ONYX Class Magazine 2010 - ONYX Yachting

2010 Onyx Class MagazineRückblickend stelle ich fest, dass derTrainingsrückstand und die Konsequenzendaraus im negativen Sinn eineder Schlüsselphasen in meinemOlympiaprojekt war.Bietet dir der Umstieg von einer Jolleauf eine Jacht keine Mühe?Weniger, als ich gedacht hätte.Offengestanden habe ich vor meinem Onyx-Einsatzpraktisch nie eine Jachtgesteuert. Bei den ersten Starts amParaloc-Alpen-Cup 2008 waren wirjeweils meilenweit von der Startlinieentfernt. Der grösste Unterschied nebendem Start sind die Vorwindkurse, da derWinkel komplett anders istals beimLaser. Ich hatte jedoch den Vorteil, dassAldo als Crewmitglied einensuper Jobmacht, und auch den Trimm im Griff hat.So hatte ich nichts anderes zu tun, alswie auf dem Laser zu steuern und dieGrossschot zu bedienen. Von Vorteildabei waren meine taktische Erfahrungund mein Feelingals Steuerfrau.Apropos Feeling: Für mich als Laser-Seglerin ist es unmöglich, während einerRegattaohne Körperspannung auf dem„Känteli“ (Bootskante) zu sitzen und dieBeine baumeln zu lassen. Deshalbplädiere ich für die Aufhebung derGewichtsschwerpunktregel. Schliesslichsegeln wir ein Sportboot!Wiebist duauf die Onxy-Klasseaufmerksam geworden?Schon während meiner Olympiakampage(2001-03 470er; 2005 -08LaserRadial) hat mich Reto Walser immerwieder gefragt, ob ich nicht mal auf einerOnyx mitsegeln wolle. Als ich dann dieQualifikation knapp verpasste, kam dieAnfrage nochmals. Ichsagte ihm zu.Mehr aus Höflichkeit, da ich eigentlichvom Segelsport für eine Weile die Nasevoll hatte! Reto stellte dann den Kontaktzu Aldo Meyer her, der gerade seineneue Onyx eingewassert hatte. Auf demSchleppvon Luzern nach Brunnen hieltich zum erstenMal die Pinne in derHand. Noch am selben Wochenendegewannen wir bei einer klassischenUrnersee-Thermik den Paraloc-Alpen-Cup.Was spricht für die Segeleigenschaftender Onyx?Mir gefällt es, dass das Boottrotz seinerLänge sehr leicht und agil ist. Man merktan der Pinne sofort, wenn der Trimmnicht stimmt, oder wenn ein Manöverunsauber gefahren wird. Trotzdem ist dieOnyx einfach zu segeln und nichtzuselektiv. Dies zeigtsich darin, dass inden ersten Jahren ihres Bestehensimmer wieder gute Jollensegler ohneallzu viel Onyx-Trainingvorne dabei sind.Oder auch darin, dass man die Onyxinklusive Gennaker durchaus erfolgreichzu zweitsegeln kann.Ein grosser Pluspunkt ist auch, dassman die Onyx bei 3kts ebensoproblemlos segeln kann wie bei 23kts.Bei Leichtwind kommt das Boot schnellin Fahrt, ist aber auch bei etwas mehr„Pfupf“ erstaunlich gut zu steuern -bedenkt man das VerhältnisvonSegelfläche und Kielgewicht.Welche Klassen lassen sich, deinerMeinung nach, mit diesemEinheitsklassen-Boot vergleichen?Ui, dabin ich wohl die falscheAnsprechperson. MeineErfahrung mitSportbooten beschränkt sich momentanauf die Onyx und aufs Zuschauen. Ichdenke, dieEsse 850ist sehr ähnlichvonder Besegelung und dem Handling her.Die Onyx ist für mich klar das schönereBoot! Weiter gibt es noch die MOceanund die Blu 26, welche jedoch andereZielgruppen (Match-Race, Schul-/Mietboot)ansprechen.Auf dem Zürichsee wird seit 2006 eineinteressante, für Schweizer Verhältnisseneuartige, RegattaserieunterClubs ausgetragen. Garantiert dieseSeriefür Spannung in der Regattaszene?Das Format des Ruf Club-Cup isteinzigartig. Eszeigt, dass Regattasportauch auf Rennjachten keine Elite-Angelegenheit sein muss. Das Designder Jachten mit den Sponsoren hebt das„verstaubte“ Image des Segelbootes aufSchweizer Gewässern auf. Das gesamteKonzept istsehr gut durchdacht, ebensoumgesetzt und auf den Zürichseezugeschnitten. Für die nationale Onyx-Klasse ist diese Szeneein Glücksfall. Ichhoffe, dass der Funke von Zürich undder Zentralschweiz auch auf andereRegionen oder sogar ins Auslandüberspringt.Parallel zur Regattaserieunter denClubs ist2009eine neueSerie,der Ruf Swiss-Cup, entstanden.Deine Crew hat diesen Cup gewonnen.Was bedeutetdir das?Es isttoll, mit einem Team wie Aldo undAdrian eine solche Serie gewinnen zukönnen. Wir erlebten eineerfolgreiche,aber auch intensive Saison mit derTeilnahme am Ruf Swiss-Cup,