Sonnenhaus / Passivhaus Vergleich zweier Baukonzepte für ...
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8 <strong>Vergleich</strong> und Auswertung der Ergebnisse 84<br />
Holz als Brennstoff <strong>für</strong> die Nachheizung ist aber genauso begrenzt wie andere Energieträ-<br />
ger und muss also ebenso effizient und sparsam eingesetzt werden wie andere Energien.<br />
Die erzeugte Energie muss punktuell dann eingesetzt werden, wenn wirklich ein Bedarf<br />
besteht. Dies wird beim <strong>Sonnenhaus</strong> umgesetzt, das Referenzgebäude wird über das Jahr<br />
mit ca. 2,3 Raummeter Holz (Buche, 2200 kWh/rm) beheizt.<br />
Der Strombedarf ist ebenfalls effektiv minimiert, insbesondere durch den Einsatz von<br />
Hocheffizienzpumpen. Interessant in diesem Zusammenhang ist der <strong>Vergleich</strong> einer ther-<br />
mischen Solaranlage mit einer Wärmepumpe: Mit einer Kilowattstunde (Pumpen-)Strom<br />
kann die Solaranlage etwa 150 kWh Wärme erzeugen, die Wärmepumpe nur 2 bis maxi-<br />
mal 4 Kilowattstunden. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass der – sehr geringe - Strom-<br />
verbrauch relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt bezogen wird und somit keine Spitzen-<br />
lasten provoziert.<br />
8.2 Ökonomie<br />
8.2.1 <strong>Passivhaus</strong><br />
Der finanzielle Mehraufwand <strong>für</strong> die Gebäudekosten beim Referenzgebäude <strong>Passivhaus</strong>,<br />
gegenüber dem Standardhaus, sind mit 46.780 € beträchtlich. Jedoch kann bei den Kosten<br />
<strong>für</strong> die Wärmeerzeugung einiges eingespart werden. Beim Standardhaus fallen als laufende<br />
Kosten zum Betreiben der Anlage, also Brennstoff-, Reinigungs- Wartungskosten in Höhe<br />
von 1.410,67 € an (exkl. Wartungsvertrag, da optional). Beim <strong>Passivhaus</strong> belaufen sich<br />
diese Kosten auf 523,93 €, was eine jährliche Einsparung von 886,84 € ausmacht.<br />
Der Hauptfaktor <strong>für</strong> die laufenden Kosten beim <strong>Passivhaus</strong> sind die Stromkosten zum Be-<br />
trieb der Anlage. Da in letzter Zeit eine stetige Erhöhung der Strompreise zu verzeichnen<br />
war und in Anbetracht der nationalen und internationalen CO2-Diskussion (Sanierung alte<br />
Kraftwerke, Bau neuer Kraftwerke), mit dem Ausstieg aus der („günstigen“) Atom-<br />
Stromerzeugung, dem Anstieg der Stromabnahme und der Notwendigkeit die Nachfrage<br />
mit ausreichend Angebot zu decken, ist eine weitere kontinuierliche Verteuerung wahr-<br />
scheinlich. Geht man von einem weiteren Anstieg der Stromkosten von 7-10 % jährlich<br />
aus, wie es in jüngster Vergangenheit der Fall war, so steigen auch die laufenden Kosten<br />
stetig an.<br />
Die Aussage des <strong>Passivhaus</strong>-Institutes, dass sich ein <strong>Passivhaus</strong> innerhalb von wenigen<br />
Jahren durch die Energiekosten-Einsparung amortisieren würde, stimmt offensichtlich<br />
nicht. Teilt man die Mehrkosten <strong>für</strong> das Gebäude und die Anlagentechnik durch die Ein-<br />
sparung, erhält man eine Amortisationszeit von ungefähr 53 Jahren. Dabei ist die Preisstei-<br />
gerung <strong>für</strong> den Stromverbrauch nicht berücksichtigt.