichkeit von Traumaplant ®Salbe bei überlastungsbedingten Rückenschmerzen.Angesichts <strong>der</strong> gutenanalgetischen Effekte und <strong>der</strong> Verträglichkeitdes Präparates erweist sichTraumaplant als hochinteressantetherapeutische Option in <strong>der</strong> Anwendungbei <strong>der</strong> verbreiteten „Volkskrankheit“Rückenschmerzen.(KUCERA, M. et al.: Therapiewoche9: 243-248, 2005)Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)245


VariaDr. Wolfgang Hevert PreisPreisvergabe für Forschungsleistungen und wissenschaftliche Arbeiten zu einem Thema <strong>der</strong>GanzheitsmedizinDie Hevert-Arzneimittel GmbH &Co. KG feiert in diesem Jahr das50 jährige Jubiläum <strong>der</strong> Firmengründung.An <strong>der</strong> Entwicklung des Unternehmenszu einem <strong>der</strong> führendenHersteller von Naturheilmitteln inDeutschland war <strong>der</strong> im März 2003überraschend verstorbene geschäftsführendeGesellschafter Dr. med.WOLFGANG HEVERT, Arzt und Apotheker,maßgeblich beteiligt. Er hat dieEinheit aus traditioneller Komplex-Homöopathie, mo<strong>der</strong>ner Phytotherapieund beson<strong>der</strong>en Vitaminzubereitungengeschaffen, die die Basis erfolgreicherTherapiekonzepte mit HevertArzneimitteln darstellt.Im Andenken an das Wirken desvisionären Firmenlenkers Dr. WOLF-GANG HEVERT wurde <strong>der</strong> mit 5.000,-Euro dotierte För<strong>der</strong>preis geschaffen,<strong>der</strong> anlässlich des Firmenjubiläumserstmals in diesem Jahr ausgeschriebenwerden soll. Ausgezeichnet wirdjeweils eine publikationsfähige Arbeitzu einem von <strong>der</strong> Jury vorgegebenenThema. Dabei reicht die Spanne vonallgemeinen pathophysiologischenBetrachtungen bis zu Therapieberichtenund Therapiekonzepten. Das Thema<strong>der</strong> Preisauslobung 2006 lautet:Ganzheitliche Ansätze zurBehandlung von Atemwegserkrankungen(das Sinusitis-Syndrom)Unter dem Sinusitis-Syndrom verstehenGanzheitstherapeuten diedurch konstitutionelle Schwäche,mangelnde Schleimhautresistenz, anatomischeAbweichungen und vonaußen einwirkende Faktoren gleichzeitigund in Abhängigkeit voneinan<strong>der</strong>auftretende infektiös-entzündlicheProzesse <strong>der</strong> oberen und unterenAtemwege. Nähere Informationensind in einer Fachbroschüre, die beiHevert erhältlich ist, nachzulesen.Die zum Dr. Wolfgang Hevert Preiseingereichten Arbeiten dürfen we<strong>der</strong>bisher veröffentlicht noch zur Veröffentlichungeiner Fachzeitschrifteingereicht o<strong>der</strong> angekündigt sein.Mit <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> Ausschreibungerklären die Teilnehmer ihreZustimmung, dass die prämierte Arbeitvon HEVERT unter Autoren-Nennung in einem Medium nach Wahlvon Hevert veröffentlicht wird.Teilnahmeberechtigt sind die Fachkreise– Ärzte, Apotheker und Heilpraktiker.Die Bewerber um den Dr. WolfgangHevert Preis haben keinen Rechtanspruchauf den Preis. AusgesuchteMitarbeiter <strong>der</strong> medizinisch-wissenschaftlichenAbteilung von Hevert-Arzneimittel und von HEVERT zubenennende externe Fachjuroren entscheidenüber die zur Bewerbungeingereichten Arbeiten. Sollte keine<strong>der</strong> Arbeiten den Kriterien <strong>der</strong> Preisvergabeentsprechen, kann die Preisvergabeausgesetzt o<strong>der</strong> nur ein Anerkennungspreisausgelobt werden.Die Unterlagen sind ab Mitte März2006 erhältlich. Der letzte Abgabeterminfür die zu bewertenden Arbeitenist <strong>der</strong> 12. August 2006; die Preisverleihungfindet auf <strong>der</strong> HevertJubiläumsfachtagung am 9. September2006 in Nussbaum statt.Weitere Informationen erhalten SiebeiHevert-Arzneimittel GmbH & Co.KG, In <strong>der</strong> Weiherwiese 1, D-55569Nussbaum, Tel. (0800) 8 22 62 82,Fax (0800) 8 22 62 83,E-Mail info@hevert.de und in Kürzeim Fachbereich <strong>der</strong> Homepagewww.hevert.de246Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 47, 4 (2006)

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