Hausmannskost • Mittagsmenü Saal • Sonnige ... - Stillfried-Grub
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Allergie<br />
Der Frühling treibt so manche Blüten<br />
Unser Körper hat zu seinem eigenen Schutz ein gut funktionierendes Abwehrsystem aufgebaut.<br />
Dieses hat die Aufgabe körperfremde Stoffe zu erkennen und unschädlich zu machen. Das ist ein<br />
sehr sinnvoller Vorgang, denkt man dabei an die verschiedenen Krankheitserreger, mit denen<br />
unser Körper tagtäglich in Berührung kommt.<br />
18 |<br />
Wie jedes System in unserem<br />
Organismus ist auch unser<br />
Immunsystem hemmenden<br />
und fördernden Einflüssen unterworfen.<br />
Bei gesunden Menschen, die unter keiner<br />
Allergie leiden, ist dies ausgeglichen.<br />
Bei Allergikern, also Personen, deren Körper<br />
auf einen oder mehrere Stoffe mit einer<br />
überschießenden Abwehrreaktion reagiert,<br />
ist dieses Gleichgewicht nicht mehr<br />
vorhanden. Bei diesen allergieauslösenden<br />
Stoffen handelt es sich um winzig kleine<br />
ungefährliche Eiweiße, die keine Bedrohung<br />
für unseren Organismus darstellen.<br />
Diese Substanzen die eine allergische Reaktion<br />
auslösen können werden auch Allergene<br />
genannt.<br />
Dazu gehören<br />
<strong>•</strong> über die Atmung aufgenommene Stoffe,<br />
wie z.B: Gräserpollen, Pilzsporen, Mehl,<br />
Staub, Tierhaare<br />
<strong>•</strong> Substanzen, die mit der Haut in Berührung<br />
kommen, z.B: Wiesenpflanzen,<br />
Nickel, Duftstoffe<br />
<strong>•</strong> durch den Mund aufgenommene Allergene,<br />
wie z.B: Nahrungsmittel oder Medikamente<br />
<strong>•</strong> durch Insektenstiche<br />
oder In-<br />
jektionen in den<br />
Körper gelangte<br />
Substanzen.<br />
Die Bereitschaft<br />
zu einer Allergie ist genetisch<br />
veranlagt, nicht<br />
aber die Form der Allergie<br />
(Heuschnupfen,<br />
GstettnReiter<br />
Nickel etc.) Nicht alle Eigenschaften, die<br />
auf unseren Genen gespeichert sind, müssen<br />
im Laufe unseres Lebens durchbrechen.<br />
Unser Lebensstil und die Umweltfaktoren<br />
tragen maßgeblich dazu bei, ob<br />
wir auch wirklich krank werden oder<br />
nicht. Bei Allergien hängt es davon ab,<br />
welchen Allergenen wir wie lange und in<br />
welcher Konzentration ausgesetzt sind, ob<br />
unsere genetische Neigung zum Tragen<br />
kommt oder nicht. Etwa 10% der Erwachsenen<br />
und bis zu 20% der Kinder leiden<br />
an einer Allergie. Die Wahrscheinlichkeit<br />
die Allergieneigung an ein Kind weiterzuvererben<br />
liegt bei 40–60% Prozent, wenn<br />
beide Elternteile Allergiker sind.<br />
Wenn nun unser Körper mit einem<br />
Allergen in Berührung kommt, beginnt<br />
die gesamte Abwehrkaskade zu laufen.<br />
Bestimmte Zellen in unserem Körper<br />
starten die Produktion von Abwehrstoffen<br />
(Antikörper genannt). Im Falle einer<br />
Allergie handelt es sich dabei um Antikörper<br />
vom Ig E-Typ, deren Konzentration<br />
man im Blut messen kann, um eine<br />
Allergie zu diagnostizieren. Die Produktion<br />
der Antikörper nimmt einige Zeit in<br />
Anspruch, sodass der erste Kontakt mit<br />
einem Allergen immer ohne Krankheitszeichen<br />
abläuft und eine allergische Reaktion<br />
erst beim zweiten Kontakt mit<br />
der Substanz eintritt, wenn der Körper<br />
genug Zeit hatte ausreichend Antikörper<br />
zu produzieren. Beim zweiten Kontakt<br />
mit dem Stoff kommt es dann sehr<br />
schnell meist innerhalb von Minuten zu<br />
einer allergischen Reaktion.<br />
Die Antikörper reagieren in der Haut<br />
und in den Schleimhäuten mit anderen<br />
Zellen unseres Abwehrsystems und veranlassen<br />
diese verschiedene Gewebshormone<br />
freizusetzen. Das wichtigste Gewebshormon<br />
bei einer allergischen Reaktion<br />
ist das Histamin, das für die meisten<br />
Symptome wie Hautrötung, Schwellung,<br />
Juckreiz, Verengung der Luftwege<br />
verantwortlich ist.<br />
Die körperlichen Erscheinungen bei einer<br />
Allergie reichen von rinnenden und<br />
juckenden Augen, Hautirritationen, Magen-Darmbeschwerden,<br />
Asthmaanfällen<br />
bis zum Herzkreislaufstillstand beim allergischen<br />
Schock.<br />
Bei Verdacht auf eine Allergie ist die<br />
genaue Erhebung, wann und wo in welchem<br />
zeitlichen Zusammenhang die Sym-<br />
ptome auftreten, notwendig. Mit Hilfe verschiedener<br />
Hauttests kann der allergieauslösende<br />
Stoff identifiziert werden. Dieser<br />
wird dann in einen Allergiepass eingetragen,<br />
den der Patient immer bei sich tragen<br />
sollte.<br />
Es gibt derzeit noch keine Möglichkeit<br />
auf vollständige Heilung bei einer Allergie.<br />
Die meisten Medikamente helfen rein symptomatisch<br />
wie z.B: Antihistaminika, abschwellende<br />
Nasentropfen und Cortison.<br />
Bei einigen Allergieformen wird auch eine<br />
Hyposensibilisierungstherapie angewendet,<br />
dabei soll mit Hilfe von ansteigenden<br />
Konzentrationen des Allergens, das unter<br />
die Haut injiziert wird, eine Toleranzentwicklung<br />
des Körpers erzielt werden.<br />
Manchmal hilft in schwierigen Fällen<br />
nur eine strikte Expositionsprophylaxe,<br />
d.h. die Vermeidung mit dem Allergen in<br />
Kontakt zu kommen. Spezielle Pollenflugkalender<br />
oder aktuelle Informationen vom<br />
Pollenwarndienst können bei der Planung<br />
helfen.<br />
Bis zum nächsten Mal – bleiben Sie gesund!<br />
Dr. Margot Obetzhauser<br />
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