ökumenischen Gedenkfeier für verstorbene Kinder - Spes Viva

Die ZWEITE 2011
Ein klarer Kontrast bestimmt das Titelmotiv. Zum einen die helle, kalte
Schneelandschaft - zum anderen der wie ein Fels, dunkel in der Brandung
stehende, in die Jahre gekommene Heuschober. Über allem liegt
eine fotografisch gut wiedergegebene Stille. Keine Spur eines Hasen, kein
Vogel am Himmel, alles in ein gleichwertiges Licht getaucht, durch die
Schneeanhaftungen wirkt der Wald im Hintergrund diffus. Das Scheunentor
ist geschlossen. Nirgendwo dringt ein Lichtstrahl heraus. Hier
ruht die Betriebsamkeit. Schwer vorstellbar, wie hier zur Sommerzeit das
Heu gemacht wird, wie Mensch und Maschine zu tun haben, den Wintervorrat
einzubringen. Die Perspektive ist die, die ein Wanderer haben
könnte, der durch diese Gegend zieht und den Heuschober, etwas abseits
vom Wegesrand, liegen sieht. Nicht unbedingt einladend für eine Rast,
nein, nicht gastlich wirkend. Dennoch aber Schutz bietend, falls ein Schneeschauer
hereinbrechen würde. Irgendwie könnte man sich zwischen Tor
und Latten hineinzwängen und des Wetters Unbill abwarten. Aber danach
sieht es nicht aus, auf dem Bild. Alles wirkt verschwiegen, abwartend
und irgendwie wohl wissend, dass sich alles wieder ändern wird. Der
Zyklus der Jahreszeiten und der Fortlauf der Jahre - viele, sehr viele,
scheint dieses Bauwerk schon gesehen zu haben. Und es hat allem getrotzt,
hat seine Aufgaben erfüllt. Ein wenig Wetterschutzfarbe würde
das ausgemergelte Holz schon verdienen, wird der Betrachter denken,
den einen oder anderen Nagel zur Befestigung der Holzlatten auch - aber
dass hieße ja auch, sich bewusst damit zu beschäftigen, Hand anzulegen...
Eine Metapher auf SPES VIVA.