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13 bis zum 06.11.05 - Evolutionsfehler.de

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J. S. Mill wird als ältester Sohn James Mills geboren. Unterricht erhält er von seinem Vater, einem Anhänger von Jeremy Bentham, <strong>de</strong>r<br />

ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. J. S. Mill wird überaus streng erzogen und gilt als hochbegabt. Nach <strong>de</strong>m Willen seines Vaters soll<br />

er <strong>de</strong>n Gedanken <strong>de</strong>s Utilitarismus nach <strong>de</strong>ssen und Benthams Tod weiterleben lassen. Mill wird von seinem Vater einer sehr rigorosen<br />

Erziehung unterworfen. Kontakte zu Gleichaltrigen soll er möglichst vermei<strong>de</strong>n, seine Kindheit und Jugend spielen sich vor allem im<br />

Studierzimmer ab. Seine Ausbildung beinhaltet Griechisch, Latein, englische Geschichte, Algebra, Philosophie (Platon, Aristoteles) und<br />

Ökonomik (Adam Smith, David Ricardo). Bereits im Alter von zehn Jahren konnte er Platon in griechisch mit Leichtigkeit lesen, mit zwölf<br />

begann er das Studium <strong>de</strong>r Aristotelischen Logik. Neuere Forschungen kamen zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass seine - selbst schon<br />

eindrucksvolle - Lektüreliste in seiner Autobiografie ein Zeichen <strong>de</strong>utlichen englischen Un<strong>de</strong>rstatements war. Durch <strong>de</strong>n Druck <strong>de</strong>s<br />

Vaters soll Mill bereits früh Nervenzusammenbrüche gehabt haben und litt auch an Depressionen.<br />

1820 hält sich Mill in Frankreich auf. Mill, <strong>bis</strong> dahin enthusiastischer und rigi<strong>de</strong>r Anhänger von Benthams Lehren beginnt sich in dieser<br />

Zeit von diesen zu lösen. Er beginnt in dieser Zeit seine Abwendung von einem streng mathematisch kalkulierbaren Utilitarismus hin zu<br />

einer Konzeption, die mehr Wert auf Qualität und individuelle Freiheit legen soll.<br />

John Stuart Mill publizierte bereits im Alter von nur 16 Jahren.<br />

Ab 1823 ist er für die East India Company tätig. Nach<strong>de</strong>m sie sich 1858 auflöst, geht er in <strong>de</strong>n Ruhestand. Seine schriftstellerische und<br />

journalistische Tätigkeit beginnt 1824. Von 1835 <strong>bis</strong> 1840 ist er Herausgeber <strong>de</strong>r London Review.<br />

Der junge Mill veröffentlicht 1844 einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Aufsatz über <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l, sein Hauptwerk Principles of Political economy<br />

(Grundsätze <strong>de</strong>r politischen Ökonomie) folgte 1848.<br />

Mill heiratet 1851 seine langjährige Freundin und Lebensgefährtin Harriet Taylor, die bereits 1858 verstirbt. Mill war 1865-1868<br />

Abgeordneter <strong>de</strong>s britischen Unterhauses, in <strong>de</strong>m er die liberale Partei vertrat. Ähnlich wie <strong>de</strong>r konservative Edmund Burke vertrat er<br />

dabei ebenso das Recht auf unbedingte Gewissensfreiheit <strong>de</strong>s Abgeordneten wie er sich weigerte Wahlkampf in eigener Sache zu<br />

betreiben. Insbeson<strong>de</strong>re sein Eintreten für Scheidungs- und Frauenwahlrecht zog in <strong>de</strong>r damaligen Wählerschaft viele Antipathien auf<br />

sich. Ein etwas zynischer Parteigenosse meinte: Mit einem Programm wie diesem wäre nicht mal Jesus Christus persönlich<br />

wie<strong>de</strong>rgewählt wor<strong>de</strong>n.<br />

Werk<br />

Mill im Alter<br />

Mills schriftstellerische und politische Tätigkeit sollte vor allem dazu dienen, die Menschen zu moralisch höherwertigen Wesen zu<br />

entwickeln. Dabei suchte er nach verschie<strong>de</strong>nen Ansätzen, <strong>de</strong>ren innere Kohärenz mehr <strong>de</strong>r Suche <strong>de</strong>s Interpreten unterliegt, als dass<br />

er sie explizit macht. I<strong>de</strong>engeschichtlich wirksam wur<strong>de</strong>n vor allem drei Aspekte:<br />

Mill-Limit<br />

In seiner bekanntesten Schrift „On Liberty“ (dt: „Über die Freiheit“) setzt Mill das Limit „… dass <strong>de</strong>r einzige Grund, aus <strong>de</strong>m die<br />

Menschheit, einzeln o<strong>de</strong>r vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglie<strong>de</strong>r ein<strong>zum</strong>ischen befugt ist: sich selbst zu schützen.<br />

Dass <strong>de</strong>r einzige Zweck, um <strong>de</strong>ssentwillen man Zwang gegen <strong>de</strong>n Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig<br />

ausüben darf: die Schädigung an<strong>de</strong>rer zu verhüten.“ Das Mill-Limit gilt heute noch, beson<strong>de</strong>rs in angloamerikanischen Län<strong>de</strong>rn, als<br />

Grundlage <strong>de</strong>s Liberalismus.<br />

Utilitarismus<br />

Im Gegensatz zu Jeremy Bentham o<strong>de</strong>r seinem Vater James Mill entwickelt J. S. Mill <strong>de</strong>n Utilitarismus weiter. Wo es bei ersteren rein<br />

quantitativ um das „größtmögliche Glück <strong>de</strong>r größtmöglichen Zahl“ ging, avisiert J. S. Mill eine qualitative Vorgehensweise, die<br />

„höhere“ von „nie<strong>de</strong>ren“ Genüssen unterschei<strong>de</strong>t und entsprechend gewichtet. Er kann damit einige <strong>de</strong>r Haupteinwän<strong>de</strong> gegen <strong>de</strong>n<br />

Utilitarismus umgehen, bleibt selbst aber relativ unkonkret dabei, wie „höhere“ und „nie<strong>de</strong>re“ Genüsse zu unterschei<strong>de</strong>n sind.<br />

Feminismus<br />

Ungewöhnlich für seine Zeit und wahrscheinlich beeinflusst durch seine spätere Frau Harriet Taylor (Mill), vertritt J. S. Mill feministische<br />

Ansichten. "Alle selbstsüchtigen Neigungen, Selbstvergötterung und ungerechte Selbstbevorzugung, mit <strong>de</strong>nen die Menschheit behaftet

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