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MM Logistik

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den heute überwiegend als Schwerkraft-Rollenbahn<br />

beziehungsweise<br />

als Schwerkraft-Rollenleiste ausgeführt,<br />

der Längstransport der Paletten<br />

ist dabei optimal“, erklärt Dr.<br />

Thorsten Schmidt, Abteilungsleiter<br />

des Bereichs „Maschinen und Anlagen“<br />

am Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />

und <strong>Logistik</strong> (IML) in<br />

Dortmund. „Demgegenüber rüstet<br />

man die Durchlaufregale für Behälter<br />

fast durchweg mit Kunststoff-<br />

Röllchenleisten aus. Ein ideales Fördergut<br />

besitzt hier eine quaderförmige<br />

Form und einen unnachgiebigen,<br />

glatten Boden.“ Abweichend<br />

von diesen Normvorstellungen<br />

muss man die Sonderbehältnisse<br />

analysieren.<br />

Dabei haben sich die Restriktionen<br />

längst verschoben. „Von der<br />

technischen Machbarkeit her ist die<br />

Modifikation von Sonderbehältnissen<br />

in Durchlaufregalen heute eigentlich<br />

kein Problem mehr“, sagt<br />

Karlheinz Heere, bei der Jungheinrich<br />

AG, Hamburg zuständig für den<br />

Bereich Regale. „Was im Einzelfall<br />

wirtschaftlich sinnvoll ist, lässt sich<br />

immer am besten im Rahmen eines<br />

Praxisversuchs mit ein bis zwei Paletten<br />

beim Kunden herausfinden.“<br />

Karlheinz Heere, Produktmanager<br />

Regale bei Jungheinrich, Hamburg:<br />

„Tiefenstapelsysteme können heutzutage<br />

eine attraktiveAlternative<br />

zu den<br />

Durchlaufregalen<br />

sein.“<br />

Bild: Jungheinrich „Durchlaufregale für Paletten wer-<br />

Bild: SSI Schäfer<br />

In Kolli-Durchlaufregalen kann aus<br />

den Kartons mit zusätzlicher Pick-by-<br />

Light-Unterstützung kommissioniert<br />

werden.<br />

So habe sich beim Paletten-Längstransport<br />

aufgrund des äußerst stabilen<br />

Unterbaus in aller Regel die<br />

Europalette als ideal erwiesen, wobei<br />

hier in letzter Zeit auch zunehmend<br />

Anfragen vor allem aus Osteuropa<br />

in Richtung Sonderpaletten<br />

gehen.<br />

Paletten und Behälter<br />

müssen rollfähig sein<br />

Die Bretter müssen dabei immer eine<br />

gewisse Mindesthöhe und die<br />

Klötze eine bestimmte Breite aufweisen.<br />

Die Abmessungen und Gewichte<br />

stellen dagegen heute für die<br />

Stabilität keine entscheidende Beschränkung<br />

mehr dar. „Auch der<br />

Quertransport ist technisch weitgehend<br />

gelöst“, so Heere, „vom Preis<br />

her ist dieser allerdings häufig noch<br />

zu teuer.“ Das Marktvolumen im<br />

Durchlaufregalbereich schätzt er aktuell<br />

dabei jedoch auf etwa 50 bis<br />

60 Mio. Euro im Jahr. Interessant<br />

seien daher zunehmend auch die Alternativen<br />

zu den klassischen Durchlaufregalen:<br />

wie Drive-in-Tiefenstapelsysteme,<br />

das Jungheinrich-DIS-<br />

System und Einschubregalvarianten.<br />

Sollen Behälter für die Lagerung<br />

in Durchlaufregalen geeignet sein,<br />

müssen sie zumindest die Voraussetzung<br />

erfüllen, dass sie nämlich<br />

rollfähig sind und einen glatten<br />

und ebenen Boden aufweisen. „Im<br />

Fall von Palettendurchlaufregalen<br />

sollten die Paletten über Kufen in<br />

Längsrichtung verfügen“, ergänzt<br />

DURCHLAUFREGALE<br />

www.mm-logistik.de<br />

� Regalbauer im Verband für<br />

Lagertechnik und Betriebseinrichtungen<br />

e.V.<br />

LAGERTECHNIK<br />

Bild: Fraunhofer IML<br />

Wolfgang Manz, Vertriebsleiter für<br />

Regaleinrichtungen bei SSI Schäfer.<br />

Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt,<br />

handelt es sich also per Definition<br />

um Sonderbehältnisse, fordert<br />

sein Unternehmen von dem jeweiligen<br />

Kunden Muster an, die auf ihre<br />

Kompatibilität mit den Regalsystemen<br />

geprüft werden. „Wir testen<br />

dann, inwieweit wir durch eine Anpassung<br />

der Rollenbahnen an die Ladungsträger<br />

eine Lösung herbeiführen<br />

können, beispielsweise indem<br />

die Abstände der Trag- und Bremsrollen<br />

verringert werden“, sagt<br />

Manz. So hat SSI Schäfer darüber<br />

hinaus ein neues Kolli-Durchlaufregal<br />

entwickelt, das als Kommissionierlager<br />

sowie zur Pufferung und<br />

Materialbestellung eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Individuelle Anforderungen, wie<br />

sie in Firmen häufig aufgrund der jeweiligen<br />

Gegebenheiten vorherrschen,<br />

benötigen individuelle<br />

Lösungen. Wenn sich jedoch Anwender<br />

und Hersteller frühzeitig an einen<br />

Tisch setzen und gemeinsam nach<br />

der technisch und ökonomisch sinnvollsten<br />

Lösung suchen, lassen sich<br />

Effizienzgewinne durch den Einsatz<br />

von Durchlaufregalen beziehungsweise<br />

alternativen Systemen in jedem<br />

Fall realisieren. Wie so oft, kommt es<br />

in erster Linie auf den Willen zur Zusammenarbeit<br />

an. <strong>MM</strong><br />

Dr. Thorsten<br />

Schmidt, Abteilungsleiter<br />

am<br />

Fraunhofer IML,<br />

Dortmund:<br />

„Die Hersteller<br />

müssen aufgrund<br />

der großen Anzahl<br />

an Elementen –<br />

Röllchen – die Systeme<br />

im Detail optimieren.“<br />

<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 5/2005 31

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