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Vietnam - Verein Papilio - Kinder brauchen Hilfe

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Mit einem eher kläglichen Versuch mein Gesicht zu wahren verabschiede ich mich<br />

und ärgere mich zugleich, dass ich die junge Dame nicht gleich nach einer Viettel-<br />

Karte gefragt habe, mein Vertrauen zu meiner Mobifone-Karte ist auf dem Nullpunkt<br />

angelangt.<br />

Kaum habe ich die Ladenstraße mit beginnenden Depressionen verlassen, ein mir<br />

wohl vertrautes Düdltüü. SMS durchgegangen. Wunder von <strong>Vietnam</strong> beginnt.<br />

Ich bitte im Stillen sämtliche jungen Damen um Verzeihung und sende mal alle<br />

Nachrichten, die ich für notwendig halte. Die nächsten Tage würde ich mein Handy<br />

ausgiebig nutzen und mich wundern, wie viel ich für dieses geringe Guthaben<br />

telefonieren kann, habe aber weiter keine Zeit, mich um solche Details zu kümmern.<br />

Immerhin gibt es ein Land zu entdecken.<br />

Tage später im Hotel Morin in Hue schließlich denke ich, es sei endlich Zeit, zu<br />

fragen, wo ich meine SIM-Karte aufladen lassen könne. Keine langen Erklärungen,<br />

alles klar, einige Hundert Meter weiter auf der rechten Seite. In einer Halbdrehung<br />

nach links, um zu gehen, jäh gestoppt, die Frage, wie viel ich aufladen will. 200.000<br />

Dong, meine ich. Kurze Diskussion unter den Rezeptionisten. Nach der<br />

Stadtrundfahrt möge ich vorbeikommen. Das klingt vertrauenerweckend. Kaum habe<br />

ich mich zu einem kleinen Kaffee niedergelassen, ein „Mr. Wallner“ von der<br />

Rezeption. Ob er kurz mein Handy haben könne. Und er bekäme 200.000 Dong.<br />

Okay, er zeigt mir, wie ich das Guthaben auf Englisch abrufen kann. Ich wähle 901:<br />

375.000 Dong Guthaben. Das ewige Perpetuum Mobile beginnt sich zu drehen.<br />

Jedes Mal wenn ich in den nächsten Tagen mein Guthaben abfragen werde, werde<br />

ich den Eindruck haben, mir wird aufgebucht statt abgebucht. Dieses Wunder wird<br />

mich die nächsten zwei Wochen begleiten, bis zum letzten Tag, an dem ich echt<br />

große Mühe haben werde, mein Restguthaben zu ver<strong>brauchen</strong>.<br />

In der Provinz Hiep Duc habe ich zwar keinen Empfang, und auch nicht auf meiner<br />

Trekkingtour in der Nähe von Sapa. Dort verwenden alle Viettel. Aber irgendwie<br />

kommt es mir vor wie: einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

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