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Blauer Ratgeber „Brustkrebs“ - Deutsche Krebshilfe eV

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34 Brustkrebs Brustkrebs 35<br />

Die tHerAPie von BrustkreBs<br />

Die Behandlung von Brustkrebs soll die Erkrankung dauerhaft heilen<br />

oder den Tumor zumindest „in Schach halten“. Wird eine Brustkrebs-<br />

erkrankung nicht behandelt, breitet sie sich aus, streut im Körper<br />

Tochtergeschwülste und führt früher oder später zum Tod 1 .<br />

verschiedene<br />

formen von<br />

Brustkrebs<br />

Der Körper des Menschen besteht aus sehr vielen unterschiedlichen<br />

Geweben und Zellen. Dementsprechend unterschiedlich<br />

fällt auch das bösartige Wachstum einer Krebsgeschwulst aus.<br />

Es gibt nicht nur eine Form von Brustkrebs, sondern ganz verschiedene<br />

Arten. Nach Abschluss der Diagnostik stellen Ihre<br />

Ärzte sozusagen den „Steckbrief“ Ihres Tumors zusammen:<br />

zu welchem Zelltyp der Krebs gehört, wie bösartig er ist, wie<br />

schnell er wächst und wie weit er sich im Körper ausgebreitet hat<br />

(siehe auch Seite 32).<br />

Je mehr der Arzt darüber weiß, um welche ganz spezielle Art von<br />

Brustkrebs es sich bei Ihnen handelt, desto besser kann er die<br />

Behandlungsstrategie darauf abstimmen.<br />

Prinzipiell gibt es zwei große Klassen von Brustkrebs. Zum einen<br />

spricht man von den so genannten nicht infiltrierenden, epithelialen<br />

Tumoren oder auch carcinoma in situ. Als solche werden<br />

grundsätzlich nur Vorstadien bezeichnet [abgekürzt: DCIS =<br />

Ductales (die Milchgänge betreffendes) Carcinoma in situ beziehungsweise<br />

CLIS]. Die meisten Fälle von Brustkrebs beginnen in<br />

den Oberflächenzellen (Epithelien) der Milchgänge, manchmal<br />

1 Einige Abschnitte dieses Kapitels sind dem <strong>Ratgeber</strong> „Brustkrebs. Die Erst -<br />

erkrankung und DCIS“ (siehe Kapitel Quellenangaben Seite 113) entnommen.<br />

auch in den Drüsenläppchen selbst. Solange sich der Brustkrebs<br />

auf das Gebiet eines Drüsenläppchens beschränkt, spricht man<br />

von einem carcinoma in situ – ein einstweilen nicht-invasives<br />

Frühstadium, das vor einer Metastasierung unter Umständen<br />

über Jahre ruhen kann. In diesem ruhenden Stadium ist die Erkrankung<br />

zu nahezu 90 Prozent durch eine chirurgische Entfernung<br />

des Tumors (eventuell ergänzt um eine Strahlentherapie)<br />

heilbar. In Einzelfällen wird zunehmend auch eine Hormontherapie<br />

angewendet; eine Chemotherapie ist dagegen nicht notwendig.<br />

Ein unbekannter Prozentsatz dieser Vorstadien entwickelt<br />

sich sogar niemals zum invasiven Brustkrebs.<br />

Bei jeder fünften Frau, die die Diagnose Brustkrebs erstmalig erhält,<br />

handelt es sich um ein DCIS. Bisher gibt es keine medizinischen<br />

Möglichkeiten vorauszusagen, in welchem Fall eine solche<br />

Zellveränderung zu einem späteren Zeitpunkt bösartig wird und<br />

in welchem nicht.<br />

Weil dies noch nicht möglich ist, wird allen Frauen mit DCIS<br />

empfohlen, sich behandeln zu lassen – auch wenn das für<br />

manche Frauen möglicherweise eine nicht notwendige Behandlung<br />

bedeutet.<br />

Zum anderen gibt es die große Klasse der so genannten infiltrierenden,<br />

epithelialen Tumoren, die sich wiederum in verschiedene<br />

Typen untergliedern. Bei diesen Tumoren haben die Tumorzellen<br />

die Wand der Drüsenläppchen oder der Milchgänge durchbrochen<br />

und wachsen – je nach Zelltyp mit sehr unterschiedlicher<br />

Geschwindigkeit – in das umgebende Fettgewebe der Brust ein.<br />

Wenn zweifelsfrei feststeht, dass Sie Brustkrebs haben, werden<br />

Sie mit Ihrem Arzt ausführlich sprechen: über das genaue Ergebnis<br />

der Untersuchungen, über Ihre Behandlung und über Ihre<br />

Heilungschancen (Prognose).

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