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www.rz-online.chDonnerstag, 12. Dezember 2013 | 29FRONTALVor sechs Jahren wechselten Sie zu SRF 1. Was warder Grund für Ihren Wechsel?Ich hatte immer den Traum, bei einem gros senSender zu arbeiten. Als eine Stelle bei SRF 1 ausgeschriebenwar, habe ich die Bewerbung geschrieben,schliesslich aber gezögert, ob ich sie wirklichabschicken soll. Dann hat meine Mutter aber ohnemein Wissen die Bewerbung abgeschickt.Warum haben Sie sich gerade beim ersten Programmdes Schweizer Radios beworben?Weil ich «z’Eini äs geils Programm» finde. Das ersteProgramm legt viel Wert auf den sprachlichen Inhalt.Das ist genau mein Ding. In jungen Jahren findetman die Hitparade und die ganze Technik amRadio spannend, aber mit der Zeit legt man mehrWert auf den sprachlichen Inhalt.«Ich sprecheein radiotaugliches‹Wallisertitsch›»Ihr Wechsel ging nicht ganz reibungslos über dieBühne?Anfangs hatte ich in Zürich keine Wohnung undmusste in einem Hotelzimmer wohnen. Später habeich dann eine WG gefunden. Obwohl ich dankbargewesen bin, Unterschlupf zu finden, war dasfür mich die schlimmste Wohnsituation, die ich jeerlebt habe. Ich bin einfach nicht WG fähig. Erstnach vier Monaten habe ich dann eine eigene Wohnunggefunden.Haben Sie sich schnell an Ihren neuen Arbeitsplatzgewöhnt?Man hat es mir leicht gemacht. Ich hatte sehr netteArbeitskollegen und durfte mich gleich von Anfangan einbringen. Natürlich muss man sich erstan die neue Umgebung und die technischen Gegebenheitengewöhnen. Anfangs habe ich währendder Nacht gearbeitet und muss gestehen, dass ichvor meinem ersten Auftritt doch recht nervös gewesenbin.Das Musikprogramm auf SRF 1 ist sehr durchmischt.Wie kommen Sie damit klar?Das sehe ich nicht so. Das Musikprogramm vonSRF 1 ist sehr breit, aber durchdacht und qualitativhochstehend. In meiner ersten Phase bei SRF 1musste ich noch die Sendung «Fiirabigmusig» moderieren.Darin war Blasmusik genauso zu hörenwie volkstümliche Musik oder Chorgesang. Daswar überhaupt nicht mein Ding. Mit der Zeit habeich aber gemerkt, dass auch diese Art Musik ihrenReiz hat und auch qualitativ hörbar ist. Ich binzwar nicht in Tränen ausgebrochen, <strong>als</strong> diese Musiksendungabgesetzt wurde, aber ich habe sie amSchluss nicht ungern moderiert.Sie sind nicht nur <strong>als</strong> Moderator tätig, sondern produzierenauch Jingles. Eine spannende Aufgabe?80 Prozent meiner Arbeit bin ich <strong>als</strong> Moderatortätig. Die restlichen 20 Prozent arbeite ichfür das Audio-Layout, das heisst, ich bin für dieProduk tion von Jingles und Trailern mitverantwortlich.Ich finde beide Aufgaben sehr spannend.Ich möchte nicht 100 Prozent <strong>als</strong> Moderatorarbeiten, da verlangt man sich selber zuvielab. Die Jingles- und Trailer-Produktionen sindeine willkommene Abwechslung und ich kannauch da sehr kreativ arbeiten.Wie sind Sie <strong>als</strong> Walliser Stimme beim SRF-Publikumangekommen?Eigentlich sehr gut, aber es gibt auch Stimmen,die «z’Wallisertitsch» nicht so gut finden. Aberdie positiven Reaktionen sind ganz klar in derÜberzahl. Wir Walliser unterschätzen immer, wasfür einen grossen Sympathiebonus wir in derDeutschschweiz geniessen. Es gibt viele Leute,die das extrem gerne haben. Zudem hatte ich dasGlück, dass die grossen Walliserdialekt-Diskussionen schon vor meiner Zeit geführt wurden.Mussten Sie auch sprachliche Kompromisse eingehen?Im Gegenteil: Mein erster Chef Walter Kälin hatmir dazu geraten, mich sprachlich nicht anzupassenund «Wallisertitsch» zu sprechen. Ich habedann von mir aus ein paar extreme Wörteraus meinem Vokabular gestrichen, zum Beispiel«Ell». Viele Hörer haben das Wort nicht verstanden.Also habe ich mich angepasst und sage «Öl».Ich sage auch nicht «a schuppu», sondern «viel».Aber das sind wirklich kleine Anpassungen. Ichspreche quasi ein radiotaugliches «Wallisertitsch».Apropos Dialekt, Sie haben eine Thurgauer Freundin.Das erfordert einen sprachlichen Spagat vonbeiden Seiten...Das geht ganz gut. Meine Freundin versteht inzwischenjedes Wort «Wallisertisch». Als sie einmalhier ins Wallis zu mir nach Hause kam, hatsich meine Mutter eine Stunde mit ihr unterhalten.Später kam meine Freundin zu mir und hatgesagt, sie habe kein Wort verstanden (lacht).Inzwischen gibt es keine sprachlichen Barrierenmehr.Sie kochen gerne, verbringen viel Zeit auf dem Segelbootoder sind oft auf dem Modellflugplatz anzutreffen.In dieser Reihenfolge?Das ist recht unterschiedlich. Im Sommer binich viel auf dem Segelboot und auf dem Modellflugplatzanzutreffen, im Winter stehe ich gernein der Küche. Kochen ist meine grosse Leidenschaft.Walter BellwaldZUR PERSONVorname: Michael Name: Brunner Geburtsdatum:18. September 1979 Familie: ledig Beruf: RadiomoderatorHobbys: Kochen, Modellflug, Segeln,FilmenNACHGEHAKTIch bin ein Morgenmuffel.Walliser «Bohnuchoch», ein Eintopfgericht,ist mein Lieblingsrezept.Mein Lieblingsradiosender ist SRF 1.(Der Joker darf nur einmal gezogen werden.)JokerNeinJa

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